Das kommt auf das Stadium und den Verlauf der Erkrankung an. Und natürlich ist entscheidend, welchen Beruf Sie ausüben.
Eine beginnende Arthrose in den Fingern kann lange Zeit unbemerkt bleiben. Erste Anzeichen sind oft Schmerzen bei Bewegung bzw. Belastung der Gelenke. Eine akute Entzündung macht sich ebenfalls durch Schmerzen, außerdem durch eine Rötung und Schwellung bemerkbar. Mit fortschreitender Erkrankung können sich die Gelenke verformen und in ihrer Funktion zunehmend beeinträchtigt sein.
Arthrose und Arbeit schließen sich nicht aus
Wenn die Diagnose anhand der Untersuchung und Röntgenbilder gesichert ist, stellt sich für viele die Frage, wie es weitergeht. Obwohl die Arthrose eine Erkrankung des fortgeschrittenen Lebensalters ist, trifft sie gerade an den Fingern oft auch Frauen, die noch voll im Beruf stehen und von der Erkrankung wie aus heiterem Himmel getroffen werden.
Zunächst einmal bedeutet die Diagnose aber nicht, dass Sie sich fortan in Ihr Schicksal ergeben müssen und nicht mehr arbeiten können. Eine Arthrose ist zwar nicht heilbar und schreitet mit der Zeit fort. Wie schnell das geschieht, beeinflussen Sie aber maßgeblich selbst.
Gerade in den Anfangsstadien lassen sich die Beschwerden mit Bewegungsübungen, die Sie in der Ergo- und Physiotherapie lernen, wirksam lindern. Auch manche Hilfsmittel im Alltag können die Gelenke schonen und eine große Erleichterung für die Betroffenen sein.
Mit Reha zurück in den Beruf
Das Gleiche gilt auch für das berufliche Umfeld. Grundsätzlich ist das Ziel, Sie möglichst lange im Berufsleben zu halten. Dahinter stehen nicht nur volkswirtschaftliche Anliegen der Kostenträger, sondern vor allem auch Ihr Wohlbefinden. Viele Menschen fühlen sich ausgegrenzt und überflüssig, wenn sie nicht mehr arbeiten können.
Vor einem Rentenantrag gibt es aber zahlreiche Möglichkeiten, trotz der Erkrankung im Berufsleben zu bleiben. So gelingt es vielen Betroffenen, durch berufliche oder medizinische Rehabilitationsmaßnahmen auch nach langer Krankschreibung wieder an den Arbeitsplatz zurückzukehren. Dabei kann auch eine schrittweise berufliche Wiedereingliederung in Voll- oder Teilzeit sinnvoll sein.
Umschulung und Hilfsmittel
Natürlich kommt es auf Ihre Arbeit an. Wenn Ihre Hände beruflich stark gefordert sind, sollten Sie eventuell über mögliche Alternativen nachdenken. Manche Berufe, in denen feintaktile Bewegungen nötig sind, sind bei einer Finger-Arthrose auf Dauer möglicherweise ungeeignet. In diesem Fall kann sich eine Umschulung anbieten. Erster Ansprechpartner ist hier die Rentenversicherung.
Vielleicht reicht es aber auch schon aus, den Arbeitsplatz entsprechend umzugestalten, beispielsweise mit einer anderen Computertastatur oder Spracherkennungsprogrammen, die Ihnen das Tippen abnehmen. Als versicherter Arbeitnehmer haben Sie Anspruch auf Hilfsmittel, die Sie unterstützen und Ihre Einschränkungen ausgleichen. Die zuständigen Kostenträger sind Rentenversicherung, Krankenkasse, Arbeitsamt oder Arbeitgeber.
Wie Sie sehen, gibt es viele Möglichkeiten, trotz Arthrose weiterhin zu arbeiten. Die Tätigkeit darf Sie aber nicht belasten und den Krankheitsverlauf beeinträchtigen. Wenn Sie Beratung brauchen, können Sie sich an die Rheuma-Liga in Ihrem Bundesland wenden. Hier finden Sie kompetente Ansprechpartner, die Ihnen Tipps geben und Sie weitervermitteln können.