Was bedeutet eigentlich "gutes" und "schlechtes" Cholesterin? Welcher Zusammenhang besteht zwischen Cholesterinspiegel und Prostatakrebs? Und woher stammt eigentlich das Cholesterin? Im folgenden Beitrag finden Sie Fragen und Antworten zu diesen und weiteren Fragen zum Thema Cholesterin.
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Basiswissen Cholesterin
Was ist Cholesterin eigentlich und woher stammt es?
Cholesterin ist ein lebenswichtiges Fett und natürlicher Bestandteil annähernd aller Körpergewebe. Es wird unter anderem zur Stabilisierung von Zellmembranen sowie zur Herstellung von Gallensäuren, Vitamin D und von Hormonen benötigt.
Im gesamten Körper befinden sich etwa 140 g Cholesterin, wovon sich allerdings rund 95% in den Zellen befinden, also nicht im Blut unterwegs sind.
Der Körper bildet täglich ein bis zwei Gramm Cholesterin selbst. Hauptproduktionsorte sind die Leber und die Darmschleimhaut. Ein weiterer Teil wird mit der Nahrung aufgenommen, wobei Cholesterin vor allem in Nahrungsmitteln aus tierischen Produkten enthalten ist. Die Aufnahme des Cholesterins erfolgt im Dünndarm, die Speicherung in der Leber.
Wie viel des Cholesterins im Blut kommt eigentlich aus der Nahrung?
Der Anteil des Cholesterins im Blut, den der Körper selbst bildet, ist erheblich höher als der Anteil, der über die Nahrung aufgenommen wird. Nur 15% des Blutcholesterins stammt aus der Nahrung.
Dies macht deutlich, dass die Wirksamkeit einer Ernährungsumstellung nur begrenzt sein kann, besonders wenn die Cholesterinwerte stark erhöht sind. Die früher geltende Maxime „Bei erhöhten Cholesterinwerten muss als erste Behandlungsmaßnahme die Ernährung umgestellt werden“ wird deshalb heute auch von vielen Wissenschaftlern kritisch bewertet.
Das ändert aber nichts daran, dass bei zu hohen Cholesterinwerten (und natürlich auch sonst) eine gesunde und fettarme Ernährung absolut empfehlenswert ist. Man darf nur im Falle des Cholesterins nicht vergessen, dass auch andere Ursachen an den erhöhten Cholesterinwerten beteiligt sein können (zum Beispiel genetisch bedingte Besonderheiten im Stoffwechsel).
Gutes und schlechtes Cholesterin
LDL und HDL: Was ist „gutes“ Cholesterin und was ist „schlechtes“ Cholesterin?
Damit fettlösliches Cholesterin im Blut transportiert werden kann, sind Trägersubstanzen nötig (denn Blut selbst ist eine wässrige Lösung). Diese Trägersubstanzen sind Eiweiße (Proteine). Man spricht von Lipoproteinen, weil diese Proteine für den Fetttransport zuständig sind.
Die Lipoproteine erfüllen verschiedene Aufgaben und unterscheiden sich chemisch in ihrer Dichte. Es gibt Lipoproteine mit niedriger Dichte (Low Density Lipoprotein, LDL) und Liporoteine mit hoher Dichte (High Density Lipoprotein, HDL).
Was ist LDL?
Das LDL transportiert das in der Leber gespeicherte Cholesterin über den Blutweg zu den Organen. Übersteigt die Menge des in der Blutbahn befindlichen Cholesterins den Bedarf der Organe, kann sich das Fett in den Gefäßwänden ablagern und zur Arterienverkalkung führen. Man spricht deshalb bei LDL auch von „schlechtem“ Cholesterin, weil es indirekt anzeigt, dass (zu viel) Cholesterin in die Körpergewebe transportiert wird.
Was ist HDL?
Das HDL dagegen transportiert Cholesterin, das nicht benötigt wird, aus den Geweben und Gefäßen in die Leber. Dort entstehen daraus Gallensäuren, die mit dem Gallensaft ausgeschieden werden. HDL wirkt deshalb der Arterienverkalkung entgegen. HDL wird auch als „gutes“ Cholesterin" bezeichnet, weil es indirekt anzeigt, dass Cholesterin aus dem Gewebe "abgezogen" wird.
Warum ist ein hoher HDL-Cholesterin-Wert wichtig?
Das HDL-Cholesterin (High Density Lipoprotein) als Teil des Gesamtcholesterins im Blut hat schützende Eigenschaften, denn dieses Cholesterin wird von den Gefäßen in die Leber zurück transportiert und dort abgebaut, so dass es an den Gefäßen keinen Schaden anrichtet.
Im Gegenteil hat es überdies eine eigene antientzündliche Aktivität und verbessert die Gefäßfunktion. Es verhindert also auf mehrfache Art eine Verkalkung der Arterien (Arteriosklerose).
Deshalb sind hohe Werte des HDL-Cholesterins erwünscht. Das Gesamtcholesterin und das LDL (Low Density Lipoprotein)-Cholesterin sollen dagegen niedrig sein, weil sie eine gefäßschädigende Wirkung haben.
Verbessert ein hohes HDL-Cholesterin den Zustand der Gefäße?
Ja, ein hoher Anteil des HDL-Cholesterins im Blut schützt die Blutgefäße vor Arteriosklerose und Verkalkung. Deshalb wird es oft auch das „gute Cholesterin“ genannt.
Um die Gründe für diesen Schutzeffekt zu verstehen, muss man ein bisschen in die Materie eintauchen. Das HDL ist eigentlich gar kein Cholesterin, sondern ein Transportprotein, das Cholesterin durchs Blut befördert. Es gibt mehrere solcher Trägereiweiße für Fettstoffe, jedes mit seinen spezifischen Aufgaben. Das HDL, und hier sind wir beim springenden Punkt, ist vor allem am Abbau des Cholesterins beteiligt. Es befördert überschüssiges Cholesterin in die Leber, wo es zu Gallensäuren verarbeitet und ausgeschieden wird. Der Clou dabei: HDL löst auch bereits abgelagertes Cholesterin aus den Gefäßwänden und transportiert dieses ebenfalls zur Leber. Daher rührt der Gefäßschutz.
Zur Begriffserklärung. Das HDL-Cholesterin ist ein sogenanntes Lipoprotein. HDL heißt es, weil es eine recht hohe chemische Dichte hat (High Density Lipoprotein).
Erweitert HDL die Blutgefäße?
Cholesterin ist nicht gleich Cholesterin. Während das LDL-Cholesterin Herz und Gefäßen schadet, gilt das HDL-Cholesterin sogar als Herzschutz. Ein internationales Wissenschaftler-Team hat jetzt herausgefunden, auf welche Weise das HDL-Cholesterin diese schützende Wirkung entfaltet.
Es liegt am Stickstoffmonoxid. Dieses flüchtige Gas hört sich eher giftig an, ist aber im Inneren der Blutgefäße durchaus normal und erwünscht. Stickstoffmonoxid (auch als NO bezeichnet, wobei N für Stickstoff und O für Sauerstoff steht) wird in den Zellen gebildet, die die Innenwand der Gefäße auskleiden - im sogenannten Endothel. Wird NO freigesetzt, führt dies zu einer Erschlaffung der Gefäßmuskulatur und die Adern weiten sich. Ist also zu wenig Stickstoffmonoxid vor Ort, neigen die Blutgefäße dazu, sich stärker zu verengen.
HDL-Cholesterin stimuliert Gas-Freisetzung im Gefäßinneren
Was jetzt die Forscher nachgewiesen haben: Das HDL-Cholesterin stimuliert maßgeblich sowohl die Bildung als auch die Freisetzung des Stickstoffmonoxids. Ist zu wenig HDL-Cholesterin vorhanden, bleibt diese NO-Freisetzung und damit die Gefäßerweiterung aus. Das wiederum führt auf Dauer zu anhaltenden Veränderungen der Gefäßwände und zu Arteriosklerose.
Besonders interessant für künftige Behandlungsansätze: Die Wissenschaftler haben auch herausgefunden, dass nur bestimmte Bausteine des HDL-Cholesterins für diese Wirkung verantwortlich sind. Diese Moleküle müsste man jetzt "nur noch" nachbauen.
Untersuchungen
Ab welchem Alter sollte man die Blutfettwerte untersuchen lassen?
Experten empfehlen erste Bestimmungen des Cholesterins ab dem 10. Lebensjahr, etwa im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen. Ab dem 35. Lebensjahr ist die Untersuchung als Vorsorgeuntersuchung anerkannt und wird von den Krankenkassen bezahlt. Bei unauffälligen Befunden werden Kontrolluntersuchungen im Abstand von zwei Jahren empfohlen.
Bis hierhin ist dagegen nichts einzuwenden. Problematisch wird es aber dann, wenn diese Blutuntersuchungen auf Cholesterin und Triglyceride leicht erhöhte Werte ergeben. Also etwas über dem empfohlenen Grenzwert. Denn leider wird dann von vielen Ärzten etwas zu schnell eine medikamentöse Behandlung verordnet. Da ja eine Umstellung der Ernährung wahrscheinlich eh scheitert, will man sozusagen sichergehen und verschreibt einen Cholesterinsenker.
Tabletten wirklich notwendig?
Problematisch ist das deswegen, weil man trefflich darüber streiten kann, ob diese leicht erhöhten Cholesterinwerte überhaupt behandelt werden müssen. Extrem erhöhte Werte, klar. Aber leicht erhöhte Werte? Die Pharmafirmen, die ihr Geld mit solchen Cholesterinsenker-Pillen verdienen, haben viel dafür getan, dass die Angst vor einer Nicht-Behandlung so groß ist, dass viele Ärzte fast reflexartig zur Tablettenverschreibung schreiten.
Insofern gilt: Früh mit dem Cholesterin-Messen anfangen ist okay. Aber eine Tabletteneinnahme wegen erhöhter Werte sollten Sie zumindest kritisch hinterfragen.
Messung des Cholesterinspiegels: Aussagekraft und Zuverlässigkeit
Wie lassen sich erhöhte Blutfettwerte feststellen?
Erhöhte Blutfettwerte bemerkt man selbst nicht. Es gibt kein einziges Symptom, das auf erhöhte Cholesterinwerte oder erhöhte Triglyceride hinweist. Nur die Folgen bemerkt man im schlimmsten Fall irgendwann.
Apotheken-Tests sehr oberflächlich
Die Blutfettwerte kann der Hausarzt anhand einer Blutuntersuchung im Labor bestimmen lassen. Wichtige Blutfette sind das Cholesterin und die Triglyceride. Beim Cholesterin unterscheidet man zudem noch in HDL-Cholesterin (das „gute“ Cholesterin) und LDL-Cholesterin (das „schlechte“ Cholesterin). Diese Differenzierung beim Cholesterin ist wichtig, weil es in der Risikobewertung einen großen Unterschied macht, ob vor allem das LDL oder auch das HDL erhöht ist.
Von fragwürdigem Nutzen sind die Schnelltests in der Apotheke. Mit einem kleinen Piekser in die Fingerkuppe wird dabei Blut entnommen und das Gesamtcholesterin gemessen. Da aber diese Geräte nicht in HDL- und LDL-Cholesterin unterscheiden können, ist das allenfalls ein Fingerzeig, wie um es das eigene Risiko bestellt ist.
„Ach wäre es schön, wenn alle Menschen Cholesterinsenker einnehmen müssten“
Wenn Ihnen irgendjemand sagt, Sie hätten „erhöhtes Cholesterin, ist sowieso Vorsicht angeraten. Die Pharmaindustrie hat über die letzten Jahrzehnte derartig viel investiert, um auch schon leicht erhöhte Cholesterinwerte zur allerhöchsten Gefahr hochzureden, dass dies mittlerweile fast schon als eine Art Wahrheit wahrgenommen wird – leider auch von vielen Ärzten. Dass die Grenzwerte für Cholesterin offiziell heruntergesetzt wurden, dass man nun also schon bei geringeren Werten als „gefährdet“ eingestuft wurde, war die Spitze dieser „Kampagne“.
Aber so eindeutig wahr ist das gar nicht. In kritischeren Studien konnte gezeigt werden, dass leicht erhöhte Cholesterinwerte bei weitem nicht so lebensgefährlich sind, wie oft zu lesen und zu hören ist. Vor allem bei älteren Menschen ist das diesen Untersuchungen zufolge eher normal und unbedenklich. Nur bei sehr stark erhöhten Werten und in jüngeren Jahren ist demnach Gefahr im Verzug.
Fazit: Messen ja, aber bei der Einschätzung der Werte genau nachfragen (und nachlesen).
Kann die Bestimmung der Blutfettwerte unter Umständen falsch niedrige Werte liefern?
Ja, die Messung der Blutfettwerte ist in bestimmten Situationen nicht zuverlässig. Zum Beispiel dann, wenn zuvor eine sehr kalorienarme Kost zugeführt wurde oder auch nach länger anhaltender Nüchternheit.
Auch vorherige ausgeprägte Stress-Situationen des Körpers verfälschen die Blutfettwerte. Dies können akute schwere Erkrankungen wie ein Herzinfarkt, Schlaganfall oder auch ein Unfall sein. Daneben kommen Fehlbestimmungen bei fieberhaften Infekten vor.
Bei all diesen Erkrankungen greift der Körper auf seine Notfallreserven zurück und verbraucht kurzfristig sehr viel Fett. Deshalb muss man nach solchen Erkrankungen vier bis sechs Wochen warten, bis die tatsächliche Höhe der Blutfette wieder erreicht ist.
Cholesterinwerte
Ist mein Cholesterinwert in Ordnung?
Die Anforderungen an die Höhe des Cholesterinwerts im Blut sind für gesunde und kranke Menschen unterschiedlich und auch davon abhängig, welche Risiken sonst noch vorliegen (z.B. Übergewicht, Rauchen, Diabetes).
Außerdem sind die Grenzwerte durchaus umstritten in der Fachwelt. Kritiker werfen den offiziellen Leitlinien vor, zu sehr von Pharma-Interessen beeinflusst zu sein (Grenzwerte runtersetzen, um möglichst rasch mit der Tabletteneinnahme zu beginnen).
Offizielle Empfehlungen
Zur Orientierung nennen wir hier die offiziellen Empfehlungen.
Als Obergrenzen gelten für:
- Gesunde
Gesamtcholesterin: 240 mg/dl (6,2 mmol/l)
LDL-Cholesterin: 160 mg/dl (4,1 mmol/l) - Gesunde mit Risikofaktoren
Gesamtcholesterin: 200 mg/dl (5,2 mmol/l)
LDL-Cholesterin: 130 mg/dl (3,4 mmol/l) - Kranke (Zuckerkrankheit, Herz-/Gefäßkrankheiten)
Gesamtcholesterin: ˂150 mg/dl (3,9 mmol/l) besser: 70 mg/dl
LDL-Cholesterin: ˂100 mg/dl (2,5 mmol/l)
Grenzwerte von HDL und Gesamtcholesterin
Wie hoch sollte das gefäßschützende HDL-Cholesterin sein?
Der Wert des HDL-Cholesterins sollte 40 mg/dl (unter 1,0 mmol/l) nicht unterschreiten. Die anderen Zielwerte des Cholesterins, also Gesamtcholesterin und LDL-Cholesterin, hängen vom individuellen Herz-Kreislauf-Risiko einer Person ab.
Und warum ist HDL gefäßschützend? Weil dieses Transporteiweiß primär dafür verantwortlich ist, freigesetztes Cholesterin zurück in die Leber zu bringen, also aus dem Blut zu entfernen.
Kann auch ein Cholesterinspiegel unter 200 mg/dl gefährlich sein?
Bei der Beurteilung des Cholesterinspiegels im Blut ist nicht nur die Menge des Gesamtcholesterins bedeutsam. Denn das Cholesterin im Blut lässt sich anhand von Transportproteinen in schädliches und nicht schädliches Cholesterin einteilen.
Ein Teil des Cholesterins ist ungefährlich, denn es wird von sogenannten High Density Lipoproteinen (HDL) aus den Gefäßen in die Leber transportiert und dort abgebaut. Dagegen transportiert das Low Density Lipoprotein (LDL) Cholesterin aus der Leber, wo es hergestellt wird, in die Gefäße. Dort kann es sich ablagern und den Gefäßen schaden.
Entscheidend zur Beurteilung des Gefäßrisikos ist deshalb das Verhältnis von HDL- zu LDL-Cholesterin. Die Werte von HDL-Cholesterin und LDL-Cholesterin können nur in einer Blutuntersuchung beim Arzt ermittelt werden. Die Schnelltests in der Apotheke messen nur das Gesamtcholesterin.
Ursachen erhöhter Cholesterinwerte
Steigt der Cholesterinwert nicht natürlicherweise mit dem Alter?
Doch, der Cholesterinwert nimmt mit dem Alter zu. Bei gesunden älteren Menschen ist deshalb ein höherer Cholesterinspiegel kein zwingender Grund für eine Behandlung mit fettsenkenden Medikamenten wie etwa Statinen.
Das ist allerdings bei vielen Ärzten noch nicht angekommen. Zu „erfolgreich“ waren offenbar die jahrelangen, intensiven Marketingaktivitäten der Pharmafirmen, die dem Arzt praktisch bei jedem leicht erhöhten Cholesterinwert eine Behandlung mit Medikamenten angeraten haben. Auch bedeutende Professoren und "Meinungsbildner" auf diesem Gebiet standen auf der Bezahl-Liste der Hersteller-Firmen.
Die Cholesterin-Lüge
Neuere Studien weisen ziemlich eindeutig darauf hin, dass höhere Cholesterinwerte bei Menschen über 55 Jahren zu keinem erhöhten Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall & Co führen. Im Gegenteil: Es gibt sogar eine größere Untersuchung aus den Niederlanden, dass leicht erhöhte Cholesterinwerte ab dem 55. Lebensjahr einen Überlebensvorteil mit sich bringen. Auch wenn das noch nicht endgültig bestätigt ist, macht es doch deutlich, dass die Kritiker der „Cholesterin-Lüge“ nicht komplett falsch liegen.
Was ist eine familiäre Hyperlipidämie (Hypercholesterinämie, Hypertriglyceridämie)?
Unter familiärer Hyperlipidämie (oder konkreter: familiäre Hypercholesterinämie, familiäre Hypertriglyceridämie) versteht man gehäuft vorkommende Fettstoffwechselstörungen in der Familie. Die Ursachen liegen im Erbgut mit Veränderungen von Genen.
Möglicherweise ist nur das Cholesterin erhöht oder auch nur die Triglyceride. Es können aber auch beide Blutfette betroffen sein. Entsprechend spricht man von familiärer Hypercholesterinämie, familiärer Hypertriglyceridämie oder familiärer kombinierter Hyperlipidämie.
Dass bestimmte Gene allein für eine Fettstoffwechselstörung verantwortlich sind, ist aber selten. Meist gibt es zwar eine Erbkomponente und geringe Veränderungen verschiedener Gene; diese kommen aber erst zum Tragen, wenn so genannte Manifestationsfaktoren dazu kommen. Manifestationsfaktoren können Übergewicht, Zuckerkrankheit, fett- und kalorienhaltige Ernährung, Ernährung mit hohem Anteil an gesättigten Fettsäuren, Schilddrüsenfunktionsstörungen und die Einnahme einiger Medikamente sein. Man spricht von polygener Hypercholesterinämie (polygen = mehrere Ursachen).
Gibt es Krankheiten, die mit einer Fettstoffwechselstörung einhergehen?
Treten erhöhte Cholesterinwerte oder Triglyceride im Rahmen einer anderen Erkrankung auf, spricht man von sekundärer Fettstoffwechselstörung oder sekundärer Hyperlipoproteinämie. Dann ist also nicht primär die Ernährung schuld, auch wenn eine gesunde Ernährung natürlich auch in diesem Fall absolut empfehlenswert ist.
Typische Erkrankungen oder Ursachen, die zu erhöhten Werten an Cholesterin & Co führen, sind:
- Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)
- Schilddrüsenunterfunktion
- Alkoholmissbrauch
- Erkrankungen der Leber
- Nierenerkrankungen
- genetische Fettstoffwechselstörungen (viele verschiedene Varianten)
- bestimmte Medikamente (u.a. Hormon-Präparate)
Folgen von zu hohem Cholesterin
Hohes Cholesterin: Was bedeutet das für mein Herzinfarkt- und Schlaganfall-Risiko?
Die wichtigste Antwort gleich vorneweg: Wenn man in jüngeren Jahren erhöhte Cholesterinwerte hat, ist sowohl das Risiko für einen Herzinfarkt als auch für einen Schlaganfall deutlich erhöht. Das wurde in mehreren großen Studien zweifelsfrei nachgewiesen. Es gilt ganz besonders für Cholesterinwerte von über 240 mg/dl.
Bei leicht erhöhten Cholesterinwerten in höherem Alter (genauer gesagt ab dem 55. Lebensjahr) ist der Zusammenhang allerdings nicht mehr so eindeutig. Im Gegenteil, hier verdichten sich die Hinweise, dass die Pharmaindustrie die Cholesterin-Angst aus kommerziellem Interesse etwas überstrapaziert hat.
In jüngeren Jahren gefährlicher
Zumindest im mittleren Erwachsenalter gilt aber schon: Wer seine erhöhten Cholesterinwerte konsequent senkt, verringert damit auch nachweislich die Gefahr, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden. Es lohnt sich hier also wirklich, etwas gegen seine erhöhten Cholesterinwerte zu tun. Mit gesunder Ernährung, viel Bewegung oder auch Tabletten. Das gilt im übrigen auch für die anderen Blutfette, namentlich die Triglyceride.
Wie viel ist wahr, wie viel ist Marketing-Legende?
Besonders gut nachgewiesen ist ein medikamentöser Effekt für die Behandlung mit Cholesterinsenkern aus der Familie der Statine (Simvastatin, Pravastatin, Atorvastatin u.v.a.). Fasst man alle Studien zu dieser Medikamentengruppe zusammen, wird damit eine Senkung des Herzinfarkt-Risikos um 30-40% erreicht. Das Schlaganfall-Risiko verringert sich unter einer solchen Behandlung um 20%.
Allerdings sind die Statine auch die Produktfamilie, zu der die Pharmaindustrie besonders intensive Marketingaktivitäten entfaltet hat. Inklusive der Bezahlung hochrangiger „Meinungsbildner“ (Chefärzte) auf diesem Gebiet. Das bedeutet nicht, dass alles gelogen ist, es kann aber bedeuten, dass zumindest einige Schlussfolgerungen im Interesse der Hersteller „angepasst“ wurden.
Komplikationen: Herzinfarkt und Krebs
Steigt mein Herzinfarkt-Risiko, wenn ich meine Cholesterin-Senker nicht regelmäßig einnehme?
Das kommt darauf an. Wer aufgrund deutlich erhöhter Cholesterin-Spiegel cholesterinsenkende Medikamente verordnet bekommt und diese nicht regelmäßig einnimmt, hat ein um 25% erhöhtes Risiko, einen Herzinfarkt zu bekommen (im Vergleich zu denjenigen, die ihre Medikamente nach Plan einnehmen). Das konnte eine Studie bei Patienten, die sogenannte Statine (moderne Cholesterin-Senker) einnahmen bzw. einnehmen sollten, zeigen.
Was haben zu hohe Cholesterinwerte mit Prostatakrebs zu tun?
Offenbar einiges. Es gibt mehrere Studien, die bei Männern mit erhöhten Cholesterinwerten ein erhöhtes Risiko für Prostatakrebs nachgewiesen haben. Warum das so ist, darüber wird aber noch etwas gerätselt.
Eine der größten Studien zu dieser Fragestellung wurde 2006 in Italien durchgeführt. Die Wissenschaftler verglichen die Daten von rund 1.500 Männern mit Prostatakrebs und 1.500 gesunden Vergleichspersonen. Das Ergebnis: Die Männer mit Prostatakrebs hatten um 50% häufiger erhöhte Cholesterinwerte. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass zu hohes Cholesterin im Blut das Risiko für Prostatakrebs verdoppelt.
Die genauen Zusammenhänge sind zwar noch unklar, die meisten Experten vermuten aber, dass es an den männlichen Geschlechtshormonen liegt. An deren Herstellung ist nämlich Cholesterin beteiligt und Testosteron und Abkömmlinge gelten schon länger als Mitauslöser von Prostatakrebs. Es könnte also sein, dass ein Zuviel an Cholesterin die Produktion dieser Sexualhormone etwas zu stark ankurbelt.
Wie es auch sei: Sein Cholesterin in gesunden Grenzen zu halten, lohnt sich ja sowieso. Jetzt gibt es – zumindest für Männer – noch einen Grund mehr.
Behandlung allgemein
Soll man seinen Cholesterinwert mit einer Nahrungsumstellung oder mit Medikamenten senken?
Prinzipiell besser ist natürlich immer, wenn man es ohne Medikamente schafft. Sind die Cholesterinwerte nur leicht erhöht, ist das auch ohne weiteres möglich. Dann führt eine Umstellung der Ernährung in Kombination mit körperlicher Aktivität sowie Verzicht auf Alkohol und Nikotin mit hoher Wahrscheinlichkeit zum erwünschten Erfolg.
Sind diese Maßnahmen nicht ausreichend, um den Cholesterinspiegel zu senken, ist eine medikamentöse Senkung des Cholesterinwerts sinnvoll. Soweit der Cholesterinspiegel denn eine bedenkliche, sprich gesundheitsgefährdende Höhe hat. Und hier sind wir beim springenden Punkt: Wann der Cholesterinwert zu hoch ist, darüber gibt es geteilte Meinungen. Vertreter der Pharmaindustrie und die von ihnen über Jahre „bearbeiteten“ Ärzte sagen in der Regel „ganz früh“. Kritiker halten das für kommerzielle Panikmache und sehen eine medikamentöse Behandlung erst bei sehr viel höheren Werten als notwendig an.
Kritisches Hinterfragen ist immer gut
Wir kennen die Wahrheit nicht, aber dass aus Marketinginteressen gewisse Risiken bewusst „hochgejazzt“ werden, ist ohne Frage richtig (und traurig). Ein kritisches Hinterfragen der Tabletteneinnahme kann also nicht schaden. Eine komplette Ablehnung der Cholesterinsenker, unabhängig von der Situation und weiterer Risiken, ist aber sicher auch falsch.
Und falsch ist in unseren Augen auch noch ein dritter Weg: "Was soll ich meine Lebensweise ändern, es gibt doch Medikamente". Das ist bequem, aber nicht sehr ratsam. Es ist so, als würde man ein Boot, das mit Wasser vollläuft und unterzugehen droht, fortwährend mit Eimern leeren, anstatt das Loch im Rumpf zu stopfen.
Ernährung
Wie wichtig ist eine cholesterinarme Ernährung bei erhöhten Cholesterinwerten?
Nur 15 % des Cholesterins im Blut stammen aus der Nahrung. Einen großen Teil produziert der Körper selbst. Der Einfluss der Ernährung ist also vorhanden, aber nicht allein entscheidend.
Das bedeutet aber (leider) nicht, dass Sie einfach so weiter machen sollten wie bisher. Ob man einen hohen Cholesterinspiegel entwickelt, ist von Erbfaktoren und vorhandenen Risikofaktoren wie Übergewicht, Bewegungsmangel, Bluthochdruck, Rauchen oder einer Zuckerkrankheit abhängig. Sind bereits Herz-Kreislauf-Erkrankungen aufgetreten oder bestehen Risikofaktoren, ist eine cholesterinbewusste Ernährung und der Ersatz gesättigter durch ungesättigte Fettsäuren von großer Bedeutung.
Noch wichtiger ist es aber, die oben genannten Risikofaktoren konsequent zu beseitigen. Also nicht rauchen, viele bewegen und Übergewicht abbauen.
Ratschläge zur Ernährung
Und warum nicht einfach Vollmilch und Sahnejoghurt und dazu eine Cholesterintablette?
Weil der beste Weg, den Cholesterinspiegel wieder unter Kontrolle zu bringen, immer noch eine gesunde Lebensführung ist. Denn auch wenn Tabletten zur Behandlung der erhöhten Blutfette eine große Hilfe sind, könne Sie mit lästigen Nebenwirkungen einhergehen. Ist der Cholesterinspiegel also nur geringfügig erhöht, sollten Sie am besten fettreiche Lebensmittel und Alkohol reduzieren und nicht Statine und Co. als Freischein zum Schlemmen missverstehen.
Mit welchen Ernährungsmaßnahmen kann man den LDL-Cholesterin-Wert senken?
Das LDH-Cholesterin ist das sogenannte schlechte Cholesterin. Also dasjenige, das bei erhöhten Cholesterinwerten vornehmlich gesenkt werden muss.
Wenn Sie Ihren Cholesterinwert senken möchten, sollten Sie zunächst einmal nicht mehr Kalorien zu sich nehmen als nötig. Reduzieren Sie gezielt den Anteil der Nahrungsfette. Und versuchen Sie, statt tierischer Fette eher pflanzliche Fette zu sich zu nehmen.
Cholesterinbomben: Butter, tierische Fette und Fast Food
Warum pflanzliche Fette? Die in tierischen Nahrungsmitteln vor allem enthaltenen gesättigten Fettsäuren sind ungünstiger für den körperlichen Fettstoffwechsel als die eher in pflanzlicher Nahrung enthaltenen ungesättigten Fettsäuren. Positiv wirkt sich auch eine höhere Aufnahme von Ballaststoffen aus.
Insgesamt sollte die Cholesterinzufuhr nicht mehr als 300 mg pro Tag betragen. Das kann aber natürlich ein Normalsterblicher kaum einschätzen, ob er nun gerade 100, 300 oder 500 mg Cholesterin zu sich genommen hat. Faustregel: Butter, tierische Fette und Fast Food sind tendenziell Cholesterinbomben.
Was bringen "Cholesterinsenkende" Lebensmittel?
Margarine oder Milchprodukte mit cholesterinsenkenden Zusatzstoffen? Versetzt mit sogenannten Phytosterolen, die den Fettstoffwechsel in Ordnung bringen? Höchst fraglich, wie unlängst Experten der Universität des Saarlandes in Homburg/Saar berichteten.
Zweifel am Gesundheitsnutzen
Demzufolge ist kein Nutzen für derartige Nahrungszusatzstoffe belegt. Zwar senken die der Margarine oder anderen Lebensmitteln zugesetzten Phytosterole tatsächlich das "schlechte" Cholesterin im Blut (LDL-Cholesterin). Aber das ist nur ein Laborwert. Ob diese Stoffe hingegen die Gefahr von Arteriosklerose, Herzinfarkt und Schlaganfall senken, ist völlig unklar. Zum Vergleich: Für gesunde Mittelmeer-Kost und auch für moderne cholesterinsenkende Medikamente (Statine) ist ein solcher Effekt belegt.
Im Übermaß sogar schädlich?
Es kommt aber noch etwas anderes hinzu: Erste Untersuchungen deuten darauf hin, dass ein Übermaß solcher Phytosterole in der Nahrung sogar gefährlich ist. Wie Dr. Weingärtner von der Saarländer Arbeitsgruppe betont, könnte es sein, dass solche Übermengen das Risiko für Gefäßverkalkung und Schlaganfall statt zu senken erhöhen.
Es macht also doch am meisten Sinn, sich einfach nur gesund zu ernähren. Mit viel Obst, Gemüse, pflanzlichen Ölen und Fisch. Und wenig tierischem Fett und Fast Food.
Kann man sich wieder wie früher ernähren, wenn der Cholesterinwert gesunken ist?
Sie werden die ungeliebte Antwort schon ahnen: Nein! Ernährt man sich kalorien- und fettreich und achtet nicht auf die Cholesterinzufuhr, ist wieder mit einem Anstieg des Cholesterins zu rechnen. Auch eine medikamentöse Behandlung ist wesentlich besser wirksam, wenn die Ernährungsumstellung beibehalten wird.
Wer Probleme mit dem Cholesterinwert hat, sollte im eigenen Interesse lebenslang auf eine gesunde Ernährung umstellen – die ja im übrigen auch durchaus sehr gut schmecken kann. Man kann das ganz gut vergleichen mit Sport und Übergewicht: Nachdem man durch regelmäßigen Sport abgenommen hat, macht es wenig Sinn, damit aufzuhören. Dann sind die Pfunde ratzfatz wieder da. Auch hier heißt die Devise: weitermachen!
Einzelne Nahrungsmittel
Erhöhen Eier den Cholesterinwert?
Eier erhöhen nicht in dem Ausmaß den Cholesterinwert, wie das lange Zeit vermutet wurde. Lange dachte man, dass Eier sehr viel Cholesterin enthalten und deshalb bei einem erhöhten Cholesterinspiegel tabu sind.
Mittlerweile ergaben Studien, dass weniger Gefahr von Eiern ausgeht als von gesättigten Fettsäuren. So gibt es Menschen, die pro Tag mehrere Eier essen und dabei einen völlig normalen Cholesterinspiegel haben. Allerdings ist das auch individuell etwas unterschiedlich, so dass Sie bei reichlicher Eierkost ruhig mal zur Kontrolle Ihren Cholesterinwert messen lassen sollten.
Weil Eier auch wichtige Eiweißlieferanten sind und Vitamine enthalten, gehören sie aber tendentiell zu einer gesunden Ernährung. Deshalb sind bis zu drei Eier in der Woche auch für Menschen mit erhöhtem Cholesterinspiegel erlaubt. Das wird viele freuen ...
Ist jedes Obst bei erhöhten Blutfettwerten unbedenklich?
Frisches Obst ist fast ohne Ausnahme sehr gesund und unbedingt zu empfehlen – nicht nur bei erhöhten Blutfettwerten. Auch tiefgefrorenes Obst oder Obst in Form von Kompott ist unbedenklich, sofern es nicht gezuckert ist.
Auf gezuckerte Konserven sollte man hingegen lieber verzichten. Vorsicht ist auch bei Trockenobst geboten. Ungeeignet ist die Avocado als sehr fettreiche Frucht.
Insgesamt gilt: Obst und Gemüse sind nahezu cholesterinfrei und somit perfekte Nahrungsbestandteile, wenn es darum geht, erhöhte Blutfettwerte zu senken. Und auch ohne erhöhte Cholesterinwerte gehören sie zum Gesündesten, was man zu sich nehmen kann.
Welche Fleischgerichte sind unbedenklich bei erhöhtem Cholesterin?
Prinzipiell sollten Sie fette Fleischsorten und -gerichte meiden, denn in ihnen steckt das meiste Cholesterin. Bevorzugen Sie stattdessen besser mageres Fleisch wie Geflügel, Kalb oder Wild. Auch fettarme Wurstwaren wie Schinken oder kalter Braten sind eine gute Wahl. Darüber hinaus darf auch ab und zu ein mageres Stück Rind- oder Schweinefleisch auf dem Teller landen.
Übrigens, was den Cholesterinhaushalt angeht, ist weißes Fleisch (z. B. Hähnchen und Pute) nicht generell gesünder als rotes (Schwein, Rind und Co.). Hier kommt es wirklich vor allem auf den Fettgehalt und die Menge an.
Können Austernpilze den Cholesterinwert senken?
Austernpilze sind fast wie Medizin: Sie senken die Fettspiegel im Blut. Anscheinend enthalten die Pilze einen bestimmten Wirkstoff, der das Entstehen von Cholesterin und Triglyceriden hemmt. Sowohl Cholesterin als auch Triglyceride gelten als Risikofaktoren für Erkrankungen von Herz und Kreislauf.
Auch die Triglyceride veringern sich
Ermittelt haben Wissenschaftler die Wirkung der Austernpilze an Studenten, die zur einen Hälfte täglich 600 ml Pilzsuppe und zur anderen Hälfte die gleiche Menge Tomatensuppe löffelten – und das drei Wochen lang. Danach wurde das Blut der Teilnehmer untersucht. Die Triglyceride hatten sich in dieser Zeit in bedeutendem Umfang vermindert. Auch das LDL-Cholesterin, das als das schlechte Cholesterin bezeichnet wird, war merklich gefallen.
Hohe Triglycerid-Werte gelten als Auslöser von Herzinfarkt, Schlaganfall und Entzündungen der Bauchspeicheldrüse. LDL-Cholesterin wird für die Verkalkung von Gefäßen (Ateriosklerose) verantwortlich gemacht.
Welche Substanz in den Austernpilzen diesen Abbau von Blutfetten bewirkt, weiß man noch nicht genau. Aber die Austernpilze erreichen das auf zwei Wegen. Zum einen hemmen sie die Bildung von Cholesterin. Und zum anderen sorgen die vielen Ballaststoffe in den Pilzen dafür, dass Cholesterin mit der Verdauung ausgeschieden wird.
Gibt es außer der Ernährung weitere nichtmedikamentöse Maßnahmen, die den Fettstoffwechsel positiv beeinflussen?
Ja, klar. Und Sie werden schon ahnen, welche das sind, weil sie praktisch immer auf dem Zettel stehen, wenn Ärzte gute Ratschläge geben: Wichtig sind neben einer Umstellung der Ernährung regelmäßige Bewegung und die Reduktion von Übergewicht.
Besonders günstig reagieren die Blutfettwerte auf Ausdauersportarten wie Walking, zügiges Spazierengehen, Schwimmen und Fahrradfahren. Dabei geht es nicht darum, Höchstleistungen zu erzielen, sondern vielmehr darum, sich regelmäßig zu bewegen. Versuchen Sie sich 30 Minuten pro Tag auf diese Weise zu bewegen, das wäre optimal. Aber bereits ab einer Häufigkeit von dreimal pro Woche ist mit einem gesundheitlichen Nutzen zu rechnen.
Tipps: Wie lässt sich das HDL erhöhen?
Der HDL-Cholesterin-Spiegel („gutes Cholesterin“) ist zu niedrig. Wie kann man ihn anheben?
Das "High Density Liporotein" (HDL)-Cholesterin ist ein Teil des Gesamtcholesterins im Blut, dem schützende Eigenschaften zugesprochen werden. Der Hintergrund: Es handelt sich um das Cholesterin, das aus den Blutgefäßen in die Leber transportiert wird, wo es abgebaut wird. Dieser Anteil des Cholesterins soll möglichst hoch sein.
Die beste Möglichkeit, das HDL-Cholesterin zu erhöhen, ist eine gesunde Ernährung und Sport. Konkret bedeutet das:
- lieber pflanzliche Öle statt tierischer Fette
- lieber Fisch statt Fleisch
- lieber Obst und Gemüse statt Süßigkeiten
- zwei- bis dreimal pro Woche Sport treiben
Das Arzneimittel Nikotinsäure erhöht das HDL-Cholesterin. In Form von sogenannten Retard-Tabletten ist es gut verträglich. Häufig erhalten Menschen mit zu niedrigem HDL-Cholesterin deshalb ein Statin (Medikament gegen zu hohes Cholesterin) und Nikotinsäure. Zur Sicherheit: Der Wirkstoff Nikotinsäure hilft zwar bei Fettstoffwechselproblemen, Rauchen hingegen ganz und gar nicht.
Kann man mit Ernährung und Bewegung auch gezielt das HDL-Cholesterin erhöhen?
Ja, Ausdauersport wie Walking, Jogging, Fahrradfahren oder Schwimmen in Verbindung mit einer Gewichtsreduktion können dafür sorgen, dass das „gute“ HDL-Cholesterin ansteigt, während das „ungesunde“ LDL-Cholesterin abnimmt.
Das gilt in gleicher Weise für gesunde Ernährung. Vor allem mit einer sogenannten mediterranen Diät erreicht man hier viel – also lieber Olivenöl statt Butter, lieber Fisch statt Fleisch, lieber Obst und Gemüse statt fettreichem Fast Food.
Im Prinzip macht es aber wenig Sinn, das HDL-Cholesterin so separiert zu betrachten. So sind zum Beispiel gesunde, niedrige Triglycerid-Werte fast immer assoziiert mit einem relativ hohen HDL-Cholesterin. Ähnliches gilt für das LDL-Cholesterin, das häufig erhöht ist, wenn das HDL-Cholesterin zu niedrig ist. Letztlich wirken die wichtigen Einflussfaktoren wie Bewegung, Ernährung oder Gewicht ja immer auf alle Parameter der Blutfette.
Natürliche Cholesterinsenker
Gibt es pflanzliche Wirkstoffe, die den Blutfettspiegel positiv beeinflussen?
Es gibt eine ganze Reihe an pflanzlichen Nahrungsmitteln bzw. Pflanzen-Extrakten, die einen positiven Einfluss auf die Blutfette haben. Hierzu zählen:
- Knoblauch
- Artischocken
- Sojabohnen Flohsamen
- Omega-3-Fettsäuren
Ebenfalls tendenziell cholesterinsenkend wirken folgende pflanzlichen Nahrungsmittel oder Wirkstoffe:
- Äpfel
- Ingwer
- Grüner Tee
- Nüsse: Walnüsse, Erdnüsse, Haselnüsse
Bei stark erhöhten Blutfettwerten ist die Wirksamkeit der „natürlichen Behandlung“ jedoch nicht immer ausreichend. Deshalb gilt: Es spricht absolut nichts gegen pflanzliche Wirkstoffe, aber verlassen Sie sich nicht allein darauf und sprechen Sie darüber auch mit Ihrem Arzt.
Medikamente
Hohe Blutfette: Ab wann sollte man Medikamente einnehmen?
Darüber wird heftig gestritten. Fragt man Vertreter der zuständigen Ärztegesellschaften, stehen Medikamente recht hoch im Kurs und werden eher schnell als zögerlich verschrieben.
Allerdings ist die Ärzteschaft auch über Jahrzehnte massiv von der Pharmaindustrie „bearbeitet“ worden. Nämlich dahingehend, dass schon leicht erhöhte Cholesterinwerte eine enorme Gefahr bedeuten. Die „offizielle“ Meinung zu diesem Thema ist also alles andere als frei von kommerziellen Interessen entstanden. Und viele der maßgeblichen Experten auf diesem Gebiet haben auch direkte Zuwendungen der Hersteller erhalten (offiziell für ihre Forschungsarbeiten und Vorträge zum Thema).
In jedem Fall lohnt kritisches Hinterfragen
Diese also nicht ganz ungefärbte Lehrmeinung lautet: Gelingt es mit Veränderungen der Ernährung und des Lebensstils auch nach drei Monaten nicht, die Blutfette nachhaltig zu senken, sollten fettsenkende Medikamente verschrieben werden. Die exakten Cholesterinwerte, ab denen man handeln sollte, hängen dabei immer vom jeweiligen Risikoprofil ab, gelten also nicht pauschal. Menschen, die bereits an einer Gefäßkrankheit leiden, erhalten aufgrund des erhöhten Herzrisikos meist sofort Medikamente.
Kritiker weisen darauf hin, dass in den letzten Jahren in mehreren Studien gezeigt wurde, dass die Tabletten bei mäßig erhöhten Cholesterinwerten kaum etwas bringen – zumindest nicht in höherem Alter. Nur bei stark erhöhten Werten, bei bestehenden Vorerkrankungen (z.B. nach einem Schlaganfall oder bei nachgewiesener Verengung der Herzgefäße) und bei hohem Cholesterin vor dem 55. Lebensjahr besteht demnach eine klare Notwendigkeit zur Behandlung.
Kein "kategorisches" Nein zu Medikamenten, aber auch an andere Maßnahmen denken
Unsere Empfehlung: kein kategorisches „Nein“ zu Medikamenten, aber sehr kritisch mit dem behandelnden Arzt das individuelle Risiko und das Für und Wider von Cholesterinsenkern besprechen. Eine gesunde, fettarme Ernährung sowie Bewegung und Gewichtsreduktion sind unabhängig davon in jedem Fall bedeutsam.
Allgemeines zu Arzneimitteln bei hohem Cholesterin
Schützen Cholesterinsenker vor einem Schlaganfall?
Ja. Wenn Sie stark erhöhte Cholesterinwerte haben und das Problem mit einer Umstellung Ihrer Ernährung und Lebensweise nicht in den Griff bekommen, sind Medikamente oft die beste Option. Die moderneren Cholesterinsenker schützen in diesem Fall nachweislich sowohl vor Herzinfarkt als auch vor einem Schlaganfall.
LDL-Cholesterin im Fokus
Entscheidend ist dabei das LDL-Cholesterin, also das sogenannte "schlechte" Cholesterin. Liegt der LDL-Wert über 190 mg/dl und gibt es noch einen weiteren Risikofaktor (z.B. Rauchen, Bluthochdruck, Diabetes oder Übergewicht), wird eine cholesterinsenkende Behandlung dringend empfohlen. Liegen sogar mehrere Risikofaktoren vor, sollte sogar schon bei LDL-Werten ab 160 mg/dl behandelt werden. Und bei ausgeprägtem Risiko (z.B. nach Herzinfarkt oder bei bekannten schweren Gefäßverengungen am Herzen oder der Halsschlagader) wird eine medikamentöse Therapie schon ab einem LDL-Cholesterin von 100 mg/dl empfohlen.
Am besten untersucht sind in diesem Zusammenhang Cholesterinsenker aus der Gruppe der Statine, z.B. Atorvastatin, Pravastatin oder Simvastatin.
Leicht erhöhte Cholesterinwerte kein Grund zur Panik
Anders sieht es bei leicht erhöhten Cholesterinwerten aus. Hier ist eine Medikamenteneinnahme von zweifelhaftem Nutzen, vor allem in höherem Alter. Leider neigen aber viele Ärzte auch hier zu einer Verschreibung von Cholesterinsenkern. Die Pharmaindustrie hat auch viel dafür getan, dass dem so ist.
Wenn natürlich erhebliche Risiken vorliegen (z.B. früherer Schlaganfall), können auch niedrigere Cholesterinwerte ein Grund zu einer vorbeugenden Behandlung sein.
Müssen Medikamente zur Senkung des Cholesterins lebenslang eingenommen werden?
Meistens ja. Setzt man die Cholesterinsenker (z.B. Statine) ab, steigt der Cholesterinwert fast immer wieder deutlich an – und damit auch das Risiko von Folgekrankheiten wie Herzinfarkt. Das liegt aber natürlich auch daran, dass viele Menschen im sicheren Gefühl der Tabletteneinnahme alle sonstigen Empfehlungen (gesunde Ernährung, Bewegung etc.) ignorieren.
Bei milder Ausprägung der erhöhten Cholesterinwerte kann die Umstellung auf eine gesunde, fett- und kalorienarme Ernährung manchmal allein genügen, um wieder Normalwerte im Blut zu erreichen. Viel Bewegung und Gewichtsabbau tun ihr übriges. Leider sind aber weder viele Ärzte noch viele Betroffene bereit, diesen unbequemeren Weg zu gehen. Die massiven Marketingaktivitäten der Pharmaindustrie haben diese Gemengelage noch mehr in Richtung der Medikamente verschoben.
Generell gilt somit die Empfehlung der lebenslangen Tabletteneinnahme nur dann, wenn ihre Verordnung überhaupt berechtigt war.
Welche Medikamente gibt es, um die Blutfette zu senken?
Es gibt eine Reihe von Medikamenten, die erhöhte Cholesterin- und auch Triglyceridwerte im Blut senken können. Die wesentlichen Obergruppen sind
- Cholesterin-Synthese-Hemmer (CSE-Hemmer, Statine),
- Anionenaustauscherharze (Gallensäuren-Komplexbildner),
- Cholesterin-Aufnahmehemmer wie Ezetimib
- und Fibrate.
Auch kommerzielle Interessen im Spiel
Am bekanntesten sind sicherlich die Statine (Simvastatin, Pravastatin, Atorvastatin u.a.). Zum einen, weil sie sehr häufig verschrieben werden, zum anderen, weil sie von den Herstellern sehr stark „gepusht“ wurden. Wobei die enormen Marketingaktivitäten natürlich auch Einfluss auf die Verschreibungshäufigkeit hatten.
Wenn man nun noch die zahlreichen einzelnen Wirkstoffe betrachtet (allein von den Statinen gibt es zig verschiedene) und dann noch die verschiedenen Hersteller ein und desselben Wirkstoffs einbezieht, ergibt das eine kaum überschaubare Vielzahl an Medikamenten. Aber mit Fettstoffwechselstörungen kämpfen in unserer westlichen Zivilisation halt auch sehr viele, und da sich damit viel Geld verdienen lässt, kommt es zu dieser Unzahl an Arzneimitteln.
Statine, Fibrate und Co. im Detail
Wann werden Statine verschrieben?
Statine werden bei erhöhten Cholesterinwerten verschrieben; diese Wirkstoffgruppe lässt das LDL-Cholesterin sinken und fördert den Anstieg des nützlichen HDL-Cholesterinspiegels. Zusätzlich nehmen die Medikamente auch positiv Einfuß auf den Triglycerid-Spiegel. Mehr zu den Statinen lesen Sie hier.
Bei welchen Fettstoffwechselstörungen erhält man Fibrate?
Fibrate sind Wirkstoffe, die den Triglycerid-Spiegel senken und den Anteil des "guten" Cholesterins (HDL-Cholesterin) erhöhen. Damit beeinflussen sie die beiden entscheidenden Stellschrauben bei erhöhten Blutfetten. Trotzdem gelten sie heute nach Empfehlungen einer EU-Gesundheitskommission als Wirkstoffklasse zweiter Wahl. Die neuere Wirkstoffgruppe der "Statine" gilt als noch effektiver und verträglicher.
Der Wirkstoffmechanismus der Fibrate ist trotz jahrzehntelangem Einsatz dieser Gruppe nicht nur kompliziert – er ist nicht mal vollständig verstanden. Den Triglycerid-Gehalt im Blut senken Fibrate mehr oder minder direkt. Beim Cholesterin sorgen sie auf zwei Wegen dazu, dass vermehrt dichtgepackte Cholesterin-Pakete für den Bluttransport gebildet werden. Diese festverschnürten Transporter nennt man auch HDL-Cholesterin. Der Effekt: Es fällt auf dem steinigen Weg durch die Blutbahn weniger Cholesterin hinten runter, das sich dann an den Gefäßwänden ablagern könnte (Arteriosklerose).
Wirkstoffe und Präparate
Zu den Fibraten gehören u.a. die Wirkstoffe:
- Bezafibrat
- Fenofibrat
- Gemfibrozil
Zu den viel verschriebenen Präparaten mit Eigennamen gehören u.a.:
- Cedur®
- Gevilon®
- Lipidil®
Nicht erlaubt ist der Einsatz von Fibraten bei Leber- und Gallenerkrankungen.
Wie wirken Fibrate gegen erhöhte Blutfette?
Zu den Fibraten gehören vor allem die Wirkstoffe Bezafibrat, Fenofibrat und Gemfibrozil. Obwohl die Wirkstoffgruppe der Fibrate schon lange bekannt ist und eingesetzt wird, ist deren Wirkstoffmechanismus noch nicht endgültig geklärt. Und das, was man darüber weiß, ist komplex. Aber wir versuchen uns mal mit einer Erklärung.
Chemisch sind alle Medikamente aus der Gruppe der Fibrate Abkömmlinge der Fibrinsäure. Die Fibrinsäure und ihre Varianten interagieren direkt mit der DNA im Zellkern. Über einen sehr komplizierten Reaktionsweg führt das schlussendlich zu einem Abbau von Fettsäuren.
Fibrate senken das „ungesunde“ LDL-Cholesterin und haben eine günstigen Einfluss auf das „gesunde“ HDL-Cholesterin. Deutlich stärker ausgeprägt ist aber ihr Einfluss auf die sogenannten Triglyceride, weshalb sie auch am ehesten bei zu hohen Triglyceridwerten verschrieben werden. Denn im Gegensatz zu den moderneren Statinen (Simvastatin & Co) ist der Wirksamkeitsnachweis bei den Fibraten recht dünn – zumindest wenn es um die Vorbeugung von Herzinfarkt und Schlaganfall geht.
Wie wirken Anionenaustauscherharze (Gallensäurenkomplexbildner)?
Anionenaustauscherharze sind Medikamente gegen zu hohes Cholesterin. Der bekannteste Wirkstoff ist Colestyramin. Anionenaustauscherharze werden auch Gallensäuren-Komplexbildner genannt, womit wir beim Wirkmechanismus sind.
Anionenaustauscherharze setzen im Darm an, um den Cholesterinspiegel zu senken. Sie binden dort Gallensäuren und zwar so, dass diese nicht mehr wieder vom Darm aufgenommen sondern ausgeschieden werden. Dazu muss man wissen, dass die Gallensäuren im Körper aus Cholesterin hergestellt werden – und zwar in der Leber.
Die Leber reagiert aufgrund des (vermeintlichen) „Gallensäuremangels“ mit der Herstellung von neuen Gallensäuren. Dazu verbraucht sie das Cholesterin im Blut. Folge: Der Cholesterinspiegel sinkt.
Wie wirken Cholesterin-Aufnahmehemmer?
Cholesterin-Aufnahmehemmer lagern sich an der Dünndarmschleimhaut an und hemmen die Aufnahme von Cholesterin aus der Nahrung. Ein Vertreter dieser Wirkstoffgruppe ist zum Beispiel Ezetimib.
Der Effekt dieser Medikamente beruht auf der Hemmung des Cholesterol-Transporters. Das ist ein Proteinkomplex, der die Aufnahme von Cholesterin in die Zellen und damit auch in die Darmwand steuert. Ezetimib & Co blockieren zudem auch die Aufnahme von Gallensäuren im Darm, was sich ebenfalls günstig auf den Cholesterinspiegel auswirkt.
Die Leber arbeitet gegen den erwünschten Effekt
Obwohl auf diese Weise rund 50% weniger Cholesterin im Darm resorbiert wird, ist der Effekt auf den Cholesterinwert im Blut überschaubar – jedenfalls geringer als bei Statinen (Simvastatin & Co). Das liegt daran, dass die Leber auf die verminderte Cholesterinzufuhr aus dem Darm mit einer vermehrten Produktion reagiert. Damit kompensiert sie einen relevanten Teil des (eigentlich erwünschten) Defizits.
Cholesterin-Aufnahmehemmer werden meist erst dann verordnet, wenn Statine alleine nicht ausreichend wirken, und werden dann häufig mit Statinen kombiniert, um einen maximalen Effekt zu erzielen.
Wissenwertes
Welchen Einfluss hat die Jahreszeit auf den Cholesterinwert?
Im Winter sind die Cholesterinwerte am höchsten. Bei Männern im Dezember, bei Frauen im Januar. Das ist das Ergebnis einer Studie an der US-amerikanischen University of Massachusetts.
Die Wissenschaftler hatten über 500 gesunde Testpersonen ein Jahr lang intensiv beobachtet und regelmäßig untersucht sowie die Blutwerte bestimmt. Über die gesamte Zeit wurden mögliche Veränderungen der Ernährung und des Lebensstils abgefragt, um diesen Einfluss später zu berücksichtigen. Doch davon unabhängig stiegen die Cholesterinwerte vom Sommer zum Winter hin an. Im Dezember und Januar lagen die Blutwerte im Schnitt 5 mg/dl über den Sommerwerten.
Nun ist dieser Unterschied nicht gravierend. Die Studienleiter weisen aber darauf hin, dass solche jahreszeitlichen Schwankungen bei der Diagnosestellung ("hohes Cholesterin oder nicht?") bedacht werden sollten.
Die genauen Ursachen dieser saisonalen Unterschiede sind noch nicht ganz klar. Der instinktive Gedanke, das läge am Winterspeck, ist dadurch widerlegt, dass die Ernährungsweise in der Studie geprüft wurde und offenbar nicht die Ursache war.
Cholesterin: Fachbegriffe erklärt
Was ist eine Hypercholesterinämie?
Hypercholesterinämie ist der medizinische Fachbegriff für einen zu hohen Cholesteringehalt im Blut. Begriffserklärung: Hyper = über, ämie = Blut.
Was sind Lipoproteine?
Lipoproteine sind Transporteiweiße mit der Aufgabe, Fett im Blut zu transportieren. Da Wasser fettabweisend ist, müssen die Fettstoffe (v.a. Cholesterin und Triglyceride) zum Transport im Blut an diese Trägerproteine gebunden werden. Es gibt Lipoproteine, die Cholesterin transportieren, und Lipoproteine, die auf den Transport von Triglyceriden spezialisiert sind.
Die Menge der verschiedenen Lipoproteine im Blut ist ein Maß für die Höhe der Fette im Blut. So ist zum Beispiel der bekannte HDL-Cholesterin-Wert („das gute Cholesterin“) in Wirklichkeit kein Cholesterinwert, sondern die Menge des Lipoproteins, das das gesunde Cholesterin transportiert. Da dieses „gute“ Transportprotein eine besonders hohe chemische Dichte hat, heißt es HDL (High Density Lipoprotein).
Quellen:
- Institut für Lebensmittelwissenschaft und Humanernährung der Leibniz Universität Hannover
- Weingärtner et al. Abstract V1268, Clin Res Cardiol 100, 201; Vanmierlo et al. Abstract P1305, Clin Res Cardiol 100, 201.
- Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Neurologie und der Deutschen Schlaganfallgesellschaft
- Archives of Internal Medicine/pte
- Cholesterinbewusste Ernährung im Überblick (PDF-Datei). MSD Sharp & Dohme GmbH. www.msd-gesundheit.de.