Mit dem Tagebuch und Asthma ist es so wie bei "Und ewig grüßt das Murmeltier": Fast jeder Arzt empfiehlt bei neu entdecktem Asthma das Führen eines Tagebuchs, meist gibt er auch gleich eines mit. Und fast jeder Betroffene macht das auch erst einmal geflissentlich. Und fast jeder hört irgendwann damit auf.
Sie werden schon ahnen, was wir jetzt sagen wollen: Ja, das Aufhören ist falsch. Denn das Tagebuch kann, so lästig es auch sein mag, den gesamten Verlauf der Erkrankung positiv beeinflussen. Und es ermöglicht eine bedarfsgerechte Behandlung. Sprich: Nicht zu viel Asthma-Spray, aber auch nicht zu wenig.
Aufwand minimal, und er lohnt sich enorm
Und so lästig ist es ja auch gar nicht: Das tägliche Eintragen des Peak-Flow-Wertes (noch so eine Sache, die man meist engagiert beginnt und dann einschlafen lässt) ist ein Klacks. Und das Hinzufügen von möglichen Beschwerden oder besonderen Vorkommnissen (Stress, Allergie-Kontakt. Sport etc.) ist letztlich auch nur minimal aufwändig.
Wenn man hier den inneren Schweinehund überwindet und das Tagebuch täglich füllt (deshalb heißt es Tagebuch), hat man mit ein paar Minuten Aufwand eine perfekte Dokumentation, um die natürlichen Schwankungen des Asthmas nicht nur zu erkennen, sondern vor allem adäquat und frühzeitig darauf zu reagieren. Wenn der Peakflow-Wert zum Beispiel plötzlich kontinuierlich absackt, kann man anhand des Tagebuchs feststellen, ab wann das zu vermehrten Beschwerden führt und vor allem, warum es dazu überhaupt kam. Das ermöglicht im Umkehrschluss, rechtzeitig für eine Zeit lang die Dosis der Asthma-Sprays zu erhöhen und künftig solche Verschlechterungen zu verhindern. Zunächst in enger Abstimmung mit dem Arzt oder der Ärztin, später zunehmend selbstbestimmt, soweit Sie das wünschen.
Fazit: Sie sollten das Asthma-Tagebuch nicht als lästige Pflicht betrachten. Sondern als sehr gute Methode, die Erkrankung dauerhaft und aus eigener Kraft zu kontrollieren und in Schach zu halten.
Quellen:
- Asthma bronchiale: Peakflow-Protokoll & Asthma-Tagebuch. Herausgeber: Verband Pneumologischer Kliniken e.V. (VPK). Online: www.lungenaerzte-im-netz.de