Ja. Etwa jeder zweite Mann mit Diabetes entwickelt irgendwann im Laufe seiner Erkrankung auch Erektionsstörungen.
Bei rund 12% der männlichen Diabetiker mit diesem Problem sind die Erektionsstörungen sogar das erste Symptom. Also das, wodurch sich der Diabetes bemerkbar macht.
Entscheidend sind die Blutzuckerwerte
Erektionsprobleme können bei Diabetes vor allem durch die Gefäßveränderungen entstehen. Allerdings ist das wesentlich davon abhängig, wie gut der Blutzucker eingestellt ist.
Etwas provokant könnte man sagen, dass die Hälfte der Männer, die Probleme mit der Erektion bekommt, auch die Hälfte ist, die sich nicht genügend um eine gute Blutzuckerkontrolle kümmert. Sie haben es also selbst in der Hand, was ja eine gute Nachricht ist.
Kann ein Diabetes auch zu Erektionsstörungen führen?
Ja. Allerdings passiert dies eher bei schlecht eingestelltem Diabetes. Die Gründe, warum ein zu hoher Blutzucker auf Dauer zu Erektionsstörungen führt, sind vielfältig. Mögliche Ursachen der Potenzprobleme sind:
- Durchblutungsstörungen aufgrund der Diabetes-Erkrankung
- Nervenschädigungen durch den Diabetes (diabetische Neuropathie)
- hormonelle Ursachen (bei Diabetikern kommt es relativ häufig zu einem leichten Testosteron-Mangel)
- Nebenwirkungen der Medikamente (vor allem, wenn auch zusätzlich Bluthochdruck besteht)
Quellen:
- Herold, G. et al. Innere Medizin. Ausgabe 2004.
- Nationale Versorgungsleitlinie (NVL) Typ-2-Diabetes – Version 3 (2023). Herausgeber: Bundesärztekammer (BÄK), Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF). www.leitlinien.de.
- Brutsaert, EF. Diabetes mellitus (DM) (2022). www.msdmanuals.com.