Ja, zumindest statistisch. So richtig überrascht das auch nicht, denn schließlich entstehen die meisten Schlaganfälle auf dem Boden einer Arteriosklerose (Gefäßverkalkung), und mit Diabetes ist die Gefahr für eine Arteriosklerose höher.
Allerdings gibt es noch mehr Risikofaktoren, als da sind:
- Bluthochdruck (10% weniger des oberen Blutdruckwertes senken Schlaganfall-Gefahr um 40%)
- zu hohe Blutfettwerte (Cholesterin und Triglyceride)
- Übergewicht
- Rauchen
- Alkohol
- zu wenig Bewegung
- Stress
Beim Diabetes kommt es also nicht nur darauf an, den Blutzucker so gut wie irgend möglich zu kontrollieren und im gesunden Bereich zu halten. Man sollte auch einen möglicherweise parallel bestehenden Bluthochdruck oder zu hohen Cholesterinwert unbedingt ernst nehmen und behandeln. Eine gesunde Lebensweise minimiert die Schlaganfall-Gefahr weiter.
Steigt das Schlaganfall-Risiko mit der Krankheitsdauer?
Ja, kürzlich zeigten US-amerikanische Wissenschaftler, dass die Gefahr für einen Schlagfall mit der Zeit immer bedeutender wird.
Sie beobachteten rund 3.300 Patienten (Durchschnittsalter: 69 Jahre) über einen Zeitraum von neun Jahren. Keiner der Teilnehmer hatte zuvor einen Schlaganfall erlitten. Bei Studienbeginn waren 22% der Teilnehmer bereits an Diabetes erkrankt. Bis zum Ende der Studie hatten weitere 10% einen Diabetes entwickelt.
Insgesamt traten in diesen neun Jahren 244 Schlaganfälle auf. Dabei hatten Patienten, die bis zu fünf Jahre an Diabetes litten, ein um 70% erhöhtes Risiko für einen Schlaganfall. Bei denen, die zwischen 5 und 10 Jahre lang Diabetes hatten, war das Erkrankungsrisiko bereits um 80% erhöht. Über 10 Jahre Diabetes bedeutete eine Verdreifachung des Schlaganfallrisikos.
So richtig überraschend ist das aber alles nicht. Der Ratschlag, der sich daraus ergibt: Blutzucker gut einstellen und weitere Risikofaktoren für einen Schlaganfall (Rauchen, Bluthochdruck, Bewegungsmangel etc.) so gut wie möglich beseitigen.
Quellen:
- STROKEAHA. 10.1161/STROKEAHA.111.641381