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Hauptursache der Entstehung echter Aneurysmen ist eine Arteriosklerose (Gefäßverkalkung). In selteneren Fällen können auch Entzündungen von Gefäßen, Verletzungen oder eine anlagebedingte Gefäßwandschwäche die Ursache sein.

Zur Entstehung der Arteriosklerose führen die bekannten Risikofaktoren:

Ablagerungen in den Gefäßen mit folgenden Entzündungsreaktionen führen zu Umbauprozessen im Bereich der Wandschichten des Gefäßes. Das Blutgefäß wird enger, starr und porös und ist nicht mehr so elastisch wie ein gesundes Gefäß.

Verletzungen betreffen eher die innere Wandschicht der Gefäße. Durch einen Riss in der inneren Gefäßwand wühlt sich das Blut weiter in das Gefäß vor und bildet Aussackungen (Aneurysmen) oder das Gefäß reißt vollständig (Gefäßruptur).

Eine Spezialform ist das Aneurysma dissecans. Das Aneurysma dissecans kommt gehäuft an der Hauptschlagader (Aorta) vor. Ursache sind häufig Bindegewebserkrankungen oder Erbfaktoren, die zu einer Schwächung der mittleren Gefäßschicht von Arterien führen.

Ist mein Risiko erhöht, wenn bereits Familienangehörige ein Aneurysma der Hauptschlagader hatten?

Es ist möglich, dass Aneurysmen familiär gehäuft auftreten. Manchmal einfach deswegen, weil bestimmte Risikofaktoren im Lebensstil die gesamte Familie betreffen (Rauchen, wenig Bewegung, schlechte Ernährung). Manchmal aber auch, weil die Veranlagung für eine Bindegewebsschwäche vererbt wird.

Dies ist z.B. beim Marfan-Syndrom und verwandten Erkrankungen bekannt. Um ein erhöhtes Risiko festzustellen, ist deshalb die gesundheitliche Familiengeschichte (Familienanamnese) wegweisend. Sicheren Aufschluss über eine genetische Ursache gibt jedoch nur eine molekulargenetische Untersuchung. Dafür ist neben einer genetischen Beratung eine Blutabnahme erforderlich.

Geht ein Aneurysma häufiger mit weiteren Gefäß- und Herzproblemen einher?

Ja, häufig bestehen zusätzlich Veränderungen an anderen Gefäßen, z.B. eine Verengung der Herzkranzgefäße (koronare Verschlusskrankheit), aber auch der Gefäße der Beine (periphere arterielle Verschlusskrankheit), des Halses oder des Gehirns.

Vergesellschaftet ist das Auftreten von Aneurysmen außerdem häufig mit Bluthochdruck, der Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) und einer Herzschwäche (Herzinsuffizienz).

Diese Koinzidenz ist kein Zufall: Die Entstehung von Aneurysmen beruht meist auf Gefäßveränderungen im Rahmen einer Arterienverkalkung (Arteriosklerose). Das Risiko für ein Aneurysma lässt sich somit reduzieren, in dem die Risikofaktoren der Arteriosklerose (Rauchen, Fettstoffwechselstörungen, Übergewicht, Bewegungsmangel, etc.) bekämpft und ausgeschaltet werden.

Quellen:

  • 62. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie, 04.05.2011
  • Müller M et al. Chirurgie für Studium und Praxis. 7. Auflage.

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Autor unseres Artikels
 
Dr. med. Jörg Zorn, Arzt

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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