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Biofeedback ist eine Methode, mit der bestimmte Körperfunktionen bewusst und sichtbar gemacht werden, um sie anschließend aktiv zu verändern. Beim Asthma können Betroffene damit ihre Atmung verbessern.

Egal, was wir tun, ob wir wach sind oder schlafen, wir atmen ganz automatisch. Die Steuerung geht zentral vom Gehirn aus, das den Muskeln, die für die Atmung zuständig sind, den Takt angibt. Das ist im Grunde auch gut so. Denn wenn wir vor jedem Atemzug überlegen müssten, wäre das auf Dauer ziemlich anstrengend.

Lernen über bewusste Wahrnehmung

Manchmal kann es aber sinnvoll sein, sich automatisierte Abläufe bewusst zu machen, und zwar dann, wenn man sie verändern will. Man hat nämlich herausgefunden, dass Menschen Verhaltensweisen und Körperreaktionen besser beeinflussen können, wenn sie ihrer Wahrnehmung zuvor zugänglich gemacht wurden, sei es visuell oder auch akustisch.

Im Grunde ich das ein psychologischer Effekt, der auf lerntheoretischen Prozessen beruht. So hilft es z.B. einem Sportler, der seine Bewegungsabläufe verbessern will, ein Video von sich zu sehen. Diese veranschaulichende Rückmeldung wird auch Biofeedback genannt.

Hyperventilation sichtbar gemacht

Menschen mit Asthma tendieren dazu, "falsch" zu atmen. Vor allem bei Atemnot ist das schnelle und hektische Atmen (Hyperventilation) gerade kontraproduktiv. Bestimmte Atemtechniken können helfen, die Atmung zu regulieren, greifen im Akutfall aber oft nicht. Mit einem Biofeedback-Training gelingt es vielen Betroffenen besser, die Atmung nachhaltig zu verbessern.

Das sieht folgendermaßen aus: Die Hyperventilation, die sich viele Menschen mit Asthma auch in beschwerdefreien Phasen angewöhnt haben, wird ihnen mit einem sogenannten Kapnometer sichtbar gemacht. Das ist ein Gerät, das den Kohlendioxidgehalt der ausgeatmeten Luft misst und auf einem Display anzeigt. Normalerweise werden Kapnometer zur Überwachung von beatmeten Patienten auf der Intensivstation genutzt. Beim Biofeedback macht man sie sich aber anderweitig zunutze.

Atmen lernen mit dem Kapnometer

Der CO2-Gehalt, den das Kapnometer angibt, ist ein Maß für die Atmung: Schnelle, forcierte Atmung führt zu hohen Werten, ruhige Atemzüge verringern den CO2-Ausstoß. Wenn Sie nun Ihre erhöhten Werte direkt vor Augen haben und Atemtechniken erlernen, mit denen Sie sie zusehends senken können, ist das ein enormer Anreiz. Sie lernen also, den Kohlendioxidgehalt Ihrer Ausatemluft niedrig zu halten und sollen die entsprechende Atmung immer wieder einüben. Das Kapnometer zeigt Ihnen, ob Sie es richtig machen.

In Studien hat das Biofeedback-Training bisher gut abgeschnitten, wird aber weiterhin wissenschaftlich untersucht und evaluiert. In die Leitlinien der medizinischen Fachgesellschaften hat es das therapeutische Verfahren aber bereits geschafft. Darin wird ihm bescheinigt, die Lungenfunktion zu verbessern und langfristig Medikamente einzusparen.

Das Training lebt jedoch von der Mitarbeit der Betroffenen. Nur, wer sich darauf einlässt und regelmäßig selbständig übt, wird davon profitieren.

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Autorin unseres Artikels
 

Eva Bauer
Ärztin / medizinische Fachautorin

    Studium:
  • Universitätsklinik Erlangen
    Berufliche Stationen:
  • Universitätsklinik Freiburg
  • Amtsärztin im Gesundheitsamt Haßberge

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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Eva Bauer
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Dr. med. Monika Steiner
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