Die Radiojodtherapie wird von den meisten Patienten sehr gut vertragen. Generell kann man sagen, dass sie ein sehr sicheres und risikoarmes Verfahren ist, gefährliches Schilddrüsengewebe zu entfernen. Wie bei jeder Therapie gibt es aber auch hier mögliche Risiken.
Nebenwirkungen treten nur in seltenen Fällen auf, können aber dennoch nicht ausgeschlossen werden. Insbesondere bei stark vergrößerten Schilddrüsen, speziellen Knoten oder bei der Behandlung von bösartigen Erkrankungen (Schilddrüsenkrebs), bei der größere Mengen an radioaktivem Jod benötigt werden, sind Nebenwirkungen möglich.
Geschwollener Hals
Bei einigen Patienten kann es vorkommen, dass nach der Radiojod-Behandlung der Hals anschwillt oder schmerzt, verbunden mit einem Druckgefühl. Das liegt daran, dass die Schilddrüse nach der Therapie kurzzeitig entzündet ist (Strahlenthyreoiditis). Schließlich wird dadurch ein Teil des Gewebes zerstört.
Die Beschwerden können mit einer Eiskrawatte oder auch durch abschwellende Medikamente gelindert werden. In der Regel treten die Symptome aber nur vorübergehend auf und klingen nach einigen Tagen von selbst wieder ab.
Entzündung der Speicheldrüsen oder des Magens
Bei einer höheren Radiojoddosis können auch andere Drüsen in Mitleidenschaft gezogen werden. So kann es zu einer Magenschleimhautentzündung (Gastritis) oder auch zu Mundtrockenheit kommen, wenn die Speicheldrüsen angegriffen werden. Hier hilft es, viel zu trinken oder saure Bonbons zu lutschen, was die Speichelbildung anregt.
Trockene Augen
Einige wenige Patienten, vor allem Tumorpatienten, leiden nach der Behandlung auch dauerhaft unter trockenen Augen. Befeuchtende Augentropfen reichen in diesen Fällen meist aus, um die Beschwerden zu lindern.
Schilddrüsenunterfunktion
Eine mögliche Spätfolge der Radiojodtherapie kann darüber hinaus eine Schilddrüsenunterfunktion sein. Bei einer Strumabehandlung ist sie bei vorsichtiger Dosierung jedoch selten. Da man das Ausmaß der Gewebeschädigung aber nie zu 100 Prozent vorhersehen kann, können bei der Therapie unter Umständen so viele Schilddrüsenzellen untergehen, dass das Organ nicht mehr genug Hormone produzieren kann.
Bei der Behandlung einer Schilddrüsen-Überfunktion kommt es in der Folge schon häufiger zu einer Unterfunktion, nach einer Krebstherapie mit hohen Strahlendosen regelhaft.
Eine Unterfunktion stellt allerdings keine große Gefahr dar, sofern sie behandelt wird. Die fehlenden Hormone können einfach und ohne Nebenwirkungen mit Schilddrüsentabletten ersetzt werden.
Leukämie/Schädigung des Knochenmarks
Nach einer längerfristigen bzw. nach wiederholter Strahlenwirkung, wie sie bei bösartigen Schilddrüsenerkrankungen erforderlich sein kann, sind auch gefährliche Nebenwirkungen nicht ausgeschlossen, wenn auch wiederum selten. Bei weniger als einem Prozent der Behandelten kann eine hochdosierte Bestrahlung mit radioaktiven Jod Leukämie auslösen oder (noch seltener) eine Schädigung des Knochenmarks nach sich ziehen.
Bei der Behandlung gutartiger Schilddrüsenerkrankungen ist eine solche Gefahr jedoch nicht zu befürchten.
Wichtig: Eine Radiojod-Behandlung sollte während einer Schwangerschaft oder der Stillzeit möglichst vermieden werden, um das Baby erst gar nicht damit zu belasten. Darüber hinaus empfiehlt es sich, nach der Radiojodtherapie mit einer Schwangerschaft sechs bis zu zwölf Monate zu warten.
wollte fragen, wie es dir jetzt geht? Ob du die Radiojodtherapie wiederholen musstest? Oder, ob es nur eine Phase war? LG
habe genau dasselbe Problem. Erst ging es mir super, danach volle Kraft. Echt toll. Ich nahm 12 kg innerhab kürzer Zeit zu - und das Gewicht bleibt. Grauenhaft. Stoffwechsel liegt total still. Aussage von meinem Hausarzt: Was machen sie heute? LG Ulrike
hast du Lust, dich über deine Erfahrungen auszutauschen? Ich habe die gleiche Diagnose letztes Jahr im Sommer bekommen, und bräuchte vielleicht noch ein paar Tipps :). Liebe Grüße
ich habe deine Nachricht gelesen und wollte fragen, welche Diagnose du bekommen hast, und was bisher bei dir gemacht wurde?
Ich könnte dir eventuell auch weiterhelfen, da ich nach einem bösartigen Tumor, 2 OPs und 2 Radiojodtherapien, die ich 2015 hatte, reichlich Erfahrungen gemacht habe.
Also, wenn du noch Hilfe brauchst bzw. Fragen hast, immer her damit.:)
Liebe Grüße, Mira(37J.)
ich hatte 2001 eine Radiojodtherapie, da die Schilddrüse nach der Entbindung unserer Tochter 1999 riesig gewucherte ist. Es ging keine Tabletteneinstellung, starke Schilddrüsenüberfunktion. Deshalb dieser Schritt. Danach rutschte ich in die Unterfunktion. Nach einer Untersuchung 2014, waren von meiner Schilddrüse nur noch 7 ml übrig. Nun war ich wieder zur Untersuchung. Da ich immer hohe Schwankungen hatte, sagte mir die Ärztin, es ist gar keine Schilddrüse noch irgendwelches Gewebe mehr da. Nun frage ich mich, wie kann das sein? Jetzt nehme ich 100 mg L-Thyroxin. Mein Leben lang.
auch ich habe 1999 einen Sohn und 2001 eine Radiojodtherapie bekommen. Bis vor ein paar Jahren, war auch noch ein Rest Schilddrüse da. Jetzt nicht mehr. Nur abgestorbenes Gewebe, hieß es. Nehme auch 100 mg. Fühle mich seit einigen Jahren nicht gut: Augenprobleme, Schlafstörung, Herzrasen uvm. Ob das von der SD Geschichte kommt weiß ich nicht, ist aber nicht schön.
habe seit Jahren Probleme mit Eisenmangel bis hin zu massiven Augenproblemen. Radiojodtherapie 2001. Das wichtigste ist, einen guten Facharzt oder Endokrinologen zu kontaktieren. Denn diese Erfahrung habe ich jetzt schmerzlich gemacht. Jahrelang falsch eingestellt. Die Richtwerte sind falsch, und viele Hausärzte haben keine Ahnung.
Aber bis heute ist alles ok!
Ich habe im Juni 2023 eine Radiojodtherapie gemacht. Hatte eine Schilddrüsenüberfunktion. Hätte ich geahnt, dass es mir danach richtig schlecht geht, und ich jetzt im Januar 2024 einen Pflegedienst brauche, hätte ich das niemals gemacht. Einstellung mit L-Thyroxin funktioniert überhaupt nicht.
nach operativer Entfernung meiner Schilddrüse (Karzinom in einem Flügel) und einiger Lymphknoten, bekam ich 2 mal die Radio-Jod-Therapie. Und, nach knapp 60 Jahren heftigem Heuschnupfen, war dieser nicht mehr vorhanden. Meine Nachforschungen bei der Ärzteschaft waren ergebnislos. Wer kann etwas dazu sagen? Wer hat die gleichen Erfahrungen?
Ich bin Laie, habe jedoch aufgrund meines papillären Schilddrüsenkrebses einiges recherchiert. In Foren und Zeitschriften. Die naheliegendste Erklärung wäre, dass jede Erkrankung der Schilddrüse mit einer Schwächung des Immunsystems einhergeht. Im Besonderen resultieren daraus chronische Erkrankungen. Ich würde daher darauf schließen, dass aufgrund der Entfernung der SD sich der Heuschnupfen erübrigt hat. Ich hoffe das - wegen meiner chronischen Nebenhöhlenentzündungen. In meinem histopathologischen Befund nach kompletter SD Entfernung, wurde Hashimoto festgestellt. Daher hoffe ich, dass die chronischen Nebenhöhlenentzündungen jetzt beendet sind. Da die OP erst 1 Monat her ist, kann ich noch keinen Erfahrungsbericht liefern. Ich wünsche alles Gute!
ich gehe davon aus, dass du auch eine hohe Strahlendosis hattest. Du musst zu einer guten Frauenärztin und regelmäßig deine Progesteron- und Östrogenwerte überprüfen lassen. Mir ging es genauso, totgestrahlt von Innen und direkt in die Wechseljahre befördert. Da zu jung, hat keiner richtig untersucht. Stattdessen 6 Monate in Folge Noteingriffe (Ausschabeb/Adern veröden nach der Periode), dann Noteingriff und Gebärmutterentfernung. Direkt danach inkontinent. Erst viel später, nach dem Frauenarztwechsel, stellte sich heraus, dass ich 0 Werte beim Progesteron und dem Östrogen hatte! Da sich durch den Zyklus die Werte immer ändern, sollte man mind. wöchentlich für 8 Wochen die Hormone prüfen. Um zu schauen, ob alle Werte immer im Referenzbereich liegen und ggf. substituieren. Und dann lebenslang regelmässige Kontrollen.
Ich wünsche Dir alles Gute. Andrea