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Woher weiß man, dass jemand an Schizophrenie leidet? Wie entsteht diese Erkrankung und welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? Diese und viele weitere Fragen rund um das Thema Schizophrenie beantworten wir im folgenden Beitrag.

Definition

Was ist eine Schizophrenie?

Die Schizophrenie ist eine schwere psychische bzw. psychiatrische Erkrankung. Der Name der Erkrankung stammt aus dem Griechischen und bedeutet in etwa „Seele abspalten“. Im Vordergrund stehen Störungen des Denkens, der Wahrnehmung, des Gefühlslebens (Affekt) und des Verhaltens.

Lesen Sie dazu auch: Was sind paranoide und hebephrene Schizophrenie?

Mehr zum Thema: Wird Schizophrenie von Vater oder Mutter aufs Kind vererbt?

Auch wenn oft verallgemeinernd von Schizophrenie die Rede ist, handelt es sich in Wirklichkeit um eine Vielzahl verschiedener Erscheinungsformen mit jeweils unterschiedlichen Symptomen. Typische und häufige Anzeichen sind Störungen der Wahrnehmung, des Denkens, der Emotionen und der Antriebskraft.

Typische Symptome einer Schizophrenie

Konkret geht eine Schizophrenie häufig mit folgenden Symptomen einher (wobei im individuellen Fall auch viele davon fehlen können):

Die Betroffenen

  • fühlen sich beobachtet, verfolgt oder ausspioniert;
  • bekommen Gedanken aufgezwängt;
  • hören (nicht vorhandene) Stimmen;
  • haben Halluzinationen;
  • ziehen sich sozial zurück;
  • sind depressiv und antriebslos gestimmt.

Viel häufiger als angenommen

Man schätzt, dass von 100 Menschen in Europa etwa einer an Schizophrenie leidet – viele von ihnen unerkannt. Es handelt sich also um eine ausgesprochen häufige Erkrankung. Der Beginn liegt typischerweise im jungen Erwachsenenalter, mit einer allerdings hohen Variabilität. Die Ursachen der Schizophrenie sind nach wie vor unbekannt. Fest steht nur, dass es derartige Störungen schon seit Urgedenken gibt.

Die Prognose ist sehr unterschiedlich und im Einzelfall schwer vorauszusagen. Bei jedem dritten Betroffenen verschwinden die Symptome nach einer gewissen Zeit komplett. Ein weiteres Drittel hat zumindest krankheitsfreie Phasen, die dann immer wieder durch akute Schizophrenie-Schübe durchbrochen werden. Und bei weiteren rund 30% verläuft die Erkrankung so schwer, dass sie praktisch andauernd betroffen sind und laufend psychiatrische Betreuung benötigen.

Basiswissen: Psychose und Schizophrenie

Was ist eine Psychose?

Eine Psychose ist eine Störung im Denken und "Erleben von Dingen". Typisch ist, dass der Realitätsbezug dabei verloren geht. Ein Mensch mit einer Psychose nimmt Dinge als real wahr, die nicht vorhanden sind.

Eine Psychose kann unterschiedliche Ursachen haben und kommt bei verschiedenen Krankheiten vor. Am bekanntesten und häufigsten ist eine Psychose im Zusammenhang mit einer Schizophrenie. Die bei der Schizophrenie so typischen Symptome wie "Stimmen hören", sich verfolgt fühlen oder das Empfinden von eingepflanzten Gedanken sind Ausdruck einer Psychose. Sie sind nicht real, werden vom Betroffenen aber als real empfunden.

Organische und nicht-organische Psychosen

Es gibt Psychosen, deren Ursache organisch ist, also körperliche Ursachen hat, und welche, die nicht organisch bedingt sind. Die Schizophrenie ist eine nicht-organische Psychose.

Organische Psychosen gehen auf eine Fehlfunktion des Körpers zurück. Typische Auslöser sind Drogen oder auch eine schwere Demenz. Solche organischen Psychosen können rückbildungsfähig sein, wie etwa nach Drogenkonsum oder nicht rückbildungsfähig sein, z.B. bei Erkrankungen des Gehirns.

Heißt schizophren zugleich "verrückt"?

Nein, Schizophrenie bedeutet nicht "verrückt", auch wenn sich dieses Vorurteil in Teilen der Bevölkerung hartnäckig hält. Wo viele Vorurteile sind, ist das Wissen meist gering. Deshalb ist das allseitige Bemühen wichtig, sich über die Krankheit zu informieren.

Nur wer versucht zu verstehen, wie ein Mensch mit Schizophrenie denkt und fühlt, wer sich bewusst ist, dass jeder von heute auf morgen erkranken kann und sich mit der Krankheit und den Menschen, die krank sind, beschäftigt, wird eine differenzierte Betrachtungsweise der Erkrankung erreichen. Eine Stigmatisierung von psychisch kranken Menschen ist völlig unangebracht und eher ein Armutszeugnis für die Stigmatisierenden.

Ursachen

Ist die Schizophrenie eine seelische oder körperliche (organische) Krankheit?

Die Schizophrenie erfüllt die Aspekte einer körperlichen und seelischen Erkrankung. Zwar stehen die psychischen und seelischen Symptome eindeutig im Vordergrund. Es gibt aber eine ganze Reihe an Faktoren, die bei der Schizophrenie mitzuwirken scheinen und eher körperlichen Charakter haben.

Ein Beispiel: Es gibt Hinweise darauf, dass bei einer Schizophrenie auch immunologische und hormonelle Prozesse an der Krankheitsentstehung beteiligt sind. Das ist zwar, wie die gesamte Frage nach den Ursachen, noch alles Spekulation und nicht eindeutig erwiesen. Es deutet aber an, dass im Ursprung körperliche Prozesse zu den Wahrnehmungsstörungen etc. führen könnten.

Körper und Seele sind eins

Insgesamt ist die Frage nach körperlicher oder seelischer Erkrankung ohnehin irreführend. Denn Körper und Seele hängen so eng zusammen, dass immer die eine Seite auch die andere beeinflusst. Ein Beispiel: Eine Schilddrüsenfunktionsstörung ist primär ein körperliches Problem, wirkt sich aber erheblich auf die Psyche aus. Eine Depression wiederum entsteht zwar eher durch hirnorganische Vorgänge, hat dann aber im Verlauf auch ausgeprägte körperliche Effekte.

Vererbung, Hormone und Infektionen als mögliche Ursachen

Warum erkranken manche Menschen an Schizophrenie und andere nicht?

Die Ursachen der Schizophrenie sind bislang nicht geklärt. Neben biochemischen Veränderungen im Gehirn werden auslösende belastende Lebensereignisse diskutiert wie auch eine erbliche Komponente.

Infekte in der frühen Kindheit

Möglicherweise sind Faktoren in der frühkindlichen Entwicklung des Gehirns von Bedeutung. So deuten einige Studien an, dass Infekte im frühen Kindesalter das Risiko für eine spätere Schizophrenie erhöhen. Dazu passt, dass die Schizophrenie bei Menschen häufiger auftritt, die in den ersten drei Monaten des Jahres geboren wurden.

Die Glutamat-Hypothese

Ist die Schizophrenie gar eine Autoimmunerkrankung? In Studien wurden bei Patienten Antikörper gegen einen Rezeptor gefunden, der die Glutamat-Produktion regelt. Glutamat (auch: Glutaminsäure) ist eine Aminosäure, die im Körper als Botenstoff im Gehirn Bedeutung hat. Es gibt Hinweise darauf, dass die Einnahme von Glutamat als Medikament die Schizophrenie-Symptome lindert. Wenn sich das bestätigt, wäre Glutamat ein mögliches Therapeutikum und zugleich wären die erwähnten Antikörper ein möglicher Krankheitsauslöser.

In Sachen Schizophrenie und Immunsystem gibt es noch weitere Hinweise auf Zusammenhänge, auch unabhängig vom Glutamat. Allerdings sind diese Hinweise bzw. Studien bisher noch sehr dünn, es braucht hier weitere Untersuchungen.

Die Hormon-Hypothese

Bei Frauen mit einer Schizophrenie könnte das weibliche Geschlechtshormon Östrogen eine Rolle spielen. Oder vielmehr dessen Mangel. Darauf weisen einige Untersuchungen hin, zudem wurden in Studien positive Effekte durch die Gabe von Östrogen-Tabletten erzielt. Allerdings sind alle diese genannten wissenschaftlichen Daten noch sehr bruchstückhaft und zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht gesichert genug, um daraus klare Handlungsanleitungen ziehen zu können.

Die Großstadt-Hypothese

In einer dänischen Studie aus dem Jahre 2009 zeigte sich ein 2-3fach erhöhtes Risiko für Menschen, die in der Großstadt aufgewachsen sind. Die möglichen Ursachen für einen solchen Zusammenhang sind noch völlig unklar und geben viel Raum für Spekulationen, interessant ist diese Untersuchung aber allemal.

Die "nur ein Symptom"-Hypothese

Und zu guter Letzt gibt es auch Wissenschaftler, die überzeugt sind, dass die Schizophrenie gar keine eigenständige Erkrankung ist, sondern nur ein Symptom einer Hirnstörung, die auf ganz unterschiedliche Weise zustande kommen kann. Demnach würden verschiedenste Ursachen zu ein und demselben biochemischen Zustand im Gehirn führen, der die schizophrenieartigen Symptome auslöst. Überspitzt gesagt wie bei Kopfschmerzen, die ja auch durch ganz unterschiedliche Auslöser zustande kommen können und sich doch sehr ähnlich anfühlen.

Wird Schizophrenie vererbt? Ist sie generell erblich bedingt?

Es gibt genetische Faktoren bei der Schizophrenie, die die Erkrankungswahrscheinlichkeit erhöhen. Und sind in der Familie schon einmal Schizophrenie-Fälle aufgetreten, ist das persönliche Risiko auch leicht erhöht.

Das heißt aber nicht, dass eine Person bei entsprechenden Erbanalagen auch erkranken muss. Damit eine Schizophrenie auftritt, müssen nach aktuellem Kenntnisstand mehrere "begünstigende" Faktoren zusammen kommen.

Selbst eineiige Zwillinge erkranken nicht immer gemeinsam

Dass die Gene bei der Entstehung der Schizophrenie eine Rolle spielen, lässt sich gut an Zwillingsstudien ablesen. Deren Ergebnis: Ist ein Zwilling erkrankt, beträgt das Risiko für den anderen bei eineiigen Zwillingen knapp 50%. Bei zweieiigen Zwillingen beträgt die Wahrscheinlichkeit immer noch 21%. Die "normale" Erkrankungswahrscheinlichkeit liegt bei 1%.

Nun könnte man einwenden, dass Zwillinge ja auch sehr ähnlich aufwachsen, dass also auch äußere Einflüsse diesen Zusammenhang erklären könnten. Dann aber dürfte der Unterschied zwischen eineiigen und zweieiigen Zwillingen nicht so groß sein, denn in beiden Fällen sind ja die Familienverhältnisse und äußeren Einflussfaktoren sehr ähnlich.

Gleichzeitig zeigt das "nur" 50%ige Risiko des Zwillingsgeschwisters auch, dass die Gene nicht alleine entscheidend sind. Sonst müsste dieser Wert eher bei 100% liegen. Was dann, um bei diesem Beispiel zu bleiben, letztendlich bei einem Zwilling eine Schizophrenie auslöst und bei dem anderen nicht, ist noch weitgehend unklar.

Risikofaktor Drogen

Erhöht Drogenkonsum das Risiko für eine Schizophrenie?

Sichere Daten dazu gibt es nicht. Aber nicht selten haben Patienten mit Schizophrenie Erfahrungen mit Drogen gemacht oder greifen regelmäßig dazu. Das bedeutet aber nicht zwingend, dass die Drogen die Ursache der Schizophrenie sind. Es kann auch andersherum sein.

Zum einen sind psychische Belastungen, wie sie ja im Rahmen einer Schizophrenie ohne Frage vorliegen, natürlich ein möglicher Grund, eher zu Drogen zu greifen. Zum anderen kann der Drogenkonsum auch eine Art Selbstheilungsversuch sein, bei dem die Betroffenen versuchen, die Symptome der Krankheit mit dem Drogenkonsum zu unterdrücken.

Drogen als möglicher Auslöser denkbar, aber nicht gesichert

Andererseits besteht aber auch die Möglichkeit, dass Drogen das Gehirn in einer Art und Weise beeinflussen, dass es empfänglicher für eine Schizophrenie wird. Fest steht, dass bei einer Schizophrenie auch die biochemischen Vorgänge im Gehirn verändert sind. So gibt es diverse Studien, die eine veränderte Zusammensetzung von Botenstoffen wie Dopamin oder Glutamat gezeigt haben. Solche Veränderungen könnten auch unmittelbare Folge eines Drogenkonsums sein.

Fazit

Im Einzelfall lässt sich die Huhn-oder-Ei-Frage nicht sicher beantworten. Bisherige Studien deuten darauf hin, dass Drogen (auch Cannabis) das Risiko, eine Schizophrenie zu bekommen, tendenziell erhöhen. Auch Alkohol ist ein möglicher Auslöser. Aber in vielen dieser Untersuchungen blieb die Kausalkette (was kam zuerst) ungeklärt. Außerdem gibt es Millionen Menschen, die kiffen oder viel Alkohol trinken, und niemals eine Schizophrenie bekommen (dafür möglicherweise andere Probleme).

Ist Haschisch/Cannabis an der Entstehung der Schizophrenie beteiligt?

Einige Studien deuten darauf hin, dass besonders Personen mit frühem und häufigem Konsum von Cannabis später mit einer höheren Wahrscheinlichkeit an einer Schizophrenie erkranken. Da aber nicht alle Jugendlichen, die Cannabis rauchen, später auch tatsächlich erkranken, müssen offensichtlich weitere Faktoren hinzukommen, damit eine Schizophrenie entsteht.

Als Erklärung führen Experten gern das Vulnerabilitäts-Stress-Modell an. Dies besagt etwas vereinfacht gesagt, dass bestimmte Voraussetzungen wie genetische Disposition oder eben auch Drogenkonsum zwar nicht allein eine Schizophrenie auslösen können, dass sie aber die Wahrscheinlichkeit erhöhen, wenn noch weitere begünstigende Faktoren hinzukommen. Zum Beispiel Stress. So könnte Kiffen bei solchen Personen zum Schizophrenie-Auslöser werden, die schon in ihren Genen eine gewisse Veranlagung zu der Erkrankung in sich tragen und zusätzlich noch psychischen Belastungssituationen ausgesetzt sind.

Cannabis-Wirkstoff THC im Fokus

Dass unter allen Drogen besonders Cannabis oder Haschisch im Verdacht steht, eine Schizophrenie begünstigen zu können, wird auf den Wirkstoff THC zurückgeführt. Denn mehrere Untersuchungen haben Hinweise geliefert, dass dieser Wirkstoff schizoide Psychosen auslösen kann. Allerdings stehen auch andere Drogen wie Kokain, Amphetamine und Alkohol im Verdacht, das Schizophrenie-Risiko zu erhöhen.

Verursacht Cannabis eine Schizophrenie oder ist es umgekehrt?

Seit langer Zeit gilt als unstrittig, dass ein hoher Cannabis-Konsum die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten einer Schizophrenie begünstigt. Allerdings mehren sich die Hinweise, dass der Zusammenhang komplexer ist als bisher angenommen. Dass es sich also nicht um eine Einbahnstraße aus Ursache und Wirkung handelt, sondern dass auch eine schizophrene Veranlagung die Neigung zum Cannabis-Konsum erhöhen könnte. Oder dass beide Dinge die gleiche Ursache haben könnten.

Aber der Reihe nach: Halten wir zunächst einmal fest, was es an Fakten gibt.

Cannabis und Schizophrenie: Die Fakten

  • Menschen, die regelmäßig Cannabis konsumieren (also nicht nur einmal im Jahr einen Joint rauchen), erkranken doppelt so häufig an einer Schizophrenie wie Haschisch-Abstinenzler.
  • Je früher man mit dem Kiffen beginnt und je öfter man kifft, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten einer Psychose. Es gibt also sogar eine Dosis-Wirkungs-Beziehung, was gemeinhin ein Ursachen-Prinzip nahelegt. Eigentlich... aber dazu weiter unten.
  • Der Cannabis-Wirkstoff THC kann eine psychotische Episode auslösen (was aber noch nicht heißt: eine Schizophrenie auslösen).
  • Kiffen allein löst keine Schizophrenie aus. Sonst müssten weitaus mehr Menschen von dieser Erkrankung betroffen sein. Es müssen also in jedem Fall noch weitere begünstigende Faktoren hinzukommen, damit sich eine Schizophrenie entwickelt (z.B. eine genetische Veranlagung).
  • Aber: Kinder und Jugendliche mit psychotischen Auffälligkeiten (und ohne Haschisch-Konsum) neigen im weiteren Leben deutlich häufiger dazu, zu kiffen.

Dieser letzte Punkt ist ein Hinweis, dass auch alles ganz anders sein könnte.

Gibt es ein Kiffer-Schizophrenie-Gen?

Eine Untersuchung von Wissenschaftlern am Londoner King's College ist in diesem Zusammenhang interessant. Studienleiter Power und seine Kollegen analysierten die Daten von Menschen, die nachweislich eine genetische Veranlagung zur Schizophrenie tragen. Und tatsächlich waren diese Personen auch überproportional häufig Cannabis-Konsumenten. Es kommt sogar noch dicker: Auch hier gab es eine Dosis-Wirkungs-Beziehung. Wer genetisch besonders stark mit "Schizophrenie-Genen" ausgestattet war, wurde im Schnitt auch ein besonders ausgeprägter Kiffer.

Sind es also möglicherweise die Gene, die eine Schizophrenie und das Kiffen begünstigen?

Fazit

Die oben genannte, herkömmliche These "Haschisch führt zur Schizophrenie" ist jedenfalls keine allgemeingültige Wahrheit. Es könnte auch den umgekehrten Weg geben. Oder eine gemeinsame Ursache. Wer zu Psychosen oder zur Schizophrenie neigt, der hat auch eine größere Affinität zum Joint-Rauchen.

Fest steht eigentlich nur, dass Cannabis-Konsum und Schizophrenie recht häufig im Verbund auftreten. Und fest steht auch, dass das Kiffen allein ganz sicher nicht für das Auftreten einer Schizophrenie verantwortlich zu machen ist.

Was besagt das Vulnerabilitäts-Stress-Modell?

Da es keine einheitliche, allgemein gültige Erklärung zur Entstehung der Schizophrenie gibt und mehrere Faktoren eine Rolle zu spielen scheinen, wurde das „Vulnerabilitäts-Stress-Modell“ entwickelt. Es bedeutet in Kurzform, dass zwei Dinge zum Entstehen einer Schizophrenie zusammenkommen müssen: eine Veranlagung zu der Erkrankung und ein auslösender Stress-Faktor.

Demnach gibt es Menschen, bei denen "Schizophrenie-empfindliche" Vorbedingungen vorhanden sind. Genetischer Art zum Beispiel. Kommt dann eine emotionale oder körperliche Belastungssituation hinzu, kann das eine Schizophrenie auslösen. So können Menschen mit einer erblich bedingten Neigung zur Schizophrenie und anderen Risikofaktoren auf Stress-Situationen, wie sie das Leben und die Entwicklung ganz natürlich mitbringen, besonders empfindlich reagieren.

Gefahr im Jugendalter und jungen Erwachsenenalter besonders hoch

Stress-Situationen können besonders in Entwicklungsphasen wie der Pubertät, im jungen Erwachsenalter oder in der Schwangerschaft entstehen. Dazu gehören Verliebtsein, Trennungen, Schulabschlüsse, Auseinandersetzungen im Elternhaus, Umzüge, Heirat, Todesfälle u.v.m.

Das Vulnerabilitäts-Stress-Modell sagt somit, dass das Zusammenspiel von Risikofaktoren und Stress für die Entstehung der Schizophrenie ursächlich ist.

Vorkommen

Wie häufig kommt die Schizophrenie vor?

Viele Jahre lang schätzte man das Lebenszeitrisiko für die Schizophrenie auf 1%. Also sehr hoch, denn das bedeutet, dass 1 von 100 Personen erkranken würde.

Mittlerweile wurde diese Zahl nach unten korrigiert. Neue Studien ergaben, dass etwa 7 von 1.000 Personen im Laufe ihres Lebens an Schizophrenie erkranken. Einige Experten beziffern das Risiko auf 0,5-1% und zollen damit einer recht hohen Unsicherheit bezüglich der Häufigkeit Tribut.

Ab wann ist es eine Schizophrenie?

Woran liegt das, dass man bei einer schon so lange bekannten Erkrankung so wenig Genaues über die Häufigkeit sagen kann. Zum einen liegt das an der recht schwierigen Diagnosestellung. Es gibt viele Grenzfälle, in denen ohne Frage ein psychisches Problem vorliegt, aber von zwei Ärzten einer die Diagnose "Schizophrenie" stellen würde, der andere etwas anderes.

Zwar gibt es jede Menge sogenannter Diagnosekriterien, die bei bestimmten Denkvorgängen, Wahnvorstellungen oder Halluzinationen die Diagnose Schizophrenie nahelegen. Aber ab wann ist eine bestimmte Denkweise schon eine Denkstörung? Ab wann ist ein Gefühl, gemobbt zu werden, ein Verfolgungswahn? Das ist in der Praxis sehr viel schwerer zu beurteilen als in Lehrbüchern suggeriert wird. Statt einer Schwarz-Weiß-Frage ist das eine große Grauzone, in der vieles von der individuellen Interpretation abhängt, sowohl des Arztes als auch des Betroffenen, der ja Dinge so und so erzählen kann.

Hohe Dunkelziffer

Hinzu kommt eine recht hohe Dunkelziffer. Längst nicht jeder, der von einer Schizophrenie-artigen Störung betroffen ist, landet unmittelbar beim Arzt. Im Gegenteil, die Neigung, mit den Symptomen und Gefühlen recht lange "einfach so weiter zu machen", ist recht stark ausgeprägt. Oft sind es dann Partner, Angehörige oder Freunde, die irgendwann einen Arztbesuch quasi erzwingen, weil sie den sozialen Rückzug oder merkwürdige Äußerungen über einen längeren Zeitraum irgendwann nicht mehr für "normal" halten.

Insgesamt erkranken die meisten Betroffenen im Alter zwischen 20 und 30 Jahren. Bei Männern beginnt die Schizophrenie tendenziell früher als bei Frauen. Das sind aber nur epidemiologische Richtwerte, es gibt im Einzelfall jede Menge Abweichungen.

Alter und Verbreitung

In welchem Alter beginnt eine Schizophrenie?

Der typische Beginn einer Schizophrenie liegt im jungen Erwachsenenalter. Die Schizophrenie kann zwar auch in jüngerem oder höherem Alter auftreten, der Häufigkeitsgipfel liegt jedoch eindeutig zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr.

Um diesen Gipfel herum gibt es eine große Streuung, auch ein Erkrankungsbeginn im mittleren Erwachsenenalter oder schon im jugendlichen Alter ist möglich. Dieser erweiterte Krankheitsgipfel umfasst den Zeitraum zwischen dem 18. und 35. Lebensjahr. Oberhalb dieser Altersgrenze ist eine neu auftretende Schizophrenie die Ausnahme, ein Beginn während der Kindheit ist noch deutlich seltener.

Etwas später bei Frauen

Bemerkenswert ist, dass Frauen im Schnitt ein paar Jahre später erkranken als Männer. Während also bei männlichen Schizophrenie-Patienten die Symptome eher schon in den frühen 20er Jahren auftreten, passiert das bei Frauen häufiger in den Endzwanzigern. Warum das so ist, ist unklar.

Insgesamt muss man zu der Altersfrage hinzufügen, dass der eigentliche Beginn einer Schizophrenie meist gar nicht so genau zu erfassen ist. Denn die Symptome oder Anzeichen beginnen in der Regel so schleichend, dass sie den Betreffenden und vor allem ihren Angehörigen oft erst Jahre "zu spät" auffallen. Eine leicht depressive Verstimmung oder eine gewisse Rückzugstendenz sind zum Beispiel typische Frühsymptome – und werden bei jungen Erwachsenen selten gleich einer Schizophrenie zugeordnet.

Kommt die Schizophrenie überall auf der Welt gleich häufig vor?

Ja, Schizophrenie-Erkrankungen gibt es in den verschiedensten Kulturen und Ländern. Und überall liegt die Häufigkeit ähnlich hoch, das Risiko liegt pro Person etwa bei 0,5-1%.

Keine Erkrankung nur der Industrienationen

Diese gleichmäßige Verbreitung der Schizophrenie spricht eindeutig gegen einen maßgeblichen Einfluss unseres "modernen" Lebens auf die Krankheitsentstehung. Im Gegensatz zu anderen Erkrankungen, deren Ursache noch unklar ist, die aber eindeutig häufiger in den Industrienationen vorkommen (z.B. Multiple Sklerose, Morbus Crohn etc.), ist die Schizophrenie auch in Entwicklungsländern verbreitet. Zu dieser Beobachtung passt auch, dass die Schizophrenie schon seit dem Altertum bekannt ist, also primär nichts mit "modernem Leben" zu tun hat.

Symptome und Umgang mit der Krankheit können sich allerdings erheblich unterscheiden. Nicht überall muss den Krankheitssymptomen der gleiche krankhafte Wert zugeschrieben werden – dies hängt mit der Kultur und den gesellschaftlichen Werten und Normen zusammen.

Kann jeder Mensch an einer Schizophrenie erkranken?

Im Prinzip kann jeder an einer Schizophrenie erkranken. Allgemein geht man von einer Häufigkeit der Erkrankung von etwa 0,7-1,0% aus, das heißt, dass ungefähr 1 Person von 100 Personen im Laufe ihres Lebens an Schizophrenie erkrankt. Das ist alles andere als selten.

Allerdings gibt es Faktoren, die die Wahrscheinlichkeit, an einer Schizophrenie zu erkranken, beeinflussen und Menschen für die Krankheit empfänglicher machen. Dies sind z.B. Vererbung, biologische Faktoren und Umweltfaktoren.

Nur die Gene erklären es nicht

Vieles ist hier aber noch unklar. Beispiel Vererbung: Wenn ein Bruder oder eine Schwester an einer Schizophrenie erkrankt ist, beträgt die Wahrscheinlichkeit für die Geschwister rund 10%. Also deutlich höher als normal, aber auch weit entfernt von 100%. Noch deutlicher wird das bei eineiigen Zwillingen: Leidet ein Zwilling an Schizophrenie, beträgt das Risiko für den anderen "nur" 45%.

Daraus wird klar ersichtlich, dass die genetische Veranlagung eine große Rolle spielt, gerade weil "normale" Geschwister ein geringeres Risiko tragen als Zwillingsgeschwister. Andererseits sind 55% nicht erkrankende Zwillingsgeschwister auch ein klares Indiz, dass die Gene allein nicht entscheidend sind. Es müssen also noch andere Faktoren hinzukommen. Zumal eineiige Zwillinge ja nicht nur genetisch gleich sind, sondern in aller Regel auch mit nahezu identischen frühkindlichen Einflussfaktoren groß werden.

Der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt

Die meisten Experten gehen heute davon aus, dass genetisch-biologisch eine gewisse Veranlagung zur Schizophrenie angeboren ist, dass aber dann weitere Einflussfaktoren hinzukommen müssen, die das Fass zum Überlaufen bringen, also tatsächlich eine Schizophrenie entstehen lassen. Stress ist hier der erklärte Hauptverdächtige. Emotionale und psychische Belastungen tragen in jedem Fall dazu bei, bei entsprechender Veranlagung eher zu erkranken.

Auch Drogen werden immer wieder als Auslöser diskutiert, wobei hier die Henne-oder-Ei-Frage im Raum steht. Denn emotionale Belastungen oder eine generell schizophrene Veranlagung erhöhen ohne Frage auch die Affinität zum Drogenkonsum. Möglicherweise besteht hier also kein kausaler Zusammenhang, sondern eine bestimmte Veranlagung fördert sowohl schizophrene Denkmuster wie auch Lust auf Drogen.

Schizophrenie bei Männern, Frauen und Kindern

Erkranken Männer und Frauen gleich häufig an Schizophrenie?

Ja, Männer und Frauen erkranken etwa gleich häufig an Schizophrenie. Allerdings tritt die Erkrankung bei Männern tendenziell etwas früher auf als bei Frauen. Warum das so ist, ist noch ungeklärt.

Insgesamt beginnt eine Schizophrenie bei beiden Geschlechtern am häufigsten im jungen Erwachsenenalter, genauer gesagt zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr. Innerhalb dieser Dekade erkranken Männer häufiger in der ersten Hälfte, Frauen häufiger zwischen 25 und 30 Jahren. Bei Frauen gibt es auch häufiger einen – insgesamt seltenen – Beginn jenseits des 40. Lebensjahres.

Ursachen über früheren Beginn bei Männern unklar

Das alles ist zwar nur Statistik, im Einzelfall kann es also auch ganz anders sein. Dennoch ist dieser frühere Beginn bei Männern bemerkenswert und bietet eine Menge Raum für Spekulationen – denn warum überhaupt eine Schizophrenie entsteht, ist ja auch noch weitgehend unklar. Hier könnte also ein Schlüssel zu tieferen Erkenntnissen verborgen liegen.

Können bereits Kinder an einer Schizophrenie erkranken?

Kinder unter 13 Jahren erkranken sehr selten an einer Schizophrenie. Wenn in diesem Alter (vermeintlich) Schizophrenie-ähnliche Symptome auftreten, haben diese Verhaltensveränderungen meist andere Ursachen.

Bei kleinen Kindern unmöglich, auch danach extrem selten

Dabei gilt: Umso jünger, umso unwahrscheinlicher. Vor dem Schulalter ist eine Schizophrenie praktisch ausgeschlossen. In diesem Alter sind das Denken, das Sprechen und insgesamt die Wahrnehmung der Umwelt noch in einer so frühen Phase der Entwicklung, dass eine Störung im schizophrenen Sinne gar nicht möglich ist. Aber auch bis zur Pubertät ist eine Schizophrenie extrem selten. Wenn sie auftritt, sind mögliche Anzeichen:

  • Rückzugstendenzen
  • neu auftretende, merkwürdige Reaktionsmuster auf normale alltägliche Ansprache
  • ein Nachlassen der sprachlichen Fähigkeiten

Aber wie gesagt: Das passiert derart selten, dass Sie bei Anzeichen eines sozialen Rückzugs eher an andere Ursachen denken sollten.

Erkrankung beginnt meist im Alter zwischen 20 und 30 Jahren

Am häufigsten beginnt eine Schizophrenie im jungen Erwachsenenalter. Allerdings lässt sich oftmals auch gar nicht eindeutig sagen, wann die Erkrankung tatsächlich begonnen hat. In der Frühphase der Schizophrenie kann es nämlich generell sehr schwierig sein, die Krankheit zu diagnostizieren.

Symptome

Wie beginnt eine Schizophrenie?

Dafür gibt es keine feste Regel. Eine Schizophrenie kann sehr plötzlich beginnen, z.B. mit akut einsetzenden Wahnvorstellungen oder Verfolgungsängsten. Sie kann aber auch langsam und schleichend beginnen, so dass längere Zeit niemand etwas bemerkt. Auch das Ausmaß der Erscheinungsformen kann sehr unterschiedlich sein, von ganz leicht und dezent bis sehr heftig.

Mögliche Warnsymptome

Bevor eine Schizophrenie ausbricht, können bestimmte Anzeichen und Symptome auf die Erkrankung hindeuten. Solche Anzeichen nennt man auch Früh- oder Warnsymptome. Von ihnen kann man noch nicht auf das Vollbild einer schizophrenen Erkrankung schließen, und meist kann man sie auch erst rückblickend richtig einordnen. Entsprechend vielfältig und unspezifisch sind diese Vorboten.

Der Betroffene kann z.B. Probleme mit der Konzentration, Aufmerksamkeit und Merkfähigkeit bekommen. Oder er wird zunehmend nervös und unruhig. Umgekehrt ist aber genauso eine psychische und körperliche Verlangsamung möglich. Die Stimmung kann stark schwanken, soziale und familiäre Beziehungen ändern sich womöglich nach und nach. Es können sich aber durchaus auch schon frühzeitig solche Symptome anbahnen, die man gemeinhin mit einer Schizophrenie in Verbindung bringt, wie Halluzinationen oder wahnhafte Erlebnisse.

An der Aufzählung sehen Sie, wie vielgestaltig die Anzeichen und Symptome sein können. Sie hängen auch ab von der Form der jeweiligen Erkrankung. Es gab und gibt noch immer zahlreiche Versuche, das bunte Spektrum der schizophrenen Erkrankungen zu ordnen und zu systematisieren. So kann man zum Beispiel anhand des Verlaufs der Erkrankung unterschiedliche Manifestationszeitpunkte ausmachen.

Sehr selten: Beginn im Kindesalter

Extrem selten beginnt eine Schizophrenie bereits im Kindesalter. Das kann sich in einem veränderten Sozialverhalten des Kindes zeigen, aber auch in sprachlichen Auffälligkeiten oder emotionalen Schwankungen. Die Diagnose ist allerdings schwierig und sollte nur sehr vorsichtig gestellt werden. Entscheidend ist u.a. ein merklicher „Knick“ in der bis dato unauffälligen Entwicklung.

Bei Jugendlichen oft: Probleme in der Schule

Ein Beginn in der Pubertät zeigt sich primär oft in nachlassenden schulischen Leistungen. Auch ein sozialer Rückzug oder emotionale Verstimmungen können mit einer beginnenden Schizophrenie einhergehen. Hier können aber auch schon deutlichere Anzeichen wie bestimmte, von außen nicht nachvollziehbare Befürchtungen oder auch Gefühle der Fremdheit der Umgebung oder des eigenen Körpers hervortreten. Für Außenstehende können die Betroffenen in irgendeiner Weise wesensverändert erscheinen.

Junge Erwachsene: Beginn meist vage und diffus

Auch bei der häufigsten Erstmanifestation im frühen Erwachsenenalter sind erste Anzeichen äußerst variabel und zu Beginn meist eher diffus. Veränderte Verhaltensweisen, merkwürdige, unpassende Äußerungen und Handlungen können flüchtige Vorboten einer Erkrankung sein. Sie können über Monate und Jahre hinweg schwelen, bevor die Symptomatik akuter und eindeutiger wird. Ein plötzlicher Beginn ist demgegenüber seltener, kommt aber ebenso vor. So kann eine Schizophrenie auch in Form von Wahnvorstellungen oder Sinnestäuschungen plötzlich in das Leben eines Menschen hereinbrechen.

Keine voreiligen Schlüsse ziehen

Aber Vorsicht: All die genannten Hinweise erlauben noch nicht die Diagnose einer Schizophrenie! Man geht heute nicht mehr davon aus, dass es bestimmte eindeutige Symptome gibt, die eine Diagnosestellung rechtfertigen, wie das z.B. bei einem Knochenbruch möglich ist, wenn der Bruch offen liegt und einem die Bruchstücke regelrecht ins Auge springen.

Um das komplexe Bild schizophrener Erkrankungen richtig zu beurteilen, ist es entscheidend, den Verlauf retrospektiv, also im Nachhinein zu betrachten. Wann gab es erste Anzeichen? Wie lang hielten sie an? Waren sie zwischenzeitig wieder verschwunden? Wie haben sie sich weiterentwickelt?

Zu jeder psychiatrischen Untersuchung gehört außerdem immer eine Fremdanamnese, also der Einbezug von Angehörigen oder nahestehenden Personen, die den Betroffenen von außen einschätzen können. Nur in der Zusammenschau der bisherigen Entwicklung und unter Berücksichtigung aller möglichen Vorboten ist es angebracht, eine Diagnose zu stellen. Das ist eine echte Herausforderung und erfordert viel Erfahrung.

Und noch ein weiterer Grund, keine voreiligen Schlüsse zu ziehen: Ein Symptom ist ein Anzeichen, das auf eine Krankheit lediglich hindeutet. Zugleich kann es Ausdruck ganz unterschiedlicher Erkrankungen sein. Genauso wie bei Kopfschmerzen können sich auch hinter psychischen Auffälligkeiten zahlreiche Krankheiten verbergen. Sie können aber auch ohne einen weiteren Krankheitswert einfach mal im Leben auftreten und wieder verschwinden.

Symptome: typische Anzeichen, Warnsymptome und Co

Was sind die Symptome einer Schizophrenie?

Die Symptome schizophrener Menschen können Störungen verschiedener Bereiche betreffen: nämlich des Denkens und Wahrnehmens, des Gefühls (Affekt), des Handelns und des Ich-Erlebens. Wie äußert sich das nun konkret?

Erstmal vorneweg: Die eine Schizophrenie als zusammengehörige Krankheitseinheit mit klar definierten Symptomen gibt es nicht. Vielmehr kommen ganz unterschiedliche Erscheinungsformen der Erkrankung mit einer großen Vielfalt an Symptomen vor.

Im Laufe der Geschichte der Psychiatrie hat sich aber mit der zunehmenden klinischen Erfahrung und der genauen Beobachtung betroffener Patienten eine Ordnung und Systematisierung von Symptomen herausgebildet, die sich im sog. Psychopathologischen Befund niederschlägt. Darin werden Symptome beschrieben und verschiedenen Ebenen zugeordnet. Und genau diese Ebenen sind bei schizophrenen Erkrankungen je nach Erscheinungsform in unterschiedlicher Weise und Ausprägung gestört.

Denken

Da ist zunächst die Ebene des Denkens. Hierbei wird nochmals unterschieden zwischen formalen und inhaltlichen Denkstörungen.

Bei den formalen geht es darum, wie gedacht wird. Bei schizophrenen Patienten ist das Denken z.B. oft zusammenhanglos und hat keinen roten Faden. Oder Gedanken werden nicht zu Ende geführt, was man auch beim Sprechen bemerkt. So brechen Menschen mit Schizophrenie Sätze etwa einfach ab oder fangen völlig zusammenhanglos an, plötzlich von etwas anderem zu erzählen. Die Gedanken sind vage, schief, verschwommen und nicht logisch. Begriffe und Worte können plötzlich eine andere Bedeutung haben, oder die Betreffenden bilden andere unbekannte Wortneuschöpfungen.

Die inhaltlichen Denkstörungen beschreiben dagegen, was gedacht wird. Hierzu gehört der Wahn, wie man ihn typischerweise mit der Schizophrenie verbindet. Der Wahnhafte beurteilt die Realität falsch, ist aber subjektiv vollkommen überzeugt und nicht davon abzubringen, selbst wenn man ihm die stärksten Gegenbeweise liefert.

Solche wahnhaften Überzeugungen können dem Patienten ganz plötzlich und unvermittelt in den Sinn kommen. Oder aber sie nehmen Bezug auf etwas durchaus Reales, das aber wahnhaft umgedeutet wird. Dann ist das Auto auf dem Parkplatz gegenüber kein einfacher Mercedes mehr, sondern ein mit allem Hightech ausgestattetes Spionagevehikel eines heimlichen ausländischen Agenten.

Der Wahn wird von Betroffenen selbst oftmals als äußerst unangenehm empfunden. Man muss sich nur einmal vorstellen, wie es sich anfühlt, wenn man sich ernsthaft verfolgt und bedroht glaubt.

Wahrnehmung

Zu den Wahrnehmungsstörungen gehören die Halluzinationen, die bei Schizophrenen sehr häufig vorkommen. Charakteristisch ist vor allem das Stimmenhören. Der Patient meint, dass er angesprochen wird, oder er hört zwei Stimmen im Dialog miteinander. Besonders unangenehm ist es für ihn, wenn die Stimmen ihn beschimpfen oder ihm Befehle erteilen (sog. imperative Stimmen). Das kann sehr gefährlich werden, wenn der Betroffene sich beispielsweise zum Suizid aufgefordert fühlt.

Gefühle

Eine weitere Ebene ist die der Gefühle. Die Gefühlslage kann ängstlich, depressiv und anlehnungsbedürftig sein. In einzelnen Fällen kann die Stimmung aber auch gehoben oder gar euphorisch sein. Oft passen Stimmung und Situation nicht zusammen. Das nennt man einen "inadäquaten Affekt". Scheinbar unvereinbare Gefühle wie Freude oder Trauer können gleichzeitig nebeneinander bestehen.

Im Kontakt mit einem schizophrenen Patienten ist mit zunehmendem Fortschreiten der Erkrankung oft eine Verarmung und Verflachung der emotionalen Ausdrucksweise zu spüren. In der Folge kommt es immer stärker zu einem sozialen Rückzug und einer allgemeinen Interessenminderung.

Handeln und Psychomotorik

Diese Ebene bezieht sich auf die nach außen hin sichtbaren Äußerungen (Mimik, Gestik) und Verhaltensweisen. Insgesamt kann der Antrieb gesteigert oder gehemmt sein. Typisch sind festgefügte, ritualisierte Handlungsabläufe, die bizarr anmuten und nicht nachvollziehbar sind. In Extremfällen kann der Patient sogar für eine geraume Zeit in einer bestimmten Haltung erstarren. Ein vermehrter Redefluss oder das Gegenteil, ein völliges Verstummen, gehören ebenso zu den psychomotorischen Äußerungen.

Ich-Erleben

Bei den sog. Ich-Störungen ist das Erleben der eigenen Person verändert. Das "Ich" kann als gespalten erlebt werden oder als Gefühl, von außen beeinflusst bzw. fremdgesteuert zu sein. Eigene Gedanken, Gefühle und Körperteile werden als fremd und nicht zugehörig empfunden. Es kann dem Patienten so vorkommen, als ob seine Gedanken sich offen im Raum ausbreiten und von jedermann mitgehört werden können.

Auch die Umwelt kann andersartig erscheinen. Die normalerweise als selbstverständlich erlebte Ich-Identität ist dann verschwunden. Die Grenzen zwischen Ich und Umwelt weichen auf, und das Ich verliert die Kontrolle über sich selbst, was als sehr beängstigend erlebt wird.

Buntes Erscheinungsbild

Auf all diesen Ebenen kann es also zu Störungen kommen. Meist treten bei einem Patienten mit Schizophrenie gleich mehrere (aber nur sehr selten alle) der aufgeführten Symptome auf. Es gibt aber auch Schizophrenien, bei denen z.B. Wahnsymptome gar nicht vorkommen, obwohl sie normalerweise als erstes mit der Erkrankung in Verbindung gebracht werden. Schizophrenie ist daher nicht gleichzusetzen mit Wahn oder Halluzinationen!

Dennoch oder gerade deshalb ist es wichtig, die einzelnen Symptome genau zu erkennen und zu unterscheiden. Sie können nämlich einen Hinweis auf die jeweilige Form der Schizophrenie geben, an der der Patient leidet. Bei der sog. paranoid-halluzinatorischen Form sind vor allem Denken und Wahrnehmung betroffen; bei der hebephrenen Form steht der Affekt im Vordergrund; die katatone Form schließlich zeigt sich vorwiegend in psychomotorischen Veränderungen auf der Verhaltensebene.

Diese Einteilung nach bestimmten Formen ist übrigens nicht nur eine rein akademische Marotte von gelehrten Wissenschaftlern, sondern geht auch einher mit unterschiedlichen Therapien, Verläufen und Prognosen.

Sieht man Menschen mit Schizophrenie ihre Krankheit an?

Ob man einem Menschen seine psychische Erkrankung ansieht, ist nicht pauschal zu beantworten. Genauso wenig wie man einem Menschen mit einer Herzschwäche oder einer Lungenerkrankung sein Leiden ansehen muss, obwohl es auch hierfür durchaus äußere Anzeichen geben kann. Viel wichtiger ist aber: Wieso stellt sich diese Frage überhaupt?

Stigmatisierung des Fremden

Trotz zahlreicher Aufklärungskampagnen, öffentlicher Berichte prominenter Betroffener über ihre Erkrankung und Umstrukturierungen in psychiatrischen Kliniken und Einrichtungen haftet psychischen Erkrankungen nach wie vor ein Stigma an. Das hängt damit zusammen, dass das Wissen über die Psychiatrie in der Allgemeinbevölkerung äußerst unzureichend ist.

Nun ist es etwas sehr Menschliches, die Dinge, die wir nicht kennen und verstehen, die uns fremd und unheimlich sind, von uns fern zu halten. Sie werden möglichst ignoriert oder verheimlicht, um bloß keinen Anstoß zu erregen oder unangenehm aufzufallen.

Auch ein gebrochenes Bein ist nicht zu übersehen

Solche Berührungsängste verbinden sich auch mit der Frage nach der Sichtbarkeit psychischer Erkrankungen. Keiner würde auf die Idee kommen zu fragen, ob man jemandem, der sich das Bein gebrochen hat, dies auch ansieht. Erstens kennt man den Anblick von Menschen, die ihren dicken Gipsfuß mit Krücken hinter sich herschleppen; zweitens werden solche Leute nicht etwa schief angesehen oder vermieden, sondern im Gegenteil eher ernstlich bemitleidet und umsorgt.

Die Folgen: Rückzug und Verheimlichung

Das würde einem schizophrenen Patienten wohl eher nicht passieren. Das Schlimme daran ist, was das zur Folge hat. Wer an einer psychischen Erkrankung leidet, wird es tunlichst vermeiden, darüber zu reden. Vielleicht verheimlicht er seine Krankheit selbst nahestehenden Verwandten und Freunden gegenüber, was sehr anstrengend und kräftezehrend sein kann.

Und: Er wird sich, gerade wenn er in der Öffentlichkeit irgendwie „auffallen“ könnte, mehr und mehr zurückziehen. Dieser Rückzug ist ganz typisch für psychisch kranke Menschen. Er hat oft mit der Krankheit selbst zu tun, aber eben auch mit den befürchteten Folgen der Stigmatisierung und Ablehnung. In der Therapie ist es deswegen sehr wichtig, diesen Rückzug zu vermeiden und die Patienten zu motivieren, am sozialen Leben teilzunehmen.

Mögliche äußere Anzeichen

Aber jetzt zurück zur eigentlichen Frage. Es ist durchaus wichtig, sie zu stellen, gerade um Erkrankungen wie die Schizophrenie aus der Ecke des Ominösen und Undurchsichtigen herauszuholen.

So wie der Herzkranke nach einer Etage Treppensteigen heftig ins Schnaufen gerät und der Lungenkranke unter Umständen blass und ausgemergelt aussieht, können sich natürlich auch bei Schizophrenen die Symptome nach außen hin zeigen. Es sind nur eben keine körperlichen Merkmale, sondern Veränderungen im psychischen Bereich, und zwar im Denken und Wahrnehmen, Fühlen und Handeln. Sie sind allerdings sehr vielgestaltig und meist auch nicht eindeutig einer bestimmten Erkrankung zuzuordnen. Daher nur ein paar wenige Beispiele:

Im Gespräch mit einem an Schizophrenie Erkrankten kann man etwa das Gefühl haben, der Gesprächspartner ist nicht ganz bei der Sache, redet irgendwie wirr und unzusammenhängend oder springt von einem Punkt zum nächsten. Nahestehenden Personen fällt vielleicht eine veränderte Stimmungslage auf. Der Betroffene ist gereizt und launisch oder auch traurig und antriebslos. Dann gibt es auch im motorischen Bereich recht typische Auffälligkeiten. Das heißt z.B., der Betroffene zeigt merkwürdige stereotype Bewegungen oder Haltungen.

Das ist aber wirklich nur eine kleine Auswahl an möglichen Erscheinungsformen. Wichtig ist auch grundsätzlich, dass die Erkrankung meist in Phasen verläuft. Ein Schizophrener kann daher außerhalb der Akutphasen seiner Erkrankung völlig „normal“ und unauffällig sein. Eine akute Episode kann dagegen sehr deutlich zu Tage treten. Dann sind die Patienten aber oft in stationärer Behandlung.

Keine Therapie ohne Nebenwirkung

Und damit zuletzt noch zu einem Punkt, der ebenso nicht vernachlässigt werden darf: Auch die Therapie, so wichtig und unumgänglich sie oftmals ist, hat Nebenwirkungen, die nach außen hin sichtbar werden können. Sog. Antipsychotika oder auch Neuroleptika können unmittelbare, aber auch Langzeitfolgen haben. Hier gibt es wieder eine große Bandbreite und Individualität je nach Patient.

Sichtbar kann vor allem eine deutliche Gewichtszunahme sein. Längerfristig kann es typischerweise zu bestimmten Bewegungsstörungen kommen, vor allem im Gesichtsbereich (z.B. Zucken im Gesicht, Zusammenkneifen der Augen, vermehrte Zungenbewegungen).

Im Übrigen unterscheidet sich die psychiatrische Medikation, was die Nebenwirkungen anbelangt, wiederum nicht von vielen Therapien im somatischen (körperlichen) Bereich. Vielleicht haben Sie schon einmal jemanden mit ganz dünner, empfindlicher und geröteter Haut gesehen. Es könnte sein, dass dieser Mensch eine entzündliche Erkrankung hat und deshalb Kortison einnehmen muss.

Oder die lange Narbe am Unterschenkel: Sie wird den Skifahrer, der sich vor Jahren das Sprunggelenk gebrochen hat, ein Leben lang begleiten und seinen Mitmenschen im Sommer nicht verborgen bleiben. Auch eine Operation ist eine Therapie, die neben viel Gutem auch „Schaden“ anrichtet, der einem Menschen lebenslang anhaftet.

Was sind sogenannte Warnsymptome für eine Schizophrenie?

Es gibt im Vorfeld einer Erkrankung oder Erkrankungsphase Veränderungen und Symptome, die auf eine Schizophrenie deuten können. Diese Anzeichen nennt man Früh- oder Warnsymptome.

Möglicherweise kommt es zu zunehmender Nervosität, psychischer Labilität, Konzentrationsschwäche, Merkfähigkeitsstörungen und Leistungsabfall. Auffallend kann eine psychische und körperliche Verlangsamung sein, Gereiztheit, Aggressivität, Schlafstörungen, Freudlosigkeit bis zur Depression, sozialer Rückzug und Isolation. Vielleicht verändern sich familiäre Beziehungen "von heute auf morgen". Jemand ist plötzlich sehr anhänglich oder aber ganz gefühlskalt.

Wichtig: richtige Einordnung und Interpretation

Diese und andere Symptome können im Vorfeld einer Schizophrenie auftreten, allerdings auch bei anderen Störungen. Es ist also sehr schwierig, solche Anzeichen immer gleich richtig zu deuten, insbesondere wenn die betreffende Person bislang gesund war.

Grundsätzlich ist es erst im Rückblick und nach einer ausführlichen Erhebung sämtlicher Symptome möglich, eine Diagnose zu stellen. Schizophrenien können ganz unterschiedliche Verläufe nehmen, die zu Beginn noch gar nicht absehbar sind.

Je nach Alter unterschiedliche Vorboten

Ein wichtiger Aspekt ist z.B. der Zeitpunkt der Erstmanifestation, wann also erstmals Anzeichen und Symptome aufgetreten sind. Die meisten Patienten erkranken im frühen Erwachsenenalter. Der Beginn der Erkrankung äußert sich hier unter Umständen völlig anders als etwa bei Jugendlichen oder Kindern (bei denen Schizophrenien nur sehr selten vorkommen).

Früh- und Warnsymptome sollten also mit Bedacht und Sorgfalt wahrgenommen und interpretiert werden werden.

Haben schizophrene Patienten körperliche Symptome oder Beschwerden?

Menschen mit Schizophrenie können auch körperliche Symptome entwickeln. Bewegungsabläufe können verlangsamt sein.

Möglich ist eine Körperstarre (Stupor, Katatonie) und Stummheit (Mutismus), das heißt, die Betroffenen sprechen nicht mehr. Andererseits sind aber auch Erregungszustände möglich.

Halluzinationen, Depressionen und Angststörung

Ist man automatisch schizophren, wenn man Halluzinationen hat?

Nein, das muss nicht sein. Halluzinationen kommen zwar bei schizophrenen Patienten vor, aber auch bei anderen Erkrankungen sowie als Nebenwirkung von Medikamenten oder bei Drogenkonsum.

Halluzinationen oder auch Sinnesstörungen gehören zu den Wahrnehmungsstörungen. Wer darunter leidet, nimmt subjektiv Eindrücke wahr, für die es keine realen Auslöser gibt. Er sieht also beispielsweise jemanden, obwohl niemand da ist; oder er hört ein Gespräch, obwohl sich keiner unterhält.

Ein Symptom wie Kopfschmerzen

Halluzinationen sind Symptome, d.h. Anzeichen oder Hinweise für eine Erkrankung. Auch Schmerz, Müdigkeit, Herzrasen, Schwitzen etc. sind Symptome, die auf irgendeine Störung hindeuten.

Was sich dahinter verbirgt, lässt sich vom bloßen Symptom her allerdings noch nicht sagen. Kopfschmerzen können Ausdruck einer Migräne oder einer Entzündung sein, aber auch die unangenehme Nachwirkung eines langen feuchtfröhlichen Abends.

Vom Symptom zur Diagnose

Näher kommt der Arzt der Sache schon, wenn mehrere Symptome gleichzeitig auftreten. So gibt es bestimmte Konstellationen, die für manche Krankheiten charakteristisch sind. In der Psychiatrie werden solche Symptomkomplexe auch als Syndrome bezeichnet.

Es gibt z.B. ein depressives Syndrom, das sich aus verschiedenen Symptomen ganz unterschiedlicher Bereiche (Stimmung, Denken, Antrieb usw.) zusammensetzt. Es muss aber noch nicht bedeuten, dass eine Depression vorliegt. Ein depressives Syndrom kann genauso bei anderen Erkrankungen vorkommen, auch bei einer Schizophrenie.

Ein Syndrom ist also immer noch keine Diagnose. Die oft nicht einfache Aufgabe des Arztes ist es daher, von den Einzelsymptomen über ein zusammengefasstes Syndrom hin zur richtigen Diagnose zu gelangen.

Im Falle der Halluzinationen ist die Auswahl an möglichen Erkrankungen groß. Neben der Schizophrenie kommen auch andere Psychosen oder organische psychische Störungen in Frage, die körperlich bedingt sind. So können Vergiftungen mit Drogen oder Medikamenten Halluzinationen auslösen, ebenso wie eine Funktionsstörung der Leber oder eine Demenzerkrankung.

Sehen, Hören, Riechen, Schmecken oder Fühlen?

Allerdings kann die Art der Sinnestäuschung einen Hinweis auf die zugrundeliegende Erkrankung liefern. Es gibt nämlich Halluzinationen in allen Sinnesmodalitäten, also im akustischen und optischen Bereich (Hören und Sehen), im Bereich des Geruchs- und Geschmackssinns und auch der Körperwahrnehmung.

Bei manchen Erkrankungen ist typischerweise ein ganz bestimmter Sinn betroffen. Für die Schizophrenie charakteristisch sind vor allem akustische Halluzinationen. Betroffene hören oft Stimmen, die ihnen Befehle erteilen oder sie kommentieren. Manchmal hören sie auch zwei Stimmen im Dialog miteinander. Optische Sinnestäuschungen treten dagegen seltener auf, sind aber auch nicht auszuschließen.

Es erfordert daher eine große Sorgfalt, die einzelnen Symptome zu erkennen und richtig zuzuordnen. Bevor eine Schizophrenie diagnostiziert werden kann, sind zunächst alle anderen möglichen Ursachen, die hinter der Symptomatik liegen können, auszuschließen.

Leiden Menschen mit Schizophrenie immer unter Depressionen?

Nein, aber relativ häufig. Nicht selten findet sich bereits im Vorfeld der Schizophrenie eine Depression.

Mögliche Symptome der Depression sind herabgesetzte Stimmung, Niedergeschlagenheit, Freudlosigkeit und ein Mangel an Energie. Auch innere Unruhe, Nervosität, Konzentrationsstörungen und Gedächtnisstörungen können Symptome einer Depression sein. Hinzu kommen oft sozialer Rückzug, Mutlosigkeit, Verzagtheit, Entscheidungsunfähigkeit, Irritierbarkeit, Verwirrung und Minderwertigkeitsgefühle.

Depressionen können aber auch eine Folge der Schizophrenie sein, die die Betroffenen noch zusätzlich verunsichert. Hinzu kommt möglicherweise eine unangemessene Wertung des Umfelds.

Sind Menschen mit Schizophrenie auffällig ängstlich?

Menschen mit Schizophrenie leiden häufig unter Angst. Bereits im Vorfeld der Krankheit kommt es zu scheinbar unbegründeten Angstzuständen, die erst später im Rückblick erklärbar werden.

Häufig wird die Ursache der Angst von den Betroffenen als relativ unkonkret erlebt. Etwas nicht Fassbares, Entsetzliches und Bedrohliches verursacht die Furcht und Angst.

Auch lösen Halluzinationen und Wahnwahrnehmungen mitunter große Angst aus.

Wahnvorstellungen

Was ist ein Wahn oder eine Wahnvorstellung?

Entwickeln Menschen Ideen und Vorstellungen, die mit der Realität nichts zu tun haben, kann es sich um Wahnvorstellungen handeln. Dabei wird den Handlungen anderer Personen, Ereignissen oder auch Gegenständen wahnhaft eine Bedeutung beigemessen, die diese nicht haben.

Die Wahnvorstellung ist aber nicht korrigierbar. Es nutzt also nichts zu versuchen, jemandem mit Wahnvorstellungen davon zu überzeugen, dass seine Gedanken Unsinn sind und die Realität eine ganz andere ist. Für Patienten mit Schizophrenie ist der Wahn Realität.

Wahnvorstellungen bei Schizophrenie

Wahnvorstellung: Was genau ist das und ist sie typisch für Schizophrenie?

Ein Wahn ist eine Fehlbeurteilung. Bestimmte Realitäten werden anders gesehen als sie sind. Diese falsche Beurteilung ist nicht korrigierbar (gutes Zureden bringt also überhaupt nichts).

Formal gehört der Wahn zu den inhaltlichen Denkstörungen. Es geht also um die Denkinhalte (was gedacht wird), die bei einem psychisch Erkrankten verändert sein können. Daneben kann das Denken auch formal aus den Fugen geraten und z.B. verlangsamt, sprunghaft oder zerfahren sein (formale Denkstörung: wie gedacht wird).

Falsch, aber unerschütterlich

Es ist gar nicht so leicht, Wahn zu definieren. Er gilt als Fehlbeurteilung der Realität, die von den Erfahrungen, Erlebnissen und Überzeugungen der Mitmenschen abweicht und nicht auf eigenen Erfahrungen beruht, sondern allein dem krankhaften Denken entspringt. Gleichzeitig sind die Betroffenen von ihren Gedanken und Vorstellungen überzeugt und nicht davon abzubringen (Wahngewissheit). Sie sind also subjektiv real, objektiv jedoch falsch und von außen nicht nachvollziehbar.

Das grenzt sie von sogenannten überwertigen Ideen ab. Das sind zum Teil emotional sehr aufgeladene Themen, die das Denken vereinnahmen, von denen sich Betroffene aber doch abbringen lassen. Bei Wahnvorstellungen gelingt das nicht.

Von der Wahnstimmung bis zum ausgeklügelten Wahngebäude

Es gibt verschiedene Wahnformen und -inhalte. Am Anfang steht manchmal lediglich eine vage Vorstellung, dass irgendetwas (oft Unheimliches und Bedrohliches) vor sich geht, ohne dass der Betroffene es genauer benennen könnte (Wahnstimmung). Aus dieser Vorstufe können sich konkrete Wahnwahrnehmungen und -vorstellungen entwickeln bis hin zu einem gefestigten Wahnsystem.

Thematisch können Wahnvorstellungen ganz unterschiedlich belegt sein. Oft fühlen sich die Betroffenen von der Umwelt und ihren Mitmenschen benachteiligt, geschädigt oder verfolgt (Beeinträchtigungs-/Verfolgungswahn), oder sie beziehen Vorkommnisse und Äußerungen von anderen fälschlicherweise auf sich selbst (Beziehungswahn). So tuschelt etwa das Paar am Nachbartisch, das eigentlich nur über den nächsten Urlaub spricht, insgeheim über ihn.

Typisch, aber nicht spezifisch für die Schizophrenie

Der Wahn gehört zu den Diagnosekriterien der Schizophrenie, kann aber auch im Rahmen anderer psychischer Erkrankungen oder einer organischen Hirnschädigung auftreten. Für den Arzt ist es oft nicht leicht, bei einem Betroffenen zu beurteilen, ob er wirklich wahnhaft ist oder nicht einfach nur etwas bizarre Ideen und Vorstellungen oder eine blühende Phantasie hat. Im Gespräch muss der Untersucher sehr genau hinhören und die richtigen Fragen stellen, um die Symptomatik richtig zu erfassen.

Erschwert wird das oftmals durch das wenig kooperative Verhalten der Betroffenen bzw. deren völlig andere Sicht der Dinge. Denn es liegt in der Natur des Wahns, dass der Erkrankte von dem, was er denkt, überzeugt ist und sich nicht davon abbringen lässt. Für ihn sind seine Gedanken in dem Moment Realität.

Das macht den Umgang mit den Betroffenen oft nicht leicht und erschwert die dringend notwendige Behandlung. Es erfordert viel Erfahrung, Geduld, Einfühlungsvermögen, aber auch Standhaftigkeit, mit wahnhaften Menschen richtig umzugehen.

Können Wahnvorstellung und Realitätssinn gleichzeitig nebeneinander bestehen?

Ja, Wahnwelt und Realität können bei Menschen mit Schizophrenie auch nebeneinander bestehen und sich abwechseln. Auch kann beides vermischt sein oder ineinander übergehen.

Mischung mitunter schwieriger als nur der Wahn

Wenn solche Grauzonen entstehen, in der die Interpretation von Wahrnehmungen ständig zwischen Realität und Wahnvorstellung hin und her pendelt, ist das für die Betroffenen häufig besonders beängstigend. Sie ringen dann quasi permanent um die Realität und nehmen diesen "Konflikt im Hirn" auch durchaus wahr. Das Hämmern des Nachbarn kann dann in einem Moment mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit der Anbau einer Abhöranlage sein und einen Augenblick später eben nur ein nervender Nachbar.

Man kann es auch anders formulieren: Eine in sich konstante Wahnvorstellung ist letztlich weniger belastend als eine schwankende. Denn gerade das Pendeln zwischen den Welten ist nervenaufreibend. Übrigens auch für die Partner, Angehörigen und Freunde drumherum. Denn auch sie haben in solchen Momenten natürlich große Schwierigkeiten, weil sie ihre Reaktionsweise ständig anpassen müssen.

Kommen wahnhafte Störungen nur bei der Schizophrenie vor?

Wahn bzw. Wahnvorstellungen kommen bei der Schizophrenie häufig vor, jedoch auch bei einer weiteren Psychose, der endogenen Depression.

Daneben können wahnhafte Störungen nach Schädelhirnverletzungen, Vergiftungen und Drogenkonsum auftreten. Auch bei der Demenz kann es zur Ausbildung eines Wahns kommen.

Herausforderung für den Arzt

Es erfordert daher viel Zeit und ausführliche Gespräche mit den Betroffenen, um zur richtigen Diagnose zu gelangen. Zum einen muss der Arzt prüfen, ob es sich wirklich um einen Wahn im Sinne einer Fehlbeurteilung der Realität handelt, von der der Erkrankte felsenfest überzeugt ist und sich nicht abbringen lässt; zum anderen muss er anhand weiterer Symptome herausfinden, welche psychische Erkrankung den Wahnvorstellungen zugrunde liegt.

Dabei können die einzelnen Wahnthemen aufschlussreich sein. Denn manche Inhalte sind typisch für bestimmte Erkrankungen.

Vom Wahninhalt zur richtigen Diagnose

So tendieren depressive Menschen oft dazu, die Welt pechschwarz zu sehen, sich und ihre Verdienste kleinzureden und sich so immer weiter in eine emotionale Abwärtsspirale zu manövrieren. Wenn sich diese Vorstellungen verfestigen, können sie wahnhafte Züge annehmen oder sogar in einen manifesten Schuld- oder Verarmungswahn münden. Auch der nihilistische Wahn kommt bei schwer depressiven Menschen vor. Dabei ist der Betroffene überzeugt, alles sei hinfällig und hoffnungslos verloren. Das kann bis hin zur Verneinung der Welt und der eigenen Existenz führen.

Die Wahngedanken schizophrener Menschen muten von außen oft bizarr und unverständlich an. Sie können auch religiös überhöht sein oder magisch-mystischen Charakter haben. Bei organisch Kranken sind die Wahnvorstellungen dagegen vergleichsweise "geerdet".

Wahnsystem, Wahnerinnerung und Co.

Was ist eine Wahnstimmung?

Als Wahnstimmung wird eine plötzlich einsetzende alarmierende Stimmung bezeichnet. Alles ist anders, unheimlich, komisch und sonderbar, ja bedrohlich, doch kann diese Stimmung nicht wirklich an etwas Bestimmten festgemacht werden.

Die Wahnstimmung kommt häufig vor dem eigentlichen wahnhaften Erleben vor, ist also eine Art Vorstufe des ausgeprägten Wahns. Folge der Stimmung kann Verunsicherung, Misstrauen, Ratlosigkeit oder Angst sein. Möglich sind aber auch Gefühle der Bestätigung und Zuversicht oder andere eher positive Gefühle.

Was ist ein Wahnsystem?

Ein sogenanntes Wahnsystem entsteht, wenn Ereignisse, Personen und Wahrnehmungen scheinbar alle zusammenpassen. Alles wird Bestandteil des Wahns und bestätigt die wahnhafte Überzeugung des Betroffenen.

Das Wahnsystem ist ein ausgetüfteltes Denkgebäude, das am Ende eines längeren Prozesses steht, den Mediziner auch mit "Wahnarbeit" bezeichnen.

In sich stimmig

Zu Beginn sind dem Betroffenen seine Wahngedanken und die einzelnen Inhalte meist noch gar nicht ganz klar. Oft verspürt er zunächst ein diffuses Gefühl von Veränderung, von etwas Großem und Bedeutsamem, das sich langsam anbahnt. Das kann als bedrohlich empfunden werden, den Betroffenen verängstigen und misstrauisch machen. Diese Vorstufe des manifesten Wahns ist mit dem Begriff "Wahnstimmung" gemeint.

Sie kann weiter zu konkreten Ausformungen des Wahns führen. Wenn der Betroffene die einzelnen Wahnelemente und -gedanken in sich "logisch" und plausibel miteinander verknüpft, entsteht in seinem Bewusstsein ein ganzes Gedankengebäude, das sich mehr und mehr verfestigt. Der wahnhaft Erkrankte lebt in seiner eigenen, von ihm selbst kreierten und nur für ihn zugänglichen Welt. Von außen sind diese Gedankenkonstrukte nicht mehr nachvollziehbar.

Was ist ein Wahnanfall?

Plötzlich auftauchende Überzeugungen im Sinne einer Eingebung oder Erleuchtung bezeichnet man als Wahnanfall. Die Betroffenen können sich dem Inhalt des Wahneinfalls nicht entziehen.

Inhaltlich geht es meist um Verfolgung, Verschwörung oder gar um Mordpläne. Möglich sind ebenso Berufung, Erhöhung, Erlösertum oder Ähnliches. Wahneinfälle könne sich auf den Körper konzentrieren und hypochondrische Ängste verursachen.

Was ist eine Wahnerinnerung?

Nachträglich wahnhaft umgedeutete Ereignisse, also eine veränderte Wahrnehmung vergangener Erlebnisse zum jetzigen Zeitpunkt werden als Wahnerinnerung bezeichnet.

Das Erlebte wird also nachträglich umgedeutet. Plötzlich wird "klar", was ein vergangenes Erlebnis wirklich bedeutet hat.

Was bedeutet Wahnarbeit?

Wahnarbeit bedeutet letztlich das Ausarbeiten des Wahns bis hin zum sogenannten Wahnsystem. Weitere Wahnideen, Sinnestäuschungen und Wahnwahrnehmungen scheinen den bestehenden Wahn zu unterstützen und zu bestätigen.

Der Erkrankte leistet Wahnarbeit, indem er unbewusst daran "arbeitet", dass sein Wahn immer plausibler und "wahrhaftiger" wird. Der Wahn wird immer breiter, und immer mehr Puzzleteile scheinen das Bild des Kranken zu vervollständigen. Alles wird so umgedeutet, dass es in das Wahnsystem passt.

Fachliche Einordnung der Symptome

Was sind Halluzinationen?

Halluzinationen sind Sinneswahrnehmungen, die nur der Betroffene wahrnimmt und die in der Realität nicht vorhanden sind. Ein typisches Beispiel sind Stimmen, die jemand mit einer Halluzination hört, die aber objektiv nicht existieren. Für ihn selbst erscheinen diese Stimmen aber komplett real.

Gerade bei Menschen mit einer Schizophrenie sind solche akustischen Halluzinationen recht häufig. Es können bei einer Halluzination aber auch alle anderen Sinne betroffen sein, zum Beispiel, indem man:

  • Dinge sieht, die nicht existieren,
  • Gerüche wahrnimmt, die nicht da sind
  • oder sogar Berührungen wahrnimmt, die nicht real sind.

Auch Schlafentzug oder Drogen können Halluzinationen auslösen

Auch wenn Halluzinationen besonders häufig im Zusammenhang mit einer Schizophrenie auftreten, gibt es auch zahlreiche andere mögliche Ursachen. Drogen zum Beispiel, um nur eine der häufigeren zu nennen. Auch Schlafentzug kann übrigens zu Halluzinationen führen, ebenso eine Epilepsie.

Halluzinationen können für den Betroffenen äußerst ängstigend und beunruhigend sein. Die Stimmen, die zu einem sprechen können, wie das bei einer akuten schizophrenen Psychose häufig passiert, sind so real und so "nah", dass sie panische Ängste auslösen können, vor allem dann, wenn sie Befehle erteilen oder ähnliches.

Paranoia, positive Symptome und Denkstörungen

Was bedeutet Paranoia bzw. paranoid?

Der Begriff Paranoia stammt aus dem Griechischen und bedeutet „neben dem Verstand“. Typisch bei einer Paranoia sind Wahnvorstellungen, also Wahrnehmungen, die nicht real sind. Da diese Wahrnehmungen aber als real empfunden werden, können sie für die Betroffenen sehr ängstigend sein.

Begriff "paranoid" meist bei Verfolgungswahn verwendet

Das Eigenschaftswort paranoid wird meist im Zusammenhang mit einem Verfolgungswahn verwendet. Die Betroffenen (die also paranoid sind) fühlen sich von anderen Menschen oder anderen Dingen bedroht. Sie nehmen ihre Umgebung verzerrt war. Sie wittern Machenschaften und Verschwörungen gegen sich, obwohl objektiv nichts derartiges passiert.

Paranoide Züge treten häufig im Zusammenhang mit einer Schizophrenie auf, können aber auch andere Ursachen haben, zum Beispiel Drogenkonsum.

Paranoide Persönlichkeiten

Und dann gibt es noch den Begriff der paranoiden Persönlichkeit. Solche Menschen neigen grundsätzlich dazu, freundliche Handlungen anderer Mitmenschen als feindlich wahrzunehmen. Sie sind extrem empfindlich gegenüber kleinsten Anzeichen der Zurückweisung, empfinden selbst minimale kritische Äußerungen oder abweisendes Verhalten als schwere Kränkung und beabsichtigte Verletzung.

Paranoia kann übrigens natürlich auch Menschen betreffen, die tatsächlich beängstigende Dinge erlebt haben. So können zum Beispiel Menschen, die Opfer von Gewaltverbrechen wurden, Angstzustände bekommen, wenn sie in ähnliche Situationen wie zu Zeiten des schrecklichen Erlebnisses geraten. Das ist formal eine Paranoia, also wahnhaft, denn die Gefahr besteht ja (in der Regel) nicht mehr. Es ist aber natürlich medizinisch betrachtet etwas anderes als bei einer Schizophrenie, da vor dem traumatischen Erlebnis keine Neigung in diese Richtung vorlag.

Wieso können Symptome bei der Schizophrenie auch positiv sein?

Die Begriffe "Negativ-" und "Positivsymptome" bei der Schizophrenie sind leicht irreführend. Sie haben allerdings keinen wertenden Charakter. Vielmehr beschreiben sie einen Mangel bzw. Überschuss im Erleben, Wahrnehmen und Agieren.

Die Unterscheidung zwischen Negativ- und Positivsymptomatik (auch Plus- und Minussymptomatik) ist noch recht neu und spielt erst in letzter Zeit eine größere Rolle bei der Beschreibung des klinischen Bildes einer Schizophrenie.

Wenn der Filter durchlässig wird: Positivsymptome

Positivsymptome sind gekennzeichnet von einem überschießenden Erleben und Verhalten, das über das Maß bei Gesunden hinausgeht. Vielleicht hilft folgendes Bild, um zu veranschaulichen, was gemeint ist:

Es ist, als ob ein Filter, der normalerweise unser Bewusstsein, Denken, Fühlen und Wahrnehmen abschirmt vor zu großen Reizen, Löcher bekommt und durchlässig wird. Ungefiltert dringen Erlebnisse auf den Betroffenen ein, der wiederum heftig auf diesen Ansturm reagiert.

Verschwörungstheorien, laute Stimmen und offene Gedanken

Klassische Positivsymptome sind beispielsweise der Wahn oder Halluzinationen. Der Betroffene wähnt sich als auserkoren, die Welt vor einer Verschwörung zu retten, deren Anzeichen er deutlich zu erkennen meint. Oder er hört drohende Stimmen, die ihm Befehle erteilen und denen er sich nicht entziehen kann.

Auch sog. Ich-Störungen, bei denen die Grenzen zwischen dem eigenen Ich und seiner Umwelt aufgeweicht werden, gehören zur Positivsymptomatik. Der Betroffene meint dann etwa, nicht mehr Herr über seine Gedanken zu sein. Er hat das Gefühl, sie sind nach außen hin sichtbar und können von allen gelesen werden.

Daneben gibt es auch körperliche Phänomene wie z.B. Erregungszustände, die der Plussymptomatik zuzuordnen sind.

Oft vernachlässigt, aber entscheidend: Negativsymptome

Die Positivsymptome werden gemeinhin mit der Schizophrenie in Verbindung gebracht. Sie sind allerdings eher zu verstehen als Spitze eines Eisbergs, der sich darunter verbirgt. Meist äußern sie sich nur kurzzeitig in akuten Phasen und lassen dann wieder nach.

Negativsymptome sind dagegen oft weniger bekannt. Sie sind nicht so eindrücklich und offensichtlich. Deshalb werden sie häufig erst später erkannt. Für den langfristigen Verlauf der Erkrankung sind sie jedoch bedeutender und einschneidender als die vorübergehenden Spitzen der Positivsymptomatik. Sie verändern einen Menschen kontinuierlich, zehren an seinen Gefühlsäußerungen und seinem Ausdrucksvermögen und lassen ihn irgendwann seinen Alltag nicht mehr bewältigen.

Medikamente: gut bei Plus, schlecht bei Minus

Das liegt auch daran, dass Negativsymptome nicht so leicht zu behandeln sind wie ihr Gegenstück. Akute Erregungszustände sind in der Regel medikamentös gut zu lindern, was für die Betroffenen, gerade wenn sie unter dramatischen, oft furchteinflößenden Wahnvorstellungen leiden, eine große Hilfe und Entlastung bedeuten kann.

Viele Medikamente, die bei einer Schizophrenie eingesetzt werden (Antipsychotika oder auch Neuroleptika), wirken dagegen bei der Minussymptomatik deutlich schlechter. Insbesondere Präparate, die schon länger bekannt sind und angewandt werden, versagen hier oftmals ihren Dienst. Daher werden heute vermehrt neuere Substanzen (auch atypische Antipsychotika/Neuroleptika genannt) eingesetzt. Abgesehen davon, dass sie in der Regel weniger Nebenwirkungen aufweisen, wirken sie in gewissem Maß auch bei Minussymptomen. Sie können zudem bei depressiven Symptomen oder kognitiven Störungen (z.B. Gedächtnis- oder Konzentrationsprobleme) helfen, die ebenfalls bei einer Schizophrenie vorkommen können.

Was ist unter Denkstörungen zu verstehen?

Denkstörungen sind ein Symptom der Schizophrenie. Man unterscheidet formale von inhaltlichen Denkstörungen. Wenn jemand z.B. verlangsamt, umständlich oder zerfahren denkt, ist das eine formale Störung. Leidet er dagegen unter Wahnvorstellungen, ist der Inhalt seines Denkens gestört. Natürlich kann auch beides gleichzeitig auftreten.

Zäh, verworren und sprunghaft

Bei den formalen Denkstörungen ist also der Denkablauf gestört. Es geht um das „Wie“ des Denkens, nicht um Inhalte. Im Gespräch werden sie oft sehr deutlich.

Es kann beispielsweise extrem zäh verlaufen. Ein Thema wird immer nur gestreift, um gleich danach zum nächsten zu springen. Oder der Gesprächspartner verliert ständig den roten Faden. Oft werden Begriffe falsch verwendet oder Wörter ganz neu geschaffen. Wenn sie dann noch durcheinander geworfen werden, kann es restlos zum Wortsalat kommen.

Auch die Logik des Gedankenflusses kann verlorengehen. Es gibt zudem das Phänomen, dass jemand einfach an einer Frage vorbeiredet, obwohl er sie ganz offensichtlich verstanden hat.

Gefangen im eigenen Denken

Solche formalen Denkstörungen fallen dem erfahrenen Arzt oder Therapeuten im Gespräch oft schon von allein auf. Er kann aber auch gezielt danach fragen. Der Betroffene ist sich nämlich oft durchaus bewusst über sein verändertes Denken und leidet massiv darunter. Man kann sich vielleicht vorstellen, wie unangenehm es ist, wenn man keinen Gedanken mehr zu Ende denken kann oder aber von einer ständigen Gedankenflut überschwemmt wird, gegen die man sich nicht wehren kann.

Falsche Wirklichkeit: der Wahn

Bei den inhaltlichen Denkstörungen geht es dagegen darum, was jemand denkt. Hierzu gehört der Wahn, bei dem der Betroffene die Wirklichkeit falsch beurteilt, gleichzeitig aber vollkommen davon überzeugt ist. So ist jemand, der sich wahnhaft verfolgt fühlt, durch nichts in der Welt davon abzubringen.

Im Wahn kann es auch vorkommen, dass durchaus richtige Wahrnehmungen und Sinneseindrücke fehlgedeutet werden. Dann wird der Mann auf der anderen Straßenseite plötzlich zum Mitarbeiter des Geheimdienstes. Es steht zwar tatsächlich ein Mann dort; er ist allerdings schlicht ein braver Beamter, der gerade ganz harmlose Einkäufe erledigt.

Auf die richtigen Fragen kommt es an

Inhaltliche Denkstörungen zu entdecken und richtig zu deuten, ist nicht einfach. Es erfordert zum einen viel Erfahrung und zum anderen Fingerspitzengefühl. Stellt man dem Betroffenen, der gerade unverrückbar in seinen wahnhaften Überzeugungen verfangen ist, unangenehme Fragen, von denen er sich bloßgestellt oder in die Ecke gedrängt fühlt, kann es sein, dass er das Gespräch abbricht und nicht mehr zugänglich ist. Ähnlich wie formale Denkstörungen können aber auch Wahninhalte so unangenehm für den Betroffenen sein, dass er erleichtert ist, wenn er darüber sprechen kann.

Übrigens: Formale und inhaltliche Denkstörungen kommen nicht ausschließlich bei der Schizophrenie vor. Sie können genauso bei anderen Erkrankungen auftreten wie z.B. Depressionen oder organischen Störungen, die eine körperliche Ursache haben. Der erfahrene Arzt kann das eine vom anderen durch geschicktes Nachfragen oft recht präzise unterscheiden.

Ich-Störung, Verkennung und Parathymie

Was bedeutet Ich-Störung?

Menschen mit einer Ich-Störung erleben die normale Grenze zwischen dem Ich, also der eigenen Person und der Umwelt anders als gesunde Menschen.

Auflösung der inneren Einheit

Normalerweise erleben wir unsere inneren seelischen Vorgänge als dem eigenen Ich zugehörig. Wir identifizieren uns mit dem, was wir erleben und verarbeiten, mit unseren Gemütszuständen und den Handlungen, die daraus entspringen. Gleichzeitig grenzen wir uns mit unserer eigenen Individualität von der äußeren Umwelt und anderen Menschen ab.

Bei der Schizophrenie kann sich diese Einheit, die "Ichzugehörigkeit" des Erlebens, auflösen. Innere Empfindungen, Gedanken, Gefühle und Handlungen, aber auch Teile des eigenen Körpers werden dann als unwirklich und fremd erlebt. Die Betroffenen können keinen Bezug mehr zu sich selbst herstellen. Auch die Umgebung, bestimmte Gegenstände und andere Personen können können verändert wahrgenommen werden und unbekannt erscheinen.

Bei solchen Entfremdungserlebnissen unterscheidet man zwei Formen:

  • Depersonalisation: Entfremdung des eigenen Ich (innerseelisch und/oder körperlich)
  • Derealisation: Fremdartigkeit der Umwelt

Kontrollverlust und verschwimmende Grenzen

Wenn die eigene innere Einheit verlorengeht, können seelische Zustände und Vorgänge als von außen gemacht und beeinflusst wahrgenommen werden. Die Grenze zwischen dem Ich und der äußeren Umwelt, die entscheidend für die Festlegung der eigenen Individualität ist, löst sich auf und wird durchlässig. Solche Erfahrungen können zutiefst beängstigend sein. Die Betroffenen sind nicht mehr Herr über ihr eigenes inneres Erleben und ihr Tun, sondern fühlen sich mechanisch und wie von außen gesteuert.

Zu den Beeinflussungserlebnissen im Rahmen von Ich-Störungen gehören:

  • Gedankenentzug: Gefühl, als ob die Gedanken von außen, einer anderen Person oder einer fremden Macht weggenommen werden
  • Gedankenausbreitung: Die eigenen Gedanken scheinen nicht mehr nur sich selbst zugänglich, sondern können auch von anderen ganz offen gelesen werden.
  • Gedankeneingebung: Die eigenen Gedanken wirken wie von außen gemacht und eingegeben.
  • Gedankenlautwerden: Hören der inneren Gedanken oder Gefühl, dass andere die inneren Gedanken direkt hören können.
  • Fremdbeeinflussung: Gefühle, Gedanken, Bestrebungen und Handlungen werden als von außen gesteuert wahrgenommen.

Nicht nur bei der Schizophrenie

Ich-Störungen sind ein typisches Symptom der Schizophrenie, können aber auch bei anderen psychischen Störungen oder Zuständen vorkommen, etwa bei Hirnfunktionsstörungen oder nach dem Konsum von Drogen. Kurzfristig können sie auch bei starker Erschöpfung oder intensivem inneren Erleben auftreten.

Was ist eine illusionäre Verkennung?

Werden real vorhandene Dinge als etwas anderes verkannt, spricht man von illusionärer Verkennung. So können harmlose Gegenstände oder Schatten an der Wand etwa als Fratze oder bedrohliche Gestalt wahrgenommen werden.

Akustische illusionäre Verkennungen etwa von Gesprächen, Geräuschen wie Straßenlärm, Bellen oder Vogelgesang finden sich bei der Schizophrenie häufiger. Sie werden meist als bedrohlich und beängstigend wahrgenommen. Es gibt auch Übergänge zu echten Sinnestäuschungen.

Illusionäre Verkennungen kommen mitunter auch bei Gesunden vor, etwa bei starker Übermüdung.

Was bedeutet Parathymie?

Reagieren Menschen mit Schizophrenie gefühlsmäßig gegenteilig zur Erwartung, also anders als sozial vorgegeben oder angemessen, spricht man von Gefühlsverkehrung oder Parathymie. Bei traurigen Anlässen etwa wird gelacht, bei lustigen geweint.

Störung auf der Gefühlsebene

Die Parathymie gehört zu den affektiven Störungen, also zu den Veränderungen der Gefühle, Stimmungen und Emotionen, die bei psychischen Erkrankungen eine große Rolle spielen. Bei der Schizophrenie gehören sie praktisch immer zum Krankheitsbild. Die Betroffenen leiden oft unter einer Gefühlsarmut, erscheinen unterkühlt, teilnahmslos und desinteressiert. Das erschwert den Kontakt zu Mitmenschen und führt bei vielen zu einer zunehmenden Vereinsamung.

Ein äußerst irritierendes und verstörendes Phänomen für Außenstehende ist auch die Parathymie, ein häufiges Symptom der Schizophrenie und recht typisch für diese Erkrankung. Gemeint sind völlig inadäquate Gefühlsäußerungen, die nicht zur Situation oder dem, was berichtet wird, passen. So erzählt der Betroffene etwa lächelnd von einer Beerdigung oder schildert seelenruhig die grausamsten Wahnvorstellungen. Oft ist auch die Mimik entsprechend unpassend (Paramimie).

Vorbei an sozialen Vorgaben und Normen

Bei einem parathymen Affekt stimmt also der Gefühlsausdruck nicht mit dem Erlebnisinhalt überein. Das betrifft quantitativ die Intensität des Erlebten, vor allem aber qualitativ die jeweilige Färbung des Affekts. Sie passt nicht zum erwarteten, gesellschaftlich und sozial akzeptieren Ausdruck.

Für Angehörige und Freunde ist es nicht leicht, damit umzugehen. Sie empfinden die gegenteiligen Gefühlsäußerungen als unkalkulierbar und manchmal sogar unheimlich. Die Messlatte des Gesunden ist bei der Schizophrenie jedoch nicht anzulegen. Die emotionale "Verkehrtheit" ist Ausdruck der Erkrankung.

Gefahr der sozialen Isolation

Leider führen gerade diese Symptome häufiger dazu, dass Gesunde sich von den Kranken distanzieren. Wir sind im sozialen Kontext auf funktionierende Verhaltenscodices und angemessene Gefühlsregungen angewiesen, um uns mit anderen auszutauschen und zu verstehen. Werden diese normativen Vorgaben verletzt, wissen wir nicht damit umzugehen und meiden den Kontakt zu entsprechend "auffälligen" Menschen am liebsten. Die Betroffenen werden dadurch zunehmend isoliert.

Dabei spielen soziale Faktoren, eine enge familiäre Bindung und eine feste partnerschaftliche Beziehung eine große Rolle für den weiteren Verlauf und die Prognose der Erkrankung. Daher ist es wichtig, den oft unpassenden, "schrägen" Ausdruck nicht dem Betroffenen selbst, sondern der Erkrankung zuzuordnen. So fällt es leichter, den Menschen dahinter weiterhin zu sehen und zu unterstützen.

Katalepsie und Katatonie

Was ist Katalepsie?

Der Begriff stammt aus dem Griechischen katálēpsis=Besetzen, Festhalten. Gemeint ist die Beibehaltung einer bestimmten, auch unbequemen Körperhaltung. Typisch ist dann zum Beispiel, dass ein hochgehobener Arm nicht mehr heruntergenommen wird, ohne dass das von der betroffenen Person so beabsichtigt ist.

Die Katalepsie ist ein typisches (aber eher seltenes) Symptom einer Schizophrenie, zum Teil auch als Folge der Behandlung. Die Ursache ist eine steife Muskulatur, die keine Bewegung zulässt.

Was versteht man unter Katatonie?

Katatonie bedeutet knapp gesagt Bewegungslosigkeit. Der Begriff stammt aus dem Griechischen κατατονία=Erschlaffung.

Es handelt sich um ein schweres Syndrom, das im Laufe einer Schizophrenie (und auch anderer Erkrankungen) auftreten kann. Mögliche Ausprägungen sind ein Verharren in einer einmal eingenommenen Position (Katalepsie), komplettes Verstummen (Mutismus) oder eine Bewegungsstarre des ganzen Körpers (Stupor).

Weg zur Diagnose

Was ist zu tun, wenn Verdacht auf Schizophrenie besteht?

Weist ein Familienmitglied oder ein Freund/eine Freundin ein auffälliges verändertes Verhalten auf, berichtet über ängstigende Wahrnehmungen von Dingen, die andere nicht wahrnehmen können, oder zieht sich mehr und mehr zurück, sollte ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden.

Der lange Weg zur Diagnose

Bis die Diagnose einer Schizophrenie gestellt ist, vergehen meist viele Jahre. Betroffene haben oft eine lange Leidensgeschichte, verbunden mit Angst und Unsicherheit, hinter sich. Da in der Regel auch das Umfeld unmittelbar betroffen ist und die Veränderungen miterlebt, tragen auch die Familie und Freunde diese unruhige, aufwühlende Zeit zwischen dem Beginn erster Symptome und der korrekten Diagnosestellung mit.

Entlastend: das Kind beim Namen nennen

Umso wichtiger ist es, rasch, aber auch sorgfältig zur richtigen Diagnose zu gelangen. Das ist zwar für alle Betroffenen am Anfang oft ein großer Schock, weil der Begriff Schizophrenie in unserer Gesellschaft nach wie vor mit vielen Vorurteilen und Stigmata belegt ist; es kann aber nach einer gewissen Zeit auch beruhigend sein, wenn all die merkwürdigen, unerklärlichen Anzeichen der vergangenen Monate oder Jahre einen Namen bekommen. Was benannt werden kann, wird greifbarer. Man weiß jetzt oder kann lernen, mit was man es zu tun hat und wie man damit umgehen kann.

Von der Diagnose zur passenden Therapie

Ein weiterer Grund, weshalb eine frühzeitige Diagnose wichtig ist, liegt darin, dass erst dann eine entsprechende Therapie eingeleitet werden kann. Es gibt nicht die eine Schizophrenie als einheitliche Erkrankung, sondern viele verschiedene Formen und Verläufe. Jede wird anders behandelt und erfordert unterschiedliche Strategien. Manche können ambulant behandelt werden, andere bedürfen (zumindest anfänglich) einer stationären Therapie.

So gibt es Formen der Erkrankung, die akut und oft sehr dramatisch ausbrechen. In einem solchen Fall verläuft der Weg in eine stationäre psychiatrische Klinik meist schnell und direkt. Aber auch dann ist es für Ärzte und Therapeuten nicht leicht, zur richtigen Diagnose zu kommen.

Verwandte und Freunde sind gefragt

Oft äußert sich die Erkrankung jedoch nicht so eindeutig, sondern beginnt eher schleichend. Angefangen von Problemen mit der Konzentration über Stimmungsschwankungen und soziale Auffälligkeiten bis hin zu skurrilen Verhaltensweisen oder Äußerungen. Irgendwann entwickeln sich daraus meist große Schwierigkeiten im Alltag, private und berufliche Pflichten können nicht mehr erfüllt werden, der Betroffene zieht sich zunehmend zurück.

Spätestens dann ist es wichtig, sich Hilfe zu holen und einen Arzt aufzusuchen. Denn die Erkrankung birgt auch die Gefahr, dass jemand sich selbst oder andere gefährdet. Den Arztbesuch zu arrangieren, ist daher unter Umständen heikel und gar nicht so einfach, denn bei einer Schizophrenie ist mit einer Einsicht des Betroffenen nicht unbedingt zu rechnen. Neben möglichen Schamgefühlen spielt dabei auch die Erkrankung selbst eine Rolle. Wer z.B. unter Wahnvorstellungen leidet und sich verfolgt fühlt, lässt sich auch nicht mit dem besten Gegenargument von dieser Überzeugung abbringen.

Umso wichtiger ist das soziale Umfeld. Für den gesamten Verlauf und die weitere Prognose einer schizophrenen Erkrankung spielen Familie und Freunde eine entscheidende Rolle. Vielleicht kann eine Person des Vertrauens doch irgendwann zu einem Besuch beim Arzt oder in einer Klinik motivieren. Ihr Angehöriger bzw. Freund/Freundin ist auf Ihre Unterstützung angewiesen!

Übrigens: In vielen Städten ist es möglich, einen sozial-psychiatrischen Dienst anzurufen. Mitarbeiter des Dienstes kommen auch nach Hause. Die Hemmschwelle ist dann niedriger. Das geschulte Personal kann den Betroffenen in seinem gewohnten Umfeld erst einmal beobachten und gegebenenfalls eine Einweisung ins Krankenhaus veranlassen.

Beratung, Erkrankungsdauer und ähnliche Krankheiten

Ist bei Verdacht auf Schizophrenie eine anonyme Beratung möglich?

Ja, grundsätzlich kann sich jeder anonym und kostenfrei beraten lassen. Für Beratungen stehen sozialpsychiatrische Dienste zu Verfügung.

Auch im Internet finden sich verschiedene Beratungsangebote, etwa von Psychiatrischen Universitätskliniken.

Besteht eine Schizophrenie meist schon länger, wenn sie diagnostiziert wird?

Ja, das ist in den allermeisten Fällen so. Erhalten Menschen die Diagnose Schizophrenie, leiden sie meist schon längere Zeit unter Symptomen, die vielleicht zunächst wieder verschwanden, um dann phasenweise immer wieder aufzutreten.

Schleichender Beginn

Eine Erkrankung wie die Schizophrenie entsteht nicht von heute auf morgen, beginnt in der Regel schleichend und entwickelt sich über längere mehrmonatige Zeiträume. Nicht nur Angehörigen, Kollegen oder Freunden fällt die Veränderung einer Person meist auf, auch die Betroffenen selbst nehmen Veränderungen wahr, wagen aber häufig nicht, sich jemandem anzuvertrauen und versuchen, weiter zu funktionieren.

Das liegt auch daran, dass psychische Erkrankungen nach wie vor mit einem Stigma behaftet sind, was vor allem an der großen Unkenntnis vieler Menschen über psychische Erkrankungen liegt. Was man nicht kennt, hält man lieber von sich fern.

Vage und unspezifische Symptome

Aber auch abgesehen davon, dass man sich womöglich nicht traut, über seine Symptome zu reden, müssen sie auch erst einmal erkannt und richtig eingeordnet werden. Und das ist gar nicht so leicht.

Denn in der Frühphase der Erkrankung, dem sog. Prodromalstadium, können zahlreiche diffuse Symptome auf eine in der Zukunft ausbrechende Erkrankung hindeuten. Diese Vorboten sind aber meist sehr unspezifisch und flüchtig. Sie kommen und gehen und führen noch nicht unbedingt zu größeren Beeinträchtigungen.

Beispiele sind Konzentrations- und Aufmerksamkeitsstörungen, Unruhe oder Stimmungseinbrüche. Aber wer denkt schon an eine sich anbahnende Schizophrenie, wenn er mal etwas vergisst oder sich niedergeschlagen fühlt? Und in den allermeisten Fällen hat das ja auch andere Hintergründe.

Ausbruch der Erkrankung

Auffälliger und eindeutiger wird es dann, wenn die Krankheit in Form einer psychotischen Episode erstmals ausbricht. Eine akute Manifestation kann über Wochen bis Monate bestehen und reißt den Betroffenen oft aus seinem beruflichen und sozialen Gefüge.

Es gibt allerdings auch Formen der Erkrankung, die gleich akut beginnen. Das ist aber die Ausnahme. Es kommt z.B. bei Psychosen vor, die durch Drogen ausgelöst werden. Wobei sich die Fachwelt hier nicht einig darüber ist, ob tatsächlich allein der Drogenkonsum die Ursache der Krankheit sein kann oder ob er nicht eher das Fass zum Überlaufen bringt.

Weiterer Verlauf

Auch nach Ausbruch der Erkrankung gibt es ganz unterschiedliche Verläufe. In manchen Fällen heilt die Krankheit völlig folgenlos wieder aus. Es kann aber auch irgendwann zu einer weiteren Episode kommen, gefolgt wiederum von einer Phase ohne jegliche Symptome. Schließlich gibt es aber auch Formen, bei denen die Krankheit fortschreitet und der Patient nicht mehr vollständig symptomfrei ist. Dann spricht man von einem chronischen Stadium.

Können hinter Schizophrenie-Symptomen auch andere Krankheiten stecken?

Ja. Symptome, die auf eine Schizophrenie hindeuten, können auch verschiedene andere Ursachen haben. Bevor die Diagnose "Schizophrenie" gestellt wird, müssen diese anderen Ursachen ausgeschlossen worden sein.

Es gehört zu den schwierigsten Aufgaben eines Psychiaters oder Psychologen, die richtige Diagnose zu stellen. Im somatischen Bereich, also bei körperlichen Beschwerden, ist das oftmals leichter. Das liegt daran, dass der Körper und die physiologischen Abläufe in ihm, so komplex sie auch sind, in weiten Teilen gut erforscht und verstanden sind. Im Bereich der Psyche, die sich im Gehirn abspielt, tappen Wissenschaftler dagegen viel häufiger noch im Dunkeln.

Diagnose und Differentialdiagnose

Daher wird manchmal zu Beginn der Erkrankung erst einmal eine Diagnose neben weiteren möglichen Differentialdiagnosen angenommen. Das sind solche, die aufgrund der Symptom-Konstellation ebenso in Frage kommen könnten. Hier gibt es nämlich bei psychischen Erkrankungen zahlreiche Überschneidungen.

Um nur ein paar Beispiele zu nennen:

Eine gedrückte Stimmung und Antriebslosigkeit sind zwar typisch für eine depressive Episode. Sie kommen aber genauso bei der Schizophrenie und zahlreichen anderen psychiatrischen Erkrankungen vor. Umgekehrt können bestimmte wahnhafte Züge, wie sie eigentlich für die Schizophrenie charakteristisch sind, in besonderen Fällen auch bei Depressiven auftreten.

Oder auch ganz klassisch: Schlaflosigkeit. Das ist ein Symptom, das nahezu mit jeder Diagnose einhergehen kann.

Der Arzt fragt all diese Symptome nach einem bestimmten Schema ab. Dann muss er überlegen, wofür die Symptom-Konstellation am ehesten spricht. Denn eines ist auch ganz klar: Nahezu kein Patient hat genau die Beschwerden, wie sie im Lehrbuch stehen.

Auch möglich: organische Ursachen

Und dann gibt es noch sog. organische psychische Störungen. Diese beruhen auf einer Erkrankung des Gehirns oder des Körpers, wie z.B. Hirnverletzungen, Entzündungen, Krebs- oder Stoffwechselerkrankungen. Auch Drogen- und Alkoholmissbrauch fällt darunter.

Daher sollte bei jedem Patienten mit Verdacht auf eine Schizophrenie immer eine körperliche Untersuchung einschließlich Blutentnahme und einer Bildaufnahme des Gehirns erfolgen.

Läuse und Flöhe?

Zu guter Letzt ist noch Folgendes zu beachten: Ein Patient kann natürlich sprichwörtlich auch Läuse und Flöhe haben. Mediziner sprechen dann von Komorbidität. Ein schizophrener Patient kann also zusätzlich noch depressiv sein oder Alkohol und Drogen konsumieren. Es ist dann nicht einfach, die einzelnen Symptome auseinanderzuhalten.

Sie sehen also: Der Weg zur richtigen Diagnose ist weit und sollte sehr sorgfältig begangen werden.

Test

Kann man einen Test oder Selbsttest machen, um festzustellen, ob man eine Schizophrenie hat oder eine bekommen kann?

Es gibt keinen einzelnen eindeutigen Test, der die Diagnose einer Schizophrenie oder einer anderen Psychose sicher zulässt. Anhand der Symptome und subjektiven Beschwerden (und nicht zuletzt der Gedanken) können fachkundige Ärzte aber meist ganz gut einschätzen, ob eine Schizophrenie vorliegt oder nicht.

Offizielle Diagnosekriterien

Eine gängige Herangehensweise der Ärzte bei Verdacht auf eine Schizophrenie ist das Betrachten von Symptomkombinationen. Ein Beispiel: Nach dem Diagnoseschema DSM-5 liegt eine Schizophrenie mit hoher Wahrscheinlichkeit vor, wenn zwei oder mehr der folgenden fünf Symptome vorliegen, davon mindestens eines der ersten drei:

  • wiederkehrende Wahnvorstellungen
  • Halluzinationen
  • zerfahrene Sprechweise (wenn beim Sprechen oft der Faden verloren wird oder das Vorgetragene sehr chaotisch, unorganisiert wirkt).
  • desorganisiertes oder katatones Verhalten
  • sogenannte Negativsymptome (darunter versteht man zum Beispiel stark eingeschränkte emotionale Reaktionen oder stark verminderte Willenskraft).

Selbsttests fragwürdig

Wir hatten hier früher auch verschiedene Selbsttests verlinkt. Da einige Leser zu Recht anmerkten, dass deren Seriosität teilweise fragwürdig ist und man sich im schlimmsten Fall eine Schizophrenie andichtet, die gar nicht existiert, verzichten wir nun darauf.

Behandlung im Überblick

Gibt es wirksame Behandlungsmöglichkeiten für Menschen mit Schizophrenie?

Die Schizophrenie lässt sich häufig sogar sehr gut behandeln. Dabei gilt allerdings: Je früher, desto besser. Neben einer medikamentösen Therapie sind Psychotherapie und Soziotherapie wichtige Bausteine.

Vielfalt an Therapien

Die Schizophrenie ist eine multifaktorielle Erkrankung, die verschiedene Ursachen und Auslöser haben kann. So vielschichtig die Krankheit selbst ist, so differenziert muss sie auch behandelt werden. Da es mannigfaltige Formen und unterschiedliche Verläufe gibt, wollen wir an dieser Stelle nur einige allgemeine Hinweise zur Behandlung der Schizophrenie geben.

Die drei Bausteine der Behandlung der Schizophrenie sind:

Grundsätzlich sollte eine Schizophrenie so rasch wie möglich behandelt werden. Je länger eine Psychose unbehandelt bleibt, umso ungünstiger wird die Prognose. Das gelingt allerdings nicht immer, da sich die Erkrankung sehr unterschiedlich zeigen kann und oft über einen langen Zeitraum hin anbahnt. So kann es eine Weile dauern, bis die richtige Diagnose gefunden ist.

Nutzen von Medikamenten klar belegt

Manchmal bricht eine schizophrene Erkrankung aber auch sehr plötzlich aus. In der Akutphase, die häufig im Krankenhaus behandelt wird, stehen in der Regel Medikamente im Vordergrund. Auch wenn Antipsychotika keine harmlosen Substanzen sind und erhebliche Nebenwirkungen haben können, ist ihr Stellenwert in der Akutbehandlung doch unbestritten. Aber auch längerfristig haben sie sich als sogenannte Rezidivprophylaxe bei chronischen Verläufen bewährt.

Die Wirksamkeit der medikamentösen Therapie bei Schizophrenie ist klar belegt. Am besten sprechen phasisch verlaufende Krankheitsbilder darauf an, die sich nach jeder Episode vollständig zurückbilden. Vor allem akut psychotische Zustände mit Wahnvorstellungen, Halluzinationen und starker körperlicher Erregung lassen sich mit Antipsychotika (= Neuroleptika) gut behandeln.

Therapeutische Herausforderung

Schwieriger und medikamentös weniger zugänglich sind chronische Verläufe, die kontinuierlich oder in Schüben voranschreiten und sogenannte Residualsyndrome hinterlassen, sich nicht mehr vollständig zurückbilden. Hier ist es wichtig, die Behandlung gut abzuwägen.

Eine Langzeittherapie mit Antipsychotika kann sinnvoll sein, muss in Anbetracht der möglichen Nebenwirkungen, die oft nach längerer Zeit erst auftreten, aber wohlüberlegt sein. Umso mehr treten psycho- und vor allem soziotherapeutische Maßnahmen in den Vordergrund, die auch die Angehörigen und das soziale Netz der Betroffenen miteinbeziehen, um ihnen ein möglichst geeignetes Umfeld zu verschaffen, in dem sie im Rahmen ihrer Möglichkeiten im Alltag zurechtkommen.

Hilfe im Alltag: Psycho- und Soziotherapie

In der psychotherapeutischen Einzel- und Gruppenbehandlung stehen Psychoedukation (Aufklärung über das Krankheitsbild) und konkrete Bewältigungsstrategien im Alltag im Vordergrund. Auch ihre Wirksamkeit ist wissenschaftlich belegt. Sie kann sowohl den Betroffenen als auch ihren Bezugspersonen eine deutliche Entlastung bringen.

Soziotherapeutische Maßnahmen sind wichtig, um den Erkrankten ein möglichst "normales" Leben zu ermöglichen. Dazu gehören eine geeignete Wohnform und eine berufliche Perspektive. Entsprechend stehen Arbeits- und Beschäftigungstherapie (Ergotherapie) und wenn möglich die schrittweise Wiedereingliederung in den Beruf im Vordergrund. Wenn der Betroffene nicht mehr alleine zurechtkommt, gibt es therapeutische Wohngemeinschaften oder Wohnheime, in denen er gemeinsam mit anderen betreut wird.

Hilfe, aber nicht immer Heilung

Wie auch immer eine Schizophrenie verläuft, meist lässt sie sich zumindest positiv beeinflussen. Nicht immer kann die Erkrankung vollständig geheilt werden. Wie bei anderen chronischen Krankheiten müssen Betroffene, Angehörige und Freunde lernen, mit ihr umzugehen und langfristig zurechtzukommen. Moderne Medikamente und gezielte supportive Maßnahmen können dabei helfen.

Basiswissen zur Therapie

Müssen Schizophrenie-Patienten Medikamente einnehmen?

Medikamente (Antipsychotika, Neuroleptika) sind ein sehr wichtiger Bestandteil der Behandlung einer Schizophrenie. Zwar würden sich in einigen Fällen viele Symptome möglicherweise auch von allein wieder bessern. Doch ist darauf erstens kein Verlass, zweitens unklar, wie lange das dauert und drittens wird dann der Entwicklung erneuter Symptome nicht vorgebeugt.

In Anbetracht der guten Wirksamkeit von Medikamenten auf die Symptome der Schizophrenie spielen sie in der Behandlung eine unverzichtbare Rolle. Nicht zuletzt wegen der erheblichen Belastung für die Betroffenen wie auch für ihre Angehörigen und Freunde ist es oft ein Segen, dass es medikamentöse Hilfe gibt.

Die Kehrseite der Medaille

Allerdings gibt es auch Schattenseiten der Arzneimitteltherapie: Erstens können auch Medikamente die Krankheit nicht heilen. Zweitens verursachen viele der eingesetzten Medikamente teilweise erhebliche Nebenwirkungen. Das gilt vor allem für ältere Neuroleptika. Wenn diese Nebenwirkungen sehr ausgeprägt sind (v.a. schwere Bewegungsstörungen), stellen sich die Betroffenen nicht selten die Frage, ob es nicht besser gewesen wäre, auf die Behandlung zu verzichten. Das ist verständlich, man muss aber auch berücksichtigen, dass in den Zeiten vor Einführung der Neuroleptika sehr viel mehr Menschen mit Schizophrenie in schwere psychische Krisen abrutschten als das heute der Fall ist.

Warum ist gerade zu Beginn einer Schizophrenie eine optimale Behandlung so wichtig?

Eine optimale Therapie einer erstmalig diagnostizierten Schizophrenie beeinflusst den weiteren Verlauf der Krankheit unter Umständen erheblich. Optimal bedeutet in diesem Zusammenhang:

  • konsequente medikamentöse Behandlung (Akuttherapie und Rezidivprophylaxe)
  • ergänzende nicht-medikamentöse Behandlung (Psycho- und Soziotherapie)
  • vertrauensvolle Beziehung zu den Therapeuten
  • Einbeziehung der Familienangehörigen und des sozialen Umfeldes
  • gemeindenahe ambulante Versorgung

Frühe Therapie verbessert die Prognose

Eine Schizophrenie kann ganz unterschiedlich verlaufen. Oft lässt sich zu Beginn noch nicht sagen, wie sich die Erkrankung weiterentwickelt und ob der Betroffene wieder vollständig gesund wird. Eine frühzeitige adäquate Behandlung gilt aber in jedem Fall als wichtiger prognostischer Faktor. Je früher und gezielter mit der Therapie begonnen wird, umso günstiger der weitere Verlauf. Umgekehrt hat eine dauerhaft unbehandelte Psychose eine deutlich schlechtere Prognose.

Am besten ist es, der Erkrankung zuvorzukommen, bevor sie vollständig ausbricht. Manchmal entwickelt sich eine Schizophrenie schleichend, aber doch charakteristisch in Form sogenannter Prodromalerscheinungen. Wird sie in dieser Phase erkannt und behandelt, kann die volle Symptomatik unter Umständen verhindert werden.

Schaden vom Gehirn abwenden

Das könnte damit zusammenhängen, dass es bei der Erkrankung vermutlich auch zu neurobiologischen und hirnorganischen Veränderungen und Schäden kommt, die sich in bildgebenden Untersuchungen zum Teil nachweisen lassen. Man geht davon aus, dass das Gehirn gerade in akuten psychotischen Phasen Schaden nimmt. Hier sind vor allem Medikamente wichtig, um das Gehirn vor weiteren Reizen abzuschirmen und zu schützen.

Frühzeitig zurück in den Alltag

Aber auch Psychotherapie und Soziotherapie gehören mit zur Behandlung, sobald der Betroffene dafür zugänglich ist. Ein stabiles soziales Netz, ein geeignetes Wohnumfeld und eine angemessene Arbeit bzw. Beschäftigung sind für den weiteren Verlauf entscheidend. Umso wichtiger ist es, entsprechende Maßnahmen frühzeitig in die Wege zu leiten.

Eine schwere, akute psychotische Phase muss manchmal stationär in der Klinik behandelt werden. Gerade wenn Medikamente eingestellt werden müssen, ist es sinnvoll, den Betroffenen engmaschig zu kontrollieren und bei auftretenden Nebenwirkungen eingreifen zu können. Im weiteren Verlauf sind teilstationäre oder ambulante Konzepte jedoch unbedingt vorzuziehen. Nur so kann der Betroffene in seinen Alltag zurückfinden und ein möglichst unbelastetes Leben führen.

Kann ich selbst etwas tun, um meine Schizophrenie zu besiegen?

Ja, versuchen Sie sich vor allem an die Behandlungsempfehlungen zu halten und geben Sie nicht vorschnell auf. Es lohnt sich, konsequent zu bleiben. Zweiter Tipp: Vermeiden Sie unbedingt Alkohol- und Drogenkonsum. Dann haben Sie gute Chancen, die Erkrankung in den Griff zu bekommen.

Wichtig für die Heilung ist auch, Interesse der eigenen Krankheit gegenüber zu entwickeln und sich gut zu informieren. Das hilft, sich selbst und die Erkrankung besser zu verstehen.

Ein stabiles unterstützendes Umfeld, privat und beruflich, ist auch ein wesentlicher gesundheitsfördernder Faktor.

Ambulant oder stationär

Muss jeder Patient mit Schizophrenie ins Krankenhaus?

Ob ein Patient mit Schizophrenie in einem Krankenhaus behandelt wird oder ambulant, hängt natürlich von der Schwere der Erkrankung ab. Geht ein Patient frühzeitig zum Arzt und ist die Symptomatik (noch) nicht so schwer, reicht eine ambulante Therapie möglicherweise aus.

Sehr wichtig ist eine sorgfältig durchgeführte Diagnostik – wo diese durchgeführt wird, ist nicht unbedingt entscheidend, es sollte aber eine Fachpraxis oder eine Fachabteilung in einer Klinik sein.

Klinik: geschlossene Abteilung und Akutstation

Was passiert im Krankenhaus, wenn jemand mit akutem Schizophrenie-Schub notfallmäßig aufgenommen wird?

Die Ärzte in der Klinik werden zunächst versuchen, den Betroffenen und seine Angehörigen ausführlich zu befragen, um herauszufinden, was genau den akuten Schub ausgelöst hat, wie lange er schon anhält und wie er sich äußert. Aber auch eine körperliche und psychiatrische Untersuchung gehören zum "Standardprogramm".

Ist der Betroffene sehr angespannt, erregt oder aggressiv, geht es zunächst darum, ihn mit Gesprächen und Hilfsangeboten zu beruhigen. Direkte Konfrontationen werden vermieden.

Das weitere Vorgehen hängt davon ab, wie der Betroffene sich verhält. Ist er kooperativ, steht einer Behandlung nichts im Weg. Ist er aggressiv oder gefährlich, kann sogar eine Zwangsbehandlung notwendig werden. Denn der Schutz vor einer Selbstgefährdung oder vor einer Gefährdung der Angehörigen und des Klinikpersonals geht im Zweifel vor.

Wann müssen Schizophrenie-Patienten in einer geschlossenen psychiatrischen Abteilung behandelt werden?

Insbesondere Patienten, die sich selbst oder andere gefährden, müssen möglicherweise zunächst in einer geschlossenen psychiatrischen Station behandelt werden. Sobald sich die Symptomatik mit der Therapie bessert, kommen diese Patienten aber in der Regel auf offene Stationen.

Nachtrag der Redaktion:

Eine solche Situation ist für die Betroffenen und Angehörigen natürlich sehr schwierig. Man fühlt sich instinktiv an den einen oder anderen Kinofilm erinnert, in der völlig unberechtigt Menschen weggesperrt und in Zwangsjacken gesteckt werden. Allerdings muss man auch bedenken, dass heute von ärztlicher Seite meistens sehr viel sensibler mit dem Thema umgegangen wird als noch vor 50 Jahren. Außerdem ist die Gefahr von Gewalt gegen sich selbst oder nahestehende Personen in einer Klinik einfach besser zu kontrollieren als zuhause.

Auf der anderen Seite ist uns natürlich auch bewusst, dass immer noch Dinge schieflaufen. Das liegt vor allem daran, dass die Entscheidung, wann eine Einweisung in eine geschlossene Einrichtung mehr Nutzen als Schaden bringt, außerordentlich schwierig ist.

Was für Patienten sind in einer geschlossenen Station?

Sowohl auf offenen als auch geschlossenen psychiatrische Stationen befinden sich meist Patienten mit verschiedenen Erkrankungen. In einer geschlossenen Station können neben Personen mit akuten Phasen einer Schizophrenie auch Patienten mit anderen Psychosen verschiedenster Ursache sein.

Was ist eine Akutstation?

Auf eine Akutstation kommen Patienten, die eine akute psychiatrische Erkrankung mit entsprechend schwerer Symptomatik haben.

Daneben verfügen manche Krankenhäuser über Stationen, die vorzugsweise Patienten aufnehmen, die chronisch erkrankt sind.

Ist nach der stationären Therapie einer Schizophrenie eine anschließende Behandlung in einer Tagesklinik sinnvoll?

In vielen Fällen kann eine teilstationäre Behandlung nach einer stationären Therapie sinnvoll sein. Sind Patienten mit einer Schizophrenie nach einer Krankenhausbehandlung noch nicht fähig, im gewohnten Umfeld ein selbständiges Leben zu führen, kann die Betreuung in einer Tagesklinik eine gute Alternative sein.

Behandlung in der Tagesklinik

Was ist eine Tagesklinik?

Eine Tagesklinik bietet Patienten die Möglichkeit am Tag behandelt und betreut zu werden, nachmittags oder abends jedoch nach Hause gehen zu können.

Neben einer ärztlich-psychiatrischen Diagnostik und Therapie umfasst das Angebot Psychotherapien und andere Therapieformen, die je nach Tagesklinik verschieden sein können.

Für welche Schizophrenie-Patienten kommt eine Behandlung in einer Tagesklinik in Frage?

Psychiatrische Tageskliniken behandeln Patienten mit Psychosen, also Menschen mit Schizophrenie, Depressionen oder bipolarer Störung. Auch Patienten mit Angst- und Belastungsstörungen wie auch somatoformen Erkrankungen, Verhaltens- und Persönlichkeitsstörungen können sich behandeln lassen.

Wichtige Voraussetzung für die Behandlung in einer Tagesklinik ist, dass die Betroffenen in der Lage sind, an einem Leben in der Gruppe teilzunehmen und dass sie die Tagesklinik selbständig erreichen können.

Welche Vorteile hat die Behandlung der Schizophrenie in einer Tagesklinik?

Eine teilstationäre bzw. tagesklinische Behandlung hat für die Patienten den Vorteil, dass private soziale Kontakte erhalten bleiben und sich die Lebensumstände der Betreffenden nicht komplett verändern. Der Bezug zum Alltag bleibt erhalten und Alltagsprobleme können zeitnah gelöst werden.

Im Vordergrund der Behandlung in der Tagesklinik stehen die Unterstützung der Patienten bei Alltagsproblemen, Förderung der Eigeninitiative und Mobilisierung der Selbsthilfe.

Nicht selten ist eine vollstationäre Behandlung von Menschen mit Schizophrenie nicht nötig, eine rein ambulante Behandlung aber reicht nicht aus. Dann ist eine Betreuung in der Tagesklinik möglicherweise die beste Lösung.

Wie lange sollte die Behandlung in einer Tagesklinik bei Schizophrenie dauern?

Die Dauer der Behandlung in einer Tagesklinik ist bei Schizophrenie individuell verschieden und wird mit dem Patienten vereinbart. Nicht nur die Therapie selbst, sondern auch die Behandlungsdauer ist vom Krankheitsbild, der Schwere der Erkrankung und individuellen Faktoren abhängig.

Wer bezahlt die Behandlung in einer Tagesklinik?

Die Krankenkassen übernehmen bei Schizophrenie die Kosten für eine Behandlung in einer Tagesklinik genauso wie sie das auch für eine rein stationäre oder ambulante Therapie tun.

Medikamentöse Therapie

Erstmalig Schizophrenie: Wie effektiv ist die medikamentöse Behandlung?

Bei etwa einem Drittel aller Menschen mit erstmalig aufgetretener Schizophrenie gelingt es, die Beschwerden komplett zum Verschwinden zu bringen. Die psychische Gesundheit wird also vollständig wiederhergestellt.

Bei einem weiteren Drittel können die Symptome mit Medikamenten zumindest eingedämmt werden. In 20-30 % aller Fälle besteht eine sogenannte Therapieresistenz. Hier bringt die antipsychotische Behandlung keinerlei Besserung.

Akut gut wirksam, chronisch weniger

Soweit die nüchterne Statistik. Auf den ersten Blick mag das Ergebnis frustrierend wirken. Führt man sich jedoch vor Augen, dass es vor Einführung der Antipsychotika keinerlei wirksame Behandlung der Schizophrenie gab, sind die Substanzen doch ein erheblicher Zugewinn für viele Betroffene. Gerade akute Psychosen mit ausgeprägten Positivsymptomen wie Halluzinationen und Wahnvorstellungen sprechen oft gut auf die medikamentöse Therapie an. Manchmal gelingt es, die Symptome damit dauerhaft zu beseitigen.

Aber eben leider nicht immer. Es gibt Krankheitsbilder, die eher schleichend beginnen, chronisch verlaufen und sich nicht mehr vollständig zurückbilden. Hier bringen auch Antipsychotika in der Regel keine vollständige Heilung. Gleichwohl mildern sie Krankheitsschübe, die immer wieder auftreten können, oft zumindest deutlich ab. Außerdem können sie den weiteren Verlauf positiv beeinflussen, indem sie die Erkrankung stabilisieren und vor Rückfällen schützen (Rezidivprophylaxe).

Kein schlechter Schnitt

Es gibt auch im Bereich der sogenannten somatischen (körperlichen) Medizin viele chronische Erkrankungen, die nach wie vor nicht heilbar sind. Dazu gehören etwa Stoffwechselkrankheiten, autoimmune und chronisch-entzündliche Erkrankungen. So betrachtet steht es um die Effizienz der medikamentösen Therapie bei der Schizophrenie gar nicht so schlecht – immerhin richten sie bei etwa zwei Dritteln aller Betroffenen etwas aus. Das ist im Vergleich zu manchen anderen Krankheiten nicht wenig.

Und dennoch bleiben die 20-30 %, die von der Behandlung nicht profitieren, dafür aber dennoch häufig mit Nebenwirkungen zu kämpfen haben. Die unerwünschten Arzneimittelwirkungen sind es vor allem, die für den schlechten Rufe der Antipsychotika verantwortlich sind. Denn auch wer auf die Behandlung anspricht, kommt an ihnen oft nicht vorüber.

Es bleibt eine Herausforderung

Doch auch hier ist festzuhalten: Es gibt in der Medizin kein Medikament, das gänzlich ohne Nebenwirkungen auskommt. Gerade bei einer langfristiger Gabe ist neben den positiven Effekten oft mit allerlei Einschränkungen zu rechnen, die gut abgewogen werden müssen. Dasselbe gilt auch bei der Schizophrenie. Der Arzt muss zusammen mit dem Betroffenen die Behandlung finden, die hilft, ohne zu viel Schaden anzurichten – keine leichte Aufgabe.

Neuroleptika

Wie lange muss man beim ersten Auftreten einer Schizophrenie Neuroleptika einnehmen?

Auch für Menschen, bei denen eine Schizophrenie erstmalig in Erscheinung tritt, empfiehlt sich eine langfristige Behandlung mit Neuroleptika. Denn bei ausbleibender oder einer zu kurzen Behandlung besteht die Gefahr, die Erkrankung nicht ausreichend zum Stillstand zu bringen.

Es bestehen dann möglicherweise Symptome, die das Alltagsleben und die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen, viel länger, als dass das bei längerer Medikamenteneinnahme der Fall wäre. Zudem steigt das Rückfallrisiko erheblich, was wiederum die Prognose verschlechtert.

Nicht zu schnell wieder absetzen

Also machen Sie nicht den Fehler, die Neuroleptika zu schnell wieder abzusetzen. Auch dann nicht, wenn zu Beginn Nebenwirkungen auftreten. Das ist zwar ein Grund, sofort mit Ihrem Arzt zu sprechen, sollte aber normalerweise eher zu einer Dosisanpassung oder zu einem Präparate-Wechsel führen.

Das optimale Vorgehen bei einer neu aufgetretenen Schizophrenie ist in den meisten Fällen eine Langzeitbehandlung. Und Langzeitbehandlung bedeutet eine mindestens einjährige Medikamenteneinnahme. So zumindest sieht es im November 2011 aus. Fortschritte sind willkommen.

Gibt es bei einer Schizophrenie eine Alternative zur medikamentösen Behandlung mit Neuroleptika?

Nein, es gibt keine Behandlung mit oder ohne Medikamente, die schizophrenen Menschen in der Akutphase soviel Nutzen bringt wie die mit Neuroleptika. Zumindest keine anerkannte.

Im Akutfall unübertroffen

Wissenschaftlich nüchtern betrachtet ist die Wirksamkeit der medikamentösen Therapie mit Antipsychotika von allen Verfahren am besten belegt. Gerade in der Akutbehandlung ist ihr Stellenwert unbestritten. Im Vergleich zu Placebo (Scheinbehandlung) sind sie deutlich überlegen und bringen damit vielen Betroffenen in einer schweren, oft bedrohlichen und quälenden Psychose erhebliche Erleichterung.

Eine frühzeitige adäquate Behandlung ist auch für den weiteren Verlauf der Erkrankung entscheidend. Je früher eine Schizophrenie erkannt und behandelt wird, desto besser ist die Prognose. Das liegt vermutlich an den Veränderungsprozessen im Gehirn, die mit psychotischen Schüben einhergehen. Medikamente schirmen das Gehirn quasi ab und schützen es so vor schädlichen Einflüssen.

Psychotherapie und Soziotherapie als Ergänzung

Was diese rasche und effektive Wirkung in der Akutphase anbelangt, gibt es tatsächlich keine adäquate Alternative zu den Neuroleptika. Mit Abflauen der Akutsymptomatik rücken jedoch andere therapeutische Verfahren mehr und mehr in den Vordergrund. Zum einen sind die Betroffenen dann zugänglicher dafür, zum anderen sollte eine Langzeittherapie mit Medikamenten möglichst umgangen werden, um Nebenwirkungen und Spätfolgen zu vermeiden.

Die weiteren Therapiebausteine bei der Schizophrenie umfassen die Psychotherapie und die Soziotherapie. Sie sollten jedoch weniger als Alternative betrachtet werden, sondern vielmehr als Ergänzung. Schizophrene Erkrankungen sind äußerst komplex, was sich auch in der Behandlung widerspiegelt. Zwar stehen je nach Krankheitsphase verschiedene Verfahren im Vordergrund; die Behandlung ist jedoch stets mehrdimensional, umfasst also verschiedene Strategien.

Beruhigungsmittel

Müssen bei Schizophrenie auch Beruhigungsmittel eingenommen werden?

Beruhigungsmittel werden eingesetzt, um Spannungszustände und Angst zu lösen. Dies ist, wenn überhaupt, nur kurzzeitig und vorübergehend nötig, um ganz akute Krankheitszustände zu behandeln.

Wann werden bei Schizophrenie Beruhigungsmittel verordnet?

Manche Menschen mit Schizophrenie sind sehr unruhig, wirken gespannt, ängstlich und unsicher. Dann werden möglicherweise sogenannte Tranquilizer (Beruhigungsmittel) verschrieben - meistens aus der Gruppe der sogenannten Benzodiazepine (Valium und viele andere).

Diese Stoffe wirken beruhigend und angstlösend, bergen allerdings bei langfristiger Anwendung auch Gefahren. Denn bei Benzodiazepinen besteht ein Abhängigkeitspotenzial. Neben dieser Suchtgefahr können die Medikamente bei längerer Einnahme auch die Persönlichkeit verändern (Gleichgültigkeit, Antriebslosigkeit).

Antidepressiva

Helfen bei Schizophrenie auch Antidepressiva?

Manche Patienten mit Schizophrenie leiden auch unter depressiven Verstimmungen und bekommen deshalb nicht nur Neuroleptika, sondern zusätzlich Medikamente gegen Depressionen.

Antidepressiva wirken positiv auf die Stimmung und den Antrieb. Ziel ist eine Steigerung des Wohlbefindens und der Leistungsfähigkeit.

Wann kann bei einer Schizophrenie die Behandlung mit Antidepressiva sinnvoll sein?

Antidepressiva sind Medikamente gegen Stimmungstiefs und werden vor allem Menschen mit Depressionen verschrieben. Manchmal verordnen die Ärzte aber auch bei Menschen mit Schizophrenie neben der Neuropleptikatherapie ein Antidepressivum.

Möglicherweise ist die Symptomatik depressiv getönt oder es besteht tatsächlich eine zusätzliche Depression. Und auch die Neuroleptika können als Nebenwirkung ein Stimmungstief verursachen. Ob Neuroleptika verantwortlich sind, kann mithilfe einer Dosisreduktion herausgefunden werden.

Auch bei einer sogenannten schizoaffektiven Psychose werden Antidepressiva verschrieben. Dies ist eine Mischform aus einer körperlich begründeten, organischen Depression und einer Schizophrenie.

Eine reine Schizophrenie wird jedoch nie allein mit einem Antidepressivum behandelt (Monotherapie), sondern wenn, dann nur in Kombination mit einem Neuroleptikum.

Nebenwirkungen der Medikamente

Was sind vegetative Nebenwirkungen von Medikamenten gegen Schizophrenie?

Bei der Einnahme von Psychopharmaka können Funktionsstörungen des vegetativen Nervensystems auftreten. Das vegetative oder autonome Nervensystem steuert Körperfunktionen wie Atmung, Verdauung und Stoffwechsel.

Wenn Botenstoffe durcheinandergeraten

Diese unwillkürlichen Vorgänge in unserem Körper werden wiederum über verschiedene Botenstoffe reguliert. Obwohl der Hauptangriffspunkt von Antipsychotika Dopamin ist, beeinflussen sie auch andere Botenstoffe wie z.B. Acetylcholin und Adrenalin. So kommt es, dass unter der Behandlung auch das vegetative Nervensystem aus dem Gleichgewicht geraten kann.

Mögliche vegetative Nebenwirkungen von Antipsychotika sind:

Meist nicht von langer Dauer

Vegetative Nebenwirkungen treten vor allem unter den niederpotenten konventionellen Substanzen wie z.B. Levomepromazin (Neurocil®) und Chlorprothixen (Truxal®) auf. Oft zeigen sie sich gleich zu Beginn der Behandlung und lassen im Verlauf wieder nach. Vor allem bei älteren Betroffenen können sie jedoch so stark ausgeprägt sein, dass eine Behandlung erforderlich ist oder das Medikament ggf. sogar abgesetzt werden muss.

Starker Speichelfluss unter Clozapin

Während es bei einigen Substanzen zu einer ausgeprägten Mundtrockenheit kommen kann, ist die häufigste vegetative Nebenwirkung unter Clozapin (Leponex®) ein vermehrter Speichelfluss (Hypersalivation). Das Medikament gehört zu den atypischen Antipsychotika und wird meist erst dann eingesetzt wird, wenn andere Substanzen keine Wirkung gezeigt haben. Etwa ein Viertel der Betroffenen leidet unter einer vermehrten Speichelbildung, die vor allem nachts auftritt. Wenn sie länger anhält, können zusätzlich Medikamente verabreicht werden.

Wenn Sie solche Nebenwirkungen bemerken, sollten Sie den behandelnden Arzt darüber informieren. Möglicherweise lässt sich die Dosis des Medikaments reduzieren oder auf ein anderes Präparat wechseln.

Psychotherapie

Was bringt eine Psychotherapie bei Schizophrenie?

Neben Medikamenten spielt bei der Behandlung der Schizophrenie auch die Psychotherapie eine Rolle. Gemeint sind jedoch weniger analytische Methoden, die ein hohes Maß an persönlicher Stabilität erfordern, sondern vielmehr Unterstützung und Führung.

Hilfe im Alltag

Die Psychotherapie wird im Verlauf einer schizophrenen Erkrankung zunehmend relevant. Während in der Akutphase Medikamente im Vordergrund stehen, geht es nach Abflauen der Symptomatik mehr und mehr darum, den Betroffenen langfristig Unterstützung und Bewältigungsstrategien im Alltag anzubieten. Die psychotherapeutischen Konzepte bei der Schizophrenie sind daher in der Regel sehr konkret und lebensnah und richten sich sowohl an den Erkrankten als auch an seine Angehörigen.

Wissen, worum es geht

Ein wesentlicher Bestandteil der Psychotherapie ist die sogenannte Psychoedukation. Dabei geht es darum, alle Beteiligten umfassend über die Erkrankung und ihre Hintergründe zu informieren. Wer weiß, womit er es zu tun hat und die Symptome richtig einordnen kann, geht ganz anders und viel souveräner damit um.

Konkret wird bei der Psychoedukation ein Krankheitsmodell vermittelt, das die Zusammenhänge zwischen bestimmten persönlichen Voraussetzungen bzw. Risikofaktoren und äußeren Stressfaktoren bei der Entstehung einer Schizophrenie erläutert. Darüber hinaus werden die Teilnehmenden für Frühwarnzeichen, sogenannte Prodromalsymptome, sensibilisiert, um einem Krankheitsschub frühzeitig vorzubeugen. Außerdem lernen sie, mit Symptomen richtig umzugehen und Rückfällen vorzubeugen.

Gezieltes Training und Stressabbau

Um das ganz gezielt einzuüben, haben sich verhaltenstherapeutische Ansätze bewährt, die möglichst nah an der Lebenswelt der Betroffenen ausgerichtet sind. Im Rahmen eines sogenannten kognitiven Trainings etwa erlernen sie bestimmte Bewältigungsstrategien für den Alltag. Auch der Umgang mit Stress und anderen möglichen Belastungsfaktoren sowie Entspannungstechniken spielen eine wichtige Rolle. Außerdem geht es um aktuelle Probleme und Fragestellungen, um berufliche Perspektiven und das soziale Umfeld. Wichtig ist, die Betroffenen im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu unterstützen und zu fördern, ohne sie zu überlasten.

Für die Psychotherapie gibt es verschiedene "Settings". Neben Einzelbehandlungen werden oft Gruppenpsychotherapie, Angehörigen- und Familiengespräche angeboten. Es ist wichtig und sinnvoll, das soziale Umfeld miteinzubeziehen, da die Erkrankung letztlich alle betrifft und jeder, der dem Betroffenen nahesteht, einen Umgang damit finden sollte.

Machen Sie mit!

Entscheidend für den Erfolg einer Psychotherapie ist die Motivation der Betroffenen. Nur, wer sich auf die Behandlung einlässt, kann von ihr profitieren. Das ist bei der Schizophrenie manchmal eine Herausforderung. Haben sich die akuten Symptome jedoch gelegt, sind viele Betroffene durchaus offen und gewillt, der Erkrankung aus eigener Kraft die Stirn zu bieten. Ärzte und Psychotherapeuten unterstützen sie dabei.

Kann man mit einer Schizophrenie nicht statt Tabletten nur eine Psychotherapie machen?

In einigen Fällen einer schizophrenen Erkrankung wäre ein Verzicht auf Medikamente zur Behandlung der Schizophrenie sicher möglich und die Symptome würden mit der Zeit vielleicht von selbst verschwinden. Allerdings hat die Psychotherapie einen entscheidenden Nachteil: Sie wirkt langsamer.

Damit würden bei alleiniger psychotherapeutischer Behandlung die mit der Schizophrenie verbundenen Einschränkungen und emotionalen Leiden unnötig lange bestehen und möglicherweise von einem normalen Leben abhalten.

Mit Medikamenten lassen sich die Krankheitssymptome dagegen häufig rasch bessern oder gar beseitigen. Zudem bieten Medikamente einen Schutz vor Rückfällen.

Fazit: Psychotherapeutische Maßnahmen sind eine sehr gute Ergänzung der medikamentösen Behandlung. Sie können helfen, den psychischen Zustand zusätzlich zu stabilisieren.

Profitiert ein Mensch mit Schizophrenie von einer Gesprächstherapie?

Ja, eine Gesprächstherapie kann einen Schizophreniekranken und sein „Selbst“ stabilisieren. Das gelingt allerdings nur, wenn ein vertrauensvolles Verhältnis zum Therapeuten aufgebaut worden ist. Auf Seiten des Therapeuten setzt das vor allem Verständnis und Wertschätzung voraus.

Als Erstmaßnahme bei einer neu auftretenden Schizophrenie eignet sich das Verfahren weniger. Allerdings kann bei einem akuten Schizophrenie-Schub eine bereits laufende Gesprächstherapie fortgeführt werden, möglicherweise dann in veränderter Form. Zuhören und Akzeptanz des Therapeuten haben aber auch hier oberste Priorität.

Familientherapie, Psychoedukation und Anxiolyse

Ist eine Familientherapie bei Schizophrenie sinnvoll?

Ja, eine sogenannte Familientherapie ist als ergänzende Maßnahme bei der Behandlung schizophrener Menschen oft sehr hilfreich. Dabei muss nicht unbedingt jedes Familienmitglied teilnehmen und es muss auch nicht jeder Teilnehmer bei allen Terminen dabei sein. Entscheidend ist die generelle Einbindung der Bezugspersonen.

Auch Freunde oder Kontaktpersonen aus anderen sozialen Umfeldern können teilnehmen, wenn dies erwünscht und möglich ist.

In der Familientherapie werden die Gefühle und Bedürfnisse sowohl des Erkrankten als auch der ihn umgebenden Menschen berücksichtigt und besprochen. Auch die Auswirkungen der Schizophrenie auf die Familie und das Umfeld werden thematisiert und bearbeitet.

Ist eine psychoanalytische Behandlung bei einer Schizophrenie sinnvoll?

Dabei kommt es sehr darauf an, um welche Art der psychoanalytischen Behandlung es sich handelt. Die klassische Analysetechnik kommt bei schizophrenen Menschen eher nicht zum Einsatz.

Inhaltlich liegt der Schwerpunkt vielmehr auf der derzeitigen Problematik und psychosozialen Situation sowie auf den Verhaltensweisen, die möglicherweise zu einer Krise oder einem Aufflackern der Krankheit geführt haben.

Große Bedeutung hat die Beziehung zum Therapeuten. Die Behandlung läuft ja häufig über mehrere Jahre. Um so wichtiger ist, dass die Patienten mit Schizophrenie sich gut verstanden fühlen und Vertrauen zu ihrem Therapeuten haben.

Ist die Psychoedukation für Menschen mit Schizophrenie geeignet?

Ja, denn die Aufklärung über die Erkrankung, deren Entstehung und Behandlung ist sehr wichtig, um die Krankheit zu verstehen und zu bewältigen. Und genau das ist das Konzept der Psychoedukation.

Es geht aber auch darum, ein Gefühl für kritisches Verhalten und kritische Situationen zu entwickeln.

In Gruppentherapien, die auf dem Prinzip der Psychoedukation beruhen, ist der Austausch mit anderen Betroffenen möglich. Die Gruppenmitglieder verstehen und unterstützen sich dabei gegenseitig.

Ein wesentliches Ziel der Psychoedukation ist, aktiv an den Behandlungen teilzunehmen, sich gesundheitsbewusst zu verhalten und mit der Krankheit umgehen zu lernen. Das gibt den Betroffenen einen großen Teil der Selbstbestimmung zurück.

Was bedeutet Anxiolyse?

Anxiolyse bedeutet die Behandlung von Angst. Nicht wenige Menschen mit akuten Symptomen der Schizophrenie leiden auch unter einer Depression oder sind ängstlich, angespannt und reagieren rasch übererregt.

Medikamente, die angstlösend und dämpfend wirken, sind z.B. Benzodiazepine. Sie wirken beruhigend und ausgleichend, fördern den Schlaf und werden deshalb häufig auch bei anderen Krankheitsbildern eingesetzt. Häufig wird ein Neuroleptikum deshalb mit einem Benzodiazepin kombiniert.

Allerdings sind auch Benzodiazepine nicht ohne Nebenwirkungen und haben zudem ein gewisses Abhängigkeitspotential. Sie sollten deshalb mit Bedacht und in enger Abstimmung mit dem Arzt eingesetzt werden.

Soziotherapie

Was ist eine Soziotherapie bei Schizophrenie?

Die Schizophrenie hat für Betroffene häufig erhebliche soziale Konsequenzen. Private Kontakte werden selbst abgebrochen oder Freunde und Familie wenden sich vom Kranken ab. Der Arbeitsplatz und möglicherweise die Wohnung sind gefährdet oder gehen verloren.

Die unheilvolle Konsequenz: Der Betroffene fällt aus dem normalen sozialen Gefüge heraus und ist isoliert.

Die Soziotherapie soll dieser Entwicklung entgegenwirken. In der Soziotherapie steht das Erlernen sozialer Fähigkeiten, die Suche nach Hilfe und Unterstützung etwa in Institutionen und Einrichtungen sowie die sozialrechtliche Aufklärung im Vordergrund.

Fragen Sie den betreuenden Arzt nach entsprechenden Angeboten vor Ort.

Soziotherapie und Ergotherapie im Detail

Was versteht man bei Schizophrenie unter einer Soziotherapie?

Besonders Menschen mit chronischer Schizophrenie bedürfen vielfältiger Hilfen, um am Leben teilhaben zu können. Dazu gehören Selbstbestätigung, Arbeit und soziale Kontakte. Auch die Wohnsituation muss geregelt werden. Es muss eine entsprechende Nachsorge gewährleistet sein wie auch das Erkennen von Krisensituationen und die Einleitung entsprechender Hilfe.

Zurück in den Alltag

Eine schwere schizophrene Krankheitsphase muss manchmal stationär in der Klinik behandelt werden. Umso wichtiger ist es, die Betroffenen danach wieder in den Alltag und ihr gewohntes soziales Umfeld zu integrieren. Dabei soll die Soziotherapie helfen. Sie beginnt bereits im Krankenhaus bzw. der Tagesklinik und wird bei Bedarf auch nach der Entlassung fortgeführt.

Zur Soziotherapie gehören u.a. folgende Maßnahmen:

  • Beschäftigungs- und Ergotherapie
  • Training sozialer Fertigkeiten
  • Freizeitgestaltung
  • rehabilitative Maßnahmen
  • beschützte/betreute Wohnformen
  • Angehörigenarbeit

Klare Rahmenbedingungen

Bei der Soziotherapie sind viele verschiedene Bereiche und Träger miteinbezogen, die alle gut aufeinander abgestimmt sein müssen. Schon in der Klinik sollte ein umfassender Behandlungsplan angelegt werden, der sämtliche sozialen Aspekte einbezieht, damit die Betroffenen auch nach der Entlassung im Alltag zurechtkommen.

Das fängt bereits mit einer festen Tagesstruktur an. Jeder Einzelne bekommt einen Wochenplan, in dem seine Termine über den Tag verteilt eingetragen werden. Dieser feste äußere Rahmen ist sehr wichtig für die eigene Stabilität und Sicherheit.

Leben und Wohnen, Freizeit und Beruf

Im ambulanten Bereich sind vor allem eine geeignete Wohnform und ggf. eine berufliche Wiedereingliederung wichtig. Beratung und Unterstützung bieten neben niedergelassenen Ärzten und Psychotherapeuten auch der sozialpsychiatrische Dienst, gemeindepsychiatrische Zentren und Begegnungsstätten. Es gibt verschiedene Angebote des betreuten bzw. beschützten Wohnens (beschützte Einzelwohnung, Wohngruppe, Wohnheim) sowie berufliche Rehamaßnahmen (stufenweise Wiedereingliederung, beschützte Werkstatt, Hilfe bei der Berufsfindung und Arbeitserprobung).

Die Soziotherapie ist sehr umfassend und vielfältig und sollte stets an den individuellen Bedürfnissen der Betroffenen ausgerichtet sein. Viele kommen nach der Entlassung aus dem psychiatrischen Krankenhaus wieder gut zurecht; andere brauchen viel Unterstützung, Begleitung und eine geborgene Umgebung. Das Ziel ist immer, die Betroffenen in ihrer Eigenständigkeit zu fördern und ihnen trotz der Erkrankung zu einem selbstbestimmten Leben zu verhelfen.

Was bringen Beschäftigungs- und Arbeitstherapie bei Menschen mit Schizophrenie?

Die auch als Ergotherapie bezeichnete Beschäftigungs- und Arbeitstherapie hilft psychisch erkrankten Menschen, ihr seelisches Befinden zu verbessern, in dem sie sich kreativ und handwerklich betätigen.

Manche Beschäftigungen wie etwa Kochen haben auch eine allgemeine lebenspraktische Bedeutung. Die regelmäßige Beschäftigung und deren Ergebnis stärken das Selbstvertrauen. Im Arbeitsprozess spielen Selbsterkenntnis, das Einschätzen der eigenen Fähigkeiten, aber auch die Auseinandersetzung mit anderen eine große Rolle. Regelmäßiges gemeinsames Planen und Durchführen von Aufgaben dient der Wiederherstelllung einer inneren und äußeren Struktur.

Es sind Einzel- und Gruppenbehandlungen möglich, je nach Krankheitsphase und Möglichkeiten.

Elektrokrampftherapie

Was ist eine Elektrokrampfbehandlung?

Eine Elektrokrampf- oder besser Elektroheilbehandlung wird heutzutage bei der Schizophrenie nur noch selten angewendet. Diesem Therapieansatz liegt die Entdeckung zugrunde, dass eine niedrig dosierte elektrische Reizung des Gehirns und dadurch ausgelöste epileptische Anfälle die Symptome der Schizophrenie verbessern können.

Warum das so ist, konnte bislang nicht sicher geklärt werden. Möglicherweise spielt die plötzliche Entladung von Nervenzellen im Gehirn eine Rolle.

Elektrokrampfbehandlungen, die früher durchgeführt wurden, waren für Betroffene nicht ungefährlich, denn es gab keinerlei Vorbehandlungen, so dass es im Rahmen des Krampfes nicht selten zu Verletzungen kam. Zudem geriet die Behandlungsmethode in Verruf, da sie manchmal als Zwangs- und Disziplinierungsmaßnahme dargestellt wurde. Dies ist heutzutage natürlich anders, auch wenn allein der Name "Elektrokrampftherapie" immer noch bei Einigen Unbehagen auslöst.

Elektrokrampftherapie: wann, wie und für wen?

Wann wird eine Elektroheilbehandlung (Elektrokrampftherapie) empfohlen?

Bei der Auswahl des Verfahrens sind die Diagnose, Schwere der Krankheit, Behandlungsvorgeschichte sowie die Risiko-Nutzen-Abwägung maßgeblich. Auch der Wunsch des Patienten wird natürlich berücksichtigt.

Sinnvoll kann das Verfahren sein, wenn:

  • eine schnelle Verbesserung aufgrund der Schwere der Krankheit erzielt werden muss
  • andere Behandlungen risikoreicher wären als die Elektroheilbehandlung
  • auf bekannte Psychopharmaka nicht entsprechend reagiert wird und wurde
  • in der Vorgeschichte bereits positive Erfahrungen mit dem Verfahren vorliegen
  • Psychopharmaka nicht vertragen werden und erhebliche Nebenwirkungen verursachen
Wie verläuft eine Elektroheilbehandlung heutzutage?

Die elektrische Stimulation des Gehirns im Rahmen der Elektroheilbehandlung (Elektrokrampftherapie) wird selten, und wenn, dann wesentlich gezielter eingesetzt als früher. Eine Dosierung der gesetzten Reize, aus heutiger Sicht zwingend erforderlich, war damals zum Beispiel kaum möglich.

Zudem werden die Patienten, bei denen eine Elektroheilbehandlung sinnvoll ist, heute gut vorbereitet, nicht zuletzt, damit sie die Behandlung nicht spüren und sich nicht verletzen. Behandlungen gegen den eigenen Willen sind nicht möglich. Dass das früher mal anders war, ist wahrscheinlich der Hauptgrund für das negative Image dieser Methode.

Ablauf und Nachwirkungen

Der Ablauf: Zu Beginn wird eine kurze Vollnarkose eingeleitet. Medikamente zur Muskelentspannung gewährleisten, dass es während der elektrischen Impulse nicht zu Verletzungen kommt.

Der epileptische Anfall wird dann mit niedrigen Stromimpulsen gezielt ausgelöst. Ein solcher Krampfanfall dauert 20 bis 30 Sekunden an.

Die Nachwirkungen der Behandlung sind relativ harmlos. Störungen des Gedächtnisses oder der Hirnleistung lassen sich in der Regel nicht feststellen. Lediglich Müdigkeit und Muskelkater sind mögliche Folgeerscheinungen.

Die Behandlung wird sechs- bis zwölfmal wiederholt.

Eignet sich die Elektroheilbehandlung für alle Menschen mit Schizophrenie?

Nein, die Auswahlkriterien für diese Behandlungsform sind recht streng. Die Elektroheilbehandlung kommt bei lebensbedrohlicher Starre oder Erregung im Rahmen der schizophrenen Erkrankung (Katatonie) infrage.

Auch Menschen, die auf Medikamente nicht ausreichend ansprechen oder Medikamente nicht vertragen, können von dieser Behandlungsform profitieren. In speziellen Fällen können Medikamente manchmal sogar riskanter sein als eine Elektroheilbehandlung.

Normalerweise gibt man der medikamentösen Behandlung jedoch den Vorzug, wenn dies möglich ist.

Weitere Informationen zur Elektrokrampftherapie

Kann man sich auch gegen eine Elektroheilbehandlung entscheiden?

Ja, natürlich. Die Elektroheilbehandlung, die einigen Menschen mit Schizophrenie möglicherweise vorgeschlagen wird, kann natürlich auch abgelehnt werden.

Wichtig ist jedoch, zuvor eine eingehende Beratung über Sinn und Zweck der Behandlungsmethode zu erhalten wie auch über mögliche Risiken, um eigenverantwortlich eine Entscheidung treffen zu können. Denn die Behandlungsmethode ist wissenschaftlich untersucht und begründet.

Auch die Bundesärztekammer informiert aufgrund vieler Nachfragen über die Behandlungsform: http://www.bundesaerztekammer.de/

Wird eine Elektroheilbehandlung häufig durchgeführt?

Nein, in Deutschland wird die Elektroheilbehandlung zur Behandlung psychiatrischer Krankheiten eher selten durchgeführt. Dies liegt u.a. an dem Bild dieser Behandlung, das die Geschichte und vor allem auch die Medien vermittelt haben.

Jedes Jahr erhalten hierzulande etwa 1.000 Menschen die Behandlung. In anderen Ländern wie England und Skandinavien und in den USA ist das Verfahren weitaus verbreiteter. Die Indikation zur Behandlung wird sehr in Deutschland streng gestellt.

Wann wird grundsätzlich von einer Elektroheilbehandlung abgeraten?

Vor allem, wenn bestimmte Begleiterkrankungen vorliegen. Bei den folgenden Gesundheitsproblemen kann eine Elektroheilbehandlung gefährlich werden:

Ein hohes Alter, eine Schwangerschaft und das Tragen eines Herzschrittmachers sprechen dagegen - auch wenn das verwunderlich klingt - nicht gegen die Behandlung.

Alternativtherapie

Hilft Cannabidiol gegen Schizophrenie?

Das ist noch nicht sicher, aber nach bisheriger Datenlage eher ja als nein. Cannabidiol scheint bei Schizophrenie-Patienten eine antipsychotische Wirkung zu haben. Dafür sprechen mehrere kleinere Untersuchungen. Es fehlt aber noch an einer größeren Studie, die den Effekt von Cannabidiol im Vergleich zu Plazebo oder anderen Schizophrenie-Medikamenten verlässlich nachgewiesen hat.

Hanf ist mehr als nur Droge

Zum Hintergrund: Eigentlich gilt Cannabis als ein möglicher Auslöser der Schizophrenie. Wer viel kifft, erkrankt häufiger an schizophrenen Psychosen, so in etwa lässt sich die Datenlage zu diesem Thema grob zusammenfassen. Und Cannabidiol ist ein Bestandteil von Cannabis. Allerdings scheint der Schizophrenie-begünstigende Inhaltsstoff im Cannabis nicht das Cannabidiol zu sein, sondern THC. Das Tetrahydrocannabinol (THC) ist der Stoff, der beim Joint-Rauchen in erster Linie die rauschartigen Zustände auslöst.

Das Cannabidiol hingegen dockt im Körper an völlig anderen Rezeptoren an und wirkt dabei offenbar auch in eine entgegengesetzte Richtung. Wem das unlogisch erscheint, der möge bedenken, dass Cannabis eine Pflanze ist. Und auch von anderen Pflanzen, vor allem Heilpflanzen ist bekannt, dass sie je nach Dosierung und Pflanzenbestandteil ganz unterschiedliche Wirkungen haben können.

Studienergebnisse

Zurück zum Cannabidiol: Eine Forschungsgruppe rund um Prof. Dr. F. Markus Leweke (AG Translationale Forschung in der Psychiatrie, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit) hat in zwei kleineren Studien gezeigt, dass Cannabidiol bei erstmaligem Ausbruch einer Schizophrenie und akuten Psychosen genauso gut wirksam ist wie gängige Schizophrenie-Medikamente (v.a. Neuroleptika) – bei deutlich geringerer Nebenwirkungsgefahr. Und das ist ja das Problem an den Neuroleptika, die zum Teil schweren und dauerhaften Nebenwirkungen. Nun führt die gleiche Wissenschaftler-Gruppe, gefördert von der EU und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung, zwei größere Studien durch, die die Ergebnisse untermauern sollen.

Noch gibt es keine eindeutige Wahrheit

Fazit: Die Frage, ob Cannabidiol gegen eine Schizophrenie hilft, kann noch nicht eindeutig beantwortet werden – es spricht aber einiges dafür. Übrigens auch, dass Cannabinoide, den meisten ist das völlig unbekannt, auch vom gesunden Körper selbst produziert werden.

Leben mit Schizophrenie

In welchen Bereichen des täglichen Lebens haben Menschen mit Schizophrenie besonders Schwierigkeiten?

Um einem Menschen mit Schizophrenie adäquat helfen zu können, ist es auch wichtig, sich vor Augen zu führen, was ihm im Alltag Probleme bereitet. Und das sind leider - zumindest im akuten Stadium - fast sämtliche Lebensbereiche.

Menschen mit Schizophrenie haben häufig mehr oder weniger ausgeprägte Schwierigkeiten, ein normales Familienleben zu führen. Ebenso sind Schulbesuch und regelmäßige Arbeit oft erschwert. Auch eine Arbeitssuche gestaltet sich oft als schwierig, da kranke Menschen, insbesondere Menschen mit Schizophrenie, häufig auf Ablehnung stoßen.

Eigene Wünsche bleiben oft unerfüllt

Eigene Wünsche, Ziele und Erwartungen lassen sich von Schizophreniekranken häufig nicht umsetzen. Erschwert ist darüber hinaus das Unterhalten einer sexuellen Beziehung.

Belastend für die Betroffenen ist auch, wenn ein selbstständiges Leben nicht mehr möglich ist und Pflegepersonen eingesetzt werden müssen.

Fazit: Die meisten Menschen mit Schizophrenie wünschen sich einen normalen Umgang mit ihnen im Alltag. Auch wenn das nicht immer zu 100% möglich ist, ist es für Angehörige, Freunde und medizinische Betreuer wichtig, diesen Wunsch im Blick zu haben und ihm so weit wie möglich entgegenzukommen.

Mündigkeit, Warnzeichen für einen Schub und Therapieabbruch

Dürfen Menschen mit einer Schizophrenie selbstständig Entscheidungen treffen?

Eine Schizophrenie bedeutet nicht, dass man bestimmte Dinge nicht mehr tun darf. Lediglich in akuten schweren Krankheitsphasen oder in ganz seltenen Fällen sind die Betroffenen nicht in der Lage, vernünftige Entscheidungen für sich oder andere zu treffen.

Ist die Urteilsfähigkeit eingeschränkt, wird möglicherweise vorübergehend eine Person zur Seite gestellt, die den Patienten in verschiedenen Angelegenheiten hilft und die Verantwortung für Entscheidungen übernimmt (Pflegschaft/Vormundschaft).

Kann man mit Schizophrenie lernen, Frühzeichen eines neuen Erkrankungsschubs selbst zu erkennen?

Ja. Vor allem mit einer sogenannten Verhaltenstherapie kann man lernen, Früh- und Warnzeichen der Krankheit selbst zu erkennen. Bei dieser Behandlungsform wird auch die Sensibilität hinsichtlich eigener Gefühle und Verhaltensweisen trainiert.

Ist ein Erkrankungsschub allerdings schon sehr weit fortgeschritten, ist der Betroffene meist schon zu sehr in seiner Krankheitswelt gefangen, so dass ein eigenes Erkennen und die Suche nach Hilfe aus eigener Kraft oft nicht möglich sind. Hier ist dann vor allem die Aufmerksamkeit von Angehörigen und Betreuungspersonen gefragt.

Warum setzen Menschen mit Schizophrenie ihre Medikamente häufig selbst ab?

Einer Befragung der Universität Hamburg Eppendorf zufolge sind die häufigsten Gründe für das Absetzen von Neuroleptika eine Unverträglichkeit bzw. Nebenwirkungen der Medikamente.

Viele Betroffene sind auch davon überzeugt, gar keine Medikamente zu benötigen. Und einige vergessen der Umfrage zufolge ganz einfach die Medikamenteneinnahme.

Daneben gibt es natürlich viele weitere, individuelle Ursachen für das Einstellen der medikamentösen Behandlung. Man kann aber sicher festhalten, dass eine "Einsicht" in den Sinn der Behandlung das A und O ist. Insbesondere, wenn die Neuroleptika zu Beginn der Einnahme vermehrt Nebenwirkungen verursachen, kann die Einschätzung, dass das Ganze ja eh überflüssig ist, schnell zum Therapieabbruch führen. Hier sind als "Berater" neben den Ärzten auch die Angehörigen und Freunde gefragt.

Warum können sich manche Patienten mit Schizophrenie nicht bewegen?

Es gibt Formen der Schizophrenie, bei denen die Bewegungsabläufe gestört sind. Das kann bis zur kompletten Bewegungslosigkeit gehen.

Bei der so genannten katatonen Schizophrenie ist die gestörte Psychomotorik ein wichtiges Diagnosemerkmal. Es kommt zu Stupor (verlangsamte, verminderte Bewegungen), stereotypen Körperhaltungen (Einnehmen und Beibehalten unsinniger Körperstellungen) und sogenannter Katalepsie. Dabei verharren die Betroffenen in völliger Bewegungslosigkeit in einer fixierten Stellung. Daneben können die Patienten auch verstummen (Mutismus).

Rauchen und Schizophrenie

Warum sind viele Menschen mit Schizophrenie starke Raucher?

Nikotin scheint einige Symptome der Schizophrenie positiv zu beeinflussen. Dies erklärt möglicherweise den hohen Anteil starker Raucher bei Menschen, die an dieser Krankheit leiden.

Offenbar sind Aufmerksamkeit, Gedächtnis und Informationsverarbeitung unter der Wirkung von Nikotin verbessert und das Rauchen kann als eine Art Selbstmedikation verstanden werden.

Leider wird Rauchen dadurch noch lange nicht gesund. Auch bei Schizophrenie steigt bei Rauchern das Risiko diverser Erkrankungen, unter anderem von Herzinfarkt und Lungenkrebs.

Ergänzung:

Dass Rauchen die Gemüter erhitzt und eng mit der Psyche zusammenhängt, zeigt sich schon an den zahlreichen Kommentaren zu diesem Beitrag. Da es offenbar viele unterschiedliche Erfahrungen und Ansichten zum Thema Schizophrenie und Rauchen gibt, möchten wir uns an dieser Stelle noch einmal einschalten.

Rauchen und psychische Erkrankungen

Es ist bekannt, dass viele Menschen mit Schizophrenie starke Raucher sind. Aber auch, wer an Depressionen oder anderen psychischen Erkrankungen leidet, greift überdurchschnittlich oft zum Glimmstängel.

Die Frage ist, wie es ein Leser bereits beschrieben hat, die nach der Henne und dem Ei: Was war zuerst da? Rauchen die Betroffenen zunächst, bevor sie eine Schizophrenie bekommen – was dafür sprechen würde, dass Tabak die Erkrankung möglicherweise mitverursachen könnte? Oder kommen Menschen mit einer schizophrenen Störung erst nach Ausbruch der Erkrankung auf den Geschmack von Zigaretten? An diesem Punkt scheiden sich die Geister nach wie vor.

Erst das Rauchen oder erst die Störung?

Es gibt Studien, die zeigen, dass durch Nikotin mehr Dopamin im Gehirn freigesetzt wird – der Botenstoff, der für die schizophrene Symptomatik mitverantwortlich gemacht wird und der mit Medikamenten in Schach gehalten werden soll. Viele Untersuchungen ergaben außerdem, dass bei der Erstdiagnose viele bereits starke Raucher waren und nicht erst mit der Erkrankungen angefangen haben zu qualmen. Vergleiche zeigten, dass das Risiko für Raucher, eine Psychose zu entwickeln, deutlich höher liegt als für Nichtraucher.

Auf der anderen Seite erschienen in jüngerer Zeit Studien, die das Rauchen eher als Folge der Schizophrenie bestätigen und dafür sprechen könnten, dass Betroffene quasi zur Selbstmedikation häufig anfangen zu rauchen. Dabei wurden wiederum verschiedene Vermutungen angestellt, welche Abläufe und Botenstoffe im Gehirn in diesem Zusammenhang eine Rolle spielen könnten. So wurde dem Nikotin etwa nachgesagt, die Bildung von GABA, einer wichtigen hemmenden Substanz im Nervensystem, die bei Menschen mit Schizophrenie häufig vermindert ist, anzuregen.

Mäuse profitierten von Nikotin

Eine andere Studie legt einen Zusammenhang mit einer bestimmten Genvariante nahe, die sich sowohl bei Rauchern als auch bei psychotisch Erkrankten nachweisen ließ. Im Tierversuch zeigten Mäuse mit dem entsprechenden Defekt typische Anzeichen einer Schizophrenie, die sich mit der seit langem bekannten Hypothese der sogenannten Hypofrontalität vereinbaren lassen. Sie besagt, dass bei einer Schizophrenie bestimmte Bereiche im Frontalhirn weniger gut durchblutet und versorgt werden.

Das besagte Gen nun ist zuständig für einen Nikotinrezeptor (Ankerstelle) in diesem vorderen Hirnanteil. Ist es verändert, werden bestimme Nervenzellen möglicherweise weniger gut vernetzt und stimuliert. Nikotin könnte diese verminderte Aktivität ausgleichen. Bei den Versuchsmäusen funktionierte das Frontalhirn jedenfalls wieder normal, nachdem sie mit Nikotininfusionen behandelt worden waren.

Weitere Studien nötig

Das soll allerdings keinesfalls ein Freibrief für Raucher sein. Noch sind die Erkenntnisse viel zu vage und z.T. widersprüchlich, um konkrete Aussagen zu treffen oder gar Empfehlungen geben zu können. Da das Rauchen bekanntermaßen viele schädliche Wirkungen hat, ist es als Behandlungsoption mit Sicherheit nicht zu empfehlen. Ob eventuell eine Nikotinersatztherapie in Zukunft eine Rolle spielen könnte, müssen weitere Untersuchungen zeigen.

Sicherlich richtig ist die Anmerkung eines Lesers, dass das regelmäßige Ritual beruhigend wirkt und Menschen mit Schizophrenie gerade in akuten Phasen (vermeintlichen) Halt gibt. Deshalb greifen auch Betroffene mit anderen psychischen Erkrankungen immer wieder darauf zurück.

Fakt ist aber auch, dass eben keineswegs alle mit der Diagnose Raucher sind. Und auch mit einer Schizophrenie scheint es möglich zu sein, mit dem Rauchen aufzuhören.

Sicher ist: Rauchen ist ungesund!

Halten wir also fest, dass die genauen Einflüsse des Tabaks und der Zusammenhang von Rauchen und schizophrenen Erkrankungen noch nicht geklärt sind. Klar ist aber, dass Zigaretten mit Sicherheit kein geeignetes Mittel gegen Psychosen sind. Ob gesund oder psychisch krank – Sie sollten möglichst auf das Rauchen verzichten bzw. erst gar nicht damit anfangen.

Ist bei Menschen mit Schizophrenie eine Nikotinentwöhnung möglich und erfolgversprechend?

Jeder Raucher profitiert von einer Nikotinentwöhnung. Das gilt auch für Menschen mit Schizophrenie, obwohl einige Betroffene eine Besserung ihrer Symptome erleben, wenn sie rauchen.

Erfolgversprechend bei Menschen mit Schizophrenie erwies sich in einer Prüfung von Studien ein Medikament mit dem Wirkstoff Bupropion. Eine Symptomverschlechterung bei Nikotinentzug ist nicht zu befürchten, denn die Studien zeigten, dass Symptome der Krankheit unbeeinflusst blieben.

Wissenswertes für Familie und Freunde

Wie kann man als Angehöriger eines Schizophrenie-Kranken mit der Belastung umgehen?

Wer ein schizophreniekrankes Kind, ein Elternteil oder Geschwister mit Schizophrenie hat, erlebt vielfältige Belastungen, und das ganze Leben ist möglicherweise enorm beeinflusst. Erfahrungsberichte von Angehörigen verdeutlichen, dass nicht nur für den Kranken selbst das Leben verändert ist, sondern häufig für die ganze Familie.

Auch die Familie gelangt plötzlich in eine Situation der Unsicherheit, Angst und Unplanbarkeit – und dies häufig ohne fachlichen Beistand. Helfen kann ein Austausch mit anderen Betroffenen, etwa über Angehörigen-Selbsthilfegruppen. Informationen finden sich im Internet etwa unter http://www.selbsthilfeschizophrenie.de/.

Schwierige Gefühlswelt und medikamentöse Versorgung

Warum wirken Menschen mit Schizophrenie manchmal gefühlsmäßig distanziert und kalt?

Besonders bei langandauernder Schizophrenie machen die Betroffenen manchmal den Eindruck, sie seien kalt, könnten nicht mitfühlen oder Mitleid zeigen, sich nicht freuen. Sie werden als flach, leer und abgestumpft empfunden. In leichterer Form kann dieser Eindruck auch am Anfang der Erkrankung bestehen.

Was man früher als Gefühlsverödung oder-verflachung, sogar als affektive Verblödung bezeichnete, hängt mit der mangelnden Schwingungsfähigkeit der Betroffenen zusammen. Denn in zwischenmenschlichen Kontakten spielt diese Fähigkeit eine große Rolle: Man versteht sich, hat einen Draht zueinander. Man stelle sich vor, dieser Draht könne keinen Strom mehr leiten.

Die Schizophreniekranken selbst empfinden dies als beängstigend. Sie selbst fühlen sich seltsam isoliert, wie unter einer Glasglocke.

Was kann ich als Angehöriger tun, wenn ich den Eindruck habe, dass die Medikamente unterdosiert sind?

Dass die Medikamente gegen die Schizophrenie zu niedrig dosiert sind, erkennt man oft daran, dass weiterhin psychotische Symptome vorliegen. Allerdings ist es manchmal schwierig, die Betroffenen davon zu überzeugen.

Angehörige und Freunde können, wenn sie den Betroffenen nicht von einem Arztbesuch überzeugen können, den behandelnden Arzt auch aktiv informieren. Möglich ist auch, Kontakt mit einem sozialpsychiatrischen Dienst aufzunehmen, der Betroffene (aber auch Angehörige) berät und Hausbesuche vornimmt.

Liegt eine erhebliche Gefährdung der eigenen Person oder anderer Personen vor, kann auch eine Zwangsbehandlung im Krankenhaus erfolgen.

Paranoia und Wahnvorstellung: Was tun?

Paranoia: was kann ich tun, um zu beruhigen?

Während eines akuten Schubs der Schizophrenie geht oft der Realitätsbezug verloren und es werden Dinge als real wahrgenommen, die nicht vorhanden sind. Die Betroffenen leiden dann z. B. an Paranoia und fühlen sich verfolgt oder von anderen bedroht. Als Angehöriger oder Freund des Erkrankten sollten Sie in solchen Situationen Ruhe bewahren und möglichst gelassen bleiben. Sprechen Sie ruhig mit dem Betroffenen und vermeiden Sie, mit ihm zu streiten oder genervt zu wirken, da dies den Erkrankten nur zusätzlich aufregen kann. Auch sollten Sie nicht versuchen, ihm seine Vorstellungen auszureden oder ihm zuzustimmen.

Alles in Allem handelt es sich bei einer paranoiden Episode um eine schwierige Notfallsituation, in der Sie alleine wenig ausrichten können und unbedingt Fachleute hinzuziehen sollten. Bestärken Sie deshalb den Betroffenen schon bei ersten Anzeichen einer Paranoia möglichst bald den behandelnden Psychiater oder Psychologen zu kontaktieren oder bieten Sie an, den Erkrankten zu einem Arzttermin zu begleiten. Denn durch eine frühzeitige Behandlung mit antipsychotischen Medikamente (Neuroleptika) und Psychotherapie können die Wahnvorstellungen rasch gestoppt werden.

Wahnvorstellungen: Hilft es, so zu tun, als glaube ich das?

Jein. Einerseits bringen Gegenargumente nichts, bestärken sollten Sie den Betroffenen aber auch nicht. Denn das, was Schizophrene im Wahn erleben und durchmachen, ist für sie oft höchst bedrohlich und quälend. Daher sollte man versuchen, neutral zu bleiben, die Gefühle und Ängste des Erkrankten ernstzunehmen und ihm einfühlsam zu begegnen, ihm zuzuhören, ohne ihn zu verurteilen.

Gibt es spezielle Selbsthilfegruppen für Angehörige?

Angehörige können sich in speziellen Selbsthilfegruppen mit anderen betroffenen Familienmitgliedern austauschen, Verständnis erfahren und von anderen lernen. Gefühle von Angst, Isoliertheit, Schuld und Überforderung können so leichter bewältigt werden.

Zugleich sind Selbsthilfegruppen auch ein Tor zur normalen Außenwelt, also eine Schnittstelle zwischen krank und gesund.

Vorurteile und Stigmatisierung

Welche psychosozialen Folgen der Schizophrenie gilt es zu verhindern?

Menschen, die an einer Schizophrenie erkrankt sind, haben es in vielen Lebensbereichen schwerer als Gesunde. Dies liegt nicht nur an der Erkrankung mit ihrer Symptomatik selbst, sondern auch an der Unkenntnis und Vorurteilen der Umwelt.

Aus der Ablehnung von Freunden, Bekannten, Nachbarn, aber auch Arbeitskollegen, Vermietern und anderen ergeben sich Probleme im privaten Umfeld und in der Arbeitswelt. Deshalb gilt es bei Verdacht auf eine psychische bzw. psychiatrische Erkrankung möglichst frühzeitig einen Arzt aufzusuchen, damit über eine adäquate Behandlung die Einschnitte in den verschiedenen Lebensbereichen nicht zu groß sind und vor allem nicht dauerhaft bestehen bleiben.

Vorurteile: Die zweite Erkrankung bei Schizophrenie

"Menschen mit Schizophrenie sind gewalttätig." "Menschen mit Schizophrenie sind unberechenbar." Mit solchen (falschen) Vorurteilen haben viele Betroffene zu kämpfen. Im Beruf, bei Freunden und sogar in der Familie. Und die wenigsten, die so denken, sprechen es aus. Sie gehen einfach auf Distanz.

Dass diese Form der sozialen Stigmatisierung mindestens genauso belastend ist wie die Erkrankung selbst, darauf hat jetzt Professor Dr. Wolfgang Gaebel von der Universität Düsseldorf erneut hingewiesen. Er plädiert für "Antistigmaprogramme". Also Informationsprojekte, die in der Bevölkerung mit dem negativ und ängstlich besetzten Bild von der Schizophrenie durch gezielte Aufklärung aufräumen.

Für Menschen, die an Schizophrenie erkrankt sind, sei es heute praktisch unmöglich, sich öffentlich zu der Erkrankung zu bekennen, ohne nicht gravierende Nachteile in Kauf nehmen zu müssen. Zum Beispiel im Beruf oder auch bei der Wohnungssuche.

Immerhin ist Besserung in Sicht: Wie repräsentative Bevölkerungsbefragungen zeigen, haben Vorurteile und Distanz gegenüber Menschen mit Schizophrenie von 2001 bis 2004 leicht abgenommen. Auffälligerweise am meisten in Düsseldorf und München - beides Städte, in denen in dieser Zeitperiode Antistigmaprojekte durchgeführt wurden, so Gaebel.

Wie können Familienangehörige mit der Ablehnung Außenstehender umgehen?

Kaum eine Erkrankung ist mit so vielen Vorurteilen behaftet wie die Schizophrenie. Obwohl es sich um eine der am besten untersuchten seelischen Erkrankungen handelt, ist die Unkenntnis, Befremdung, Angst und Ablehnung in der Bevölkerung groß.

Hinzu kommen Fälle, die aus der Presse bekannt wurden: Die Attentate auf Schäuble oder Lafontaine etwa scheinen die Meinung, dass psychisch Kranke gefährlich und unberechenbar sind, zu unterstützen. Allerdings handelt es sich bei solchen Ereignissen um absolute Einzelfälle.

Doch ist es schwer gegen Vorurteile in der Bevölkerung anzugehen. Aufklärung ist nötig, doch sind niemals alle Menschen erreichbar.

Stoßen Angehörige eines Schizophreniekranken auf Ablehnung, ist anstrengende Überzeugungsarbeit nicht immer sinnvoll. Konzentrieren Sie Ihre Kraft auf sich und Ihr krankes Familienmitglied. Holen Sie sich Hilfe und Unterstützung lieber dort, wo Menschen offen mit der Krankheit umgehen können, etwa in Selbsthilfegruppen für Kranke und Familienmitglieder.

Wie kann man einer Stigmatisierung von Menschen mit Schizophrenie begegnen?

Vorurteile aus dem Weg zu räumen, ist nicht einfach und auch nicht immer möglich. Der negative Ruf der Schizophrenie in der Öffentlichkeit beruht zum größten Teil auf Unkenntnis, auch wenn verantwortungsbewusste Medien einiges für die Aufklärung tun. Die meisten Menschen kennen bewusst überhaupt keinen Menschen mit Schizophrenie.

Aufklärung setzt natürlich voraus, dass das Gegenüber sich auch mit der Krankheit beschäftigen und etwas dazulernen möchte. Geht es ihm allerdings nur darum, andere Menschen herabzusetzen, ist möglicherweise nicht viel zu erreichen und die Mühe vergebens.

Ist man mit Schizophrenie schuldfähig?

Die Frage, ob jemand mit einer schizophrenen Erkrankung bei Begehen einer Straftat schuldfähig ist, ist nicht grundsätzlich zu beantworten. Die Schuldfähigkeit bzw. Schuldunfähigkeit ergibt sich nicht allein aus der Diagnose.

In akuten Krankheitsphasen ist damit zu rechnen, dass die Betroffenen strafrechtlich nicht voll zur Verantwortung zu ziehen sind und zumindest vermindert schuldfähig sind. Sind jedoch keine Symptome der Krankheit vorhanden oder ist der Betroffene medikamentös gut eingestellt, kann er für eventuelle Straftaten durchaus zur Rechenschaft gezogen werden. Die Schuldfähigkeit wird im Zweifel in einem Gutachten geklärt.

Versorgung und Hilfe für die Kinder der Betroffenen

Was passiert mit den Kindern von Patienten mit einer Schizophrenie?

Ist jemand an einer Schizophrenie erkrankt und hat Probleme im alltäglichen Leben oder muss stationär behandelt werden, kann er möglicherweise nicht mehr in ausreichendem Umfang für seine Kinder sorgen. In diesem Fall steht möglicherweise eine Person aus der Familie zu Verfügung, um sich um die Kinder zu kümmern.

Wenn nicht, sorgt das Jugendamt für die Betreuung der Kinder – entweder in einer „Ersatzfamilie“, also einer Pflegefamilie, oder in einem Kinderheim. Ist der Kranke wiederhergestellt, bekommt er die Kinder auch wieder zurück.

Gibt es professionelle Hilfesysteme für Kinder von schizophrenen Eltern?

Ja, allerdings sind Aufklärung und Hilfsangebote für Kinder schizophreniekranker Eltern leider nicht überall an der Tagesordnung. Ein Netzwerk für Kinder psychisch kranker Eltern gibt es z.B. in Duisburg (www.psag-netzwerk.de).

Verschiedene Angebote des Duisburger Netzwerkes zielen nicht nur auf die Erkrankten selbst ab, sondern auch deren Kinder. Altersgerechte Aufklärung und Information, therapeutische Gruppenangebote, Schulunterricht u.a. sind Aufgaben dieser Institution.

Fragen Sie den betreuenden Arzt, ob es in Ihrer Region ähnliche Einrichtungen gibt.

Akuter Schub

Wie lange dauert die Akutphase einer schizophrenen Episode unter einer Neuroleptika-Behandlung?

Dies ist im Einzelfall unterschiedlich und hängt auch davon ab, wie gut das verabreichte Neuroleptikum wirkt und ob andere Präparate versucht werden müssen.

Solange akute psychotische Symptome vorhanden sind, spricht man von Akutphase und Akutbehandlung. In der sich anschließenden Phase, der sogenannten Stabilisierungsphase, hat sich der psychisch-emotionale Zustand des Betroffenen beruhigt. Dann folgt eine sogenannte Erhaltungsbehandlung, ebenfalls mit Neuroleptika. Das Wort "Erhaltungsbehandlung" klingt ein bisschen gestelzt, gemeint ist die medikamentöse Vorbeugung vor Rückfällen.

Erkrankungsschub: Notfall und Fixierung

Stimmt es, dass ein akuter schizophrener Schub ein medizinischer Notfall sein kann?

Ja, die Symptomatik der Schizophrenie kann im akuten Stadium so schwer und unbeherrschbar sein, dass die Betroffenen notfallmäßig im Krankenhaus behandelt werden müssen. Bei ausgeprägten Erregungszuständen kann es sonst zu selbstgefährdendem Verhalten kommen, ebenso aber auch bei schweren depressiven Stimmungstiefs.

Im Zweifel muss die Klinikeinweisung auch ohne Einwilligung des Betroffenen geschehen, um ihn sozusagen vor sich selbst zu schützen. Denn bei einer schweren schizophrenen Psychose ist die Einsicht in das, was gerade passiert, und die Kooperationsbereitschaft nicht immer vorhanden. So kann es dann – zum Glück selten – auch zu einer Zwangsbehandlung von schizophren Erkrankten kommen. Dass so etwas manchmal notwendig werden kann, zeigt aber schon, dass eine Behandlung in vielen Fällen dringend erforderlich ist und es immer wieder Notfallsituationen gibt.

Ist es erlaubt, schizophrene Menschen ans Bett zu fixieren?

Im Falle akuter schizophrener Psychosen können die Betroffenen sehr erregt und manchmal auch aggressiv sein, so dass sie sich selbst oder aber andere Personen gefährden. Dann kann eine Fixierung manchmal schlicht notwendig sein, um die betroffene Person und diejenigen drumherum zu schützen.

Ein heikles Thema

Die Vorstellung, einen Menschen gegen seinen Willen zu fixieren und seine Bewegungsfreiheit damit einzuschränken, ist schwer erträglich. Zu Recht ist dieses Thema höchst umstritten und wird medial immer wieder ausgiebig diskutiert. Es ist gut und wichtig – auch aus der Vergangenheit und vor allem der deutschen Psychiatriegeschichte heraus – sensibel darauf zu reagieren und eine solche Maßnahme nur als ultima ratio zu befürworten.

Als solche ist sie jedoch manchmal tatsächlich notwendig. Ein akuter schizophrener Schub etwa kann ein medizinischer Notfall sein. Wie bei einem Schwerverletzten, der im sogenannten Schockraum eines Krankenhauses von allen Seiten "traktiert" wird, gilt es auch hier, möglichen Schaden vom Betroffenen wie auch von seinem Umfeld so schonend wie möglich, aber auch effektiv wie nötig abzuwenden.

Freiwillig oder unfreiwillig

Bei einer schweren Psychose sind Betroffene oft nicht mehr Herr über sich selbst. Dieser Zustand kann nicht nur gefährlich, sondern nicht zuletzt auch für sie selbst äußerst quälend sein. Manchmal wünschen die Betroffenen sogar ausdrücklich, für eine Weile fixiert zu werden, weil sie sich dann sicherer und ruhiger fühlen. Es kann also auch durchaus eine Entlastung für denjenigen sein. Dieser Aspekt wird in der Diskussion meist vernachlässigt.

Kann der Betroffene nicht rechtskräftig in die Fixierung einwilligen, bestehen hohe rechtliche Hürden, die im Jahr 2018 auf zwei konkrete Klagen hin nochmals verschärft wurden. Demnach darf die Zwangsmaßnahme nur das letzte Mittel sein, um eine bestehende oder unmittelbar drohende Gefährdung vom Betroffenen selbst oder von seinem Umfeld abzuwenden. Dauert sie länger an, muss sie richterlich genehmigt werden. Obligat ist zudem ausreichend Pflegepersonal, um den Betroffenen rund um die Uhr zu überwachen, damit er sich nicht aus Versehen selbst verletzt.

Wenn nichts anderes hilft

Natürlich müssen vor einer solchen drastischen Maßnahme sämtliche anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sein. Wenn jemand eine akute Psychose erleidet, kann er zwar neben sich stehen und stark aufgewühlt, aber immer noch zugänglich sein. Vielleicht gelingt es im Gespräch, ihn behutsam auszulenken und zu beruhigen. Oder er willigt ein, Medikamente zu nehmen und wird dadurch ruhiger. Hat die Erkrankung ihn jedoch so stark im Griff, dass er nicht mehr über sich entscheiden kann und eine Gefahr für sich und/oder andere darstellt, ist eine kurzzeitige Fixierung manchmal notwendig.

Letztlich geht es dabei darum, dem Betroffenen zu helfen, auch wenn die Einschränkung der Bewegungsfreiheit manch einem eher wie eine Maßregelung erscheinen mag. Sie ist ohne Zweifel ein erheblicher Eingriff in die persönlichen Freiheitsrechte. Im Grunde ist es jedoch primär die Schizophrenie selbst, die einen Menschen seiner Autonomie und Selbstbestimmung beraubt.

Prognose

Warum ist das Rückfallrisiko bei einer Schizophrenie trotz der Medikamente recht hoch?

Das Rückfallrisiko bei einer Schizophrenie ist vor allem deshalb hoch, weil die Betroffenen ihre Medikamente häufig nicht regelmäßig einnehmen oder gar ganz absetzen.

Eigenmächtige Dosisreduktionen oder unregelmäßige Einnahmen erhöhen das Rückfallrisiko erheblich, auch wenn lange Zeit, auch mehrere Jahre, kein Rückfall vorgekommen ist. Das hat damit zu tun, dass die Wirksamkeit von Neuroleptika auch wesentlich davon abhängt, dass gleichmäßige Blutspiegel der Medikamente vorliegen. Deshalb ist die zuverlässige und regelmäßige Einnahme der Tabletten so wichtig.

Verlauf: Rückfallgefahr und chronische Erkrankung

Wie häufig kommt es nach einer ersten Episode der Schizophrenie zu einem Rückfall?

Die Rückfallrate nach dem erstmaligen Auftreten einer Schizophrenie ist recht hoch. Fast jeder zweite Betroffene erleidet bereits im ersten Jahr nach dem Erstauftreten der Krankheit einen Rückfall.

Eine häufige Ursache für Rückfälle ist dabei auch eine unzuverlässige Medikamenteneinnahme. Vielen Betroffenen und zum Teil auch ihren Bezugspersonen fehlt es oft an der Bereitschaft, eine solch lange Einnahme von Psychopharmaka zu akzeptieren bzw. konsequent durchzuziehen.

Gerade seitens der Angehörigen muss deshalb besondere Aufmerksamkeit der Überwachung der medikamentösen Behandlung dienen. Oder noch besser, der guten Zurede und Motivation. Auch sogenannte Psychoedukationsprogramme können die Behandlungsmotivation steigern. Sprechen Sie mit dem behandelnden Arzt darüber.

Wie verläuft eine Schizophrenie? Kann sie auch wieder verschwinden?

Eine feste Regel gibt es dafür nicht. Eine Schizophrenie kann einmalig auftauchen und dann nach Abklingen einer akuten Phase für immer verschwinden. Aber es können auch in verschieden langen Zeitabständen immer wieder erneute Krankheitsschübe in unterschiedlicher Schwere auftreten. Man spricht dann von chronischen Verlaufsformen.

Der individuelle Krankheitsverlauf lässt sich nicht vorhersagen. Erst mit der Zeit wird unter Umständen deutlich, wie sich die Krankheit entwickelt.

Kann die Schizophrenie chronisch verlaufen?

Bei manchen Patienten nimmt die Erkrankung einen chronischen Verlauf. Ein chronischer Verlauf bedeutet, dass die Betroffenen auch nach längeren Ruhephasen immer wieder Phasen mit Symptomen der Krankheit erleben.

Chronisch bedeutet also nicht unbedingt, dass die Schizophrenie durchgehend präsent sein muss, aber es bedeutet, dass sie nicht ganz verschwindet. Ob es zu einem chronischen Verlauf kommt, lässt sich gerade zu Beginn der Erkrankung nicht vorhersagen. Selbst bei ausgeprägten Symptomen kann es immer auch sein, dass die Erkrankung später wieder komplett verschwindet.

Geistige Leistung und Intelligenz

Verlieren Menschen mit Schizophrenie ihre geistige Leistungsfähigkeit und Intelligenz?

Während einer akuten Krankheitsepisode kann es durchaus mal zu Leistungseinbußen kommen. Die bessern sich aber unter einer medikamentösen Behandlung und haben nichts mit einem Intelligenz-Verlust zu tun.

Eine langfristig manchmal zu beobachtende eingeschränkte geistige Beweglichkeit wird von Außenstehenden mitunter gleichgesetzt mit Intelligenzeinbußen im Sinne einer Demenz. Das ist aber nicht richtig.

Macht eine Schizophrenie dumm?

Nein, zumindest nicht in der Regel. Viele Menschen mit Schizophrenie haben keinerlei Einschränkungen ihrer Intelligenz.

Es gibt allerdings chronische Verläufe, in deren Verlauf die Patienten auf lange Sicht geistige Einschränkungen entwickeln. Betroffen ist v.a. das Arbeitsgedächtnis. Dies äußert sich darin, dass Informationen nicht kurzzeitig gespeichert werden können und die geistige Beweglichkeit reduziert ist.

Ein Abbau der Intelligenz muss aber selbst dann nicht zwangsläufig die Folge sein.

Lebenserwartung, Depressionen und Suizidgefahr

Stimmt es, dass die Lebenserwartung von Menschen mit Schizophrenie auch von der medikamentösen Therapie abhängt?

Ja, gut medikamentös behandelte Menschen mit einer Schizophrenie haben ein geringeres Rückfallrisiko und allgemein eine bessere Prognose. Das wurde in mehreren Studien nachgewiesen.

Insgesamt ist die Lebenserwartung von Schizophrenie-Patienten im statistischen Durchschnitt geringer als bei Menschen ohne diese Erkrankung. Depressive Stimmungslagen mit Selbsttötung, Verletzungen, aber auch gesundheitsschädigendes Verhalten und die folgende Entwicklung körperlicher Erkrankungen sind für das erhöhte Sterberisiko verantwortlich.

Diese Gefahr ist sehr viel größer, wenn eine Schizophrenie nicht ausreichend behandelt wird. Insofern ist die medikamentöse Therapie von entscheidender Bedeutung für die Prognose.

Kann jemand mit einer Schizophrenie auch eine Depression entwickeln?

Ja, auch Menschen, die an einer Schizophrenie leiden, können depressiv sein oder werden. Zudem gibt es auch Mischformen beider Erkrankungen. Das ist aufgrund der Rückzugstendenzen durch die Erkrankung sogar relativ häufig der Fall, zumindest phasenweise.

Auch die medikamentöse Behandlung der Schizophrenie mit Neuroleptika kann in seltenen Fällen eine Depression auslösen.

Wenn eine Depression auftritt oder festgestellt wird, wird diese in aller Regel zusätzlich mit Antidepressiva behandelt.

Sind Menschen mit Schizophrenie selbstmordgefährdet?

Studien zeigen, dass Menschen mit einer Psychose (wie der Schizophrenie) im Vergleich zu anderen Personen mit psychischer Erkrankung besonders häufig Selbstmord begehen oder Selbstmordversuche unternehmen. Nur bei Depressionen ist das Selbstmordrisiko ähnlich stark ausgeprägt.

Bei guter therapeutische Betreuung und Begleitung ist die Gefahr aber sehr gering.

Schwanger mit Schizophrenie

Kann man unter einer Behandlung mit Psychopharmaka eine Schwangerschaft planen?

Ja, ist der Zustand unter einer Behandlung mit Psychopharmaka (z.B. Neuroleptika gegen Schizophrenie) stabil, kann eine Schwangerschaft geplant werden. Ein "geplantes" Kind ist in diesem Fall ohnehin besser als eine überraschende Schwangerschaft, weil dann von vornherein die Behandlung richtig eingestellt werden kann.

Ob das Psychopharmakon dann letztlich abgesetzt wird oder aber - wie häufiger der Fall - nur die Dosis reduziert wird, müssen Sie zusammen mit dem Arzt besprechen und entscheiden. Zu berücksichtigen ist dabei auch die Zeit nach der Geburt, denn die Gefahr eines Rückfalles sollte so gering wie möglich gehalten werden.

Schwanger mit Schizophrenie: Muss der Frauenarzt davon wissen?

Ja, unbedingt. Um die bestmögliche Betreuung der schwangeren Frau zu gewährleisten und möglichen Gesundheitsschäden von Mutter und Kind vorzubeugen, ist die Zusammenarbeit zwischen Frauenarzt und Psychiater bei psychischen Erkrankungen in der Schwangerschaft und in der ersten Zeit nach der Geburt besonders wichtig.

Dabei geht es zum einen darum, die Behandlung mit Psychopharmaka mit den Risiken des ungeboren Kindes abzustimmen und ggf. die Dosis zu reduzieren. Zum anderen erhält der Gynäkologe durch diesen Austausch die Möglichkeit, gesundheitsschädigendes Verhalten, Krankheitszeichen oder Schwangerschaftsprobleme so früh wie möglich zu erkennen.

Psychopharmaka, Medikamente und Co.

Sollte man bei einer Schwangerschaft die Schizophrenie-Medikamente sofort absetzen?

Nein, ein sofortiges Absetzen der Medikamente ohne Rücksprache mit dem Arzt kann sowohl für die Gesundheit der werdenden Mutter als auch für das Ungeborene gefährlich sein.

Tritt eine Schwangerschaft auf, sollten Sie zunächst die behandelnden Ärzte wie Hausarzt, psychiatrisch betreuenden Arzt und Frauenarzt informieren und mit diesen Rücksprache halten.

Behandlung ja oder nein?

Medikamente in der Schwangerschaft sind grundsätzlich ein heikles Thema. Bei Psychopharmaka ist ganz besondere Vorsicht geboten. Die meisten sind "plazentagängig", können also aus dem mütterlichen Blut in den kindlichen Kreislauf gelangen. Während der Stillzeit gehen viele Substanzen auch in die Muttermilch über. Offiziell zugelassen sind Antipsychotika und andere psychiatrische Medikamente während der Schwangerschaft nicht.

Das heißt aber nicht, dass die Behandlung nicht trotzdem sinnvoll und notwendig sein kann. Ob Sie Ihre Medikamente weiterhin einnehmen sollten, wenn Sie während der Behandlung schwanger werden, hängt von den Wirkstoffen wie auch von der Erkrankung und Ihrem derzeitigen Befinden ab.

Wie bei jeder medikamentösen Therapie ist es ein Abwägen zwischen Nutzen und möglichen Risiken. Im Falle einer schwangeren Frau, die an Schizophrenie erkrankt ist, muss auf der einen Seite die Belastung für das Kind, auf der anderen ein erneuter Ausbruch der Erkrankung bedacht werden. Flackern die Symptome wieder auf, kann das für Mutter und Kind ebenso unabsehbare Folgen haben.

Antipsychotika möglichst nicht im ersten Trimenon

Letztlich ist die Entscheidung im Einzelfall ganz individuell zu treffen. Dabei sollten sich Psychiater, Gynäkologe (Frauenarzt) und Pädiater (Kinderarzt) beraten und gemeinsam überlegen, was das beste für die Betroffene und das Ungeborene ist. Auch wenn es keine genauen Vorgaben gibt, sollte dabei manches beachtet werden.

Bei der Behandlung mit Antipsychotika in der Schwangerschaft gilt:

  • Im ersten Trimenon der Schwangerschaft (1.-13. SSW) sollte möglichst auf Antipsychotika verzichtet werden.
  • Ist eine Behandlung zu Beginn der Schwangerschaft nötig, sollte die Dosis so gering wie möglich gehalten werden.
  • Haldol und die atypischen Antipsychotika Olanzapin, Risperidon und Quetiapin scheinen am geeignetsten, sogenannte niederpotente Substanzen sind zu meiden.
  • Auf eine Depotbehandlung mit Spritzen sollte verzichtet werden.
  • Die betroffene Frau sollte psychiatrisch, gynäkologisch und pädiatrisch engmaschig betreut und regelmäßig untersucht werden.

Fehlbildungen bisher nicht bekannt

Grundsätzlich sind Folgen und Schäden fürs Kind unter einer antipsychotischen Behandlung der Mutter nicht auszuschließen. Einen eindeutigen Zusammenhang bzw. Nachweis von Fehlbildungen gibt es zwar bislang nicht, allerdings ist die Studienlage dazu unzureichend. Vereinzelt beobachtet wurden u.a. ein erhöhtes Geburtsgewicht, Bewegungsstörungen und Krampfanfälle beim Neugeborenen, die sich allerdings nach einigen Tagen zurückbildeten.

So bleibt es dem sorgfältigen Abwägen mehrerer Experten überlassen, ob eine Behandlung mit Antipsychotika bei Eintritt einer Schwangerschaft weitergeführt werden sollte. Auf keinen Fall sollten Sie Ihre Medikamente überstürzt eigenmächtig absetzen, wenn Sie feststellen, dass Sie schwanger sind. Wenden Sie sich umgehend an die Ärzte und vertrauen Sie ihrer Einschätzung.

Darf man stillen, wenn man Neuroleptika oder andere Psychopharmaka einnimmt?

Grundsätzlich ist Stillen unbedingt empfehlenswert, nicht nur aufgrund der Gesundheit des Kindes, sondern auch für eine positive Entwicklung der Mutter-Kind-Beziehung. Inwieweit dies unter der Psychopharmakabehandlung möglich ist, sollten Sie mit dem behandelnden Arzt klären.

Es kommt auch auf die Medikamente an

Viele Psychopharmaka gehen in die Muttermilch über und können darüber auch vom Säugling aufgenommen werden. Bei manchen Antidepressiva z.B. ist die Menge jedoch so gering, dass in der Regel keine schädlichen Folgen zu erwarten sind. Vereinzelt wurden bei gestillten Kindern, deren Mütter Antidepressiva einnahmen, u.a Darmentzündungen, Bauchkrämpfe und Atemnot beobachtet. In den meisten Fällen gibt es allerdings keine Probleme, wenn die Behandlung sorgfältig abgewogen wird und entsprechend geeignete Medikamente eingesetzt werden.

Auch die Behandlung mit Antipsychotika ist in der Stillzeit nicht ausgeschlossen. Vor allem neuere Substanzen (sogenannte atypische Antipsychotika) wie Olanzapin und Quetiapin gelten als vergleichsweise wenig bedenklich. Clozapin dagegen ist in der Stillzeit kontraindiziert, darf also nicht gegeben werden.

Eine Frage der Abwägung

Grundsätzlich ist es natürlich am besten, wenn Sie keine Medikamente einnehmen, solange Sie Ihr Kind stillen. Manchmal lässt die Erkrankung das jedoch nicht zu. Wenn die Symptome wieder auszubrechen drohen, kann das für Sie wie auch für Ihr Kind ebenfalls gefährlich sein.

Daher ist die Behandlung und die Frage, ob Sie unter Psychopharmaka stillen dürfen, im Einzelfall immer genau abzuwägen. Wenn sich die Ärzte zusammen mit Ihnen dafür entscheiden, sollten die Medikamente so gering wie möglich dosiert werden. Ihr Kind wird dabei engmaschig untersucht, um mögliche Nebenwirkungen gleich zu erkennen.

Bedeutet eine Schizophrenie von Mutter oder Vater Gefahr für das Kind?

Eine Schizophrenie der Mutter oder des Vaters kann zwar in manchen Fällen auch problematisch für das Kind werden, das muss aber nicht sein. Dies ist nicht zuletzt von der Stabilität der Krankheit des betroffenen Elternteils abhängig.

Einerseits sind Auswirkungen schon während der Schwangerschaft und bei der Geburt möglich (Gesundheitsverhalten der Mutter). Und dann kann sich natürlich auch die anschließende Zeit auf die Kindesentwicklung auswirken. Bei einer psychischen Krankheit, die nicht ausreichend behandelt ist, besteht die Gefahr der Entwicklung gestörter Eltern-Kind-Beziehungen. Bei den Bemühungen, das zu verhindern, spielt auch der gesunde Elternteil eine große Rolle.

Schwangerschaft: Auswirkung auf die Schizophrenie

Welchen Einfluss hat eine Schwangerschaft auf die Schizophrenie?

Wie sich eine Schwangerschaft im Einzelfall auf die Schizophrenie auswirkt, ist nicht vorherzusagen. Häufig wirken sich Schwangerschaften aber stabilisierend aus, d.h. vielen schwangeren Frauen geht es in dieser Phase auch psychisch gut.

Insgesamt ließ sich für psychische Erkrankungen kein erhöhtes Krankheitsrisiko in der Schwangerschaft feststellen. Wahrscheinlich entspricht das Risiko dem anderer Lebensphasen.

Ist die Rückfallgefahr nach einer Schwangerschaft erhöht?

Ja. Der Grund: Die seelischen und körperlichen Veränderungen nach der Geburt stellen sich recht abrupt ein. So sinken z.B. die Schwangerschaftshormone rasch ab, was das körperliche und seelische Empfinden auch bei gesunden Frauen beeinflussen kann.

Zudem sind Eltern und vor allem die Mütter in der neuen Lebenssituation vielfältigen Veränderungen und auch Belastungen ausgesetzt, die destabilisierend wirken können. Deshalb ist die genaue Beobachtung (und Selbstbeobachtung) sehr wichtig, um auf psychische Veränderungen rasch reagieren zu können.

Vorbeugung

Wie kann man der Schizophrenie oder anderen Psychosen vorbeugen?

Die beste Vorbeugung wäre eine sehr frühzeitige Behandlung, also zu einem Zeitpunkt, zu dem die ersten Anfangssymptome auftreten. Dadurch kann die Erkrankung möglicherweise aufgehalten oder zumindest deutlich abgemildert werden.

Naturgemäß gelingt das nur sehr selten, da die Betroffenen ihre Symptome ja gar nicht als "krank" werten. Und eine Vorbeugung im eigentlichen Sinne ist es auch nicht.

Schizophrenie-Test?

Und wenn man schon vorher wüsste, dass Gefahr im Verzug ist? Zur Abschätzung des individuellen Risikos für die Entwicklung einer Psychose bieten mehrere Universitätskrankenhäuser und psychiatrische Fachkliniken ein Programm mit der Möglichkeit einer frühzeitigen, ausgiebigen diagnostischen Testung. Liegt ein erhöhtes Risiko vor, können Betroffene an einem speziellen Trainingsprogramm zur Vorbeugung von Psychosen teilnehmen.

Vorbeugende Behandlung fragwürdig

Ein wirklicher "Schizophrenie-Test" ist das aber nicht, so genau lässt sich das Risiko auch mit den besten Testmethoden nicht erfassen. Hinzu kommt: Was dann therapeutisch tatsächlich möglich ist, ein erhöhtes Risiko nicht zur Erkrankung werden zu lassen, ist noch weitgehend unklar. Man kann dann natürlich besonderen Wert auf Drogenverzicht legen oder Stressbewältigung üben. Aber nicht jede psychische Belastungssituation lässt sich damit ausschließen. Und Medikamente wie Neuroleptika prophylaktisch zu nehmen, kommt wegen der zahlreichen Nebenwirkungen auch nicht wirklich in Betracht.

So lautet denn die Antwort auf die Ausgangsfrage: Vorbeugen ist schwierig.

Omega-3-Fettsäuren: Nahrung fürs Gehirn

Was haben Omega-3-Fettsäuren mit der Schizophrenie zu tun?

Dass psychische Erkrankungen und die Ernährung miteinander zusammenhängen, mag zunächst einmal verwundern. Wenn man aber die Vorgänge in unserem Gehirn genauer betrachtet, wird deutlich, wie wichtig gerade Omega-3-Fettsäuren für das reibungslose Funktionieren dieser zentralen Schaltstelle sind.

Omega-3-Fettsäuren kommen heute zu kurz

Die typische Ernährungsweise in den Industriestaaten des Westens ist keineswegs immer optimal: Wir nehmen oft zu viele Omega-6-Fettsäuren auf und zu wenig Omega-3-Fettsäuren. Dabei hat sich die Ernährung trotz aller Fortschritte und diesbezüglichen Aufklärung insgesamt verschlechtert.

In früheren Zeiten standen die Omega-6-Fettsäuren und die Omega-3-Fettsäuren in der durchschnittlichen Ernährung der Menschen noch im Verhältnis 2 : 1 bis 5 : 1, während sie heute bei 10 : 1 bis 20 : 1 liegen. Beide Typen von Fettsäuren müssen mit der Nahrung aufgenommen werden, weil der Körper nicht in der Lage ist, sie in ausreichender Menge selbst herzustellen. Die hoch gesättigten Fettsäuren werden für die Phospholipide in der Membran der Körperzelle gebraucht. Ihre Metaboliten, also die Zwischenprodukte, die bei der Verstoffwechselung dieser Stoffe entstehen, heißen Eicosanoide und werden als Hormon für das Gewebe benötigt.

Die Effekte der unterschiedlichen Fettsäuren sind sehr verschieden, insgesamt komplex und wirken oft auch gegeneinander. Also kommt es nicht nur auf eine ausreichende Aufnahme dieser Substanzen in der Nahrung an, sondern auch auf einen ausgeglichenen Fettsäurehaushalt.

Das Gehirn braucht Omega 3

Missverhältnisse im Haushalt der Fettsäuren sind längst auch Gegenstand der wissenschaftlichen Forschung. Dr. Alexandra J. Richardson von der Universität Oxford, Laboratory of Physiology, und ihr Team stellen sich die Frage, inwieweit der Haushalt der Fettsäuren und Phospholipide sich auf die Entstehung von neurologischen und psychiatrischen Krankheitsbildern bzw. Störungen der Entwicklung auswirkt.

Sie kamen zu folgendem Ergebnis:

  • Stark ungesättigte Fettsäuren (HUFA) wie die Omega-3-Fettsäuren wirken sich positiv auf die Membranflexibilität aus. Diese ist für die Informationsübertragung der Zellen entscheidend.
  • Gesättigte Fettsäuren und Cholesterol wirken sich negativ auf die Membranflexibilität aus.
  • Kinder in der Entwicklung brauchen dringend die HUFAs für die Herausbildung eines gesunden Gehirns. Die Docosahexaensäure (DHA) und die Arachidonsäure (AA) stellen gemeinsam 20% der Trockenmasse des menschlichen Hirns. Sie sind beide entscheidend an der Entwicklung des kindlichen Gehirns beteiligt. Die Eicosapentaensäure (EPA) und ihre Stoffwechselzwischenprodukte wiederum befinden sich in Konkurrenz mit der Arachidonsäure und stehen insofern im Zentrum des Gewebshormonsystems, zu denen die Prostaglandine, die Leukotriene und die Thromboxane gehören.

Dies alles zeigt die Bedeutung von Omega-3-Fettsäuren für das richtige Funktionieren des menschlichen Gehirns.

Mit Omega-3-Fettsäuren eine Schizophrenie verhindern

Die Diagnose Schizophrenie wird meist in der Jugend oder im jungen Erwachsenenalter gestellt. Es ist aber bekannt, dass sich oft schon Jahre früher erste Warnzeichen feststellen lassen. Diese zeigen sich in Form von wahnhaften Gedanken oder paranoiden Vorstellungen.

Die therapeutische Intervention erweist sich als schwierig. Einerseits lässt sich der Ausbruch der Krankheit in manchen Fällen durch die Gabe von antipsychotischen Medikamenten durchaus verhindern. Andererseits ist diese Therapie aber mit starken Nebenwirkungen verbunden – und bei weitem nicht alle Betroffenen mit Frühwarnsymptomen entwickeln auch eine voll ausgeprägte Schizophrenie.

Was ist also zu tun? Omega-3-Fettsäuren könnten hier einen wichtigen Beitrag leisten. Mediziner stellten in Blutuntersuchungen fest, dass Betroffene von endogenen Psychosen wie der Schizophrenie zu wenig Fettsäuren aufweisen. Dies könnte nicht nur im Blut, sondern auch im Gehirn der Fall sein.

Noch ein Argument für Omega-3: die Serotonin-Verbindungen

Immer mehr Beweise sprechen dafür, dass sowohl Omega-3-Fettsäuren als auch Vitamin D einen wichtigen Beitrag für das Funktionieren des Gehirns leisten. Die genaue Wirkung dieser Stoffe liegt zwar noch im Dunkeln, aber Vitamin D unterstützt die Bildung von Serotonin auf der Basis der Aminosäure Tryptophan. Serotonin reguliert unsere Stimmung und unser Sozialverhalten und hilft uns dabei, Entscheidungen zu treffen und auf Reize zu reagieren. Zu wenig Serotonin im Gehirn kann auch die Schizophrenie begünstigen.

Omega-3-Fettsäuren sind ebenfalls wichtig für das Serotonin, denn die Eicosapentaensäure (EPA), die zu den Omega-3-Fettsäuren gehört, schränkt im menschlichen Gehirn das Prostaglandin E2 ein, welches wiederum die Ausschüttung von Serotonin behindert. EPA kann auf diese Weise nicht nur die Serotoninwerte erhöhen, sondern auch entzündliche Prozesse im Gehirn unterbinden.

Die Docosahexaensäure (DHA) – ebenfalls eine Omega-3-Fettsäure – unterstützt die Beteiligung der Membranen der Zellen an den Verknüpfungen des Nervensystems. Daher werden sie in die Lage versetzt, das Serotonin besser zu weiterzuverarbeiten.

Die Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA können also einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, Erkrankungen wie die Schizophrenie zu verhindern.

Ist die Wirkung von Omega-3-Fettsäuren bei Schizophrenie bewiesen?

Omega-3-Fettsäuren haben einen entscheidenden Einfluss auf die Hirnentwicklung. Zudem sind die Fettsäuren wichtig, damit unser Gehirn und Nervensystem richtig funktioniert. Wissenschaftler vermuten schon lange, dass ein Mangel an Omega-3-Fettsäuren den Ausbruch einer psychischen Erkrankung fördern kann.

Oder anders formuliert: Es wird vermutet, dass die Fettsäuren das Risiko für den Ausbruch einer Schizophrenie, Depression oder auch von Demenz verringern können. Zwar ist heutzutage noch weitgehend unklar, welche genaue Wirkung Omega-3-Fettsäuren auf unser Gehirn haben. Tierversuche deuten jedoch darauf hin, dass sie das Neurotransmitter-System im Gehirn positiv beeinflussen und u.a. die Dopamin-Produktion ankurbeln.

Schauen wir uns die Forschungsergebnisse einmal etwas genauer an.

Omega 3 macht Laune

Dass ein Mangel an Omega-3-Fettsäuren zum Ausbruch einer schweren psychischen Erkrankung oder Aufmerksamkeitsstörung (ADHS) führen kann, legt eine amerikanische Studie der University of Arizona College of Medicine nahe.

Die Forschergruppe fand heraus, dass Omega-3 Fettsäuren, insbesondere die beiden Fette EPA (Eicosapentaensäure) und DHA (Docosahexaensäure), wesentlich an der Steuerung unserer Gemütszustände (Gedächtnis, Stimmung) beteiligt sind. Zudem konnten die Wissenschaftler in ihrer Studie belegen, dass die Omega-3-Fettsäurespiegel bei Schizophrenen wesentlich niedriger sind als die bei gesunden Menschen.

Auf die richtige Fettsäure kommt es an

In zwei weiteren kleinen Pilotstudien stellte eine britische Forschergruppe des Northern General Hospital in Sheffield fest, dass die beiden langkettigen Omega-3-Fettsäuren DHA und EPA bei der Schizophrenie eine unterschiedliche Wirkung auf das Gehirn zeigen.

An der einen Studie nahmen 45 Betroffene teil, die allesamt Symptome zeigten und antipsychotische Medikamente einnahmen. Die Teilnehmer wurden in drei Gruppen unterteilt und über einen Zeitraum von drei Monaten täglich entweder nur mit EPA, DHA oder mit einem Placebo behandelt. Nach Ende der Studienzeit zeigte sich, dass die EPA-Gruppe die besten Behandlungserfolge aufwies.

In der zweiten Placebo-kontrollierten Studie wurde beobachtet, welchen Effekt die alleinige Gabe von EPA auf Betroffene einer Schizophrenie hat. Am Ende der Studie waren die Placebo-Gruppenteilnehmer weiterhin auf die Einnahme von Medikamenten angewiesen. Bei den Teilnehmern der EPA-Gruppe hingegen konnten 8 von insgesamt 14 Probanden vollkommen auf die Einnahme von Psychopharmaka verzichten.

Die Forscher schlossen daraus, dass die Einnahme von EPA eine mögliche (nebenwirkungsfreiere) Alternative zur bisherigen Behandlungsmethode darstellen könnte. Die Ergebnisse müssten allerdings noch durch weitere größere Studien belegt werden.

Schafft Fischöl das auch?

Einen ersten wesentlichen Beleg dafür, dass die im Fischöl enthaltenen Omega-3-Fettsäuren einer ausgeprägten psychotischen Erkrankung vorbeugen können, lieferte der Mediziner G. Paul Amminger, der an der Universität Melbourne forscht, in einem Gemeinschaftsprojekt mit einem Wiener Forscherteam an der Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie der Universitätsklinik Wien.

In einer Langzeitstudie mit insgesamt 81 jugendlichen Hochrisikopersonen im Alter zwischen 13 und 25 Jahren wurde untersucht, ob mehrfach ungesättigte Omega-3-Fettsäuren tatsächlich den Ausbruch einer Schizophrenie verhindern können. Am Ende der 7-jährigen Studie stellte die Forschergruppe fest, dass die Studienteilnehmer der Gruppe, die keine Fischölkapsel erhielten, mit 40% deutlich häufiger an einer manifesten Schizophrenie erkrankt waren als die Teilnehmer, die mit Fischölkapseln versorgt wurden. Hier erkrankten nur 9,8% daran.

Auch die allgemeinen psychischen Symptome der Teilnehmer, die mit Fischölkapseln versorgt wurden, verbesserten sich signifikant. Der genaue Wirkmechanismus der Omega-3-Fettsäuren blieb jedoch auch in dieser Studie unklar.

Endgültiger Beweis steht noch aus

Auch wenn die chemischen Abläufe hinter der Wirkung der wichtigen Fettsäuren noch unbekannt sind, weiß man doch, dass sie die Schaltkreise des Nervensystems in kritischen Phasen der Entwicklung wesentlich prägen. Hier sind die Nervenzellen und -verbindungen besonders sensibel, was eine günstige Gelegenheit für eine Behandlung mit Omega-3-Fettsäuren zu sein scheint.

Um diese Erkenntnisse aber sicher bestätigen zu können, sind weitere wissenschaftliche Studien mit einer größeren Zahl von Teilnehmern und über einen längeren Beobachtungszeitraum notwendig. Bisher kann lediglich vermutet werden, dass Omega-3-Fettsäuren einer Schizophrenie entgegenwirken.

Sicher ist aber: Eine ausreichende Versorgung mit Omega 3 ist gerade in der Phase des Wachstums und der Entwicklung entscheidend.

Fachbegriffe

Gibt es einen Unterschied zwischen einer Schizophrenie und einer "Psychose aus dem schizophrenen Formenkreis"?

Nein, es handelt sich um zwei verschiedene Bezeichnungen für ein und dieselbe Störung.

Die Schizophrenie ist per definitionem eine Psychose aus dem schizophrenen Formenkreis. Formenkreis bedeutet, dass es verschiedene Formen der Schizophrenie gibt. Die Diagnose Schizophrenie sagt noch nichts über den Subtyp der Erkrankung aus.

Schizophrenie passt nicht in eine Schublade

Die sehr akademisch und umständlich klingende Bezeichnung "schizophrener Formenkreis" hat einen einfachen Hintergrund. Man weiß heute, dass die Schizophrenie eine extrem variantenreiche Störung ist und dass selbst die übliche Einteilung in fünf bis sechs Untergruppen zu kurz greift. Fast jede Schizophrenie ist anders als alle anderen. Wir haben es bei der Schizophrenie also eher um eine Gruppe an Erkrankungen zu tun, die sich in bestimmten Dingen ähneln, dennoch individuell höchst unterschiedlich sind. Statt von der Schizophrenie zu sprechen und damit zu suggerieren, das sei immer dasselbe, sprechen daher einige Wissenschaftler von einer "Psychose aus dem schizophrenen Formenkreis".

Spätschizophrenie, Early-Onset-Schizophrenie und Co.

Was ist eine Spätschizophrenie?

In sehr seltenen Fällen entwickelt sich eine Schizophrenie erst relativ spät im Leben. Bei diesen Fällen, in denen die Erkrankung erst jenseits des 60. Lebensjahres auftritt, spricht man von einer Spätschizophrenie.

Typisch sind bei dieser Form Halluzinationen und Verfolgungswahn. Negativsymptome wie emotionale Abstumpfung oder sozialer Rückzug sind hingegen seltener. Insgesamt tritt diese Spätschizophrenie deutlich häufiger bei Frauen als bei Männern auf. Die Ursachen sind aber unklar. Fest steht nur, dass bei sehr spätem Beginn (über 65 Jahre) der Erkrankung auffällig häufig eine Schwerhörigkeit oder soziale Isolierung voranging.

In der Regel tritt eine Schizophrenie im jungen Erwachsenenalter auf. Selbst Erkrankungen ab einem Alter von 40 Jahren sind bereits relativ selten.

Was ist eine Early-Onset-Schizophrenie?

Bei einer sogenannten Early-Onset-Schizophrenie handelt es sich um eine schizophrene Erkrankung bei Kindern. Allerdings ist das sehr selten, besonders bei unter 13-Jährigen ist das Auftreten einer Schizophrenie extrem unwahrscheinlich.

Definiert ist die Early-Onset-Schizophrenie als Auftreten der Erkrankung vor dem 18. Lebensjahr. Beginnt die Erkrankung bereits vor dem 13. Lebensjahr, nennt man das Very-Early-Onset-Schizophrenie.

Schizophrenie im Kindesalter sehr selten

Je nach zugrundeliegender Studie tritt eine schizophrene Psychose nur in 0,1-1% aller Fälle vor dem 10. Lebensjahr auf. Nach der Pubertät geht es dann allerdings aufwärts mit der Häufigkeit, mit einem Gipfel der Inzidenz mit Mitte 20. Frauen erkranken im Schnitt ein paar Jahre später, die Ursache dafür ist unklar.

Insgesamt ist die Schizophrenie eine sehr viel häufigere Erkrankung als Viele annehmen. Das Lebenszeitrisiko wird von vielen Quellen auf 1% geschätzt.

Was ist eine endogene und was ist eine exogene Psychose?

Früher sprach man in Zusammenhang mit der Schizophrenie auch häufiger von einer endogenen Psychose. Endogen bezieht sich dabei auf die Ursache der Krankheit, die eine innere ist. Dabei ist die Ursache aber nicht organisch bedingt, konkrete körperliche Veränderungen lassen sich also nicht feststellen.

Zu den endogene Psychosen gehören die Schizophrenie, die manisch-depressive Erkrankung sowie isoliert vorkommende, spezielle Formen von Depressionen und Manien.

Exogene Psychosen dagegen haben eine organische Ursache. Die Ursache der Psychose können Hirnerkrankungen wie etwa Infektionen, Tumoren oder Hirnverletzungen sein. Typische Auslöser einer exogenen Psychose sind auch Drogenkonsum oder eine schwere Demenz.

Was ist eine schizodepressive Erkrankung?

Die schizodepressive Erkrankung ist ein kombiniertes Krankheitsbild aus Depression und Schizophrenie. Sie wurde früher schizoaffektive Psychose genannt.

Insgesamt ist bei einer Schizophrenie eine depressive Stimmungslage nichts Ungewöhnliches und ja auch recht einfach nachzuvollziehen. Insofern erscheint die Abgrenzung einer schizodepressiven Erkrankung oder schizoaffektiven Psychose als eigenständiges Krankheitsbild etwas fragwürdig. Aber Fakt ist, dass beide Störungen nicht selten kombiniert auftreten. Wer dann die Henne und wer das Ei ist, ob eine Schizophrenie meist der Vorreiter ist oder ob auch eine Depression eine Schizophrenie auslösen kann, ist noch nicht abschließend geklärt.

Schuldgefühle und Angst vor Armut auffällig häufiger

Bemerkenswert ist, dass der Schizophrenie-typische Wahn bei begleitender Depression häufig einen anderen Charakter annimmt als das sonst der Fall ist. So ist der Schuldwahn (das Gefühl, an etwas schuld zu sein, ohne dass dafür ein realer Bezug existiert) oder der Verarmungswahn (irreale Angst davor, alles zu verlieren) häufiger bei der schizodepressiven Erkrankung anzutreffen als bei nicht-depressiver Schizophrenie.

Quellen:

  • S3-Leitlinie Schizophrenie. Herausgeber: Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde e. V. (2019). www.awmf.org.
  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (2014). Der Cannabiskonsum Jugendlicher und junger Erwachsener in Deutschland 2012. Köln: BZgA.
  • D’Souza DC et al. (2004). The psychotomimetic effects of intravenous delta-9-tetrahydrocannabinol in healthy individuals: implications for psychosis. Neuropsychopharmacology, 29, 1558-1572.
  • Ferdinand RF et al. (2005). Cannabis use predicts future psychotic symptoms, and vice versa. Addiction, 100, 612-618.
  • Gäbel W et al. (2010). Schizophrenie. Gesundheitsberichterstattung des Bundes, Heft 50. Berlin: Robert Koch-Institut. PDF
  • Morrison PD et al. (2009). The acute effects of synthetic intravenous Delta9-tetrahydrocannabinol on psychosis, mood and cognitive functioning. Psychological Medicine,39 (10), 1607-1616.
  • Power RA et al.  (2014). Genetic predisposition to schizophrenia associated with increased use of cannabis. Molecular Psychiatry, doi: 10.1038/mp.2014.51.
  • https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17194275
  • https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11356585
  • https://www.nature.com/articles/ncomms8934
  • http://trip.cimh.de/htd/cannabidiol.html

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Kommentare  
Schizophrenie und andere psychische Störungen: Der Patient im Umfeld seiner Angehörigen
Habe mich gerade – eigentlich zufällig – mit den Themen Psychopharmaka und Schizophrenie beschäftigt. Zum einen darf ich versichern, dass sich in meinem Freundes- und Bekanntenkreis einige Patienten befinden und zum anderen, dass ich einst meinen Wehrersatzdienst in einer therapeutischen Nachsorgeeinrichtung für solche Patienten abgeleistet habe. Ich traue mir also zu, aus zwischenmenschlicher Sicht die Belange der Betroffenen beurteilen zu können. Für die medizinischen Belange muss auch ich auf entsprechend ausgebildetes Fachpersonal – Psychiater, Psychologen oder Psychotherapeuten – verweisen. Meist stiefmütterlich behandelt und ebenso vernachlässigt, möchte ich als dritte Komponente die Dienste von Seelsorgern ausdrücklich erwähnen. Letztere stehen meist im Dienst der Kirchen oder sonstigen religiösen Institutionen. Wem letzteres befremdlich erscheint mache sich bewusst, dass der Mensch nicht nur aus Körper, sondern zudem aus Seele und Geist besteht. Jeder Bestandteil für sich bedarf eigens seiner Fürsorge, kann aber auch erkranken. Ist aber nur ein Teil erkrankt, wirkt sich das auf den gesamten Menschen aus – letztlich ist der gesamte Mensch erkrankt.
Soweit vorab !
Immer wieder habe ich erlebt, wie wichtig dem Patienten eine ihm vertraute Bezugsperson ist. Ist der Patient davon überzeugt, kann er sich letztlich darauf verlassen, dass man stets an seinem Wohlergehen interessiert ist. Dann ist er auch durchaus bereit, Entscheidungen und Umstände zu akzeptieren, die seinen derzeitigen Interessen vermeintlich widersprechen. Es hilft absolut nichts, sich selbstgefälligem Mitleid hinzugeben. Doch jeder Schritt, jede den Patienten betreffende Entscheidung sollte sorgfältig überlegt und abgewogen sein. Das braucht Zeit. Viel Zeit. Jeder Betroffene nutze daher die Zeit, in der der Patient zugänglich ist, dass sich dieser offenbaren kann. Es ist äußerst hilfreich, wenn man um die Ängste und Sorgen des Patienten weiß, um diese im Akutfall richtig einzuordnen. Hierzu zählen nicht zuletzt auch Gespräche, wie und wo der Patient im Akutfall behandelt werden will. Daher sollte man sich nicht scheuen – möglichst in Begleitung des betreffenden Patienten – verschiedene Einrichtungen schon im Vorfeld zu besuchen. Besondere Beachtung schenke man, welches Umfeld und welche Umstände den Patienten besonders beeindrucken. Positiv wie auch negativ. Denn gerade die negativen Erfahrungen lösen heftige Aversionen und Ängste bei den Patienten aus. Aber, je wohler und geborgener sich der Patient fühlt, umso größer, gar nachhaltiger, sind die Aussichten auf einen Therapieerfolg.
Bei dem Stichwort Therapie angelangt, möchte ich unbedingt zu bedenken geben, wie sich eine solche gestaltet und worauf sie sich bezieht. Etlichen Einrichtungen spürt man selbst als Außenstehender an, welche Rolle der Patient bei ihnen einnimmt. Steht der Patient mit seiner Problematik im Mittelpunkt? Oder werden die Patientien nur noch mit der chemischen Keule zur Ruhe gebracht? Mir der Problematik der hier mitschwingenden Kritik bewusst, möchte ich dennoch auf die Existenz derjenigen Einrichtungen verweisen, die eben den Menschen – und somit auch den Patienten – als ein Geschöpf Gottes ansehen und von daher ihren Therapieansatz nicht nur auf das rein körperliche beschränken. Wie sieht der Tagesablauf innerhalb einer solchen Einrichtung aus? Werden die Patienten im Alltag sich selbst überlassen oder gibt es sinnvoll organisierte Beschäftigung? Welchen Stellenwert legt eine solche Einrichtung auf die sozialen Kontakte der Patienten untereinander? Gerade letzteres sollte man nicht unterschätzen. Denn kein noch so gut ausgebildeter Psychiater, Psychologe oder Therapeut kann das Mitgefühl eines ebenso kranken Patientenkollegen und dessen urpersönlichen Erfahrungen aufwiegen!
Allen Betroffenen – Patienten und deren Umfeld – wünsche ich ein gesegnetes Übereinkommen und ein Höchstmaß therapeutischen Erfolgs!
Zerrissen
Mein Partner ist betroffen. So richtig ausgebrochen ist es vor ca. einem Jahr. Aber, das ganze Jahr über war es nicht so schlimm wie am letzte Wochenende! Seit letzter Woche ist absolut gar nichts mehr von seiner Persönlichkeit übrig! Kein Mitgefühl für niemanden. Nur Schuldzuweisung, Wut und Hass. Ich weiß, es wäre meine Zeit zu gehen, oder dafür zu sorgen ihn einweisen zu lassen. Aber, wie kann ich das? Wie schafft man das als jemand, der den wahren Menschen, den Menschen ohne Wahn immer noch so sehr liebt? Oder auch als die letzte Person, zu der er überhaupt noch einen Funken vertrauen hat? Wie schaffe ich es den Menschen zu verraten, den ich so sehr liebe? Ich bin so sauer. Aber ich weiß, dass ich nicht sauer auf ihn bin, sondern auf die schlimmste aller Krankheiten, die einen Menschen langsam auffrisst bis nichts mehr da ist und es ihn dabei nicht mal merken lässt, dass man krank ist. Wie kann ich ihn verraten? Denn er würde es so sehen, er würde denken, dass ich ihn verraten habe. Aber wer soll es sonst machen? Es ist sonst niemand mehr da. Wir sind ganz allein, und ich trage die Verantwortung. Das ist zu viel. Ich kann das nicht. Ich habe das Gefühl, jeden Moment zu zerbrechen.
Entscheidung
Ich stehe vor der gleichen Situation. Soll ich einem Menschen, den ich geliebt habe, mir aber durch sein Verhalten fremd geworden ist, helfen? Ihn verraten? Ihn zwingen zu lassen, gegen seinen Willen mit Neuroleptika behandelt zu werden? Ihm den letzten Rest an Vertrauen nehmen zu lassen? Auch, wenn ihn das vielleicht – trotz schwerer Nebenwirkungen – auf eine normale Bahn bringt? Nein!
Ich bin hier auf dieser Seite gelandet, weil ich Hilfe suche für einen Menschen! Und solange ich eine Möglichkeit sehe, Hilfe zu leisten, werde ich das tun. Die Berichte über Omega 3 haben mir Mut gegeben.
Danke
Danke für deine Worte
RE: Schizophrenie: Ursachen, Symptome und Behandlung
Die italienische Psychiaterin Mara Selvini Palazoll sagte einmal, um das Schicksal ihrer schizophrenen Patienten zu schildern, müsste sie einen epischen Roman schreiben. Der Wahnsinn, der sich in solchen Familien abspiele, könne sich nicht anderes nachvollziehen lassen. Ihre Patienten bezeichnete sie nicht als krank, sondern als Symptomträger, deren Familie selbst als symptomatisch für die Erkrankung ist. Ich kann das nur unterstreichen. Ich hatte das Vergnügen, meine Schwiegereltern genauer "kennen zu lernen". Zwei Menschen, allseits beliebt. Was sich hinter dieser zur Schau gestellten Fassade wirklich abspielt, macht fassungslos. Ich selbst, die ich mich bis dato in das Phänomen der Psychosen nicht hinein versetzen konnte, bekam in deren Gegenwart plötzlich Anwandlungen. Was sich in diesen Familien abspielt macht krank, und es macht stumm. Es kommt einem Leben ohne Echo gleich. Wohin man auch sein Denken zu lenken sucht, es endet im Paradoxon (dahinter verbirgt sich eine Perversion).
Mein Mann nimmt heute eine Dosis eines Psychopharmaka, das sein Psychiater als homöopathisch bezeichnet. Gleichzeitig hat er seine Ausbildung nachgeholt. Er steht wieder im Leben. Und ich passe auf, dass es so bleibt.
Davor hatte er eine jahrelange Leidensodyssee hinter sich, die tödlich hätte enden können.
Ich wünsche jedem Betroffenen, dass er auf einen Menschen, Psychologen, Psychiater oder Partner stößt, der ihm zuhört und ihn zu verstehen bereit ist.
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Als Angehöriger selbst betroffen
2014-12-17 22:23:29, Olschnig Renate
Es stimmt mich traurig, dass es so viele Vorurteile diese Krankheit betreffend gibt zumal der Vater meines Sohnes eine sehr schwere Form der Schizophrenie hat und der Umgang mit ihm schwierig ist weil seine Persönlichkeit sehr schwankt. Mein Sohn kann aufgrund dieser Vorurteile mit keinem seiner Freunde darüber sprechen, weil er Angst hat, selbst als Verrückter abgestempelt zu werden. Es wäre schön wenn das Verständnis für diese Krankheit größer wäre und mit diesem Thema offen umgegangen wird!

Stigmatisierung der Schizophrenie
2014-12-12 13:51:40, Alexander Heck
Der Stigmatisierung der Schizophrenie könnten Ärzte entgegenwirken indem sie zum Beispiel nicht vom schizophrenen Formenkreis schwafeln, sondern Angehörigen mitteilen, ob sie Gewalt ausüben könnten oder unberechenbare Entscheidungen treffen könnten. So lindert man die Angst der Betroffenen. Schizophrenie fällt im Einzelfall so unterschiedlich aus, dass die Krankheit ausdifferenzierter bezeichnet werden sollte, vor allem für den Volksmund.

Thema Intelligenz....
2014-12-05 15:31:46, indenzaubertopfgefallen
man sollte manche Medikamenta auf den Index setzen und nicht den Menschen, sobald er anfängt anders zu wirken, damit quälen...man verliert seine Leistungsfähigkeit durch falsch angewandte Medikamente und auch die Intelligenz soll 30% gemindert werden. Die krankheit, wenn man Stimmen hört, kann auch an der Leistungsfähigkeit nagen

macht Schizophrenie dumm?
2014-12-05 15:25:18, indentaubertrankgefallen
Hab ja mal von ner guten Quelle gehört, dass die Medikamente die Intelligenz mindern sollen.....Teufelszeug sag ich nur

Heilung
2014-11-30 23:54:05, Moris dumancic
Nach 10 Jahren haben die Stimmen aufgehört, nur ich muss mich um meine Aussprache kümmern, da treten noch unpassende Wörter vor

Langzeittherapie ab wann
2014-11-17 14:17:29, Redaktion Navigator-Medizin Schizophrenie 3
Hallo Jakob, von einer Langzeittherapie bei Neuroleptika spricht man etwa ab einem Jahr Behandlungsdauer. Nach 1 Jahr ist man also genau auf der Schwelle. Allerdings sind das ja auch etwas künstliche Grenzen, weil sich das Risiko für Langzeit-Nebenwirkungen nicht nach 12 Monaten schlagartig erhöht, sondern eher mit jedem weiteren Monat langsam zunimmt. Viele Grüße Ihr Redaktionsteam

hallo
2014-11-17 13:48:31, jakob
Ab wann fängt eine Langzeitbehandlung an? Ist 1 Jahr Neuroleptika-Einnahme eine Kurzzeit- oder Langzeitbehandlung?

Wann müssen Schizophrenie-Patienten in einer geschlossenen psychiatrischen Abteilung behandelt werden?
2014-11-07 23:45:03, Kreatur
In der Regel muss jeder Patient, der eine andere Meinung als der behandelnde Arzt hat, damit rechnen, weggesperrt zu werden. Viele Psychiater handeln dabei wie Staatsanwalt, Richter und Geschworene in einer Person!!!! Ein Psychiater vereinigt in seiner Person so viel Macht, dass ein Richter davon nur träumen kann!!!! Das Wort eines Psychiaters besteht sogar gegen das Gesetz!!!!! Ein Psychiater lässt nach Gutdünken zwangsmedikamentieren, wegsperren, fixieren u.v.m. Braucht ein Psychiater einen richterlichen Beschluss, dann kann kein Richter nachprüfen, ob das, was der Psychiater ihm sagt, auch der Wahrheit entspricht!!!!!

Müssen Schizophrenie Patienten Medikamente einnehmen?
2014-11-03 04:40:00, Kreatur
Müssten "Patienten" keine Medikamente einnehmen, dann würde die Pharmaindustrie nichts verdienen und könnte auch keine Provisionen (an wen auch immer) zahlen!!!!!!!!!!!!!!!!

schizophrenerkrankte Tochter
2014-11-02 09:01:03, betty
Die Krankheit wurde vor 4 Wochen festgestellt. Bin ziemlich hilflos und suche eine Betroffenenhilfe.

schizophrenie
2014-10-29 11:50:16, franzissa
Hallo, ich leide auch an Schizophrenie und habe riesige Angst, vielleicht kann mir jemand seine Telefonnummer geben und mit mir reden.

Was ist eine Elektrokrampfbehandlung?
2014-10-22 13:37:11, Kreatur
Jeder kleine Elektrikerlehrling bekommt zu Beginn seiner Ausbildung eingebläut, dass elektrischer Strom von außerhalb des menschlichen Körpers nichts, aber auch gar nichts am menschlichen Körper zu suchen hat. Egal, ob mit oder ohne Narkose!!!!!!!!!!!!!!!

Kommentar zu Frau Dr . Hoffmann
2014-10-21 13:53:42, Richter
Frau Dr. Hoffmann, es ist je nach Fall zu entscheiden! Man muß aber immer das Eigentliche sehen, nicht nur die Schizophrenie! Von Fall zu Fall werden die Patienten willkürlich fixiert, obwohl diese - wie im speziellen Fall - gar nichts für ihre Psyche können! Wenn ein Patient mit hochdosierten Medikamenten eine BÖSE VERlETZUNG erlebt, sehe ich dies nicht ein!!! Es ist die Aufgabe vom Pflegepersonal, die Schutzbefohlenen ordentlich zu schützen! Egal, ob diese einen Notstand in der Pflegeversorgung haben!!!!

Stress.
2014-10-16 14:46:48, Ich_alein_zuhaus
Hallo, Emotionaler Stress kann auch ein Auslöser sein. Lebensveränderungen. Neue Lebensabschnitte. und: nicht zu unterschätzen: Alkoholkonsum in Kombination mit den Medikamenten. L.G.

Kommentar vom 02 . 10 . 14
2014-10-08 06:48:41, Richter
Die Situation hat sich etwas verbessert . Dieser Arzt ist höflicher geworden .

Fixierung
2014-10-06 14:40:49, I Richter
Meine Tochter hat eine bipolare Bewusstseinstörung - Schizophrenie. Ist jetzt vier Jahre ohne " Anfall " gewesen. Hat ihren Haushalt und ein normales Leben führen können. Fixierung kann aber muss nicht unbedingt über längere Zeit erfolgen. Meine Tochter wird in einem Chemnitzer Krankenhaus seit 4 Tagen ununterbrochen fixiert! Sie wird 2 Tage in der Woche operiert und Elektroschocks erfolgen ebenso an diesen Tagen. Sie hat sich Verbrennungen zugezogen auf einer Psychiatrischen Abteilung! Sie muss mehrere Stunden auf eine OP warten, es wird ihr noch nicht einmal während dieser Zeit der Mund benetzt!!! So sieht das mit der Fixierung aus , sie hat sich die Magensonde herausgerissen - deshalb die Fixierung. Die Fixierung sehe ich als Strafe des behandelten Arztes an!!!! L

Kann man sich auch gegen eine Elektroheilbehandlung entscheiden?
2014-09-27 01:46:36, Kreatur
Bei einem entsprechenden "Arzt" kann der Patient gar nichts entscheiden, weil ihm eine eigene Entscheidung und somit oft eine andere Meinung als die des "Arztes" nicht selten als Behandlungsuneinsichtigkeit ausgelegt wird. Die Folge kann durchaus (auch heute noch) eine Disziplinierung durch z.B. Fixierung sein!!!!!!!!

schizophrenie
2014-09-26 22:26:23, Gruebsch
Mein Sohn, 27, leidet auch an der Krankheit. Er ist in Leipzig. Und ich als Mutter mit zwei jüngeren Geschwistern in Bayern. Er lehnt jedes Medikations ab.

Heilung
2014-08-29 18:51:33, Martin
Ich habe seit über zwanzig Jahren eine Psychose aus dem schizophrenen Formenkreis, die sich allerdings in den letzten 2 Jahren erheblich verbessert hat. Mittlerweile arbeite ich als Seniorenbetreuer max. 30 Stunden im Monat in einem Altenheim. Ich führe ein aktives Leben und betreibe auch Sport. Mein Freundeskreis ist gut. Ich habe eine leichte Minussymtomatik und Bezugsideen. Kann ich trotzdem Hoffnung auf Heilung haben?

Selbsthilfegruppe
2014-07-05 21:06:52, kaulwell, simonetta
hallo, mein sohn ist seit 6 jahren an Schizophrenie erkrankt, ich suche hier in Leipzig eine Selbsthilfegruppe, wo ich mich mit anderen austauschen kann.

Tochter
2014-05-14 17:59:30, schönfeldt
Die Medikamente werden in der Klinik in hoher Dosis einfach verabreicht! Das empfinden der Patienten wird dann als normal angesehen und das geht wieder weg, das ist nur vorrübergehend!!!!!!!! Es wird auch nicht darauf eingegangen, dass es in früherer Zeit mit diesem Medikament schon zu Selbstmordversuchen kam!!!!! Es war nicht möglich, bei der Visite Einfluss auf die Verabreichung und die Nebenwirkungen zu bekommen. Vielmehr wird die Dosis noch erhöht, dass es zu Verkrampfungen der gesammten Muskulatur und zu krankhaften Erscheinungen kommt, wie Grippe, Schlaflosigkeit, Magenschmerzen, Einbildung, beleidigend und aggressiv zu wirken, das Gefühl, jemand töten zu müssen, usw.! Nun, für diese Symtome wurde das Medikament nicht abgesetzt; sondern für jedes einzelne ereignisreiche Gefühl der Nebenwirkungen ein weiteres zusätzliches Medikament verabreicht!!!!! nun ist meine Tochter bei vorher 1er Tablette inzwischen bei 13 Tabletten angekommen; x 30 Tage ergibt das gegenüber dem ersten Medikament eine Tablettensteigerung von 360 Tabletten im Monat! 4 Monate hat sie es geschaft; aber dann passierte das logische Prinzip, dass sie nicht mehr wusste, welche und wie viel habe ich nun schon an Tabletten genommen! Jetzt ist sie daher wieder im Krankenhaus und der Einfluss auf dieses Medikament stellt einen Durchzug bei den Ärzten dar! Da stellt sich mir die Frage, ob die Ärzte nicht schon selbst Psychophamrmaka nehmen, weil dieses ja die Sinne trübt!!!!!!!!!!!!

Schizophren
2014-04-20 18:54:07, Kristina
mein Sohn ist 46 Jahre und leidet an der Krankheit seit 15 Jahren. Hatt alles verloren. will sich nicht helfen lassen. was soll ich tun.

Vorsicht
2014-04-17 16:00:24, Mike
Liebe Sandra Vorsicht statt nachsicht.. was kann einen "sicher" machen? nichts! man kann aber in der phase noch helfen und ist nicht kraftlos genervt oder sonstiges was dazu führen könnte seinen partner mit der "krankheit" nicht mehr helfen zu wollen. bitte nicht immer aus der sicht des "kranken" denken, wenn nichts ist dann ist doch alles ok. jemand der zu dem zetpunkt real denken kann würde sich dementsprechende tests unterziehen, der "kranke" aber nicht ;)

Selbsthilfegruppe
2014-03-23 10:40:40, Mierzwa
Hallo, in Stuttgart gibt es die Selbsthilfegruppe für Angehörige psychisch Kranke http://www.angehoerigestuttgart.de/ es gibt auch Landesverband usw.

Euer Geblubber
2014-03-15 19:17:47, Schizoboy
Fragt doch einfach mal einen schizophrenen Raucher. Mittlerweile dampfe ich sogar seit genau einem Jahr e-zigs. Und reduziere mein Nikotin stetig bin von 18 auf 6 mg Nikotin runter. Zudem habe ich so ziemlich alle Drogen genommen, welche ich in die Hand oder unter die Nase bekam. Davon bin ich nun auch weg. Zudem trinke ich seit 2 Monaten keinen Tropfen Alk mehr. Und mir geht es von Tag zu Tag besser. Zudem, warum so viele Schizos und auch Depressive rauchen, ist ganz simpel, weil es ihnen damit kurzfristig besser geht und es ihnen einen Halt gibt, gerade auf Station in der Klinik, wenn man eine akute Phase hat.

Gemeinsames Leben erscheint unmöglich
2014-02-19 22:59:49, Peter
Hallo, es ist mir als nicht Betroffenen und Angehörigen unmöglich einzugreifen. Die Warnehmungsstörung ist derart massiv, dass man selbst frustriert sich zurückziehen möchte. Hilfe ist unmöglich. Ich habe Angst, dass es eskalieren kann. Wer kann einem Raten, wo man Hilfe bekommt, gerade wenn die Einsicht in diese Erkrankung fehlt ?

Therapie nur mit Neuroleptika?
2014-01-13 18:47:03, Taps
Ich habe das woanders schon als Kommentar geschrieben, aber ich stelle es hier noch einmal als Frage und danke aber auf jeden Fall, dass es dieses Portal überhaupt gibt: Ist es angesichts der doch wirklich erheblichen - und noch durch Langzeitstudien unerforschten (!!!) Nebenwirkungen von Neuroleptika (irreversible Neurodegeneration der grauen Hirnsubstanz nach teilw. bereits 2-8 Wochen Medik.-Einnahme, erhöhte Mortalität (20 J. weniger Lebenszeit!!!) durch nur u.a. bspw. Metabolismus als Nebenwirkung, irreversible Spädyskinesien, irreversibler Abbau der spez. Rezeptoren und Rebound-Syndrom und und und... and. beeinträchtigenden Nebenwirkungen) ethisch wirklich zu rechtfertigen, eine psychotherapeutische Gesprächstherapie nur dann zu gewähren, wenn der Patient bereit ist, diese lebenszeitverkürzenden und zu einer gewissen Wahrscheinlichkeit irreversibel Parkinson(-ähnl. Krankheiten) auslösenden Medikamente zu nehmen??? Warum könnte nicht trotzdem wenigstens individuell wenigstens die Begleit- oder aber anderen Probleme, die wegen oder neben oder vor der Schizophrenie bestanden/ bestehen, therapeutisch aufgearbeitet werden und dadurch individuelle Stabilisierung erreicht werden? Kann man dies wirklich mit statistischen oder groben Wahrscheinlichkeits-Kriterien absprechen???

Selbstmord bei Schizophrenie erblich ?
2014-01-12 15:02:32, H.Corsepius (83)
Vor Kurzem habe ich eine alte Bekannte getroffen, die erzählt hat : Ihre Großmutter sei, als sie über 50 geworden sei, an Schizophrenie erkrankt und habe dann Selbstmord verübt. 25 Jahre später sei Ihre Mutter auch an Schizophrenie erkrankt und habe dann ,als auch sie über 50 geworden sei, Selbstmord verübt. Und diese Frau (also Enkelin und Tochter der 2 Frauen) ist jetzt 38, also nicht sehr weit von 50 entfernt. BESTEHT HÖCHSTE GEFAHR ???

mein sohn
2014-01-12 02:10:59, elke
mein sohn ist 27 Jahre und seit 10 Jahren an Schizophrenie erkrankt. Wie kann ich ihm helfen ?

nachfrage
2014-01-05 23:02:56, Rüdiger
Es kommt vor, daß der Hausarzt seinen finanziellen Spielraum nicht mehr hat, aber der facharzt, psychater bessere und damit teurere Medikamente, vieleicht auch wirksamere verschreiben kann?!

frau leidet an schizoider psychose
2014-01-05 22:56:13, rüdiger
helfen teure Medikamente besser ?

dauerhaft?
2013-12-19 14:08:53, 123
es geht um eine einmalige schizoaffektive phase nach einer Prüfung. Wochen nach Abklingen dieser Phase, bleiben noch Zwangsymptome und der Patient ist nicht mehr so belastbar wie früher. Wird das wohl so bleiben?

Psychotherapie bei Schizophrenie
2013-12-10 19:31:11, chrR
ja, ich bin ganz sicher, dass eine Gesprächstherapie immer !! bei den verschiedenen Begleiterscheinungen wie Ängsten helfen kann. ich wünsche mir auch gerade eine Therapie für meinen Schizophrenie-kranken Bruder. ich weiss genau, dass es ihm mit einer Therapie besser gehen würde, er wieder Selbstbewusstsein bekommen würde. seine behandelnde Klinik unternimmt aber leider in der Richtung gar nichts. was kann ich tun ?

Trotzdem kann Rauchen eine Rolle spielen
2013-11-25 06:51:32, Navigator-Redaktion
Hallo Ulrike, ein multifaktorielles Geschehen schließt aber nicht aus, dass Rauchen eine Rolle spielt. Eher im Gegenteil. Viele Grüße Ihre Navigator-Redaktion

zigaretten als Auslöser..??
2013-11-20 16:30:28, ulrike
so ein humbug...!!! schizophrenie ist ein multifaktorielles Geschehen....

An Sophie: Direkte Vererbung eher unwahrscheinlich
2013-08-14 06:40:17, Navigator-Redaktion
Hallo Sophie, es gibt bei Schizophrenie zwar eine genetische Komponente, aber die ist nicht so eindeutig, dass man sich Sorgen machen muss, wenn die (zukünftige) Oma eine Schizophrenie hat. Denn es gibt neben den Genen noch zahlreiche weitere Auslösefaktoren, von denen offenbar mehrere zusammenkommen müssen, damit die Erkrankung auftritt. Viele Grüße vom Navigator-Team

vererbbar...
2013-08-03 22:07:04, sophie
Hallo, Die Mutter meines Verlobtens ist schizophren, heisst das, dass unsere Kinder diese Krankheit haben können?

leider kaum Alternativen zu Neuroleptika
2013-03-26 08:57:05, Navigator-Redaktion
Hallo Herr Obergfeil, wir teilen Ihre skeptische Haltung zu immer höher dosierten Medikamenten. Und es ist eine Tatsache, dass damit viel Geld verdient wird. Im Falle einer akuten Schizophrenie-Phase mit belastenden Halluzinationen oder Wahnvorstellungen ist es aber für den behandelnden Arzt auch sehr schwierig, weil es praktisch keine Alternativen zu den gängigen Medikamenten gibt. So kann er nur das Neuroleptikum wechseln oder die Dosis erhöhen. Man kann das ein wenig hilflos nennen, aber was soll der Arzt in dem Augenblick tun, wenn es keine gute Alternative gibt? Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir mehr dazu nicht sagen können. Konkrete Empfehlungen dürfen wir nicht geben, ohne Ihre Partnerin persönlich zu kennen, das wäre sonst auch unseriös. Am besten ist sicher das Gespräch mit einem anderen Arzt vor Ort, um eine Zweitmeinung zu bekommen. Viele Grüße und alles Gute vom Navigator-Team

Psychose meiner Partnerin
2013-03-17 09:47:32, Klaus Jürgen Obergfell
Meine Frau nimmt schon seit 1998 Neuroleptika ein, damals Clopixol und Akineton, Sie war in Deutschland 6mal in der Psychiatrie, zur Zeit ist sie stationär hier in Istanbul in einer Klinik. Sie ist Istanbulerin, zur Zeit bekommt sie Xeplion 100 mg und noch Tabletten, Sie hat versucht, die Medikamente vor drei Monaten abzusetzen und kam prompt wieder in die Psychiatrie. Ich meine als Partner, dass es gefährlich ist, dass sie immer höher dosierte Neuroleptika braucht. Die deutsche Gesellschaft Soziale Psychiatrie sagt, bei einer jahrelangen Einnahme von Neuroleptika ist mit einer Lebensverkürzung von bis zu 25 Jahren zu rechnen, das ist nicht akzeptabel, und es drängt sich der Verdacht auf nach einem Milliardengeschäft. Können Sie mir einen Rat geben? Klaus Jürgen Obergfell E-Mail:klaus-melis@web.de

Suche nach Beratungsstelle
2013-03-07 09:22:07, Navigator-Redaktion
Hallo Anonymous, wir haben leider keine bundesweiten Listen von Beratungsstellen. Bitte wenden Sie sich an die nächstgelegene Universitätsklinik und fragen Sie dort nach, wo die nächstgelegene Beratungsstelle zu finden ist. Viele Grüße vom Navigator-Team

Langzeit-Therapie erzwingen?
2012-12-20 16:46:28, Navigator-Redaktion
Der folgende Kommentar richtet sich an einen Leser, der gefragt hatte, wie er mit einem Therapieabbruch seines Sohnes umgehen soll: Hallo Herr E., wenn es bei Ihrem Sohn an einer Krankheitseinsicht fehlt, er also nicht bereit ist, sich langfristig behandeln zu lassen und ggf. dauerhaft Medikamente einzunehmen, sollten Sie Kontakt zum behandelnden Arzt oder der Klinik aufnehmen, die zuletzt damit befasst waren. Man kann nichts erzwingen, aber "neutralen" und erfahrenen Therapeuten fällt es oft leichter, eine Einsicht zur Behandlungsnotwendigkeit zu erreichen als einem Familienmitglied. Auch Selbsthilfegruppen können hier oft sehr wertvolle Tipps geben. Viele Grüße vom Navigator-Team

Alte Binsenweisheiten der Zigarettenlobby
2012-12-07 01:53:30, Michael
Nikotin beinflusst nicht einige Symptome der Schizophrenie positiv, sondern genau umgekehrt. Gemäß der Frage, was war zuerst da: das Ei oder die Henne? Nikotin ist der Auslöser für eine Schizophrenie. Siehe auch hier bei der neueren Quelle: http://www.mediadesk.uzh.ch/articles/2012/raucher-koennten-anfaelliger-fuer-eine-schizophrenie-sein.html

Tip: e-Zigarette
2012-12-06 22:50:43, Schreiber
Es gibt mittlerweile mit der e-Zigarette eine weniger schädliche Alternative zum Rauchen. Das Gefühl ist dem Rauchen nicht unähnlich, und man bekommt seine Dosis Nikotin ohne die ganzen anderen Gifte aus dem Tabakrauch. Die Geräte sind mittlerweile ausgereift und günstig geworden. Viele "Dampfer" sind sogar komplett umgestiegen und erfreuen sich einer besseren Lebensqualität.

Bist Du sicher, dass es Schizophrenie ist?
2012-11-09 15:28:23, Sandra
Hallo Kay, was macht Dich denn so sicher? Bei mir war es zwar auch so, dass ich lange Zeit in so einer Art Entstehungsphase war, aber ich kenne auch welche, da war es ähnlich und am Ende war es gar keine richtige Schizophrenie. Liebe Grüße Sandra

Ist es erlaubt, schizophrene Menschen ans Bett zu fixieren?
2012-10-02 23:35:20, R. Bernhard
ich glaube dass es manchmal nötig sein kann, Patienten in ihrer Beweglichkeit einzuschränken, allerdings gefällt mir die englische Methode dazu besser, da werden die Patienten festgehalten, können so beruhigt werden. Oft ist es doch so, dass Patienten in der Fixierung alleine gelassen werden.

Kommentare: Archiv

Lieber dumm, oder gefährlich?
2021-06-16 17:11:09,
Ich würde nicht sagen, dass eine Psychose dauerhaft dumm macht. Sie macht aber definitiv unfähig, normal am Alltag teilzunehmen. Die, die hier schreiben, dass die Medikamente Teufelszeug sind oder schwach im Kopf machen, sind sich wohl nicht bewusst, dass die Betroffenen ohne diese genauso aufgeschmissen wären wie mit. Eine Psychose, die unbehandelt bleibt, führt im schlimmsten Fall zu so einem Leidensdruck, dass die Person unzurechnungsfähig wird und somit sich selbst oder jemand anderem etwas antut. Ich wäre damals ohne meine Medikamente unfähig gewesen, ein normales, selbstständiges Leben zu führen. Die Frage ist nun, was ist schlimmer? Ein bisschen langsamer im Kopf zu sein oder unfähig zu sein, klar zu denken und möglicherweise eine Gefahr für sich selbst und andere darzustellen.

Mein Bruder ist schizophren
2021-06-03 16:39:10, Sarah Schneider
Mein Bruder ist 34 jahre alt. Ich bin 28 und die kleine Schwester. Seit meine Familie erfahren hat, dass er an Schizophrenie erkrankt ist, hat er hat sich von uns distanziert. Weil er denkt, wir wollten ihm etwas Böses und würden schlecht über ihn reden. Seit 3 Jahren hatten wir leider keinen Kontakt mehr. Nun habe ich ihn vor ein paar Tagen wiedergesehen. Er stand vor Rewe, und ich auch. Als ich jemanden meinen Namen rufen hörte, schaute ich ihn an, habe ihn aber zuerst nicht erkannt. Er sah ganz anders aus. Total abgenommen, sehr dünn, fast wie magersüchtig und sehr blass. Ich stand unter Schock. Er sagte: "Hallo Sarah, weißt du noch, wer ich bin?" Er wollte mich umarmen, war zuerst lieb, hat dann aber wieder angefangen zu sagen: "Ich weiß, dass ihr über mich redet. Hör' auch du auf, über mich zu reden." Dann hat er mir gedroht ich solle aufpassen, was ich mache. Er hätte mich im Auge. Ich antwortete: "Ich rede mit niemandem schlecht über dich." Aber es brachte alles nichts. Also habe ich gesagt, ich müsse weiter. Mein Sohn warte auf mich. Er wollte mich aber nicht gehen lassen, und drohte weiter. Es tut mir so weh, ihn in so einem Zustand gesehen zu haben. Wahrscheinlich nimmt er auch Drogen. Kokain!? Seine Hände haben stark gezittert. Ich bin zusammengeklappt und musste weinen.

Bekannter
2021-04-08 13:04:29, johannes
Ist mit 14 illegal nach Deutschland gekommen. Ist jetzt 26 J. Sein Verhalten hat sich verändert, als er in der Stadt Ordnungsbeamten begegnete. Seitdem meint er, er würde manipuliert. Eine Fliege sieht er als Roboter, er könne nichts mehr alleine entscheiden, müsse alles machen, was ihm von den Beamten, die niemand außer ihm sieht, gesagt wird und hat Angst, dass er abgeschoben wird, wenn er zum Arzt ginge. Wie kann man ihm helfen? Vergeht der Zustand wieder von selbst? Es trat ja in einer Stresssituation auf. Nämlich, als er die Ordnungshüter sah. Bitte helfen Sie. Was kann ich ihm sagen? Er kann nicht einfach zu einem Facharzt, da er keine Papiere hat.

Paranoide Schizophrenie - mein täglicher Kampf gegen den Feind im Kopf!
2021-03-26 16:51:34, Sonja Theißen
Hallo, ich bin Sonja, 39 Jahre alt, blind und leide an Morbus Wilson, Colitis ulcerosa sowie paranoider Schizophrenie. Da ich bereits schwere Medikamente zur Behandlung des Morbus Wilson und der Colitis einnehmen muss, darf ich die derzeit auf dem Markt zugelassenen Medikamente gegen Schizophrenie nicht einnehmen. Es ist ein Skandal, dass mich Therapeuten - auch Spezialkliniken - reihenweise abgewiesen haben. Angeblich, wie mir immer wieder gesagt wurde, weil der Aufwand der Behandlung zu groß sei. Die Schizophrenie quält mich seit meinem fünften Lebensjahr. Die Stimmen in meinem Kopf machen mir das Leben zur verfluchtesten Hölle überhaupt. Die Verbote, die mir auferlegt werden, schränken mich im Alltag sehr ein. Die Stimmen bestimmen, zu wem ich noch wie Kontakt haben darf und zu wem mir Kontakte verboten sind. Sie diktieren mir, wie ich mich wem gegenüber ausdrücken und verhalten muss. Hobbys sind mir verboten. Es sei denn, ich verdiene mir genug Sterne, um sie dann als Belohnung dafür ausleben zu dürfen. Es ist schrecklich! Meine Familie und ich, wir brauchen wirklich dringend Hilfe im Alltag, um den Tyrannen in meinem Kopf die Stirn bieten zu können. Ich fühle mich so schuldig daran, so krank zu sein. Soziale Kontakte zu pflegen fällt mir, bedingt durch meine psychische Erkrankung, sehr schwer. Meine Offenheit, mit der ich zu dieser Krankheit stehe, hat mir nicht immer Gutes beschert. Viele Freundschaften sind dadurch zerbrochen. Nicht alle Menschen meines Umfeldes reagieren darauf verständnisvoll. Stigmatisiert zu werden, tut besonders weh. Es ist für Deutschland beschämend, dass die Therapiekonzepte nie für blinde und sehbehinderte Menschen barierefrei gestaltet werden. Es gibt in Deutschland nur wenige Schizophrenie-Experten. Und zumeist nur in Großstädten und meistens nur für Privatpatienten. Hier muss das Gesundheitsministerium in seiner Gesundheitsreform mal umdenken. Menschen wie ich fallen immer wieder durch's Raster. Und das ist ungerecht, sind doch alle vor dem Gesetz gleich. In eine Großstadt zu reisen ist mir gesundheitlich nicht mehr möglich. Frau Dr. Hofmann, falls Sie diesen Kommentar lesen, schreiben Sie mir doch bitte an: sosith@t-online.de. Danke.

Neuroleptica als Bedarfsmedikament
2020-12-13 12:56:06, Andreas
.... wie verhält es sich wenn Aripiprazol als Bedarfsmedikament oder im Abstand von 3-4 Tagen verabreicht wird? Ist das möglich? Grüße Andreas

Medikamente
2020-11-28 19:37:39, Jona
Man kommt auch ohne Medikamente durch die Psychose

Wohnhaus - Nachbarin
2020-11-16 11:11:26, ausBerlin
Eine Nachbarin meines Wohnhauses zeigt recht eindeutige Anzeichen für Schizophrenie. Treffe ich sie, spricht sie quasi nicht, bleibt ruhig stehen. Insbesondere nun zur Corona Zeit, wurden jedoch die Schreianfälle immer häufiger und stärker. Es ist nicht oder kaum verständlich, was sie schreit. Gelegentlich läuft sie dabei durch das Wohnhaus. Zudem kam es in den letzten Jahren immer wieder zu Vorfällen, bei denen sie andere explizit beschimpfte. Eine andere Nachbarin rief einst die Polizei, weil sie befürchtete, die Frau tue sich oder ihrem Hund (der ebenso gelegentlich hörbar quietschte) etwas an. Gegenüber den Polizisten habe sie geäußert, sie wisse nicht, wovon die Rede sei. Da es mittlerweile so häufig und extrem geworden ist, befürchte ich Schlimmes und würde gerne der alten Frau helfen, bevor wirklich etwas Schlimmes passiert. Leider habe ich keine Idee, wie? Die Vermieterin zu kontaktieren, will ich zugunsten der Dame eigentlich eher vermeiden.

EKT sehr wohl unter Zwang
2020-10-07 23:53:31, Nina
Es ist vielleicht erwähnenswert, dass Hemingway nach seiner letzten (von vielen zuvor) Sitzungen EKT seine Schrotflinte gefressen, und das auch deutlich in Zusammenhang mit den daraus resultierenden Gedächtnisstörungen gesetzt hat. Ich zitiere: „Depression geheilt, Gehirn kaputt“. Unabhängig davon werden, im Gegensatz zu wie oben dargestellt, EKT's immer wieder unter Zwang durchgeführt. https://www.bundesgerichtshof.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2020/2020016.html Hier verhinderte erst das zweite (!) Gericht die Zwangsbehandlung, verbot sie aber nicht generell. Zitat: „Die Einwilligung des Betreuers in die zwangsweise Durchführung dieser Maßnahme ist daher im vorliegenden Fall nicht genehmigungsfähig.“ Wohlgemerkt im vorliegenden, nicht in jedem.

Profit vor Patient
2020-10-07 23:29:08, Nina
Dass Medikamente in vielen Fällen helfen können, bestreitet eigentlich niemand. Ob er den Schaden oder Nutzen als größer empfindet, muss jedoch jeder Patient selbst entscheiden dürfen – das braucht dann eben Zeit, Geduld und Aufklärung. Vor allem aber Respekt vor Betroffenen als gleichwertigen Menschen. Das ist nicht erreicht, solange ständig die Angst vor Zwang im Raum steht. Therapieformen wie Soteria kommen schon lange erfolgreich mit sehr wenig Medikamenten aus, und weisen in Studien dieselbe Erfolgsquote auf. Dass diese also nicht längst Goldstandard sind, hat wohl eher finanzielle Gründe.

Therapie
2020-07-31 20:17:31, d.k.
Therapie hin oder her - ich habe mich in diesen Chat gelesen: Alles Hokuspokus. Es gibt nichts, was man dagegen machen kann, außer regelmäßig seine Tabletten zu nehmen. Doch die eigene Dosierung soll auch nicht zu hoch sein, weil man es ja selber auch nicht möchte. Wenn du im Arbeitsleben stehst und man seine Dosis genommen hat, ist alles im grünen Bereich. Falls wiederum "ein Gramm" - sag ich mal - über den Tag fehlen sollte, dann hast du schon mal ein kleines Problem. Die Dosierung ist entscheidend! Ich habe jetzt die Erfahrung gemacht, dass zusätzlich auch Vitamine (z.B.: B12) hilfreich sein können. Euch allen viel Glück und Gesundheit.

Dringend Alternative zu Psychopharmaka gesucht
2020-07-05 11:53:13, Kim Gallagher
Sehr geehrte Kollegen, ich habe schon 13 verschiedene Neuroleptika und Antidepressiva einnehmen müssen, aber keines davon hat mir bisher wirklich geholfen ohne die schlimmen Nebenwirkungen zu bekommen. Unter Risperdal tätigte ich zwei Selbstmordversuche und unter Haldol sogar drei. Der letzte war gerade eben, als ich aus lauter Verzweiflung Backofenreiniger trank. Ich hatte aber die Medikamente regelmässig eingenommen. Als ich sie in vorherigen Zeiten wegen Unverträglichkeiten eigenmächtig absetzte, war ich zwar für die Menschen unheimlich, habe aber niemanden körperlich angegriffen oder mich suizidieren wollen. Ich habe gedroht, und war wütend. Mehr aber nicht. Erst als man mich nötigte Medikamente zu nehmen, habe ich mich gewehrt. Das geschah aber auch nur wegen der Medikationen, von denen ich schon wusste, dass ich sie nicht vertrage. Deswegen brauche ich eine dringende Alternative, die für mich endlich einmal verträglich ist, ohne dass dadurch mein Körper oder die Psyche noch mehr spinnt.

Elektroschock-"Therapie"
2020-07-02 19:41:24, Vivi
Diese Behandlung vernichtet Erinnerungsvermögen, so dass der Patient sich nicht mehr an das, was vor dieser Behandlung war, erinnern kann - für einen gewissen Zeitraum!

Meine Frau hat laut Arzt eine Denkstörung
2020-05-10 14:30:34, Yvonne
Denkstörung sollte nicht weiter therapiert werden, so der Psychologe. Frau denkt, sie sei fertig und müsste nicht mehr zum Arzt. Sie macht mir aber das Leben zur Hölle. Ich bin an allem Schuld, und andere machen etwas mit ihren Daten. Sie will mich anzeigen und überall nachfragen, ob jemand etwas mit ihrem Namen gemacht hat, zieht es aber nicht durch. Seit sie vor 3 Jahren ihre Geldbörse verloren hat, ging es los. Jetzt ist es täglich. Hat der Psychologe richtig gehandelt?

Abschlussarbeit
2020-03-13 16:18:24, Jojo
Ich kann dir meine Story erzählen, bin 19 und die Erkrankung ist mit 14 bei mir ausgebrochen

Sieht man jemanden eine psychische Erkrankung an?
2020-02-10 03:51:50, Sebastian Kügler
Ich bin selbst psychisch krank und habe diesen Bereich bewusst aufgesucht, weil ich mir genau jene Frage in diesem Moment gestellt habe...

Ekt
2019-09-08 16:23:01, ...
Eine Ekt kann Epilepsie verursachen, und ist meiner Meinung nach schwere Körperverletzung.

Genetische Veranlagung
2019-08-25 09:57:42, Jutta
"Gleichzeitig zeigt das "nur" 50%ige-Risiko bei Zwillingsgeschwistern auch, dass die Gene nicht allein entscheidend sind. Sonst müsste dieser Wert eher bei 100% liegen. Ob dann, um bei diesem Beispiel zu bleiben, letztendlich bei einem Zwilling eine Schizophrenie ausgelöst wird, bei dem anderen aber nicht, ist noch weitestgehend unklar." Weil es die Gene nicht sind? Ich bin der Meinung, es liegt eher an Schwermetallvergiftungen oder Vireninfektionen sowie Giften wie DDT oder Herbi- und Fungizide etc. Die Gentheorie ist nur wieder eine Maßnahme der Medizin, um den Patienten selbst die Schuld für ihre Erkrankung zu geben und ist absolut nicht zielführend, da die Erkrankten mit ihrer Krankheit allein gelassen werden - ohne Aussicht auf Besserung. Was ist denn mit denen, bei denen sich die Krankheit noch nach Jahren bessert? Nach der Gentheorie müsste die Erkrankung, einmal ausgebrochen, bis ans Lebensende bestehen bleiben, weil die Gentheorie besagt, dass alles, was die Gene festschreiben, unumstößlich ist. Aber dem ist nicht so. Vererbt werden nicht die Gene, sondern jene Pathogene und Gifte, die die Krankheit zum Ausbruch bringen können.

Schizophrenie ist selten heilbar
2019-08-25 09:30:13, Jutta
Noch einmal zu Marie: Es ist selten möglich, Schizophrene in den Psychiatrien zu belassen bis sie geheilt sind, da eine Sch. oft chronisch verläuft. An diesen Vorstellungen sieht man wieder einmal, wie unaufgeklärt die Leute sind.

@Marie
2019-08-25 09:24:35, Jutta
Wie soll das gehen? Die Schizophrenen in der Psychiatrie zu belassen bis sie gesund sind? Lesen Sie sich doch mal die Artikel durch, in denen geschrieben steht, dass Sch. chronisch verlaufen. Was haben Sie davon, wenn Sch. als geistige Behinderung gilt? Es ist immer noch eine psychische Behinderung. Und das ist auch richtig so, weil sie in Schüben verläuft. Schizophrene sind durchaus intelligente und begabte Menschen, die nur eine psychische Behinderung haben. Und denken Sie mal daran, dass die Krankheit auch Sie betreffen könnte!

Gar nix
2019-08-17 16:31:51, ...
Die Ärzte wissen ja noch nicht einmal, wo es herkommt. Sie können es weder diagnostizieren noch behandeln. Alles Schwachsinn, was getan wird. Und Neuroleptika verursachen Super-Sensitivitäta-Psychosen. So kann man jemanden kalt stellen und vernichten!

"Gutachten"
2019-08-17 15:37:52, idiot
Die Gutachten werden je nach Wunsch des Auftraggebers formuliert. Außerdem - da keine objektiven Tests für Schizophrenie angewendet werden, obwohl es diese bereits gibt - wird jemand, der krank ist, noch für den Rest seines Lebens eingesperrt. Oder möglicherweise zu Tode gequält??

Nein, so lange man Medikamente einnimmt - nicht.
2019-08-14 13:56:13, Britta
Ich bin mit 25 Jahren das erste Mal diagnostiziert worden und glaube nicht, dass ich je schizophren war. Ich musste deswegen Medikamente einnehmen, weil mir niemand die Mobbingvorwürfe, denen ich ausgesetzt war, glaubte. Ich bin der Meinung, die Medikamente haben bei mir schizophrene Symptome verursacht. Nun habe ich so lange auf anraten der Ärzte Medikamente eingenommen, dass ich Schwierigkeiten habe, sie abzusetzen.

Macht Schizophrenie dumm?
2019-08-14 13:46:18, C.
Durch die Medikamente werden Bereiche im Gehirn abgeschaltet. Das soll so sein. Ob die dann für die Intelligenz fehlen, weiß ich nicht. Aber die Medikamente machen einen schwach im Kopf.

Paranoide Schizophrenie
2019-07-30 19:33:37, Jessica
Ich bin 62 Jahre alt. Als ich 8 Jahre alt war, wurde bei meiner Mutter zum ersten Mal paranoide Schizophrenie festgestellt. Damals war sie 35 Jahre. Auch meine Tochter leidet - seit sie 30 ist - unter dieser Krankheit, hat aber bisher (seit 3 Jahren) keinen Rückfall mehr gehabt. Ich habe also einige Erfahrungen gesammelt und mir ist wichtig zu betonen, dass es genauso eine Krankheit ist, wie jede andere auch. Leider muss ich immer wieder feststellen, dass die Erkrankten als verrückt oder eben nicht normal bezeichnet werden, sobald das Wort Schizophrenie fällt. Burnout und Depressionen werden inzwischen von der Gesellschaft anerkannt und es wird offen darüber gesprochen. Meine Mutter war bis zu ihrem Tod immer wieder von ihren Dämonen geplagt. Nur ich fand als Einzige immer noch Zugang zu ihr. Auch, wenn sie noch so sehr Angst hatte und verzweifelt war. Auch sie hatte Phasen, in denen sie ihre Medikamente absetzte. Manchmal wurde es auch vom behandelten Arzt angeregt. Aber nach einer Weile kam die Krankheit wieder, und nach meinen Empfinden wurde es nach jedem Rückfall immer schlimmer. Dass sie die Medikamente absetzen wollte, war meist nur der Wunsch, wieder als "normal" zu gelten - was leider immer schief ging. Als ich bei meiner Tochter die ersten Anzeichen (Stimmen hören) bemerkte, begann ich ihr zu erklären, dass sie eine Krankheit hat. Nicht verrückt ist! Ich sagte ihr, dass ich ihr glaube die Stimmen zu hören, aber das sie nur in ihrer Phantasie wären. Mit viel gutem Zureden war sie bereit, sich in eine betreffende Klinik einweisen zu lassen. Sie war dort nur 6 Wochen und fand wieder zurück in ihr "normales" Leben. Seit 3 Jahren hat sie keinen Rückfall mehr gehabt, was ich auf die regelmäßige Einnahme von Medikamenten zurückführe. Auch bitte ich sie immer wieder, mit mir über all das zu sprechen, was sie meint zu hören oder zu sehen. Ich sage ihr auch immer wieder, dass sie eine Erkrankung hat wie jeder andere, der eine chronische Krankheit hat und seine Medikamente regelmäßig nehmen muss. Als betroffene Angehörige ist meiner Meinung nach keine Heilung möglich. Aber durch Verständnis, regelmäßige Medikamenteneinnahme und Gespräche, ist es durchaus möglich, dass die Erkrankten eine Chance haben, keinen Rückfall mehr zu erleiden. Wichtig ist mir, dass die Gesellschaft ein anderes Bild von Schizophrenie bekommt. Das Bild der Erkrankung, das uns durch Filme und Bücher usw. vermittelt wird, ist doch stark überzogen und macht den Betroffenen auch Angst. Ich würde mir wünschen, dass es mehr Aufklärung gibt, damit kein Patient mehr als verrückt abgestempelt wird.

körperliche Anzeichen vor Schub
2019-06-18 17:07:18, ch
Mich fasziniert immer, dass Ärzte die psychiatrischen Auffälligkeiten von Patienten sehen, aber nicht die vorher körperlich auftretenden. Ich weiß, dass eine Gruppe der Patienten vorher massiv abnimmt, ohne Diät und Sport zu machen. Der Schlaf verkürzt sich, sie krampfen kurz im Schlaf, wachen dadurch auf und kommen nicht in den Tiefschlaf. Leider wird immer noch die Dopaminüberschuss Hypothese gelehrt (die seit 30 Jahren nicht verifiziert werden konnte), anstatt zu schauen, welche Nährstoffe dem Gehirn fehlen. Sch... Pharmalobby, die gar nicht an der Lösung interessiert ist.

Hallo, Oliver
2019-03-31 15:30:50, ...
Die Medikamente, wenn sie in hoher Dosis verabreicht werden, verursachen eine Überempfindlichkeit gegen Dopamin. Es bilden sich überviele D2 Rezeptoren und so ensteht eine Überempfindlichkeit dagegen. Ich bin inzwischen der Meinung, dass Antipsychotika aus ökonomischen Gründen in Überdosen verabreicht werden, und dass die Diagnose oft falsch gestellt wird. Es gibt keinen objektiven Beweis. Außer "Beobachtungen", die nicht mehr vertrauenswürdig sind nach den Skandalen der Psychiatrie. Lass' dich nochmal auf andere Faktoren untersuchen. Ansonsten sind die Neuroleptika der epigenetische Faktor der dir schadet.

Eine Toleranz
2019-02-27 19:37:58, ...
Gegen die Medikamente entwickelt sich eine Toleranz, wenn sich - wie ich es gewohnt bin - nicht an die Behandlungsrichtlinie gehalten wird. Und wenn aus Angst, Faulheit oder schlicht Inkompetenz zu hohe Dosen gegeben werden, entwickelt sich schneller eine Toleranz. Der subjektiv Zwangsdiagnostizerte bekommt trotz Medikamenten eine Psychose. Und was hilft dagegen mehr? Neuroleptika - bis die Nebenwirkungen unerträglich werden. Mich wundert das keineswegs und habe vollstes Verständnis, wenn ich in der Zeitung von 30 Angriffen unzufriedener Patienten pro Monat auf psychiatrische Einrichtungen lese.

Es gibt keine Schizophrenie
2019-02-23 18:42:48, Neal
Es gibt keine Schizophrenie. Was es gibt, ist eine durch Stress indizierte, vorübergehende Stoffwechselstörung oder eine Art Vergiftung. Die stigmatisierende Diagnose an sich sowie die „ Behandlung“ traumatisieren den Betroffenen weiter. Dadurch findet eine Art negativer Lernprozess statt. Die Erinnerung an vorangegangene Episoden lösen neue Episoden aus. Medikamentöse Behandlung ist ein schwerwiegender Eingriff und schädigt. In einer so genannten Psychose ist die Filterung weggefallen. Dadurch bekommt man einen plötzlichen und überwältigenden Einblick und Zugang zum Unbewussten. Unverstanden erzeugt dies dermaßen Stress, dass sich für den Betroffenen immer wieder sehr stressvolle und somit schädigende Psychosen ereignen. Wenn sie verstanden werden, bieten sie eine unschätzbare spirituelle Quelle und die Heilung psychischer Traumata.

Diagnose
2019-02-09 15:48:03, ...
Es gibt seit 2010 einen Bluttest, der krankhafte Proteine nachweist und dadurch Schizophrenie, eine bipolare Störung oder eine Depression nachweisen kann. Auch lässt sich mit diesem Test abschätzen, welches Medikament am besten wirkt und wie die Nebenwirkungen ausfallen. Den "subjektiven Quatsch", den die Psychiater fabrizieren, kann man heutzutage getrost in die Tonne kloppen.

Schizophrenie
2019-02-01 19:24:54, Chrisi
Infekt, Toxine und Melanome.
Habt Ihr mal die Alat und Kreatinkinase geprüft. Ist Serotonin und Dopamin zu niedrig und Glutamat zu hoch? Könnten Toxine sein. Ausgelöst durch Infekt. Viren, Bakterien und Pilze bilden nämlich Toxine, wie Acetaldehyd. Und das ist ein Alkohol, der Leberwerte und die Kreatinkinase verändert. Der ATP-Zyklus funktioniert nicht mehr. Hirn, Herz und Nervenzellen sterben ab. Das gibt nochmal Toxine. Hat das schon mal ein Psychiater geprüft? Siehe Frau Dr. Lorenz aus Minden und Dr. Bodo Kuklinski aus Rostock uva.
Wir haben die Erfahrung gemacht, und das kennen die wenigsten: Die Menschen in der Psychiatrie werden nur medikamentiert und wieder entlassen. Wer verwirrt ist, dem hilft niemand. Für mich ist das staatlich unterlassene Hilfeleistung. Alle sehen, die Menschen sind schwerkrank und brauchen Hilfe, aber niemand hilft! Hier braucht es schnelle ambulante vor Ort Behandlung. Antipsychotische Spritze und schnelle Wiedereingliederung. Könnte alles über den 116b SGB V umgesetzt werden. Niemand müsste in einem reichen Land wie Deutschland mit seinen klugen Richtern und Ärzten verwahrlosen, erfrieren oder verhungern. Man hat sich jedoch ein byzantinisches System aufgebaut, um nicht helfen zu müssen. Man spricht vom Recht auf Krankheit - da tut einem doch alles weh! Recht auf Gesundheit wäre wohl angebrachter, dauert 5 Minuten und bedarf nur einer kleinen Spritze. Charité-Mediziner Andreas Heinz ist der künftige Präsident der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie. Er kennt die dunkle Psychiatriegeschichte, den tausendfachen Patientenmord in der Nazizeit. Er hat in den 80iger Jahren erlebt, wie Patienten lange weggesperrt wurden. Er war dankbar für Reformen. Dennoch sagt er: „Ich bin für Zwangstherapie. Ich finde, Menschen haben ein Recht darauf, dass wir sie aus ihrer Psychose holen.“ Danach könnten sie frei entscheiden, ob sie eine Therapie wollen. „In der Psychose haben sie diese Entscheidungsfreiheit nicht.“

Sinn
2019-01-19 02:10:56, Unknown
Versteck spielen? Kein Kommentar!

Fixierung
2018-12-29 11:20:53, Sven Thom
Ich wurde mehrere Wochen fixiert, weil ich abgehauen bin und auch sonst nichts mit denen zu tun haben wollte. Aber, wenn die Zwangsjacken gehabt hätten, hätte ich wenigstens herumlaufen können. Nun gab es da aber irgendwelche "Intelligenzbestien", die diese Jacken abgeschafft haben, ohne über die wirklichen Folgen nachzudenken - wie zum Beispiel: Thrombose, Verlust an Muskel-und Knochenmasse usw. Diesen "Intelligenzbestien" ist die äußere Erscheinung wichtiger als die körperliche Gesundheit der Betroffenen. Und mit solchen Jacken lässt sich auch deutlich weniger Geld erwirtschaften als mit den ganzen Psychopharmaka, die 0% heilende Wirkung haben, sondern einzig und allein Symptome dämpfen, ganz nebenbei auch mal tödlich sein können und im Allgemeinen nicht mal eben wieder ausziehbar wie eine Jacke sind, sondern unumkehrbar im Körper bleiben so lange der Körper sie nicht irgendwie abgebaut hat. Ich habe dabei eine Fettleber bekommen. Echt toll! Aber womit mein natürlicher Todeszeitpunkt nach vorn verlegt sein dürfte. Genau so, wie bei all denen, die Psychopharmaka einnehmen. Jede Art von räumlicher Freiheitsbeschränkung ist definitiv gesünder und im Notfall besser zu händeln, als diese chemischen Präparate, von denen kein Mensch auf der Welt weiß, was für Regelprozesse in einer einzigen Zelle - sei sie von der Pflanze oder vom Tier - wirklich ablaufen. Geschweige denn von den Prozessen, die in Geweben, Organen oder dem gesamten Körper ablaufen. Und da gibt es wirklich eine größere Gruppe Menschen die glauben sie wüssten, was im kompliziertesten Organ, was die Natur zu bieten hat, vorgeht. So etwas nenne ich entweder Massenwahnsinn oder Verlogenheit. Und das nur, damit man der Pharmaindustrie maximale Profite beschert. Oder es ist Feigheit, die Fehler der eigenen Zunft einzugestehen, die einfach nur befürchtet von den meisten anderen Ärzten argwöhnisch beäugt zu werden, weil sie vom technischen Fortschritt sehr viel weniger profitieren als diese. Wenn sich diese Zunft ein wenig mit Elektrotechnik, Robotik und Computertechnik auseinandersetzen würde, so würde sie erkennen, dass man den Menschen und die anderen Tiere analog dazu betrachten kann. Und, wenn man weiß, wie kompliziert Software sein kann und wie fehlerhaft diese mitunter ist, da kann man sich ja ausmalen, wie kompliziert es sein dürfte, die Fehler der Software des menschlichen Gehirns zu korrigieren. Stattdessen behauptet man, es wären Stoffwechselprobleme dafür verantwortlich. Aber für diese Behauptung gibt es nicht einen einzigen - tatsächlich wissenschaftlichen - Beweis. Und wäre es an dem, so wäre es ein Hardware-Problem und somit der Neurologe zuständig. Noch etwas zum Thema Öffentlichkeitsarbeit und Einfluss unserer ungebildeten Medien - wie EU-Kommissions-Mitarbeiter. Eurer absolut unsachlichen und zudem äußerst dummen Kritik an der Verwendung von Netzbetten in Tschechien und Österreich ist es zu verdanken, dass eine freiheitsbeschränkende Maßnahme jetzt wesentlich unangenehmer, wenn nicht gar traumatischer für die Betroffenen empfunden wird als vorher. Selbst, wenn man in einem Netzbett sitzt und noch zusätzlich eine Zwangsjacke tragen würde, hätte man mehr Bewegungsfreiheit als durch die Fixierung mit Gurten. Toll gemacht! Echte Vollpfosten! So etwas wie Time-Out-Räume findet man in Kliniken auch so gut wie gar nicht. Obwohl man in Behinderteneinrichtungen damit gute Erfahrungen gemacht hat. Und wer jetzt sagt, aber Großbritannien kommt doch vollkommen ohne Freiheitsbeschränkung aus, der irrt sich gewaltig. Die räumliche Beschränkung gibt es dort noch genau so. In Großbritannien werden auch voll umschlossene Betten gefertigt und verkauft. Früher aus Metall, später aus Holz und jetzt aus einem planen-artigen Material. Na, und? Aber hauptsächlich setzen sie auf Psychopharmaka, welche zum Teil ja auch als freiheitsbeschränkende Maßnahme gilt. Um nicht zu sagen, es ist die mit den größten Einschränkung im Bereich Bewegung, Bewusstsein, Gesundheit sowie Lebenserwartung. Aber ihr wollt ja nur helfen! Eure Taschen auf Kosten der Schwächsten füllen und eure Gewissen beruhigen. Daran kann man sehen, wie verlogen die Zivilisation der sogenannten westlichen Welt ist.

Nein,
2018-12-24 17:03:09, ...
aber ein Arzt war verwundert, wie intelligent ich noch bin. Er hat mir nur gesagt, dass er die Medikamente nicht einstellen kann - wenn man mal zwischen den Zeilen liest.

Totalremission der Beschwerden bei medikamentöser Therapie
2018-11-26 00:17:17, Wulf-Peter Hansen
Ich leide seit 38 Jahren (bin jetzt 59) an Schitoaffektiver Psychose, also einer Erkrankung mit schizophrenen und stimmungsmäßigen Symptomen (affektive Störung). Ich nehme eine relativ hohe Dosis von Psychopharmaka, darunter auch Antipsychotika täglich 4x ein. Ich hatte eine 5-jährige Zeit der Depression mit 3 Suizidversuchen, bevor 1980 die - damls als paranoid-halluzinatorisch diagnostizierte-Psychose auftrat: ich glaubte, eine Wiedergeburt Jesu Christi zu sein, und dass ein Atomkrieg globalen Ausmaßes die Welt innerhalb kürzester Zeit in Schutt und Asche legen würde. Durch intensive Psychopharmaka- und Psycho-Therapie, verbunden mit einfühlsamer Seelsorge, habe ich meine Erkrankung in den Griff bekommen. Heute, genauer: seit 2001, arbeite ich als sog. Peer-Mitarbeiter in einer Selbsthilfegruppe sowie in einer Münchener psychiatrischen Klinik, d.h., als Betroffener - mit 4-jähriger Ausbildung direkt am Pat. - habe ich die große Chance bekommen, anderen Mitbetroffenen zur sog. compliance, zu deutsch: zur Krankheitseinsicht zu verhelfen. Ich begleite die Mitpat., die zu 98% meine eigenen Sprechstunden weiterempfehlen, wie eine Evaluation ergeben hat. Mit meinem Chef damals,war ich - gemeinsam mit einem Klinik-Oberarzt - in der Talkshow von Johannes B.Kerner. Ich habe öfters schon Sendungen im Fernsehen mitgestalten dürfen und auch versch. Zeitungen (z.B. Süddeutsche Zeizung u.a. m.) haben über meine Leidenszeit berichtet. Vor kurzem sind die Angst-und Panikattacken durch ein Gespräch mit einer befreundeten Ärztin verschwunden, die mich während der Zeit der Entstehung meiner Erkrankung bereits gut kannte. Heute bin ich symptomfrei, habe aber die ganz individuelle Entscheidung getroffen, die Medikation unverändert bis an mein Lebensende fortzusetzen. Mein Körper käme völlig durcheinander, wenn ich plötzlich absetzen oder eigenmächtig reduzieren würde. Die Folgen wären Rückfälle und fortgesetztes Leid. Ich habe mich entschieden, und erhebe damit keinen Anspruch auf Allgemeinverbindlichkeit meiner Entscheidung. Ich kenne allerdings keinen Pat., der oder die nach mehr als 1 Schub bei Medikam.-Reduktion oder -Absetzen dauerhaft genesen wäre. Ich habe ein intensives religiös-spirituelles Leben als kath. Christ, und schöpfe daraus die Kraft, ein symptomfreies Leben ohne Wahnvorstellungen oder Wahrnehmumgsstörungen wie Halluzinationen zu leben. Ich bin beruflich und sozial integriert und kämpfe in unserer Trialogischen Selbsthilfegruppe, d.h. mit "Profid", Betroffenen und Angehörigen für die Entstigmatisierung psychiatrisch relevanter Erkrankungen. Ich führe ein zufriedenes und überwiegend glückliches Leben. Natürlich auch mit Konflikten, wie jeder Mensch. Ich wünsche allen Betroffenen und Angehörigen und auch den Profis alles Gute für ihren schwierigen Weg! Wulf-Peter Hansen.

Chronischer Verlauf
2018-11-25 18:20:49, Oliver Zschettge
Hallo, alle zsm, bin mittlerweile seit 2 Jahren trotz Medis in der chronischen Phase und habe auch den Glauben verloren, da je wieder raus zu kommen. Wenn jemand in meinen Kopf schauen könnte um es zu beweisen, wäre das toll, da es sonst ja keiner glaubt. Es sind wahrscheinlich Hirnregionen aktiv, die bei normalen Menschen verborgen sind.

Interview
2018-11-07 08:53:30, Abschluss-Arbeit
Guten Tag, ich bin auf der Suche nach einer Person, die an Schizophrenie leidet, und für die es möglich wäre mir einige Fragen zu beantworten. Ich bin gerade an meiner schulischen Abschlussarbeit dran und würde es sehr wichtig finden, Antworten zu erhalten, wie die betroffenen Personen damit umgehen, was sie fühlen und wie das überhaupt begonnen hat. Es wäre sehr nett, wenn sich jemand melden könnte. Ich lese viel im Internet. Leider verwirrt dies ein wenig, da nicht überall das Gleiche steht. Wenn ich von jemandem einige Antworten hätte, würde ich mich sicherer fühlen, da ich weiß, dies erlebt man als Mensch.

Schizophrenie: Stimmen hören
2018-10-24 11:13:25, Anastasia Michailidou
Meine Tochter ist mit 14 erkrankt. Obwohl ich glaube, dass es schon viel früher anfing. Aber, da sie von Kind an ein sehr ruhiges Kind war, habe ich das leider nicht bemerkt. Der Krankheitsverlauf mit Stimmen hören war um die 2 Jahre. Ich dachte, sie wäre ein Versuchskaninchen. Kein Medikament schlug bei ihr an. Bis ein Arzt uns auf Clozapin aufmerksam machte. Sie musste 18 Wochen lang wöchentlich zur Blutabnahme - und Gott sei Dank, sie hat es vertragen. Nach zwei Wochen Clozapin hörten die Stimmen auf, und da war sie wie ausgewechselt. Sie nahm damals 300mg Clozapin täglich. Für 3 Jahre. Und in den 3 Jahren war sie auch symptomfrei. Danach fing der Arzt an das Medikament ausschleichen zu lassen. Jetzt sind wir bei 100mg täglich. Sie ist seit der ersten Einnahme von Clozapin wieder mein Kind das ich hatte, bevor es krank wurde. Ich bin so glücklich. Sie kann ihr Leben wieder in die Hand nehmen. Das Glück kann man als Mutter gar nicht beschreiben.

Gelogen. Mal wieder.
2018-09-29 07:58:00, ...
Das Rauchen beeinflusst nicht die Symptome der Schizophrenie positiv, sondern wirkt gegen die Nebenwirkungen der Medikamente. Das zeigt nun wieder, dass die meisten Psychiater vielleicht nicht immer in der Lage sind, diese - die Medikamente - zur Zufriedenheit des Patienten einzustellen.

cum
2018-08-31 20:27:15, ...
Niemand erwähnt hier auch nur mit einem Wort, dass Neuroleptika eine Überempfindlichkeit gegen Dopamin verursachen und so Psychosen chronifizieren. Und dass etwa 80% der Patienten dadurch chronisch schizophren werden, wird schön unter den Teppich gekehrt.

Mein Sohn ist in Behandlung (Reha)
2018-05-31 20:27:28, Gretel
Mein Sohn hatte alles erreicht: Hochzeit, Haus, 2 Kinder, Selbstständigkeit (aber viel Stress durch Arbeit), eine Frau die Karriere macht und Kinder. Dann brach er zusammen: Scheidung! Und jetzt Reha!

Mein Sohn ist in Behandlung (Reha)
2018-05-31 20:17:35, Gretel
Kann er gesund werden? Er ist Anwalt.

Eine Frage
2018-05-17 22:15:27, Jozef
Ich habe einen Antrag auf Erwerbsminderungsrente gestellt. Diagnose: Chronische paranoide Schizophrenie - und die sagen, dass ich trotzdem 6 Stunden arbeiten könne. Reicht denn die o.a. Diagnose nicht für eine Erwerbsminderungsrente?

Open Dialog in Finnland
2018-04-21 00:25:42, ...
20%? Das ist echt erbärmlich! In Finnland haben über 80% der Patienten eine Remission ohne Medikamente, ohne Blödheit und ohne "den Rape" in der asozialen Psychiatrie.

Freund hört Stimmen und unterstellt anderen, was er selbst aber macht
2018-04-15 15:30:39, Inkognito
Guten Tag, mein bester "Freund" unterstellte mir zig mal, ich hätte Kontakt etc. zu seinen Ex-Freundinnen usw. Er ruft seine Partnerinnen an, sagt dann, er müsse eben mal was erledigen (Nase putzen/Wäsche aufhängen etc.), sie solle aber so lange dran bleiben. Er nimmt mit einem zweiten Gerät alles auf. Anschließend unterstellt er, dass man in seiner Abwesenheit hört, wie bei der Frau was zu hören sei, was auf Fremdgehen schließen ließe. Zuletzt hört er ganz deutlich "Dominik, lass das. Geh runter". Mir liegt diese Audio vor (ca. 2 Minuten). Es ist absolut nichts zu hören. Dummerweise sprach ich ihn direkt drauf an. Er spielte die Aufnahme ab, woraufhin ich ihn fragte, wann da was zu hören sein solle. Ist doch ganz deutlich, meinte er. Ich bat ihn, mir die genaue Zeitansage zu geben. Stattdessen fing er damit von vorne an - und brach dann ab. Er hingegen geht wöchentlich fremd, versucht mit allen Mitteln meine Ex-Freundinnen zu treffen, unterstellt es aber anderen. Jetzt bedrohte er sogar seine Ex. Warum sie ihn betrogen hätte? Auf dem Audio höre er ja alles deutlich. Er zerstörte sogar Mobiliar bei ihr usw. Es gibt noch so vieles zu berichten. So feiert er ständig krank und unterstellt anderen, sie wären bei ihm eingebrochen - tat es aber wahrscheinlich selbst. Er hat überall ungeschützten Sex, bedroht aber seine jetzige Ex, dass sie sich bestimmt was eingefangen hätte bei diesem "Dominik". Er lässt sich nicht helfen. Wo melde ich so etwas?

Anmerkung zu unten stehendem Kommentar von mir
2018-04-01 22:02:37, M. S.
Ich wollte noch bestätigen, dass auch meine Psychosen sämtlich in sozial als besonders unangenehm erlebten Situationen aufgetreten sind. Dass ich Überlebensangst im Kontext meines sozialen Umfelds (WG) hatte, war zum einen der objektiven Situation geschuldet (es waren diverse Situationen), zum anderen aber auch - von einigen Personen meines Umfelds - einer Verallgemeinerung der "Bösartigkeit" aufgrund des "Wahns" - also eines verallgemeinernden Interpretationsansatzes von Menschen. Menschen neigen in Konflikten zu Risikoversionen und zu Kampf-oder-Flucht-Reaktionen. Im Falle einer (verbalen) Kampfsituation oder entsprechendem Verhalten (indirekte Gewalt), kommt man bei Verallgemeinerung der Charakterzüge betroffener Personen schnell zu dem Ergebnis, es handele sich um einen "gefährlichen/bösen Menschen". Bricht dadurch das Vertrauen in die Umwelt zusammen, begünstigt eine bestehende genetische Prädisposition die Psychose. Es ist jedoch gar nicht so unwahrscheinlich (behaupte ich), dass viele Menschen bei einer solchen Angst "Fluchtsymptome" und Ähnliches entwickeln.

Wahn, Selbstregulation (emotional u. autonom), Medikamente
2018-04-01 21:42:46, M. S.
Ich bin betroffen. Im Vorstadium F 23.0 polymorphe Psychosen - ohne erkennbare Anzeichen einer Schizophrenie. Ich hatte bis jetzt vier Psychosen. Bei der letzten entwickelten sich "Stimmen". Ich habe immert versucht, mit meiner Erkrankung wissenschaftlich umzugehen und habe mögliche Wahrscheinlichkeiten von Hypothesen betrachtet, soweit ich konnte. Zunächst habe ich durch Einstellung der Medikamentation die Psychosen "in den Griff" bekommen (seit zwei Jahren hatte ich keine Psychose mehr). Dann habe ich durch Verhaltenstherapie und Selbststudium ein "Selbstregulationskonzept" erarbeitet (in Anführungsstrichen, da Psychologen unter Selbstregulation etwas anderes verstehen als ich). Bei mir geht es um emotionale Intelligenz und die Polyvagaltheorie. Beides kann genutzt werden, um kognitiv und körperlich mit autonomen Reaktionen, starken Emotionen (insb. Angst und Euphorie) sowie mit kognitiver Fokussierung und kognitiver Verwirrung (hier durch Meditationsreisen mit Phantasieelement) umgehen zu können. Kürzlich hatte ich eine weitere Krise, die m. E. keine Psychose war. Das sieht mein Psychiater anders, möchte ich bemerken. Bedingt durch diese Krise habe ich mich zwar gefragt, wie es sein kann, dass etwas nicht stimmt - aber es sich m. E. trotzdem nicht um eine Psychose handelt. Als Antwort habe ich die Hypothese von der Psychose als Wahnzustand umgekehrt und einen Wahn als Psychoseursache angenommen. Ich fand daraufhin eine Selbstverpflichtung, die der Definition eines Wahns in der Wirkung entspricht, und habe diese korrigiert. Nach drei Tagen hörten meine "Stimmen" auf. Ich bin nun seit 23 Tagen fast gänzlich symptomfrei (ich war etwas müde nach dem "Wechsel", aber das hat sich wieder gelegt). Im Moment bin ich etwas aufgedreht - so kommt es mir vor. Ich habe also zurzeit weder negative noch positive Symptome und nehme mein Medikament, welches mich möglicherweise aufputscht. Jedenfalls wollte ich die Ideen teilen - kann bei einer "unheilbaren" Krankheit ja vielleicht helfen. Möglicherweise bin ich auch einfach nicht "F 20.0 paranoid schizophren" gefährdet. Und, im schlimmsten Fall wirds schlimmer:-).

Alternativen zu Psychopharmaka
2018-03-07 14:40:20, Unwissender
Sehr geehrte Kollegen, es gibt durchaus Alternativen zu Psychopharmaka. Schauen Sie sich doch mal bei unseren finnischen Kollegen um. :https://www.youtube.com/watch?v=HDVhZHJagfQ

Problem
2018-01-27 15:22:30, ...
Seit 2011 ist niemand mehr verpflichtet Neuroleptika zu nehmen. Das heißt, dass jede Behandlung gegen den Willen des Patienten Körperverletzung ist. Die andere Seite der Medaille ist, dass - wie ich am eigenen Leib erfahren habe - viele Ärzte einfach unfähig sind, die Medikamente richtig einzustellen. Ich habe 2 Jahre unter schweren EPS nur wach im Bett gelegen. Heute nehme ich ein verträgliches Mittel. Wer wissen will, ob er einen normalen Dopaminspiegel im Gehirn hat, sollte eine l-dopa pet machen.

in Berlin leider keine Selbsthilfegruppen
2017-11-26 20:53:59, Elfriede
Hallo, ich suche nun schon seit einigen Jahren nach einer Selbsthilfegruppe für Angehörige Schizophrenie-Kranker. Mein Sohn ist mit 26 Jahren erkrankt. Jetzt ist er 37. Bei dem letzten Schub ist er total verwahrlost. Ich würde mich sehr gern mit betroffenen Angehörigen austauschen. Vielleicht weiß Jemand, wo es in Berlin eine Selbsthilfegruppe für Angehörige gibt. Mit hilft nichts, wo es um Depressionen geht, Danke

alternative Behandlungsmöglichkeiten
2017-11-19 21:33:02, ...
Rmts kann auch zur Behandlung von Schizophrenie eingesetzt werden, nur leider lese ich hier in dieser Beratung fast nichts darüber außer einem kurzen Verweis

paranoide Wahnvorstellungen
2017-11-18 21:47:47, ...
Also, an dem Blick erkennt man es schon sehr schnell, ob jemand Angst hat. Leute mit Schizophrenie haben diesen ängstlich feindseligen Blick. Durch die ständigen Halluzinationen kommt ein ausgeprägtes feindliches Misstrauen dazu, dass sie nicht zwischen Freund und Feind nicht unterscheiden können. Aus ihrer Sicht sind alles Feinde, sie in ihrem Wahn wollen sich eigentlich nur verteidigen.

Forensik
2017-11-18 21:36:24, ...
Wenn ich hier die Kommentare lese, würde mich mal der Fall Gustl Mollath interessieren. Er meinte doch, dass ein schneller Tod da menschlicher gewesen wäre. Die Gutachten der forensischen Psychiater können auch unter Umständen zu lebenslanger Sicherheitsverwahrung führen...

Nichtraucher
2017-10-08 20:59:16, Ninn
Ich bin seit meiner frühen Kindheit depressiv und in der Jugend kam noch Schizophrenie dazu mit ziemlich vielen akuten Phasen. Trotzdem habe ich nie auch nur eine Zigarette oder andere Drogen angefasst!!!

Zustand nach Klinik schlimmer als zuvor
2017-10-04 19:05:44, Gaby
Mein Freund war letzte Woche so komisch, als er mich besuchte. So hatte ich ihn noch nie erlebt. Er hat Schizophrenie, aber mit den Depotspritzen war er immer fast normal. Am Tag, nachdem er bei mir war, hatte er einen Termin bei seiner Betreuerin, die ihn in die Klinik schickte, er ging freiwillig und war ein paar Tage da. Gestern sah ich ihn wieder. Er rauchte mehr als zuvor, hustete furchtbar, denn er hat wegen zu vielem Rauchen noch COPD, und vor der Klinik hat er weniger geraucht. Er war auch noch verwirrter als vor der Klinik, obwohl seine Medikamente erhöht wurden. Er dachte, dass er von einem anderen Stern käme, und dass die Welt im Internet die wirkliche Welt sei und fühlte sich wie auf LSD. Ich hatte Schwierigkeiten, ihn zu verstehen und er führte Monologe, halluzinierte dabei, manches klang wie ein Witz und wirkte isoliert. Ich streichelte ihn, was ihn ein wenig beruhigte und schickte ihn zum Duschen und wusch seine bunte Mütze und nähte ihm eine neue, die dezenter aussieht, da ein erneutes Gespräch mit seiner Betreuerin am nächsten Tag stattfinden sollte. Dann kochte ich noch was Leckeres für uns. Ein wenig kam er dann runter. Am nächsten Tag rief ich ihn an, auch wegen eines PC-Problems. Sehr schnell sagte er mir eine Lösung, war aber immer noch verspult und hatte den Termin mit seiner Betreuerin abgesagt. War er zu kurz in der Klinik? Schlagen die Medikamente nicht an? War die Umgebung in der Klinik (viele verrückte Leute, wenig Rückzugsmöglichkeiten) kontraproduktiv? Keine Ahnung. Hilft Cannabidiol?

Meine Mutter ist schizophren
2017-09-30 01:19:07, Lenchen
Hallo, meine Mutter ist 57 Jahre alt und ist schizophren. Sie hatte vor 2 Wochen einen Rückfall. Dieser Rückfall wurde ausgelöst durch eine Veränderung in Ihrem Leben. Die letzten 13 Jahre hat sie ein ganz normales Leben geführt und war sehr gut auf die Medikamente eingestellt. Seit Ihrem Rückfall vor 2 Wochen hat sie Halluzinationen, Verfolgungswahn und Angstzustände. Ich habe sie diese Woche in eine Klinik gebracht, damit sie professionelle Hilfe bekommt. Ich verstehe nicht, dass Einige hier in dem Forum der Meinung sind, man sollte Menschen mit dieser Krankheit weg sperren. Meine Mama war noch nie aggressiv bei einem Rückfall und hat nie angedroht jemanden umzubringen. Ich weiß, dass man, wenn man schlechte Erfahrungen gemacht hat, geprägt ist davon, aber man darf nicht allen mit dieser Krankheit so schlimme Sachen nachsagen. Sie ist meine Mama. Ich liebe sie, mit oder ohne Krankheit. Ich versuche Ihr zu helfen, wo ich nur kann. Mich macht das alles ziemlich traurig und klar ist es sehr merkwürdig, dass Sie Halluzinationen hat usw., aber sie kann nichts dafür! Es ist eine Krankheit. Meine Mama ist freiwillig in diese Klinik gegangen und hat eingesehen, dass sie Hilfe benötigt. Hätte sie ihre Tabletten verweigert oder nicht in die Klinik gewollt, dann hätte ich sie trotzdem dahin gebracht. Sie weiß ja im Moment auch nicht, was gut für sie ist und deshalb hätte ich sie dann gezwungen und sie hätte mir es später gedankt. Es ist für alle Familienmitglieder schwer, damit klar zu kommen ... gerade weil die Krankheit so viele realitätsfremde Symptome mit sich bringt, aber wenn man der betroffenen Person hilft, hat diese wieder eine Chance auf ein normales Leben. Ich werde mich nun auch intensiv damit auseinandersetzen und mich ausreichend informieren (eventuell Angehörigen-Selbsthilfegruppen), damit ich meiner Mama in Zukunft helfen kann und Ihr durch frühe Erkennung eines Rückfalls die Klinik ersparen kann. Wenn ich einen Nachbar hätte mit dieser Krankheit, würde ich diesem auch versuchen Hilfe zu beschaffen ... Wichtig ist, dass die Betroffenen ihre Medikamente bekommen und ein stabiles und ruhiges Umfeld zuhause haben. Ist dieses nicht gegeben, wäre ein betreutes Wohnen denke ich das Beste, damit die Medikation kontrolliert werden kann. Das hier sind nur meine Erfahrungen und Gedanken. An Alle Angehörigen: Seid stark! Seid einfach da und lasst den Rest die Profis machen. Wir, ohne diese Krankheit, haben nur ein gewisses Maß an Kraft und sind emotional zu gebunden, um unseren Angehörigen zu Hause ausreichend zu helfen. An Alle Schreiber ohne Hintergrundwissen: Wenn ihr selbst betroffen wärt oder Ihr ein Familienmitglied mit dieser Krankheit hättet, würdet Ihr so gewiss nicht darüber denken. Die Würde des Menschen ist unantastbar.

Schizophrenie
2017-09-18 20:08:14, Schmitz anke
Mein Sohn ist 35. Udo leidet unter der Krankheit, zudem ist er Politoxicomane. Weiß nicht mehr weiter, da er Klinikaufenthalt ablehnt.

Diagnose Schizophrenie
2017-08-17 00:16:57, Martin H Werner
Oben geschilderte Symptome sind zu vage bzw. zu allgemein gehalten, um aussagekräftig zu sein. Das trifft ja alles auf mindestens ein Drittel der Zeitgenossen zu! Präzisieren Sie Ihre Methoden!

chronische Schizophrenie
2017-08-11 18:20:51, fortwart
Zuerst meine Antwort an "momo"...mir geht es genauso. Komme nicht darüber hinweg, dass ich meinen Partner nach Hause ließ, alleine. Wir wohnten nicht zusammen. Leider habe ich zu spät bemerkt, wie schlecht es ihm ging. Zusätzlich zu seiner Schizophrenie, die vor knapp zwei Jahren wiederkam, hatte er eine Depression. Am letzten Tag, als er bei mir war, sprach er kaum noch. Leider ließ ich ihn nach Hause. Ein paar Stunden später erhängte er sich. Dass war vor knapp drei Monaten. Hätte ich vorher über Schizophrenie das gewusst, was ich mittlerweise weiß, hätte ich ganz anders reagiert. Trotz allem, ich würde die Partnerschaft mit meinen verstorbenen Schatz wieder eingehen. Die Menschen sind sehr feinfühlig und verständnisvoll für Ihre Partner. Es tut mir sehr weh, dass er die Welt durch Suizid verlassen hat und ich ihn nicht halten konnte. Zu spät habe ich bemerkt, wie er dem Abgrund zusteuerte. Er wollte sich nicht einweisen lassen und auch nicht durch den Psychiater begleiten lassen. Leider.

dumm
2017-08-10 06:46:18, Wolfgang Wagemann
Ich mache Taekwondo - auch Fortschritte - aber ich brauche sehr viel mehr Training als andere. Außerdem mache ich beim Kindertraining mit, weil ich mich mit 51 für nicht mehr aufnahmefähig halte. Außerdem muss ich dazusagen, dass ich Stimmen höre, Tag und Nacht...

Schizophrenie
2017-08-04 21:43:10, Michael
Ich habe für mich die optimale Therapie gefunden und die Schizophrenie komplett besiegt. Macht eine systemische Selbstintegration nach Langlotz! Ist extrem wirksam und nachhaltig!!!!

Missbrauch
2017-08-02 19:04:19, unheilbar
Ich muss mich meiner Vorrednerin anschließen. Nur wenn es unbedingt sein muss. Mit dem zusätzlichen Trauma kommt man nicht mehr zurecht. Man wird wie der letzte Dreck behandelt, genötigt und gedemütigt. Wer will schon jemanden im Zimmer haben, der HIV und Hepatitis hat durchs Fixen oder jemanden, der dir mit Mord droht, sobald du eingeschlafen bist? Ich will keine Menschen mehr sehen, die mit Überdosen und vollgeschissener Windel am Bein über den Flur schlurfen. Ich will nicht mehr zu Überdosen genötigt werden. Ich wollte auf 6 mg Risperidon auch nicht meine Leistungsfähigkeit, meinen Job und meine Freunde verlieren. Alles was ihr tut ist kontraproduktiv und diese kriminellen Machenschaften gehören angezeigt.

Studie
2017-08-02 18:29:50, unheilbar
Mehrere Studien besagen, dass die Medikamente das Gehirn schlimmer schädigen als Drogenkonsum. Ein MRT-Bild zeigte eine deutliche Abnahme der Neutriden. Weitere MRT-Bilder zeigen, dass das Gehirn schrumpft. Ein Arzt sprach von neuer Vernetzung, ich spreche hier von Genozid-zerstörten d2-, hht5- und alpha-1-Rezeptoren und die Unmöglichkeit, einen Rebound abzuwenden.

Fixieren Psychose - Trauma- Trauma-Trauma
2017-07-28 05:54:57, Nina
Eine Fixierung ist so grausam, es fehlen mir die Worte für solch ein Handeln. Und bin tief betroffen, weil das nicht in der Politik groß besprochen wird! Einem Menschen diese starken Gefühle zu unterbinden ist grausam. Sie müssen raus, und ja, sie sollen raus. Egal in welcher Art: schreien, treten, Wut, Trauer, Freude. Denn Gefühle sind da, um sie zu spüren.

Genialer Kommentar...
2017-07-25 00:23:07, DeineMeinungStinkt
@Maike: Super Kommentar, ernsthaft. Du findest es überheblich, dass es Selbsthilfegruppen und Therapien gibt? Klar, der Betroffene merkt ja meist auch, dass er krank ist (EBEN NICHT!). Dieses 'meine Meinung' Geschreibe ist so überflüssig....

3. Schub
2017-07-24 23:20:44, schwachsinn
Nach dem dritten Schub oder 5 Jahren soll es chronisch sein und dann wirst du weggeworfen wie Müll.

Behandlung
2017-07-24 15:33:14, dummkopf
Ich bin dadurch nicht dumm geworden, werde aber kleingehalten und wie ein Idiot behandelt.

Ich kriegs so hin
2017-07-21 00:07:30, leo
Hi, auch ich wurde einst, 8 Jahre ist das nun her, mit Schizophrenie diagnostiziert. Ich wollte von Anfang an keine Neuroleptika nehmen, hat sich bis heute nicht geändert, damals wurde ich jedoch gezwungen, was meine Suizidalität eher befeuerte denn eindämmte. Werde ich heute noch suizidal, das kommt vor, dann rauche ich einen. Wirkt sofort, man hat direkt kritische Distanz gewonnen, und kann es dann häufig sogar mit Humor nehmen. Das A und O der Krisenprävention ist Stressvermeidung; auch dabei bietet mir Cannabis gute Dienste. Auch habe ich festgestellt, dass ich ohne intensiven langen Schlafentzug in keine Krise rutsche; schlafen ist also auch im Sinne der Stressregulation extrem wichtig.Maßvolles Sport treiben scheint auch zu helfen. Tatsächlich höre ich noch gelegentlich Stimmen, aber ob der Inhalte sind die meist recht fix als stressbedingte Manifestationen der Angst identifizierbar. Und Angst ist ja als Warnmechanismus überlebenswichtig. Ich halte die Schizophrenie für nichts schlechtes; schaue ich auf meinen Lebenswandel, so würde ich viel eher, obgleich Agnostiker, von einem Geschenk Gottes sprechen. Denn ohne dass ich das erlebt hätte, so gruselig es auch gewesen sein mag, würden mir viele Einsichten, die mir heute selbstverständlich scheinen, fehlen, mein Leben wäre bedeutend ärmer. Die hohe Suizidalität unter Schizophrenen ist glaube ich auch ein zivilisatorisches Phänomen, ebenso wie die Klassifizierung der Schizophrenie als Krankheit ja keineswegs unumstritten ist.

Mutter ist in geschlossener Abteilung
2017-07-18 11:01:15, Sohn
Letztes Jahr ist mein Vater verstorben. Er hatte Blasenkrebs, der schon sehr stark im Körper wucherte. Nach einem halben Jahr ist der Hund überfahren worden. Meine Mutter hat dann alles von meinem Vater weggeworfen (auch Bilder und Andenken) und die Wohnung verändert. Ich dachte noch, das hat etwas damit zu tun, dass sie ein neues Leben beginnen will. Jetzt weiß ich, dass sie fast 10 Tage lang spät abends auf den Gleisen herumgelaufen ist. Als Nachbarn mir das erzählten, habe ich den Notruf angerufen und mit ihr gesprochen. Jetzt ist sie seit etwa 3 1/2 Wochen in einer geschlossenen Abteilung und wird dort behandelt. Sie klaut, sieht überall andere Leute, hört Stimmen und bildet sich viele Sachen ein. Ich weiß nicht weiter, ich hoffe, das gibt sich wieder. Ich weiß aber auch, dass sie nun die Medikamente für immer braucht und meine Verwandtschaft ist grandios dumm und ungebildet... Sie fingen schon an, dass die Klinik an allem schuld ist, meine Mutter müsse da raus. Chemie ist giftig. Bla bla bla...

Angehörige
2017-07-09 14:46:27, Sonne
Hallo Alex ! Bin auch mit der Krankheit konfrontiert! Die Leute, die sollen sich schämen ! Keiner sucht sich das aus! Aber die sogenannten Gesunden sollen mal lieber nachfragen, ob man Hilfe braucht! Lass dich nicht entmutigen!!

Wir würden dich vermissen!
2017-06-06 21:46:16, Asteria
Meine Mutter hat jetzt schon zum zweiten Mal versucht, diese Welt zu verlassen... Das erste Mal war ich ungefähr 15 Jahre alt, als ich sie in meinem Kinderzimmer zwischen Bett und Couchtisch, völlig benebelt von ihren Psychopharmaka, fand. Sie kam dann für längere Zeit ins Krankenhaus und ich kümmerte mich um meine 13jährige Schwester. Heute bin ich 25 und habe meine Mutter gestern wieder mit einer Medikamentenüberdosis (dabei werden diese mittlerweile vom ASB dosiert und sie hat nicht mehr die ganze Packung von jedem Medikament zu Hause) gesehen. Diesmal direkt im Krankenhaus. Sie sah so furchtbar aus. Sie hatte so eine Art Schaum im Mund und hat die ganze Zeit gezuckt, so als würde sie krampfen und konnte kein Wort sprechen, sondern gab nur krächzende Worte von sich. Zudem bekommt sie auch jetzt noch Sauerstoff zugeführt. Angeblich hat sie eine leichte Lungenentzündung. Man kann noch nicht genau sagen, ob sie irgendwelche Schädigungen davon trägt. In der Wohnung fanden wir eine große Menge Tabletten. Wie viele hatte sie wohl genommen, wo doch noch so viele Tabletten im Bett lagen? Woher hatte sie die Tabletten überhaupt? Aber am schlimmsten waren die Abschiedsbriefe. Für jeden Menschen, den sie liebte einer. Und das Handtuch, welches mir so gut gefiel, welches sie mir wohl vererben wollte... Wie soll ich ihr denn morgen begegnen? Wird sie dich für den Versuch schämen? Wird sie traurig sein, dass sie nun doch noch lebt? Bitte gebt euch nicht so schnell auf und sucht euch Hilfe! Auch wenn ihr es vielleicht manchmal nicht sofort sehen könnt, aufgrund eurer Krankheit, aber das Leben ist schön und ich bin mir sicher, auch in eurem Umfeld gibt es Menschen, die euch vermissen würden. Ich wünsche allen Betroffenen, die das hier lesen, alles Gute. Fühlt euch gedrückt.

verantwortungslos
2017-05-16 12:14:07, Iglu
Meine Eltern haben es mit ansehen müssen, wie man mich mit 14 und dann noch mal mit 18 weggesperrt hat. So etwas kann man den Eltern und den Patienten nicht zumuten. Verantwortungslos!!!

Ehp
2017-04-18 17:29:14, Katja
Bei mir hat sich ein Status eingestellt, dadurch lag ich eine Nacht im künstlichen Koma. Dies ist bei der 5. Behandlung passiert. Ich würde es jedoch weiter empfehlen, weil es mir bis dahin sehr geholfen hat. LG Katja

Meine Schwester ist wie weg
2017-03-14 21:56:51, Sorgenfresser77
Sie hört Stimmen! Menschen kommen aus den Wänden. Man wird gefragt, siehst du sie, sie stehen hinter mir. Sie nimmt Befehle von jemanden an, der nicht da ist !.... Kinder wurden polizeilich aus ihrer Wohnung geholt. Da sie Sachen geäußert hat, die schrecklich waren. Sie lässt sich nicht helfen nimmt keine Medikamente. Gesundheitsamt hat sie noch nicht eingewiesen, sie ist erwachsen.... Ich bekomme echt Angst, weil sie äußert Dinge, die für mich stark an Suizid denken lassen.... Was kann ich tun ?????

Schizophrenie
2017-02-21 09:50:14, Jenny Henseleit
Ich bin stationär in die Geschlossene gekommen da, jemand zu mir nach 13 Jahren Kontakt aufgenommen hat und wir Telefonnummern ausgetauscht haben, und ich hoffe, dass es mit den Stimmen hören irgendwann mal weg geht, weil mir das ziemlich auf die Nerven geht und derjenige mich der Zeit in Ruhe lässt.

Schizophrenie
2016-12-29 18:07:49, silke
Ganze Family kaputt,Vater hat Schizophrenie

Wird Schizophrenie vererbt?
2016-12-25 15:04:05, Sigrid Lenk
Ja, aber ich möchte wissen, warum es keine Heilung gibt und diese Erkrankungen seit dem Mittelalter nicht behandelbar sind. Der Pharma-Industrie laufen für die Forschung die Finanzen ins Endlose. Momentan sind die Kranken unheilbar. Jedes Krebsleiden ist dagegen in Abwägung ein Geschenk.

schuldfähig
2016-12-19 01:53:21, cortex
meistens ist es umgekehrt, dass mehr Schizos von ihren Mitmenschen gequält werden, weil sie sich unter den Nebenwirkungen nicht mehr wehren können.

chronisch
2016-12-19 01:08:12, cortex
Aber sicherlich, nachdem die Patienten erst einmal genug Medikamente genommen haben, kommt es sicher wieder und wird chronisch.

hirnstrukurelle Veränderungen
2016-12-19 01:00:33, cortex
Die Schizophrenie lässt dich nicht mehr schlafen, du wirst herumirren, als ob du besoffen wärst. Die Medikamente machen dich körperlich abhängig, die d2 htt5 Rezeptordichte wird verändert, es sterben Nervenzellen ab und die verbliebenen sollen nach dem Absetzen nun das leisten, was die anderen schon vorher nicht gut genug konnten. Die Medikamente sind echt das letzte und die, die sie verschreiben, haben wohl keinen Eid geleistet, denn sie zerstören Leben anstatt sie zu schützen.

Schizophrenie Selbsthilfegruppe
2016-12-05 09:55:08, pogopeter
ich bin an Schizophrenie erkrankt und suche im Raum Düsseldorf, Hilden, Langenfeld eine Gesprächsgruppe. Email an Meinhardklothuuuu@web.de

da sein
2016-11-16 22:19:04, Siri81
Ich habe zu helfen versucht. War da. Es kommt mir vor, als sei diese Erkrankung bei sensiblen und intelligenten Menschen und quält sie. Selbstmord ist so ein weites Feld. Welcher Teil wollte das? In welchem Moment? Egal. Unabänderbar jetzt. Zu stolz gewesen vielleicht. Zu naiv. Alleine schaffen? Zu zweit ist vieles einfacher. Einfach sein dürfen wie man ist. Freundachaft vielleicht. Weil ich es bei meinem Bruder erlebt habe, möchte ich einem anderen als Ansprechpartner dienen. Ich bin da. Und stark genug für deine Wahrheit. Wenn du möchtest melde dich. Whatsup 0176 22345020 und ja, die Welt und Arbeitswelt ist größtenteils wirklich mies. Vielleicht weil man die Erkrankung nicht auf den ersten Blick erkennen kann.

Schizophrenie Langzeittherapie
2016-11-13 20:52:43, Frank
Hallo, ich nehme jetzt seit 21 Jahren Neuroleptika. Sie sind mittlerweile so gut, dass man mir im normalen Umgang die Schizophrenie nicht anmerkt. Dies ist auch ein Risiko, denn man kommt leicht auf den Gedanken, man wäre gar nicht krank. So kam es vor 6 Jahren auch zu einem Rezidiv, durch nicht mehr vorhandene Krankheitseinsicht. Mit der Wiedereinnahme der Neuroleptika bin ich wieder stabil. Das Rezidiv hatte in meinem Leben aber weitreichende Konsequenzen. Ich habe meinen Job verloren und die Tatsache, dass jetzt jeder von meiner Krankheit weiß, ich lebe in einer Kleinstadt, führt dazu, dass ich keinen neuen Job mehr finde. Ich bin mittlerweile verrentet.

Entstehung
2016-10-20 18:28:25, der lenz
THC und die körpereigenen Endocannabinoide benutzen dieselbe Andockstelle, den cb2 Rezeptor. THC hat eine längere Halbwertszeit als cbs. 8 Stunden gegen eine halbe Stunde, wenn jemand dauerhaft bekifft ist, kommt es, dass das THC nicht mehr gut genug abgebaut wird. Durch die dauerhafte Stimulation wird aber auch mehr Histamin ausgeschüttet, was dem zeigt, dass er eine Entzündung hat, die Fresszellen im Gehirn die Mikroglia kappen deswegen mehr Nervenverbindungen als nötig, so kommt es zu einer Reifestörung der Nervenzellen.

damit das Kind auch die Schule schafft
2016-10-10 01:10:35, retalin ist auch amphetamin
ich hatte jemanden kennengelernt, dessen Etern nur sein bestes wollten, sie waren dann immer bei ihm und haben sich gegenseitg angeschrien in seinem Kopf

Kinderbasteln
2016-10-10 00:45:59, herablassend
neben jedem Friedhof gibt es auch einen Floristen, der einen Kranz für Beerdigungen steckt, ich habe schon Leute gesehen, die vorher Ingenieure waren und durch Ergotherapie beim Aufwickeln von Papier ihr Selbstwertgefühl endgültig zerstören durften

Fehlbehandlung
2016-10-10 00:40:49, jaja
Ich habe bereits eine Frau gesehen, bei der eine Elektrode falsch angesetzt wurde. Fazit: Motorcortex kaputt, da Kinnlade unten, sieht aus wie ein Zombie, wurde wie ein dummes Kind behandelt. Was war das für mich ein Spaß, die Ärtzin zusammenzustauchen, "hat ihre stelle gewechselt", gut so

Falsche Richtung
2016-09-16 18:23:50, Marie
Natürlich sind Schizos gefährlicher als normale Menschen, fragt mal Herrn Schäuble, John Lennon kann man ja leider nicht mehr fragen. Statistiken im Vergleich zu gesunden Menschen greifen nicht, da Schizophrene das absolut unberechenbar und ohne Grund tun. Man sollte sie solange in geschlossenen Einrichtungen behandeln, bis sie GEHEILT sind. Die wenigen Fälle, die nicht heilbar sind, müssen dann sicher und ihren Bedürfnissen gerecht behandelt werden. Das einzige, das so eine "Aufklärung" bringt, ist ein Verlust an Glaubwürdigkeit. Auch Vergleiche mit Depressiven oder Ptbslern schaden nur. Mein schizophrener Nachbar hat meinem Vormieter schon die Türe eingetreten, bei mir hat er es auch versucht und mich bedroht, da ich aber keine Zeugen hatte, wird nichts gemacht. Wenn die Schizophrenie nicht heilbar ist (das kann man ja nach einer gewissen Zeit sagen), ist es kein Vergleich mehr zu normalen Menschen, die krank sind, es sollte als geistige Behinderung gelten.

thc>cbs
2016-09-10 11:21:29, hypothese
Kann es sein, dass das THC das körpereigene cbs verdrängt, da es eine längere Halbwertszeit hat und so der Körper es nicht mehr selber bilden kann? Das würde heißen, dass die Reize nicht mehr richtig verarbeitet werden können und es wie beim Domino von Neuron zu Neuron falsche Signale gibt, also ist es eine Stoffwechselstörung, die weitere Kreisläufe in Gang setzt? Histamin? Könnte man langsam nicht mal die alten Bezeichnungen wie paranoid abschaffen und eher auf die Genetik oder den Auslöser wie Drogen, Stress eingehen, anstatt die Leute mit Neuroleptika vollzupumpen, bis sie Alzheimer haben?

Sind Menschen mit Schizophrenie selbstmordgefährdet?
2016-08-16 08:27:00, Alex
Ja warum? Unsere Gesellschaft ist so was von brutal geworden in Hinsicht fehlender Menschlichkeit, kommt noch dazu, dass keine Gnade in unserer Arbeitswelt existiert, was die Integration von psychisch Kranken (insbesondere Schizo-Typen) ermöglicht wird

Sieht man einem Menschen an, dass er an Schizophrenie leidet
2016-08-16 07:14:34, Alex
Ich leide seit 15 Jahren an Schizophrenie. Von dort, wo ich herkomme, ist die Stigmatisierung Alltag und trägt zur Genesung nur wenig bei. Man vermeidet mich stetig und hat Spaß daran.

Psychose
2016-08-10 22:55:37, Zweistein
Das schlimmste ist die eigene Ungewissheit. Man fühlt sich selbst gegenüber so fremd. Wie es anfing, erinnere ich nicht mehr, ich kiffte eines Tages, ging ich an meinen Lebensstil anzuzweifeln, ich hörte Stimmen, sprach in mir mit Gott und dem Teufel, ich erkannte mein Gesicht nicht mehr im Spiegel. Ich habe keinen Bezug mehr zu Menschen, ich suche nach Verbundenheit, um etwas zu erfühlen, da ist nichts mehr. Ich habe zu offen mit meiner psychischen Erkrankung gesprochen, jeder meiner alten Freunde behandelt mich wie einen Idioten. Man fühlt sich ausgegrenzt, man verliert alles, ein normales Leben, ich weiß nicht mehr wie das aussieht. Schizophrenie oder Depression ich kann nicht unterscheiden. Jetzt gehe ich zum Psychiater. Es gibt viele positive und negative Aspekte meiner Krankheit, eigentlich würde ich lieber zurück und vorankommen, aber es ist nicht möglich. Es gibt keine Struktur, mal überkommt mich ein Jesuskomplex, durch Trigger draußen laufe ich rum, wie auf glühendem Eisen, welches meine Sicht benebelt. Meine Gestik spielt verrückt, ich habe Ängste. Mal habe ich Geistesblitze, Ideen. Brillante Ideen. Bezüglich Themenbereichen, die mich nie interessiert haben, durch reines Herzdenken. Ideen in der Physik und Naturwissenschaft, die sich oft bestätigt haben. Nach einiger Zeit der intensiven Arbeit verfalle ich wieder in Lethargie, bei emotionaler Belastung. Eine Beziehung zu führen, körperliche Nähe zuzulassen, ich habe mit meinen 23 Jahren noch nie eine Frau geküsst, die ich liebe. Ich habe unzählige Menschen verletzt, es nicht realisiert, mir wichtige Menschen verloren, die ich liebe. Eine eigene Persönlichkeit besitze ich kaum noch. Ich bin größtenteils in meinem Zimmer, habe viele Freunde, bei jedem verstelle ich mich anders. Ich nehme alles intensiver war, nur mich selbst nicht. Mal bin ich Tod, mal bin ich lebendig. Den einzigen Abschnitt in meinem Leben, mit eigenständiger Persönlichkeit, hatte ich nach einer Trennung, nach der Psychose. Ich war glücklich, extrovertiert, selbstbewusst und anerkannt. Jetzt arbeite ich in der Pflege. Ich tue mich schwer, mich zu strukturieren. Ich wollte mal etwas erreichen. Erwachsen werden, Veränderungen wahrnehmen und verarbeiten, oder eine schwere Psychose. Viele halten Abstand zu mir, ich distanziere mich, neue Freunde distanzieren sich von mir. Mir bedeutet das alles nichts. Menschen bedeuten mir nichts, es ist grausam. Manchmal wünsche ich mir den Tod, manchmal akzeptiere ich mich, wie ich bin, verwerfe den Gedanken und versuche an mir zu arbeiten.

Vererbung
2016-08-10 19:30:43, Christine
Hallo Susann, ich habe auch einen schizophrenen Sohn, mittlerweile 25 J. Bei ihm ist die Schizophrenie schleichend in der Pubertät losgegangen. Ich habe in der damaligen Phase auch immer wieder versucht bei Schulpsychologen, Jugendpsychiater, Erziehungsberatungsstellen mir Hilfe zu holen, aber leider, leider hat es niemand erkannt. Jetzt ist er schon zum 2. Mal in der Psychiatrie und es bricht mir fast das Herz. Ich bin mir sicher, wenn man es früher erkannt hätte, wäre es viel einfacher zu behandeln gewesen. Ich möchte Sie ermutigen einen guten Psychiater od. Psychologen mit ihrem Sohn aufzusuchen und seine Veränderungen abklären zu lassen. Die Frage, ob so etwas vererblich ist, ist schwierig zu beantworten. Mir wurde gesagt, dass die Veranlagung die Krankheit zu bekommen, vererbbar ist und ob sie ausbricht oder nicht wiederum Typsache ist. Bei uns ist es auch nicht belegt, ob es in der Familie vorgekommen ist, aber ich glaube meine Oma mütterlicherseits litt daran.

Straftaten nach stgb - schwere Körperverletzung durch "psychisch" kranken Täter
2016-07-19 21:01:03, iraschlumpl
Nach nunmehr 3 schweren Straftaten (Körperverletzung), alle aktenkundig, ist der Täter immer noch auf freiem fuß; was muß denn noch passieren, damit so eine Gefahr für die Allgemeinheit endlich weggeschlossen wird?????? Meine Frau hat es am Wochenende am eigenen Leib erfahren müssen. Polizei steht macht- und hilflos gegenüber, weil die Justiz es nicht gebacken kriegt, die Opfer zu schützen und nicht den Täter...

*
2016-06-30 23:30:54, *
Ich finde es extrem anstrengend schizophren zu sein. Kann mir das jemand abnehmen? Nur für eine Stunde. Das ist voll belastend. Ich würde gerne mal wissen, wie es ist, das nicht zu haben.

Vererbbar?
2016-06-27 07:33:31, Susann
Hallo, ist Schizophrenie vererbbar? Mein Sohn ist Teenager und hat mehrere Anzeichen für Schizophrenie. Ich habe große Angst, da beim Kindsvater diese Diagnose einmal im Raum stand. Er sich aber nicht behandeln ließ und ein weiteres Zusammenleben unmöglich machte. Mein Sohn zeigt immer mehr dasselbe Verhalten. Alles aufzuzählen würde hier den Rahmen sprengen. Ist es möglich? Auch wenn beim Kindsvater es nie wirklich vom Arzt bestätigt wurde, da der Kindsvater sich immer geweigert hat. Ich mache mir große Sorgen.

Schizophrenie
2016-06-25 04:01:16, uwe
Habe heute einen Selbsttest gemacht, um festzustellen, ob ich Schizophrenie habe. Testergebnis: ich habe Schizophrenie.

Ist man mit Schizophrenie schuldfähig?
2016-06-21 17:55:04, Uwe
Erschreckend die Aussage: "Wenn jemand krank ist, sollte er auch bei Kranken wohnen oder gleichen der Art."

mein Sohn
2016-06-15 23:51:45, irena
Mein Sohn ist 21 Jahre und hat paranoide Schizophrenie. Es ist wirklich hart. Ich kann ihm nicht beibringen, dass er medizinische Versorgung braucht. Kann mir noch jemand etwas darüber sagen? Jeden Rat und Hilfe würde ich nehmen.

paranoide Schizophrenie
2016-06-13 21:36:52, karin
Seit 2009 erhalte ich Imap wöchentlich 0,9, bin es jetzt seit 10 Wochen am Ausschleichen, bei nur 0,2. Keine Rückfälle noch Symptome, es geht mir bestens, keinen Rückfall erlebt beim Reduzieren, außer Schweißausbrüche vom Entzug und gestörter Schlaf sowie leichten Kopfdruck. Hoffe, dass ich es endlich geschafft habe. 0,2 nehme ich nur noch 4 Wochen und damit ist das Ausschleichen beendet und ich bin psychisch stabil geblieben.

Stigma
2016-06-12 09:28:36, gut
Paranoia kann man mit der Angst eines HIV-Kranken vergleichen, wegen seiner Krankheit ausgeschlossen zu werden, nur dass der Schizophrene keine Angst hat, sondern schon vorher zu wissen scheint, was auf ihn zukommt, und zum Angriff übergeht, ohne über die Konsequenzen nachzudenken.

Mobbing
2016-06-06 16:42:32, arme wurst
Ich bin nach einem oder mehreren Fehltritten dermaßen fertig gemacht worden, dass ich nicht mehr schlafen konnte, fast verhungert wäre, und tja, nun bin ich schizophren. Ich denke, alle Leute reden schlecht über mich, habe durch die Medikamente Hirnschäden und werde im Leben nicht mehr glücklich. Warum hat mir niemand zugehört und mir jeder erzählt, ich wäre sowieso nur ein Kind? Halluzinationen habe ich auch. Als ich das erste Mal in der Klinik war, wurde ich noch ausgelacht von den Ärzten, wie blöd ich wäre. Die folgenden 5 Jahre bin ich mit hochpotenten weggeschossen worden und heute wird mir noch gesagt, jeder ist für sich selber verantwortlich. DANKE!!!!

sie besiegt mich
2016-06-04 10:31:11, leider
Es tut mir leid, aber je mehr ich mich darüber informiere, um so hoffnungsloser werde ich. Gibt es eigentlich Sterbehilfe oder in absehbarer Zeit eine Lösung für mein Problem? Ich habe die Diagnose jetzt schon 5 Jahre, was heißt, dass es chronisch ist, es ist ein chronischer Verlauf. Medikamente haben nur begrenzt geholfen. Ich würde mir nur wünschen, dass es endlich weg geht.

Definition von Wahn
2016-05-31 13:21:06, Roman
Dies ist die gängige Definition von einem Wahn und sie ist wahrscheinlich auch in den meisten Fällen korrekt. Dennoch gibt es einige Ausnahmen: So gibt es z.B. Wahnvorstellungen, die sich derzeit nicht widerlegen lassen (v.a. mit religiösem Inhalt) oder andere, die sich manchmal als real erweisen (Eifersuchtswahn). Zudem zeigen Studien, dass die Intensität von Wahnvorstellungen sich - über einen längeren Zeitraum betrachtet - durchaus ändern kann und sie deshalb nicht zwingend "unkorrigierbar" sind.

Ich
2016-05-27 00:19:54, Yunus
Ich ist Selbstvertrauen, Können, Ängste bekämpfen, Erst dann kommt Wir, Ihr, Sie. An sich selbst glauben.

Das ist so irreführend.
2016-05-24 20:52:00, Hänsl
Eine Ichstörung ist nicht mit Telepathie, Empathie oder Medialität, die es auch gibt, gleichzusetzen. Sondern eine störende Belästigung durch Auflösung der Grenzen mit wahnhaftem, störendem, Inhalt (Gedankeneingebung, Entzug, Ausbreitung.), der von anderen und der Person als störend wahrgenommen wird.

Schizophrenie
2016-05-24 11:39:38, hilfe
Nun gut, es kann sein, dass man einfach aufgibt, weil nichts geholfen hat, man immer mehr merkt, dass das Problem unerträglich wird, niemand einen versteht, man nicht mehr reden kann, sich immer angegriffen fühlt und ganz einfach von Angst zerrissen wird. Am schlimmsten sind die Trigger, wenn man denkt, die Leute beschimpfen einen, obwohl es ist egal. Wenn man als verrückt gilt und es chronisch ist, bekommt man keinen Job mehr, nur Tätigkeiten weit unter dem Können, es ist herablassend, wenn man auf die Nebenwirkungen von den Neuroleptika reduziert wird und dass beim Absetzen immer wieder der Rebound kommt. Da ist der Tod gar nicht mal so übel als durch Isolation totale Leere im Kopf, Konzentrationsunfähigkeit, ohne Freunde außer Telefonseelsorge, keinen zum reden, es ist endlos, einzig und allein. Nachts, wenn es still ist, geht es einigermaßen, ansonsten die Hölle

Verdacht auf S.
2016-05-23 18:55:22, Numan D.
Ich bin mir nicht ganz sicher, aber manchmal höre ich Stimmen und Geflüster oder Töne einfach so ohne jeden Grund und weiß auch nicht, woher sie kommen. Die Stimmen sind immer unterschiedlich und treiben mich in den Wahnsinn. Das ist nicht wie früher als Nebensache zu bezeichnen, sondern öfters tut es wirklich im Kopf weh und plötzlich bekomme ich Angst und fange an, irgendetwas sinnloses zu machen oder mich unwillkürlich zu bewegen und ziellos durch die Wohnung zu laufen. Nachts hab ich immer öfter Alpträume und die Schule geht langsam den Bach runter. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich möchte einfach nur weg.

Alternative Menschlichkeit
2016-04-28 17:40:16, Tim
In Europa ist die Einrichtung mit dem größten Erfolg bei Schizophrenie in Finnland. Sie wurden in Youtube dokumentiert. Sie wissen, dass sie keine Medikamente brauchen, außer es findet zu wenig Schlaf statt. Schizophrenen mit Menschlichkeit/Empathie zu begegnen, auch in akuten Schüben, heilt am nachhaltigsten. Die Ärzte dort stehen auch nicht über den erkrankten Menschen. In Deutschland ist nur ein schlechter Abklatsch dessen vorhanden (Soteria). Ein völliges Herz öffnen dem Schizophrenen ist den Ärzten in der Regel nicht möglich und sie wollen es auch nicht. Medikamente wirken schnell und gut gegen Symptome. Von einigen Langzeitschäden spricht mein Vorredner. Fakt ist, es gibt die 24-Stunden-Betreuung mit mehreren Personen zum Schutz und zur Gabe von Empathie nicht. Ob die viele Medikation langfristig die richtige Entscheidung ist, bezweifle ich. Absetzen geht natürlich auch nicht, ohne dass es zu einer Krise kommt.

Wahn eine Fehlwahrnehmung??
2016-03-22 16:09:56, Matthes Reiser
FALSCH!! Die Stimmen, aber auch andere Wahrnehmungen aller anderen Sinne, sind KEINE Fehlwahrnehmung, sondern REAL und damit auch existent! Sie wird von Psychiatern, Psychologen und normalen Menschen NUR deshalb als Fehlwahrnehmung bezeichnet, weil DIESE eben davon NICHT betroffen sind: So können zum Beispiel "Stimmenhörer" Teil eines kollektiven Bewusstseins sein, das in erster Linie nur eben unter Stimmenhörern real existiert: Neben dem laut werden der eigenen Gedanken, hören Stimmenhörer AUCH fremde! Gedanken (im Kopf). Das erklärt im übrigen unter anderem auch, warum die "Stimmen" bei den meisten so negativ behaftet sind: Sie stellen eine Reizüberflutung im Gehirn dar, die das Gehirn nicht mehr verarbeiten kann und als äußerst "lästig" empfunden wird: Somit "steinigen" sich Stimmenhörer oftmals gegenseitig. Auch hier gilt: Was nicht wahr sein darf, kann auch nicht wahr sein: Ja! es gibt "telepathische" Verbindungen unter Stimmenhörern. AMEN.

Auren
2016-03-14 21:17:37, Susa
Bei mir wurden epileptische Auren fehldiagnostiziert, da haben die Ärzte gesagt, es seien schizophrene Symptome der Denkzerfahrenheit. Irgendwann ist ein anderer Arzt draufgekommen. Die Schizophrenie-Medikamente (atypische Neuroleptika) hatte ich zum Glück zu dem Zeitpunkt ohnehin schon abgesetzt, weil sie so viele Nebenwirkungen hatten.

Vorsicht, Nebenwirkungen! gilt auch für Klinikaufenthalt
2016-03-14 21:10:24, Susa
Ich bin seit zwei freiwilligen Klinikaufenthalten eine vehemente Kritikerin der stationären Psychiatrie. Insbesondere halte ich Klinikaufenthalt für suizdalitätsfördernd und möchte nicht zu einer kontraproduktiven Maßnahme gezwungen werden. Mit einer Patientenverfügung nach § 1901a kann man sich vor Zwangsmedikation schützen. Aber ich finde, das Gesetz sollte noch erweitert werden und man sollte auch mit Eigengefährdung begründeten Klinikaufenthalt untersagen können. Übrigens hat das Bundesland Bayern die höchste Rate an Zwangseinweisungen pro 100.000 Einwohner. Und die Suizidrate? Auch weit überdurchschnittlich. Bringt es also was

Meinung
2016-03-14 20:52:42, Susa
Gegenfrage: Wie oft passiert es eigentlich, dass nach dreistündiger politischer Diskussion jemand der Beteiligten seine politische Ansicht geändert hat?

Abstellgleis
2016-02-23 00:04:53, ...
oh wie dankbar, ein echter Segen für mich, ich glaube eher, dass es selbst den behandelnden Arzt nicht interessiert, wie es mir geht. Aber könnte man die Krankheit heilen, dann würde ja niemand mehr was verdienen, und dazu den Verläufen, die sich von allein bessern sollten, seid ihr unfähig, dass zu erkennen?

Meningitis
2016-02-18 17:43:16, Frage
werden alle Patienten auch darauf getestet?

Schlaflosigkeit
2016-02-10 12:41:33, Heidi
Ist Schlaflosigkeit ein positives oder negatives Symptom?

rauchen
2016-01-31 19:57:05, noradenalin
Das muss wohl an den Neurotransmittern liegen, welche die Medikamente blocken, z.B. Noradrenalin, was aus Serotonin und Dopamin gebildet wird. Noradrenalin sorgt zum Beispiel dafür, dass sich die Gefäße verengen und ist auch dafür da, dass man bestimmte Wahrnehmungsinhalte ausblenden kann. Nur ist leider Nikotin nicht Noradrenalin.

Mein Versehen
2015-12-29 13:46:30, kʊssᅁ
Der Link von Marek wurde verwechselt mit jenem vom MMW (ganz oben)

Navigator-Team-Kommentar an Marek
2015-12-29 13:40:40, kʊᄙsᅁ͚
Bezweifle, dass Sie den verlinkten Text zur Kenntnis nahmen

an Marek
2015-12-15 14:15:06, Navigator-Team
Hallo Marek, den Test kennen wir nicht und wollen ihn wegen der uneindeutigen Website auch nicht bedienen. Insgesamt besteht bei solchen Testangeboten immer Grund zur Zurückhaltung, es sei denn, sie entstammen einer eindeutig vertrauensvollen Quelle. Viele Grüße Ihr Navigator-Team

Schizophrenie
2015-12-15 13:17:48, Marek
Was halten Sie von diesem Test? http://testschizophrenie.de/

Warum nehmen Patienten die Medikamente nicht ein
2015-11-30 20:53:45, Molly
Wenn ein Medikament überhaupt bei dem betreffenden Patienten wirkt, stimme ich dem zu. Das Problem ist halt, dass man eine regelmäßige Einnahme in der verordneten Dosis bei den auftretenden Nebenwirkungen oft nicht aushalten kann und sich dann zusätzlich noch Depressionen einstellen, weil man so einfach nicht mehr leben kann und will.

Gefühllos
2015-11-29 21:47:06, Alex
Aus eigener Erfahrung mit Neuroleptika kann ich sagen, dass das in erster Linie mit der Wirkung derselben zusammenhängt.

Gruppe?
2015-11-26 09:50:48, Fini
Hallo, ich leide selbst an paranoider Schizophrenie und wollte nun wissen, ob es im Raum Mannheim keine Selbsthilfegruppen gibt..

Imap absetzen - möglich, aber vorher mit Arzt sprechen
2015-11-25 12:03:29, Navigator-Team
Hallo Karin, dass Sie das Neuroleptikum Imap absetzen wollen, ist natürlich gut verständlich. Allerdings ist tatsächlich nicht auszuschließen, dass es dadurch zu einer erhöhten Rückfall-Wahrscheinlichkeit kommt. Wie hoch diese Gefahr ist, ist aber aus der Ferne nicht zu beurteilen. Das kann, wenn überhaupt, nur Ihr behandelnder Arzt vor Ort beurteilen. Was man sich immer klar machen muss: So unangenehm Neuroleptika auch sein mögen, sie mindern die Symptome einer Schizophrenie. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass eine Symptomfreiheit bei Ihnen auch allein am Imap liegen kann. Aber wie gesagt, wir können Sie von hier aus unmöglich seriös beraten. Alles Gute und viele Grüße Ihr Navigator-Ärzte-Team

paranoide Schizophrenie wurde 2009 festgestellt
2015-11-25 11:27:13, karin
Ich werde seit 6 Jahren mit Imap Depotspritzen behandelt. Ich war trotz dieser Erkrankung ein friedliebender Mensch, hatte akustische Stimmen hören und Halluzinationen. Möchte nach 6 Jahren das Medikament absetzen, es hat mir sehr geholfen, aber darf ich das jetzt nach 6 Jahren absetzen, oder besteht die Gefahr eines Rückfalls?

Amisulprid
2015-10-15 18:49:02, anne
Ich nehme seit 8 Jahren Amisulprid und habe langsam das Gefühl, dass es die Ärzte uberhaupt nicht interessiert, ob man noch Medikamente braucht oder nicht. Bei dem einen Psychiater wurde ich zwar alle 3 Monate hin bestellt uund ab und zu gefragt, ob ich auch brav meine Tabletten nehme, und der zweite Neurologe/ Psychiater macht keine psychiatrische Behandlung, verschreibt mir aber das Medikament. Nun habe ich für ein Verkehrsgutachten den Amisulpridspiegel testen lassen. Der Wert ist 69, Normwert 100- 320. Frage ist 69 ein guter Wert oder besagt das, dass die Dosierung zu niedrig ist?

Suizid
2015-10-14 16:49:15, Veronika Maaß
Ich habe am 26.09. 2015 meinen Sohn verloren, er sprang vom Hochhaus aus dem 24. Stock. Er litt an einer paranoiden Schizophränie, aber er wollte keine Hilfe annehmen, keine Medikamente. 4 Therapien waren erfolglos, das hat ihn mit 24 Jahren das Leben gekostet. Wir waren alle ratlos und mussten hilflos zusehen, wie er uns immer mehr entglitt und in seiner eigenen Welt lebte. Ich bin so unsagbar traurig, aber was häte ich tun sollen, es war seine eigene Entscheidung, er war erwachsen und ich wollte ihn nicht zwangseinweisen lassen, das hätte nur für den Moment etwas gebracht. Möge es ihm gut gehen, wo immer er jetzt ist, und möge seine arme Seele Ruhe finden.

gefakte Schizophrenie
2015-09-29 03:50:12, alibaba
Genau das ist das Problem. Jeder kann jederzeit zum Psychiater gehen und es werden oft leichtfertig Diagnosen verteilt. Man denke nur an Lütz's Bücher. Ich kenne mehrere Fälle, wo Menschen eine psychiatrische Diagnose übergestülpt wurde, so dass diese keine Gefahr mehr für Machtinteressen/Missbrauch waren. Auch sind mir Fälle bekannt, die nicht arbeiten wollten und sich dann psychiatrisieren ließen.

..
2015-09-28 18:28:01, Daniel
Was Sie nicht erwähnen, ist, dass kranke Leute oft in eine Psychiatrie geschickt werden (wie bei mir, als ich minderjährig war). Die Leute dort sind nicht (unbedingt) die nettesten. Ich habe negative Erfahrungen mit der Kinder- und Jugend-Psychiatrie, in der ich war. Dass ich nach ca. einem Jahr (für ein weiteres Jahr) in ein Heim geschickt wurde, in dem kranke Leute wohnen, ist wohl das dümmste, was sich Menschen ausdenken können. Wer will schon mit Gleichgesinnten (die vielleicht noch schräger, wie bei mir, sind) hin? Die Betreuer dort waren auch Schei**e. U.a haben sie meine Mutter beleidigt (auf inoffizielle Weise), gelogen und so getan, als hätten sie nichts gemacht, damit ich (vermute ich mal) mich nicht aufrege. Ebenfalls merkt man doch, dass diese Leute einen für eine Art geistig Hängengebliebenen halten. Hätte man mich nicht in eine der 2. Einrichtungen geschickt, wäre ich bis heute der Alte. Durch die negativen Erfahrungen wird man zu jemanden (ich weiß es auch nicht genau), der eher in Richtung (sorry für die Hater) Azzlack geht (Asozialer Kanake). So war/ist es bei mir jedenfalls [gewesen]. Wenn Sie jemand *Wörter fehlen* so konfrontiert, würden Sie nicht auch eher auf Abstand gehen usw.? Auf Leute die damit nichts zu tun haben - oder hatten, wirkt man ähnlich wie auf die, die sich eher in die 'Negative' Richtung bewegen. Also genau so Kacke wie sie es verdienen (unter dem Satz: "Du kriegst was du verdienst").

Really?
2015-09-28 18:09:27, Daniel
Hallo, ich selber bin an Schizophrenie erkrankt, allerdings habe ich vor niemandem Angst, genauso wie vor ihren erwähnten komischen Beschreibungen eines Drahtes (wie auch immer). Ebenfalls habe ich mich auch seit den 2 Jahren Erkrankung nicht einmal "Isoliert" gefühlt. Nebenbei: Dank der 'Super Ärzte', die mir Risperdal verschrieben, habe ich gar keine Gefühle mehr. Falls es relevant sein sollte, ich bin auf Placebos umgestiegen (was ich jedem Kranken empfehle).

Beginn meiner Schizophrenie
2015-09-16 09:43:12, Timo Knoblich
Bei mir begann sie mit extremen Störungen der Kognition, Schlaflosigkeit, schlimmsten Depressionen und massiven Angstzuständen.
Ich dachte, dass meine Lehrer durch Außerirdische ersetzt worden seien, alles kam mir so unwirklich vor, wie in einem Horrorfilm, als hätte ich, der nie im Leben Drogen konsumiert hat, einen Horrortrip nach LSD-Einnahme durchgemacht!!!

Paranoid
2015-09-06 13:36:45, Ärztin
Egoist. Denkt nur an sich. Vertraut niemandem (Partner /Kind/Freunde/Nachbarn /Eltern .. Letzte Wort haben. Ist immer im Recht, obwohl es nicht stimmt. Von sich nichts erzählen/rausgeben. Aber alles selber haben (alles). Vertraut niemandem. Und behauptet, ist der/die beste.

paranoide Schizophrenie
2015-08-30 18:18:20, karin
Ich bin 64 Jahre und erkrankte 2009 an paranoider Schizophrenie. Imap fluspi 0,9 einmal wöchentlich gespritzt und nahm bis heute 23 kg zu, Schlafstörungen jede Nacht. Kann man dieses Medikament nach fast 6 Jahren wieder absetzen? Meine Erkrankung war extreme Stimmen hören und später kamen Halluzinationen dazu, die Imap ist sehr hilfreich, war vorher immer lebenslustiger Mensch, es kam schleichend.

Schizophrenie heilen
2015-08-28 21:04:39, hungerleider
Es ist wichtig, dass man beschäftigt ist und sich konzentrieren kann. Außerdem sollte man selbst immer genug trinken und auf genügend Schlaf achten.

Müller
2015-07-30 02:53:18, Dirk
Wenn man einem kerngesunden Menschen einige Zeit lang Neuroleptika geben würde, dann würde man ihm das sehr wohl ansehen: fehlende Körperspannung, schlurfender Schritt, stumpfe Augen. In den Entwicklungsländern, wo die Erkrankten aus Kostengründen keine Neurololeptika bekommen, ist die Heilungsrate höher als bei uns, (Quelle: Spiegel Online)

hang1
2015-07-13 20:53:26, Cynthia
Sie wissen doch gar nicht, wie sich das anfühlt! Sie lesen es auch nur aus Büchern.

Schizophrenie
2015-07-12 07:07:11, Hallo
Ich bin schizophren und nicht intelligent. Seitdem ich erkrankt bin, verliere ich meine kognitiven Fähigkeiten. Ich bin arm deswegen, kann ich mir keine Klinikaufenthalte leisten. Es ist schlimm zu beobachten wie ich langsam unfähig werde ohne Hilfe von anderen zu leben.

Vielleicht ist es nicht der Schizophrene, der in erster Linie Behandlung braucht
2015-07-04 10:03:12, Andre Krupka
sondern die Masse an unerfahrenen Vollidioten, die nicht in der Lage ist, eigenständig zu denken und zu handeln (das sind die wahren Geisteskranken) Unwissenheit, gibt es was Schlimmeres? Mein erster Nervenzusammenbruch und auch jeder weitere wurde von Menschen verursacht, absichtlich. Aber ich lache als Letztes, denn das macht mich nur stärker. Der Grund für den Nervenzusammenbruch war übrigens eine menschliche Handlung. Ich habe lediglich einen Typ in Schutz genommen, der oberflächlich ausgelacht wurde. Damit habe ich mich zur Zielscheibe gemacht, ja ich weiß! Und war es falsch? Nein, ich werde immer wieder so reagieren. Ich sehe es einfach nicht ein, nur um dazuzugehören, meine Prinzipien über Bord zu werfen. Dann heule ich halt noch 10 mal, na und, wenn‘s drauf an kommt, rennt ihr und ich stelle mich vor euch, um euch zu helfen (und dann werde ich auch erst interessant). Traurige Dreckswelt !

Der wahre Auslöser ist ein ganz anderer meiner Meinung nach als überall behauptet
2015-07-04 09:34:52, Andre Krupka
Hi, ich bin André, und ich bin mir mittlerweile sicher, dass bei mir eine Schizophrenie vorliegt. Im Gegenteil zu den meisten bin ich sehr objektiv ich lese nun seit Stunden darüber und nirgends wird beschrieben, wieso ich so geworden bin. Das kam nicht aus‘m Himmel geflogen (eins muss ich gestehen, mein Vater hat das auch, zugegeben/dazu stehen würde er aber nie, deswegen wird er auch traurig und einsam sterben mit Lächeln im Gesicht). Irgendwann hat man so viel Ablehnung, dass man niemandem, nicht mal seiner Familie mehr zeigen kann, was wirklich los ist. Ich habe solch eine Trauer in mir. ich hatte öfter Suizidgedanken. Und ich weiß, dass entweder das mein Ende ist oder ich tue was dagegen. Ich will nicht, dass mein Leben so zu Ende geht. Ich bin ein extrem starker (emotionaler) Mensch, wenn es drauf ankommt. Ich habe gelernt, diese Trauer in Kraft umzusetzen. Ich lasse diese Gefühle mich durchströmen und denke mir jetzt erst recht. Klappt nicht immer, aber in dem Moment bilde ich mir zumindest ein, dass ich Adrenalin ausschütte und ich bin allem gewachsen. Ich stelle mich gegen Leute, wenn es sein muss, die würden mir einen Tritt geben, ich würde 10 Meter fliegen. Und das Erstaunlichste daran, ich kam immer, wirklich immer fein bei raus. Ich will damit nur zeigen, dass ich sehr wohl in der Lage bin, objektiv zu betrachten. Gestern saß ich vorm Fernseher und die ganze Welt war mal wieder scheiße zu mir. Also hab ich einen Selbsttest gemacht. Ich habe irgendwas geguckt und mir gesagt, mal gucken, ob ich das auch alles auf mich beziehe. Dann habe ich geheult, weil mir klar geworden ist, was los ist (ich habe mehrere Sender getestet, immer das gleiche Ergebnis. Ich habe mich gefragt, ob die mit meinem Kumpel unter einer Decke stecken, der diesen Moment erst ausgelöst hat (Psychospielchen, wie sie z.B. in jeder Firma vorkommen). Jetzt sind wir auch da, wo ich hin wollte, mir ist klar, dass ich mich selber ans Bein pinkel, wenn ich das mit dem Selbsttest erzähle, weil es im Grunde wiederlegt, worauf ich hinaus will. Aber ich weiß mit absoluter Sicherheit, dass zumindest bei mir der Auslöser einzig und allein Psycho/Machtspiele verantwortlich sind (Ablehnung aus Unwissenheit und Naivität der Menschen, Mobbing ist so schlimm für solche Menschen, denkt doch mal nach! Das Thema Mobbing und psychische Gewalt sollte in diesem Land mal ernst genommen werden). Aber die traurige Wahrheit ist nun mal, dass es ein Volkssport ist! Und das hat dann nix mehr mit Naivität zu tun, sondern ist in höchstem Maße sadistisch. So etwas sollte viel mehr Strafe nach sich ziehen, schließlich zerstört man damit Leben, ja sogar ganze Familien. Das wollte ich mal gesagt haben, auch wenn ihr jetzt alle denkt, was für ein Deprityp. Ich stelle mich mein Leben lang schon gegen die Masse, weil die Masse hat mich gar nicht verdient, so!

Schizophrener
2015-05-01 18:24:33, Michl
Also bist du ein Faschist, der alles "nicht normale" wegsperrt, am besten verrecken lassen oder wie? Ich sag dir was, bin auch schizophren und muss manchmal rumschreien wie ein Irrer, um Stimmen zu vertreiben. Meine Nachbarn mögen das auch nicht sonderlich, aber sie haben es akzeptiert, dass ich meine psychotischen Schübe bekomme. Aber wegsperren? Klar ist es nicht ok, dass er den Pavillon zerstört hat und Strafe muss sein, aber deine Aussage, dass man Kranke wegsperren sollte zu anderen Kranken?! Was soll denn das bitte? GEH DICH SCHÄMEN!

meine Meinung
2015-04-07 12:41:40, Maike
Ich finde das Ganze etwas überheblich, Alle Selbsthilfe und alle Therapien sind sowas von überflüssig, Hilf dir selbst, nur im Kopf des Betroffenen fängt die beste Hilfe an, meine Meinung,

Beschädigung Sachwertstände
2015-03-05 06:53:01, Nachbar von Schizophreniekranken
Anzeige erstattet gegen Nachbar mit Schizophrenie Erkrankung, dieser hat meinen neuen Pavillon kaputt gemacht. Anzeige wurde eingestellt! Finde es nicht korrekt, da kann er alles kaputt schlagen und frei rumlaufen, weil er denkt, er wird dafür sowieso nicht bestraft. Pavillon habe ich nur gekauft, um vor ihm zu verstecken, ganz schlimm, starren mich immer von oben an. Das muss sich in Rechtslagen was verändern. Wenn jemand krank ist, sollte er auch bei Kranken wohnen oder gleichen der Art. Aber nicht unter normalen Menschen, die dann drunter leiden, weil er an was leidet! Schizophrenen Freiheit alles kaputt machen, ja wohl! Auch unsere Nerven.

Suizid
2015-02-25 13:59:46, momo
habe meinen Bruder Juli 2014 verloren. Ich ärgere mich, warum ich mich nicht früher mit Schizophrenie befasst habe. Hätte ich ihm helfen oder retten können?

Hallo Peter
2015-02-09 03:13:33, Heidi
Wenn Sie nicht helfen können, kümmern Sie sich um sich selbst. Das ist das Einzige und wohl beste, was Sie in dem Moment tun können. Es bringt nichts, wenn Sie sich zusätzlich selbst kaputt machen und nicht mehr helfen können. Leider scheint das kein seltenes Problem zu sein. Ich wünsche Ihnen alles Gute.

Beziehungswahn
2015-01-30 17:57:32, Randolph
Ein Familienmitglied leidet unter wahnhaften Störungen, das geht bis zum Mordverdacht gegenüber dem geschiedenen Ehepartner. Ist es richtig, dass keiner der Familienangehörigen der Erkrankten seit vielen Jahren kein Wort über das Vorliegen dieser Erkrankung sagt? Liegen Erfahrungen vor, dass der Wahn sich abschwächen kann und möglicherweise sogar verschwindet?

Wahn
2015-01-22 22:48:04, Peter
Ich leide selber unter einem Wahn, obwohl die Realität mir sagt, dass meine Gedanken Unsinn sind, kommen sie immer wieder hoch, man kann aber was dagegen tun. Durch diszipliniertes gedankliches Verhalten, Meditation, Sport kann man die Symptome lindern und auch zum Stillstand bringen. Es wird aber eine Lebensaufgabe, d.h. man muss immer aufpassen, nicht wieder abzurutschen.

Autoren unseres Artikels
 
Dr. med. Jörg Zorn, Arzt

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Eva Bauer
Ärztin

    Studium:
  • Universitätsklinik Erlangen
    Berufliche Stationen:
  • Universitätsklinik Freiburg
  • Amtsärztin im Gesundheitsamt Haßberge

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Dr. med. Michaela Hilburger, Fachärztin für Urologie / Medikamentöse Tumortherapie

Dr. med. Michaela Hilburger
Fachärztin für Urologie / Medikamentöse Tumortherapie

    Studium:
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Klinikum Landshut gemeinnützige GmbH, Abteilung Urologie, Landshut

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Dr. med. Julia Hofmann
Ärztin und medizinische Fachautorin

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Dr. med. Jörg Zorn, Arzt / medizinischer Fachautor

Haupt-Autor
Dr. med. Jörg Zorn
Arzt / medizinischer Fachautor

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