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Für das Einnässen ohne organische Ursache gilt: Elterliche Geduld und Zuwendung sind die beste Therapie.

Das Wichtigste: Machen Sie das Bettnässen nicht zu einem (noch größeren) Problem. Die meisten Kinder leiden ohnehin in dieser Situation. Drohungen, Bestrafungen, Beschimpfungen oder Bloßstellen vor Freunden oder anderen Menschen verschlimmern dieses Leid und wirken vorzugsweise kontraproduktiv.

Auch gutes Zureden, das einen hohen Erwartungsdruck aufbaut, ist für Ihr Kind nicht hilfreich.

Klären Sie es stattdessen in einem ruhigen, kindgerechten Gespräch darüber auf, dass das Bettnässen nichts Schlimmes ist und dass es nichts „falsch“ macht. Unterstützen Sie Ihren Nachwuchs emotional, damit er sein Selbstbewusstsein wieder kräftigen kann.

Mit einer wasserdichten Unterlage im Bett, aber ohne Windeln, vermitteln Sie Ihrem Kind, dass Sie es für fähig halten, seine Blase zu kontrollieren. Indem es nach dem Einnässen sein Bett selbst mit frischer Bettwäsche bezieht, lernt Ihr Kind, sein Problem eigenhändig aus der Welt schaffen zu können. Nicht als Strafe, sondern als Hilfe zur Stärkung des Selbstwertgefühls. Und nicht nur nach jeder trockenen Nacht sollte gelten: Loben Sie Ihr Kind, wann immer es Anlass dazu gibt!

Was kann ich im Alltag tun, um Bettnässen bei meinem Kind zu verhindern?

  • (gemeinsamer) Toilettengang vor dem Zubettgehen
  • Frühstück mit ausreichend Flüssigkeit
  • Erwerb von waschbarer Bettdecke und ggf. Beinschutz etc.
  • Verzicht auf unsinnige Maßnahmen wie Flüssigkeitseinschränkung am Abend (ohne ärztliche Absprache) oder nächtliches Wecken zum Toilettengang
  • kinderärztliche Beratung, spätestens bei Ausbleiben einer Trendwende nach einigen Monaten

Quellen:

  • S2k-Leitlinie: Enuresis und nicht-organische (funktionelle) Harninkontinenz bei Kindern und Jugendlichen (2015). Herausgeber: Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie und Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (www.awmf.org).

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