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Enuresis ist der medizinische Fachbegriff für das unwillkürliche Einnässen. Wenn das beim Kind überwiegend nachts passiert, spricht man von Enuresis nocturna. Wie Sie in den anderen Fragen zu diesem Thema nachlesen können, ist das Phänomen in den allermeisten Fällen vorübergehend und harmlos.

Typisch für die primäre Form (keine dauerhafte Trockenphase zuvor) sind ein häufiges nächtliches Einnässen mit großen Urinmengen und der tiefe Schlaf des bettnässenden Kindes. Es ist trotz des Harnabgangs nur schwer aufweckbar, zeigt ansonsten aber ein normales Schlafverhalten. Psychische Begleitsymptome sind selten zu beobachten. Dies steht im Gegensatz zur sekundären Enuresis nocturna, bei der es nach einer mindestens 6 Monate dauernden Trockenphase zum Wiedereinnässen kommt.

Seltenere Varianten

Übrigens: Auch für das vorwiegende Einnässen tagsüber gibt es natürlich einen Namen: Enuresis diurna. Alle Formen der Enuresis können – wenn auch selten – mit einer Blasenfunktionsstörung kombiniert sein, insbesondere die Tagesvariante. Abhängig von der Ursache bestehen dann noch folgende Symptome:

  • häufiges Wasserlassen
  • „Haltemanöver“ (z.B. Aneinanderpressen der Oberschenkel, Hüpfen von einem Bein aufs andere, Hockstellung)
  • Inkontinenz bei starkem Harndrang
  • stakkatoartiges Urinieren mit unvollständiger Blasenentleerung
  • ungewolltes Wasserlassen bei Anspannung der Bauchmuskulatur (z.B. beim Husten oder Niesen)

Quellen:

  • S2k-Leitlinie: Enuresis und nicht-organische (funktionelle) Harninkontinenz bei Kindern und Jugendlichen (2015). Herausgeber: Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie und Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (www.awmf.org).

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