Haupt-Autorin des Artikels
Dr. med. Susanne Endres
Fachärztin für Innere Medizin
Grundsätzlich gibt es keine Beschränkung der Anzahl der durchgeführten Kortison-Behandlungen bei der Multiplen Sklerose. Die hochdosierte Stoßtherapie wird meist dann durchgeführt, wenn es zu Funktionsbeeinträchtigungen im Rahmen eines Schubes kommt.
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Bis zu vier Behandlungen pro Jahr gelten als sicher. Danach muss zumindest sehr genau überlegt werden, ob vielleicht auch eines der anderen Immunsuppressiva in Betracht kommt. Aber ein so häufiger Bedarf ist zum Glück ohnehin extrem selten notwendig.
Eine andere Frage ist die nach einer unmittelbaren Wiederholung einer Kortison-Therapie, wenn der erste Zyklus nicht zum ausreichenden Erfolg geführt hat. Ob es dann durch die Schwächung des Immunsystems zu langfristigen Nebenwirkungen oder zum gehäuften Auftreten bestimmter Krankheiten kommt, ist aus Studien bislang nicht bekannt. Dennoch sollte die Frage nach einer nötigen Behandlung und Wiederholungs-Behandlung eines Schubs immer gewissenhaft geklärt werden.