Am Anfang oft keine Beschwerden
Da sich der Körper an langsam steigende Blutzuckerspiegel gut gewöhnen kann, verursacht der Typ-2-Diabetes lange keine Beschwerden. Genau das macht ihn aber so gefährlich: Denn wenn die Erkrankung festgestellt wird, sind häufig schon Folgeschäden an anderen Organen entstanden. Aus diesem Grund ist es wichtig, besonders bei familiärer Vorbelastung und dem Vorliegen von Risikofaktoren, die Blutzuckerwerte ab dem 35 Lebensjahr im zweijährlich durchgeführten Check-up untersuchen zu lassen.
Symptome der Erkrankung treten auf, wenn der Blutzuckerwert über ein bestimmtes Level ansteigt. Der Körper versucht dann, den Zucker über den Urin auszuscheiden. Da Zucker viel Wasser bindet, geht dem Körper wichtige Flüssigkeit verloren. Typische Beschwerden sind dann:
- häufiges Wasserlassen
- großer Durst
- allgemeine Schwäche
- trockene Haut
In vielen Fällen macht sich der Diabetes aber auch durch ganz andere, wesentlich unspezifischere Beschwerden bemerkbar. Dazu zählen:
- Leistungsverminderung
- Verschlechterung der Sehfähigkeit
- Wundheilungsstörungen
- häufige Infektionen
Schlechte Durchblutung und verstärkte Infektanfälligkeit
Langanhaltend erhöhte Blutzuckerspiegel schädigen vor allem die kleinen Gefäße, was die Durchblutungssituation besonders an den Extremitäten verschlechtert und zu nicht heilenden Wunden führen kann. Ähnlich verhält es sich mit Infektionskrankheiten: Der Diabetes schwächt das Immunsystem und schafft ein Milieu, in dem sich Erreger gut vermehren können. Dadurch treten häufiger Erkältungskrankheiten und Grippe, aber auch Blasenentzündungen sowie Vaginal- oder Fußpilze auf.
Wie äußert sich ein Diabetes mellitus Typ 2?
Diese Symptome weisen besonders auf einen Typ-2-Diabetes hin
- Durst
- häufiges Wasserlassen
- Gewichtabnahme
- Müdigkeit, Schwäche
- Heißhunger, aber auch Appetitlosigkeit
- Anfälligkeit für Infekte (vor allem der Haut)
- Juckreiz
- Kopfschmerzen, Schwindel
- nächtliche Wadenkrämpfe
- Taubheitsgefühl in Händen und Füßen
- Sehprobleme
- Übelkeit, Bauchschmerzen
Lange Zeit unauffällig
Wie Sie sehen, kann sich ein Diabetes sehr vielfältig äußern. Erschwerend kommt hinzu, dass die Symptome uncharakteristisch und zunächst nicht stark ausgeprägt sind. Daher wird die Erkrankung oft erst spät entdeckt, manchmal auch rein zufällig bei einer Routineuntersuchung. Es kommt auch vor, dass ein Diabetes erst dann auffällt, wenn sich bereits Folgeerkrankungen entwickelt haben, die sich dann irgendwann bemerkbar machen.
Der "klassische Typ-2-Diabetiker" ist übrigens eher älter (> 40 Jahre), übergewichtig und hat zusätzlich einen Bluthochdruck sowie erhöhte Blutfettwerte. Diese Kombination nennt man auch metabolisches Syndrom.
Weiterführende Fragen zu Diabetes Symptome
- Erektionsstörungen als erstes Diabetes-Symptom: Stimmt das?
- Wann sollte man sich beim Arzt auf Diabetes untersuchen lassen?
- Kann Diabetes zum Leistungsabfall führen?
- Kommt es bei Diabetes zur Gewichtsabnahme?
- Woran liegt es, dass man mit Diabetes häufiger Wasser lassen muss?
- Warum hat man in der Frühphase des Diabetes ständig Hunger?
- Welche Symptome hat ein Diabetes Typ 2 in der Frühphase?
- Woran erkennt der Arzt, dass ein Diabetes vorliegt?
Quellen:
- Herold, G. et al. Innere Medizin. Ausgabe 2004.
- Nationale Versorgungsleitlinie (NVL) Typ-2-Diabetes – Version 3 (2023). Herausgeber: Bundesärztekammer (BÄK), Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF). www.leitlinien.de.