Ja. Insbesondere bei einer hochdosierten Kortison-Behandlung kann der Zuckerwert im Blut manchmal sogar erheblich ansteigen. Denn unter dem Kortison-Einfluss werden Energiereserven in Zucker umgewandelt.
Doch reagiert nicht jeder Behandelte mit hohen Zuckerwerten. Häufig wird deshalb im Krankenhaus oder in der Praxis während einer Kortison-Hochdosistherapie der Blutzucker regelmäßig überprüft. Bei deutlich zu hohen Werten wird mitunter Insulin gespritzt, so wie das Menschen mit Diabetes regelmäßig tun müssen. Das Hormon Insulin senkt den Blutzuckerspiegel.
Kein Grund zur Sorge
Aber zu Ihrer Beruhigung: In der Regel wird das in der Behandlung des MS-Schubs eingesetzte Kortison als sogenannte Pulstherapie gegeben. Sie erhalten es zwar hochdosiert, aber lediglich über drei bis maximal fünf Tage. Diese Form der Kurzzeittherapie geht verstärkt mit Schwindel und Übelkeit einher, weniger mit besorgniserregenden Blutzuckerentgleisungen.
Den sogenannten Typ-3-Diabetes bzw. "Kortison-induzierten Diabetes mellitus" entwickeln dagegen etwa 10-40 % der Personen, die sich (aus den verschiedensten Gründen) einer Kortison-Langzeittherapie unterziehen müssen. Folgende Umstände können hierbei das Risiko eines Typ-3-Diabetes erhöhen:
- hohe und längerfristige Kortison-Gaben
- Übergewicht
- familiäre Vorbelastung
- bekannter erhöhter Langzeit-Blutzuckerwert (HbA1c)
Ob nun in der Langzeit- oder in der Kurzzeittherapie, in der Regel normalisiert sich der Blutzuckerspiegel nach Beendigung der Kortisongabe wieder von allein. Dennoch sollte man natürlich immer einen Blick auf die Blutwerte haben, da langfristig erhöhte Zuckerwerte zu Folgeschäden an Organen und Gefäßen führen können.
Vorsicht bei bekanntem Diabetes
Anders sieht es bei zuckerkranken Menschen aus, hier ist die Überwachung des Blutzuckers natürlich besonders wichtig. Diabetiker haben unter einer Kortisonbehandlung unter Umständen einen erhöhten Bedarf an Insulin oder oralen Antidiabetika. Der Glukosewert im Blut muss entsprechend engmaschiger kontrolliert und die Behandlung ggf. angepasst werden. Bei Diabetikern wird eine Kortisontherapie in der Regel auch nur im Krankenhaus durchgeführt.
Vllt. kann mir jemand helfen. Habe MS und Diabetes. Wie handhabe ich das am besten mit einer Stoßtherapie 3 x1000 mg? Trage eine Insulinpumpe (Tslim).
Ich: Diabetes Typ 2 ohne medikamentöse Behandlung. Langzeit BZ ist bei 6,5 - 6,9.
auf Grund einer Asthmaerkrankung muss ich Prednisolon einnehmen. Ich leide an einer Prädiabetes Langzeitzucker 6,4. Ich nehme das Medikament nun 2 Tage. Morgens und abends 10 mg. Ich trau' mich gar nicht mehr zu essen. Die Werte liegen vor dem Essen bei 250 bis 300. Meine Ärztin meint, Lunge geht gerade vor Zucker. Mir macht das Angst. Kann ich trotz der hohen Werte etwas essen? Ich muss das Medikament noch 15 Tage nehmen. Bin komplett verzweifelt. Vielen Dank für eine Antwort. Michi
aus der Ferne können und dürfen wir das nicht beurteilen. Bitte rufen Sie ihre Ärztin an, wenn Sie so verzweifelt sind.
Alles Gute vom Navigator-Team
ich habe heute eine einmalige Kortisonspritze in den Rücken bekommen. Habe Diabetes 2 und wollte fragen, wie lange es dauert, bis sich der erhöhte BZ-Wert wieder normalisert?
Wichtig: Dies ist meine persönliche Erfahrung. Bitte alles Weitere mit Ihrem Arzt besprechen.
Beste Grüße!