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Die möglichen Ursachen von Bettnässen sind extrem vielfältig und reichen je nach Ausprägung von genetischer Veranlagung über eine Unreife des Zentralnervensystems (ZNS) und hormonelle Störungen bis hin zu körperlichen und seelischen Auslösern. In den allermeisten Fällen aber verschwindet das Problem von allein wieder.

Im folgenden sind die möglichen Ursachen etwas genauer aufgeführt.

Primäres nächtliches Einnässen (Enuresis nocturna)

Primär bedeutet hier, dass das Bettnässen von vornherein besteht, das Kind also gar nicht erst "trocken wird". Dies wird vor allem als anlagebedingte Entwicklungsverzögerung des Kindes betrachtet. Als mögliche Ursachen wurden identifiziert:

  • familiäre Veranlagung
  • Reifeverzögerung von Nervenstrukturen, die für die Blasenentleerung wichtig sind
  • Mangel des antidiuretischen Hormons (ADH bzw. Vasopressin), das an der Steuerung des Wasserhaushalts im Körper und damit indirekt der Blasenfüllung beteiligt ist
  • geringe Blasenkapazität
  • falsche Trinkgewohnheiten
  • psychosoziale Faktoren, die den Lern- und Reifungsprozess beim Erwerb der Blasenkontrolle stören (häufiger allerdings sind seelische Probleme bzw. Verhaltensauffälligkeiten eher Folge des Bettnässens und der damit verbundenen Scham statt umgekehrt)

Wiedereinnässen (sekundäre Enuresis nocturna)

Hier geht es um die Form, bei der das Bettnässen nach einer schon bestandenen "Trockenphase" auftritt. Diese Variante steht oft in Zusammenhang mit psychosozialen Faktoren, d.h. Belastungen und Veränderungen im Leben des Kindes, wie z.B. Familienproblemen (Streit, Trennung, Zuwachs), schulischen Problemen oder Umzug.

Einnässen tagsüber (Enuresis diurna bzw. Inkontinenz)

Kommt es eher tagsüber zum Einnässen, ist das ebenfalls oft seelisch bedingt. Unter Umständen bestehen weitere psychische Störungen wie Einkoten oder Auffälligkeiten im Verhalten des Kinds.

Allerdings muss beachtet werden, dass hinter dem Wiedereinnässen und dem Einnässen am Tage, für das neuerdings der Begriff der Harninkontinenz bevorzugt wird, auch häufig organische Ursachen stecken, die von der reinen Enuresis abzugrenzen sind und unbedingt ausgeschlossen werden müssen. Am häufigsten ist eine Infektion der Harnwege dafür verantwortlich.

Zu den seltener anzutreffenden körperlichen Grunderkrankungen zählen u.a. Epilepsie, Diabetes, neurologische Störungen sowie anatomische Fehlbildungen der Harnwege. Auch vergrößerte Gaumenmandeln können über eine behinderte Atmung während des Schlafens Kinder zu Bettnässern machen – nach Entfernung der Mandeln verschwindet dann häufig auch das Bettnässen.

Aber wie gesagt: Diese körperlichen Ursachen sind die Ausnahme, nicht die Regel.

Quellen:

  • S2k-Leitlinie: Enuresis und nicht-organische (funktionelle) Harninkontinenz bei Kindern und Jugendlichen (2015). Herausgeber: Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie und Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (www.awmf.org).

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