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Eine Operation ist bei der Finger-Arthrose nicht die Therapie der ersten Wahl. Manchmal lassen sich die Beschwerden allein mit Physiotherapie und Schmerzmedikamenten aber nicht mehr ausreichend lindern.

Erstmal ohne Operation

In den Anfangsstadien einer Arthrose lassen sich die Gelenke mit solchen sogenannten konservativen, d.h. nicht-operativen Maßnahmen oft so gut trainieren und entlasten, dass Betroffene ihren Alltag wieder gut bestreiten können. Mit Bewegungsübungen kann die Muskulatur der Finger gezielt gestärkt werden, um die Gelenke zu führen und zu unterstützen. Außerdem bieten praktische Hilfsmittel zum Halten von Stiften oder Öffnen von Flaschen Erleichterung bei diversen Handgriffen.

Bei Schmerzen können eine Zeit lang stabilisierende Schienen vor allem am Daumensattelgelenk getragen werden. Außerdem helfen Schmerzmittel – lokal aufgetragen, als Tablette oder als Injektion ins Gelenk – vorübergehend oft sehr gut. Eine Dauerlösung sind sie allerdings nicht.

Wenn es nicht mehr anders geht

Leider schreitet die degenerative Gelenkerkrankung stetig fort. Dabei gibt es keinen festgelegten Zeitpunkt, ab wann eine Operation in Frage kommt oder nötig ist. Letztlich entscheiden Sie, je nachdem, wie einschneidend die Beschwerden für Sie sind.

Wenn die Schmerzen mit zunehmendem Gelenkverschleiß stärker werden, häufiger oder gar dauerhaft auftreten, kann eine Operation angebracht sein. Auch wenn die Funktion der Gelenke danach unter Umständen eingeschränkt ist, können die Beschwerden damit in der Regel deutlich reduziert werden. Viele Betroffene nehmen dafür gerne in Kauf, dass die Finger nicht mehr so beweglich sind wie davor. Denn mit Dauerschmerzen können sie mit ihnen genauso wenig anfangen.

Lassen Sie sich beraten

Wenn der Daumen oder die Fingergelenke bei Ihnen immer wieder anschwellen und schmerzen und Sie im Alltag zunehmend eingeschränkt sind, sprechen Sie mit Ihrem Arzt und lassen Sie sich von ihm oder einem weiteren Experten über die operativen Möglichkeiten informieren. Grundsätzlich gibt es je nach betroffenen Fingern und Gelenken eine große Auswahl an Behandlungsverfahren.

Auch wenn die Datenlage zu den einzelnen Operationstechniken derzeit noch unzureichend ist und nicht klar gesagt werden kann, welche für wen die beste ist, findet sich bestimmt eine Möglichkeit, wie Ihnen geholfen werden kann.

Finger-Arthrose: Was bringt eine Operation?

Eine Arthrose an den Fingergelenken wird in der Regel erst bei fortgeschrittener Erkrankung bzw. starken und dauerhaften Beschwerden operiert. Dadurch lassen sich die Schmerzen oft deutlich lindern – wenn auch manchmal auf Kosten der Beweglichkeit.

Operation steht nicht an erster Stelle

Zunächst einmal wird die degenerative Gelenkerkrankung, die sich meist über Jahre entwickelt und mit einem zunehmenden Verschleiß mehrerer Fingergelenke einhergeht, konservativ, also nicht-operativ behandelt. Mit Physio- und Ergotherapie sowie nützlichen Hilfsmitteln für den Alltag lassen sich die Beschwerden bei vielen Betroffenen gut in den Griff bekommen.

Auch stützende Schienen (Orthesen) können vor allem am Daumen das überstrapazierte Gelenk entlasten. Medikamente lindern vorübergehend die Schmerzen und wirken einer akuten Entzündung entgegen.

Wenn die Erkrankung, was ihr natürlicher Verlauf ist, jedoch weiter voranschreitet und Knorpel wie auch irgendwann die Knochen selbst beschädigt werden, nehmen die Schmerzen und Einschränkungen immer mehr zu. Dann kann der Zeitpunkt für eine Operation gekommen sein.

Große Auswahl an Operationsverfahren

Die Vorstellung, an den filigranen und feinfühligen Fingern operiert zu werden, ist nicht ganz angenehm. Aber es gibt inzwischen zahlreiche Operationsverfahren, die zum Teil sehr schonend sind und mit kleinsten Schnitten auskommen. Allerdings gibt es derzeit nicht viele Studien zu den einzelnen Techniken, so dass noch nicht abschließend zu bewerten ist, welche bei wem am besten geeignet ist.

Grundsätzlich bleibt das Gelenk bei dem Eingriff entweder erhalten oder wird durch ein Kunstgelenk ersetzt, das wiederum aus verschiedenen Materialien bestehen kann. Manchmal ist es auch sinnvoll, ein Gelenk zu versteifen, in seiner Funktion also gänzlich auszuschalten. Das mag erschreckend klingen, bedeutet aber gerade bei den kleinen Fingerendgelenken für die Betroffenen oft keine große Einschränkung im Alltag.

Kein voller Bewegungsumfang zu erwarten

Ziel der Operation ist es letztlich, die Schmerzen zu beheben und Funktion, Kraft und Beweglichkeit der Gelenke dabei so gut wie möglich zu erhalten bzw. wiederherzustellen.

Ein Kunstgelenk kann die Funktion eines echten Gelenks nie voll ersetzen. Insofern wird auch die Beweglichkeit nicht zu 100% wiederkehren. Da sie aber meist schon vor dem Eingriff stark eingeschränkt war, ist ein Bewegungsumfang von vielleicht 50-60°, der sich durch eine Operation erzielen lässt, doch für viele Betroffene ein Gewinn. Ganz zu schweigen von den Schmerzen, die sich dadurch oft deutlich bessern.

Auch optisch kann eine Operation manches "zurechtrücken". Bei fortgeschrittener Arthrose können sich die Finger irgendwann bizarr verformen. Diese Fehlstellungen werden behoben und die Finger wieder begradigt.

Üben, üben, üben!

Eine Operation bei der Finger-Arthrose muss gut überlegt sein. Im Einzelfall ist genau abzuwägen, ob der Betroffene davon profitiert und ob die bewährten konservativen Maßnahmen wirklich ausgeschöpft sind.

Wenn Sie sich zusammen mit Ihrem Arzt tatsächlich für eine Operation entscheiden, liegt es auch an Ihnen, wie gut das Ergebnis sein wird. Denn auch und gerade nach einem operativen Eingriff geht es weiter mit der Physio- und Ergotherapie, um das neue Gelenk und die umliegenden Muskeln, Sehnen und Bänder zu trainieren. Wie beweglich der Finger letztlich sein wird, hängt ganz entscheidend davon ab, wie intensiv sie selbständig weiter üben.

Quellen:

  • Rudigier J, Meier R. Allgemeine Maßnahmen und Grundsätze. In: Rudigier J, Meier R, Hrsg. Kurzgefasste Handchirurgie. 6., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Stuttgart: Thieme; 2014. doi:10.1055/b-003-104357

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