Männer tun sich mit der Diagnose Diabetes offenbar leichter als Frauen. Zumindest seelisch. Das ist das Ergebnis einer Befragung von Diabetes-Patienten in Deutschland, Großbritannien und den USA.
Fast jeder zweite sagte in dieser Studie, dass ihn die Diabetes-Erkrankung auch seelisch zu schaffen mache. Allerdings war diese Einschätzung bei den Frauen wesentlich ausgeprägter als bei den Männern. Während die befragten Männer insgesamt eher gleichmütiger und optimistischer mit der Zuckerkrankheit umgingen, gab es unter den Frauen sehr viel mehr, die von der Erkrankung und ihren Begleiterscheinungen frustriert sind.
Bevor man sich nun in Männerkreisen auf die Schulter klopft, kippen wir aber noch etwas Wasser in den Wein. Frauen machen sich grundsätzlich mehr Sorgen um ihre Gesundheit (und auch um die ihrer Partner) als Männer. Dafür und deshalb leben sie aber auch gesünder und bekommen daher ihre Erkrankung oft besser in den Griff. Es ist fast eine philosophische Frage, was besser ist: Alles nicht so ernst nehmen und dafür etwas früher sterben oder alles durchaus ernst nehmen und auch mehr darunter zu leiden, dafür aber länger zu leben.
Quellen:
- Siddiqui MA, Khan MF, Carline TE. Gender differences in living with diabetes mellitus. Mater Sociomed. 2013;25(2):140-2. doi: 10.5455/msm.2013.25.140-142. PMID: 24082841; PMCID: PMC3769156.
- Deischinger C, Dervic E, Leutner M, Kosi-Trebotic L, Klimek P, Kautzky A, Kautzky-Willer A. Diabetes mellitus is associated with a higher risk for major depressive disorder in women than in men. BMJ Open Diabetes Res Care. 2020 Sep;8(1):e001430. doi: 10.1136/bmjdrc-2020-001430. PMID: 32973072; PMCID: PMC7517557.