Beim Bettnässen (medizinisch: Enuresis) handelt es sich um eine der häufigsten Störungen im Kindesalter. Rund 20% der 5-Jährigen machen zumindest zeitweise nachts in ihr Bett. Bei den 6-Jährigen sind es noch 10%, bei den 7-Jährigen 5-7%.
Bis zur Pubertät verschwindet das Bettnässen in den meisten Fällen von selbst, meistens sogar schon deutlich früher. Bemerkenswerterweise nässen aber immer noch rund 1% der Jugendlichen nachts ein. Die Störung kann bis ins Erwachsenenalter andauern.
Bis zum 4. Geburtstag wird dem Geschehen kein Krankheitswert beigemessen, auch wenn die Mehrzahl der Kinder bis zum Ende des 3. Lebensjahres die Kontrolle über Blase und Darm erlernt haben. Das nächtliche Bettnässen ohne vorherige Trockenphase (primäre Enuresis nocturna) ist mit 80% die häufigste Form dieser Störung und wird als unkomplizierte Entwicklungsverzögerung betrachtet. Dabei handelt es sich überwiegend um Jungen. Das Einnässen am Tage (Enuresis diurna bzw. Inkontinenz) wird dagegen häufiger bei Mädchen beobachtet.
Quellen:
- S2k-Leitlinie: Enuresis und nicht-organische (funktionelle) Harninkontinenz bei Kindern und Jugendlichen (2015). Herausgeber: Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie und Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (www.awmf.org).