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Ja, aber nur in Maßen. Ein Glas Wein oder ein Bier am Tag sind in der Regel kein Problem. Wichtig: Diese Menge bezieht sich auf einen Tag, das heißt, eine Woche ohne Alkohol und es dann am Wochenende so richtig krachen lassen, ist keine schlaue Strategie.

Wirkung hält 12 Stunden an

Alkohol ist bei Menschen mit Diabetes vor allem deshalb ein Problem, weil er noch bis zu zwölf Stunden nach dem Genuss den Blutzuckerspiegel stark senken kann. Und eine plötzliche Unterzuckerung, das wissen die meisten Diabetiker, kann richtig gefährlich werden.

Warum führt Alkohol zur Unterzuckerung?

Alkohol beschäftigt vor allem die Leber. Und hält sie damit von einer ihrer anderen Aufgaben ab, nämlich als Zuckerspeicherorgan kontinuierlich den Energielieferanten Zucker ins Blut abzugeben. Die Folge ist eine drohende Unterzuckerung.

Schon ab einem Blutalkoholspiegel von 0,45 Promille ist die Zuckerfreisetzung gestört. Je mehr Alkohol im Körper ist, desto stärker wird dieser Stoffwechselprozess unterdrückt.

Lebensgefährliche Situation

Die Gefahren einer Unterzuckerung (Hypoglykämie), die im Extremfall zu Krampfanfällen bis hin zum Tod führen kann, werden zu allem Überfluss noch dadurch erhöht, dass das klassische "Notfall-Gegenmittel" Glukagon in diesem Fall nicht mehr sicher wirkt.

Der Grund ist, dass die Leber unter Alkoholbelastung nicht mehr adäquat auf das Glukagon anspricht. Helfen tut dann im Notfall nur noch eine Injektion mit Traubenzucker.

Welche alkoholischen Getränke sollten Sie unbedingt meiden?

Wenn Sie Alkohol trinken, sollten Sie trockenen Wein bevorzugen. Der ist weniger blutzuckerwirksam als süßer Wein und übrigens auch als Bier. Ungeeignet sind alkoholische Getränke mit hohem Zuckergehalt. Dazu gehören z.B.:

  • aufgesetzte Brände (Apfelkorn)
  • Liköre
  • Dessertweine
  • halbtrockener und milder Sekt

Quellen:

  • Diabetes: Die richtigen Empfehlungen zum Umgang mit Alkohol (2019). Herausgeber: Deutsches Ärzteblatt. www.aerzteblatt.de.
  • Alkohol. Herausgeber: Deutsche Diabetes-Hilfe. www.diabetesde.org.

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Autor unseres Artikels
 
Dr. med. Jörg Zorn, Arzt

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Dr. med. Jörg Zorn, Arzt / medizinischer Fachautor

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