Leichte Nebenwirkungen kommen etwa bei der Hälfte der Behandelten vor. Dies sind vor allem Magen-Darm-Beschwerden, Schwitzen, Schlafprobleme und Herzklopfen. Schwerere Nebenwirkungen sind selten.
Was genau heißt selten? Etwa 1 von 100 Behandelten ist davon betroffen. Dann können auftreten:
- psychische bzw. psychiatrische Symptome
- Entzündung der Bauchspeicheldrüse
- Darmentzündungen
- Krampfanfälle
Ganz selten kommt es zu allergischen Reaktionen oder der Bildung von Blutgerinnseln (Thrombosen). Allerdings steigt das Thromboserisiko bei längerer Anwendung von Kortison und vor allem dann, wenn es schon in der Vorgeschichte eine Thrombose oder eine Embolie gab. In diesem Fall raten die meisten Ärzte dringend zu einer sogenannten Thromboseprophylaxe, meist in Form von Heparin-Spritzen zur Blutverdünnung.
Insgesamt weniger Nebenwirkungen als bei einer Langzeitbehandlung
Die typischen Nebenwirkungen der Kortison-Langzeitbehandlung treten bei der hochdosierten Kurzbehandlung zur Behandlung eines MS-Schubes eher nicht auf. Von der Langzeitbehandlung ist bekannt, dass sie zu Wassereinlagerungen, Fettverteilungsveränderungen, Bluthochdruck, Zuckerkrankheit (Diabetes), grünem Star (Glaukom) und anderen unerwünschten Wirkungen führen kann. Diese Nebenwirkungen kommen bei kurzen Behandlungen aber nicht vor.
Medikamente gegen die Nebenwirkungen
Zurück zu den leichteren Nebenwirkungen (die gleichwohl quälend sein können): Zumindest einige davon lassen sich gut behandeln. Bei Schlaflosigkeit helfen leichte Beruhigungs- und Schlafmittel, bei Magenbeschwerden kann man Medikamente einnehmen, die die Säureproduktion des Magens hemmen.
Ob nun leichter oder schwerer: Bei auftretenden Nebenwirkungen sollten Sie unbedingt mit dem behandelnden Arzt Rücksprache halten.
aufgrund von MS, habe ich mehrmals Stoßtherapien erhalten, habe das Kortison immer gut vertragen, hatte keine Probleme während der Therapie – allerdings mit Prednisolon über ca. 6 Wochen extreme Nachwirkungen. Ich kam mir vor wie nicht zurechnungsfähig, wie auf Drogen. Damalige Therapie über 3 oder 4 Tage mit je 1000 mg Prednisolon intravenös. Jetzt habe ich aufgrund einer Mittelohrentzündung über 3 Tage je 500 mg Prednisolon intravenös bekommen, und wieder die gleichen Nachwirkungen. Wird so etwas jetzt als Nebenwirkung oder Unverträglichkeit bezeichnet?
Über eine Antwort würde ich mich freuen.