Der Kaiserschnitt hat seinen Namen aus den Zeiten des Alten Roms. Ob er allerdings wirklich mit Julius Cäsar (Caesar = Kaiser) in Verbindung steht, ist umstritten.
Lange Zeit galt als unumstößliche Wahrheit, dass der Kaiserschnitt direkt mit dem römischen Kaiser zusammenhängt. "Schuld" daran ist der römische Schriftsteller Plinius. Der hatte geschrieben, dass der Name Julius Cäsars von seiner Geburt herleite, die nämlich eine Schnittentbindung gewesen sein soll. Und da schneiden auf lateinisch "caedere" heißt, gab man Julius den Beinamen Caesar. So sieht das jedenfalls Plinius und so wurde das tausendfach abgeschrieben und übernommen.
Zweifel an der Julius-Cäsar-Theorie
Der gute Plinius lebte aber kurz nach Christi Geburt, rund 80 Jahre nach Julius Cäsar. Er kann das also nur vom Hören-Sagen gewusst haben. Dass der göttlich verehrte Julius Cäsar selbst per Kaiserschnitt auf die Welt kam, ist zudem medizinisch unwahrscheinlich. Dagegen spricht, dass seine Mutter überlebte, was zu dieser Zeit bei einer Schnittentbindung praktisch nicht vorkam.
Lange Rede, kurzer Sinn: Heute gilt als wahrscheinlicher, dass der Kaiserschnitt seinen Namen von dem lateinischen Wort "caesones" (Schnittlinge) erhielt. Das klingt auch viel einleuchtender. Und immerhin bleibt die Herkunft römisch.