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Der HbA1-Wert ist eine Art Langzeit-Blutzucker-Messer. Er spielt eine große Rolle in der Diabetes-Diagnostik. Der Wert drückt aus, wie viel Prozent der roten Blutkörperchen fest mit Zucker verbunden sind.

HbA1c: Aussagekraft und Normalwert

Warum wird der HbA1c gemessen?

Die Bestimmung des HbA1c dient in erster Linie nicht zum Entdecken von Diabetes. Sondern hier geht es darum, eine Beurteilung über die diabetische Stoffwechsellage der vergangenen vier bis sechs Wochen zu bekommen. Ist über längere Zeit zuviel Zucker im Blut, wird auch mehr Zucker in den roten Blutkörperchen gebunden, das heißt, der HbA1-Wert ist erhöht. Deshalb nennt man den HbA1c auch das "Blutzuckergedächtnis".

HbA1 selbst ist übrigens ein Eiweißkörper der roten Blutkörperchen, der Zucker unlösbar an sich binden kann.

HbA1c von 5-6% ist optimal

Bei einem gesunden Menschen sind etwa 5% der roten Blutkörperchen mit Zucker verbunden: der HbA1-Wert liegt dann also bei 5%. Auch bei einem gut eingestellten Diabetes liegt der HbA1-Wert bei 5-6%. Ist bei einem Diabetes hingegen der Blutzucker nicht gut eingestellt, steigt der HbA1-Wert an.

Eingesetzt wird die HbA1c-Bestimmung auch zur Kontrolle der Diabetestherapie. Bei Werten von 6-8 % spricht man von einem gut eingestellten Diabetes, bei 8-10 % von einem mäßig bis schlecht eingestellten Diabetes und bei über 10% von einem sehr schlecht eingestellten Diabetes.

Ein Spiegel der letzten drei Monate

Während also der Blutzuckerwert aussagt, wie viel Zucker sich aktuell im Blut befindet, kann man aus dem HbA1-Wert ablesen, wie viel Zucker sich im Schnitt in den letzten 90 Tagen im Blut befand. War der Blutzucker beispielsweise vor einigen Wochen schlecht eingestellt, würde man das an einem erhöhten HbA1-Wert erkennen (während der Blutzuckerwert ja nur den aktuellen Stand zeigt).

Akute Blutzuckerschwankungen nicht sichtbar

Wichtig zu beachten ist dabei aber, dass auch ein "normaler" HbA1-Wert nicht ausschließt, dass die Blutzuckerwerte kurzfristig viel zu hoch sind. Da es sich um einen Durchschnitts-Langzeitwert handelt, sind solche kurzen Erhöhungen im HbA1-Wert nicht sichtbar. Auch ein insgesamt guter HbA1-Wert darf also nicht dazu verleiten, den Blutzucker nicht auch weiterhin regelmäßig direkt zu messen.

Der Einfluss des HbA1c-Wertes auf das Herz

Was bedeutet der HbA1c-Wert für das Herzinfarkt-Risiko?

Der HbA1c-Wert ist ja beim Diabetes so etwas wie der Langzeit-Blutzuckermesser. An diesem Blutwert erkennt man, wie hoch der Blutzucker im Schnitt während der vergangenen Wochen war. Und weil es beim Blutzucker letztlich vor allem darum geht, ihn dauerhaft unter Kontrolle zu halten, hat der HbA1c eine enorme Aussagekraft. Beispiel: Eine Senkung um 1 Prozentpunkt reduziert die Gefahr für einen Herzinfarkt um 14%.

Zur Erklärung: Rechnerisch ist der HbA1c-Wert der Anteil der roten Blutkörperchen, die fest mit Zucker verbunden sind. Darin spiegelt sich der durchschnittliche Zuckergehalt im Blut. Bei einem gut eingestellten Diabetes beträgt der HbA1c etwa 5-6%.

Sterberisiko sinkt um über 20%

Liegt der Wert aber zum Beispiel bei 8%, ist also deutlich zu hoch, dann bringt allein eine 1%ige Senkung folgendes:

  • Das Risiko für einen Schlaganfall infolge des Diabetes sinkt um 12%.
  • Das Herzinfarkt-Risiko sinkt um 14%.
  • Das Risiko für chronische Schäden der Blutgefäße (mögliche Spätfolge: Nierenschaden, Erblindung) verringert sich um 37%.
  • Die Wahrscheinlichkeit für eine arterielle Verschlusskrankheit ("Schaufensterkrankheit", "offene Beine") sinkt um 43%.
  • Das Risiko, an seinem Diabetes zu sterben, sinkt um 21%.

Und das alles nur durch eine bessere Blutzuckereinstellung, gemessen mit dem HbA1c-Wert.

Quellen:

  • Stratton IM et al. BMJ 2000;321:405–412.

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Kommentare  
Diabetes Mellitus 2
Vor einige Zeit waren meine Hba-Werte um 5,5 und mein Arzt meinte, ich brauche keine Metformin-Tabletten mehr zu nehmen. Momentan ist mein Hba-Wert 5,9. Sollte ich besser meine Tabletten wieder nehmen?
Hba-Wert leicht erhöht
Hallo Ivan,
5,9 ist noch gerade so im grünen Bereich, die Steigerung könnte aber darauf hindeuten, dass doch Medikamente notwendig sind. Es kann auch an der Ernährung liegen. So oder so sollten Sie das aber mit Ihrem Hausarzt besprechen.
Viele Grüße, Dr. med. Jörg Zorn
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Autor unseres Artikels
 
Dr. med. Jörg Zorn, Arzt

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Dr. med. Jörg Zorn, Arzt / medizinischer Fachautor

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Dr. med. Jörg Zorn
Arzt / medizinischer Fachautor

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