Dafür gibt es zwei verschiedene Gründe. Der eine davon ist vor allem zu Beginn der Behandlung relevant, der andere nach einer länger andauernden Therapie. Bevor wir das erläutern, zunächst mal die Grundregel: eine Kortison-Therapie immer lieber schrittweise und langsam reduzieren, also ausschleichen, nie zu abrupt absetzen.
Auf einen Blick
- Bei einer zu raschen Dosisreduktion besteht die Gefahr, dass die behandelte Erkrankung wieder auftritt.
- Das abrupte Absetzen des Kortisons hat als Folge einen akuten Kortison-Mangel, der im Extremfall lebensbedrohlich ist.
Weitere Fragen zu Kortison beantworten wir im folgenden Beitrag.
Nun zu den Erläuterungen: Wird bei einer rheumatischen Erkrankung (das gilt aber auch für andere chronische Immunerkrankungen) eine Kortison-Behandlung verordnet, dann ist gerade zu Beginn wichtig, diese nicht zu niedrig zu dosieren. Um den Entzündungsprozess wirksam zu stoppen, beginnt man also eher hochdosiert und fährt die Dosis dann langsam herunter. Bei einer zu raschen Dosisreduktion besteht die Gefahr, dass die Entzündungsreaktion wieder aufflammt.
Körpereigene Kortison-Produktion muss erst wieder anspringen
Bei einer lang andauernden Kortison-Behandlung ist das Problem ein anderes: Durch die anhaltende Kortison-Zufuhr von außen wird die körpereigene Kortison-Produktion immer weiter gedrosselt. Die braucht nach Beendigung der Behandlung aber eine Weile, um wieder hochzufahren. Würde man also die Tabletten zu rasch absetzen, entstünde ein akuter Kortison-Mangel. Der kann im Extremfall lebensbedrohlich sein.
Deshalb gilt selbst bei plötzlichem Widerwillen gegen die Kortison-Behandlung: Vernünftig bleiben und langsam ausschleichen!
meine Mama hat ein BC, ED 05/23.
Während der Therapie immer mal wieder kurzzeitig die Einnahme von Dexa. Nach einem Abszeß hinter dem Tumorgebiet und einer folgenden Immuntherapie wieder Start mit Dexa. Bei jedem Ausschleichversuch, egal wie langsam, geht es ihr nicht gut. Bis zu Fieber und absoluter Schlappheit, Erbrechen usw.
Was können wir noch tun, um von Dexa wegzukommen?
Aus der Ferne können und dürfen wir leider keine persönlichen Behandlungsempfehlungen geben. Wenn Sie jedoch Zweifel am Behandlungsplan Ihrer Ärztin haben, holen Sie sich eine zweite Meinung von einem Arzt vor Ort ein oder sprechen Sie einfach mit Ihrer Ärztin über Ihre Sorgen und Bedenken.
Viele Grüße vom Navigator-Team
Soll ich Prednisolon besser absetzen? Liebe Grüße
aus der Ferne, ohne Sie zu kennen, unmöglich seriös zu beantworten. Bitte wenden Sie sich mit der Frage an Ihren Arzt vor Ort.
Alles Gute vom Navigator-Team
unsere Tochter ist schwer an ME/CFS erkrankt. Sie hat neben dem starken Fatique auch innere Unruhe und Herzrasen. Wir starten gerade mit 30 mg Prednisolon. Ich habe Bedenken, dass die innere Unruhe dadurch noch verstärkt wird. Welches Mittel könnte sie zusätzlich einnehmen, um die Symptome zu unterdrücken? VG – Maria
aus der Ferne können und dürfen wir leider keine persönlichen Behandlungsempfehlungen geben. Aber bitte besprechen Sie dieses Thema mit dem behandelnden Arzt.
Viele Grüße vom Navigator-Team
ich habe Prednisolon vom Haut- und Hausarzt empfohlen bekommen, und nehme es seit Anfang August 2023. Da ich vor einem hohen Dosiseinstieg Angst hatte, habe ich, in Absprache mit meinem Hausarzt, einschleichend von 5 mg auf 120 mg in 10 mg-Schritten begonnen. Bei 120 mg bin ich etwa eine Woche geblieben. Dann habe ich begonnen, in 5 mg-Schritten auszuschleichen. Jetzt bin ich bei 20 mg und reduziere ab morgen in 2,5 mg-Schritten. Meine Basedow-Augen sind zurückgegangen und die autoreaktive Urtikaria ist verschwunden. Mein Befinden zeigt Entzugserscheinungen mit Schwäche, Zittern, Erschöpfung. Gegen die Schlaflosigkeit nehme ich Zopiclon und gegen den hohen Blutdruck Bisoprolol 2,5 mg. Welche Labortests wären angebracht? Und, ist mein reduziertes Allgemeinbefinden "normal"?
wir freuen uns für Sie, dass sich die Symptome des Morbus Basedow und die Nesselsucht durch die Behandlung mit Kortison zurückgebildet haben. Leider können wir Ihre Fragen nicht beantworten, da wir zu wenig über Ihre Krankheitsgeschichte wissen. Wir empfehlen daher, dass Sie sich mit Ihren Fragen an Ihren behandelnden Arzt wenden. Alles Gute wünscht Ihnen Ihr Navigator-Team
Nun habe ich die schlaflose Zeit genutzt, um alles über Cortison zu lesen und bin entsetzt über die Nebenwirkungen. Zumal meine Nebennierenrinde eine Erschöpfung aufweist, d.h. Cortinsonspiegel am Morgen 6,4 ng/ml, am Vormittag 2.1 ng/ml. Der Test wurde von einer Heilpraktikerin anhand eines Spucktestes festgestellt. Diesen habe ich auch dem Hausarzt ausgehändigt, den er aber offensichtlich nicht ernst genommen hat.
Meine Frage: Kann ich die Einnahme nach diesen 2 Tagen ohne Komplikationen befürchten zu müssen abbrechen, meine Heilpraktikerin aufsuchen und eine naturheilkundliche Therapie beginnen?
Das Insekt hat mich am linken Augenlied gestochen. Die linke Hälfte meines Gesichts ist stark angeschwollen, heiß und rot.
aus der Ferne können wir natürlich kein fundiertes Urteil abgeben, aber das Kortison einfach ohne ärztliche Rücksprache vor Ort abzusetzen, halte ich angesichts der starken Schwellung für keine gute Idee. Dass eine kurzzeitige etwas höher dosierte Kortisongabe Ihnen schadet, ist sehr unwahrscheinlich. Die allergische Reaktion ist im Vergleich ernstzunehmender. Bitte folgen Sie der Empfehlung Ihres Arztes oder holen Sie, falls gewünscht, eine Zweitmeinung eines anderen Mediziners ein.
Alles Gute vom Navigator-Team
ob eine erneute Kortison-Stoßtherapie zur Linderung der Atemnot bei COPD für Sie in Frage kommt, sollten Sie am besten mit Ihrem behandelnden Arzt klären. Er kann Sie am besten beraten, da er Ihre genaue Krankengeschichte und Ihre sonstige Medikation kennt. Tipps zu individuellen Therapieentscheidungen können wir aus der Ferne leider nicht geben. Alles Gute wünscht Ihnen Ihr Navigator-Team