Eine neue Operationsmethode bei fortgeschrittenen Hämorrhoiden scheint die Schmerzen nach dem Eingriff deutlich zu verringern. Dies ist das Ergebnis einer Studie der Universitätsklinik Marburg, die jeweils 40 Patienten mit dem neuen und 40 Patienten mit dem herkömmlichen Verfahren operiert hatte.
Die Rede ist von der sogenannten Stapler-Operation. Dabei wird die Schleimhaut des Afters nicht so stark verletzt wie bei den älteren chirurgischen Methoden. Es handelt sich also um einen vergleichsweise schonenderen Eingriff. Ermöglicht wurde diese Operationsform auch durch eine neuartige Klammer, die während der OP bestimmte Hautabschnitte fixieren kann.
Wie Studienleiter Dr. Christian Hasse berichtete, benötigten die Patienten, die nach dem Stapler-Verfahren operiert worden waren, nach dem Eingriff deutlich weniger Schmerzmittel und konnten auch das Krankenhaus meist schon nach einem Tag wieder verlassen.
Aber auch ein Studienergebnis: höhere Rückfall-Quote
Doch die neue Methode hat offenbar auch Nachteile. So kam es in der Folge etwas häufiger zu einer Blasenschwäche und auch die Rückfallquote war höher. Einige der Patienten aus der "Stapler-Gruppe" hatten zudem Probleme, nach dem Eingriff ihre Darmgase zuverlässig zurückzuhalten (auf deutsch: Sie mussten furzen).
Ergänzende Anmerkung: Das Verfahren ist mittlerweile noch weiter ausgereift und wird immer häufiger angewandt.
Quellen:
- C. Hasse et al., Hämorrhoidektomie: Konventionelle Exzision versus Resektion mit dem Klammernahtgerät, Deutsche Medizinische Wochenschrift 2004; 129 (30): 1611-1617