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Welche Ursachen kann ein trockenes Auge haben? Sind die Beschwerden sogar gefährlich und wann muss ich zum Augenarzt? Diese und viele weitere Fragen beantworten wir im folgenden Beitrag.

Basiswissen

Was ist ein „trockenes Auge“?

Das sogenannte “trockene Auge” wird ausgelöst durch eine ganze Reihe von Veränderungen am Auge, die eines gemeinsam haben: Sie führen dazu, dass das Auge nicht mehr ausreichend „geschmiert“ wird und nicht mehr ausreichend befeuchtet und ernährt werden.

Das kann zu Reizerscheinungen, Entzündungen und Beschädigungen an der Hornhaut und der Bindehaut führen.

Sind trockene Augen gefährlich?

Kurze Antwort: Ja. Der Tränenfilm ist ein wichtiger Schutz für unsere Augen, damit diese vor äußeren Einflüssen geschützt sind. Eine trockene Hornhaut ist viel anfälliger für Verletzungen, die in weiterer Folge zu Entzündungen und anderen Komplikationen führen können. Wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihre Augen in letzter Zeit vermehrt brennen, gerötet sind und schmerzen, gehen Sie umgehend zum Arzt um Ihre Augen vor Schlimmerem zu bewahren.

Ursachen

Woran kann es liegen, wenn die Augen zu trocken ist?

Normalerweise werden unsere Augen – genauer gesagt die äußeren Anteile wie die Hornhaut – durch einen dünnen Film aus Tränenflüssigkeit und Lipidschichten feucht gehalten. Dieser wird durch den regelmäßigen und automatischen Lidschlag gleichmäßig über das Auge verteilt. Der Film besteht aus drei Schichten mit unterschiedlichen Fett- und Wasseranteilen, die das Auge zum einen vor äußeren Einflüssen und zum anderen vor Austrocknung schützen.

Tränenfilm-Produktion lässt im Alter nach

Kommt es zu einer Störung in der Tränenfilmproduktion oder ist der Bedarf höher als normalerweise, wird das betroffene Auge trocken und verursacht starke Schmerzen und ein brennendes Gefühl. Im höheren Alter kann es vorkommen, dass die Tränenfilm-Produktion etwas nachlässt und die Augen trockener werden.

In jüngeren Jahren liegt mit größerer Wahrscheinlichkeit eine andere Ursache vor:

  • Vitamin-A-Mangel
  • Sjörgen-Syndrom (seltene Autoimmunerkrankung bei der es zu einer chronischen Entzündung der Tränen- und Speicheldrüsen kommt)
  • unvollständiger Lidschluss (Tränenfilm kann nicht gleichmäßig auf dem Auge verteilt werden und trocknet schneller aus)
Gibt es – außer hormonellen Veränderungen in den Wechseljahren – noch andere Ursachen für ein trockenes Auge?

Die Entstehung von Augentrockenheit kann durch verschiedene Faktoren "begünstigt" werden, die jedoch nicht unbedingt der Auslöser der Beschwerden sind. Dazu zählen:

  • erbliche Veranlagung
  • äußere Einflüsse wie etwa langes Lesen und Bildschirmarbeit, das Tragen von Kontaktlinsen, Luftzug oder trockene Luft durch Klimaanlagen oder Heizungen
  • Einnahme von Medikamenten (beispielsweise Betablocker gegen Bluthochdruck, Psychopharmaka wie trizyklische Antidepressiva, Schmerzmittel wie Acetylsalicylsäure, Antihistaminika)
  • allgemeine Hauterkrankungen mit Lidbeteiligung (z.B. Akne Rosazea, die meist im fünften Lebensjahrzehnt beginnt)
  • Allgemeinerkrankungen wie Diabetes mellitus und Rheuma
  • psychische Einflüsse (etwa Stress oder Depressionen )
  • dauerhaft bestehende Entzündungen der Lidkante (Blepharitis) oder andere Schäden an den Drüsen im Augenbereich
  • Fehlstellungen der Lider (Ektropium, Entropium)
  • nicht ausgeglichene Sehfehler (Kurz- oder Weitsichtigkeit)
  • Mangel an essentiellen Omega-Fettsäuren
  • eine zuvor durchgeführte Augenoperation
Können Weißmacher (Tetryzolin-Augentropfen) trockene Augen verursachen?

Ja, wenn man sie zu lange anwendet. 

Tetryzolin-haltige Augentropfen, die man auch als „Weißmacher“ bezeichnet, sollten deshalb immer nur kurzzeitig (nicht länger als eine Woche) verwendet werden! Denn die durch die Tropfen verengten Gefäße ernähren das Auge schlechter und lassen es schneller austrocknen. Werden Weißmacher über längere Zeit benutzt, kann es sogar zur Verhornung der Bindehaut kommen. Mögliche Folge ist dann ein trockenes Auge.

Der Wirkstoff Tetryzolin dient in Form von Augentropfen zur symptomatischen Behandlung von Bindehautreizungen und -entzündungen. Die frei verkäuflichen (nicht verschreibungspflichtigen) Arzneimittel wirken als „Weißmacher“ bei Augenreizungen, indem sie die Blutgefäße der Bindehaut verengen und die Blutzufuhr in die Bindehaut verringern. Allerdings kommt es vier bis sechs Stunden nach der Verwendung zur sogenannten „reaktiven Hyperämie“: Die Blutgefäße erweitern sich wieder, um die unterversorgte Bindehaut zu ernähren. Das Auge dann wird erneut rot.

Der Wirkstoff Tetryzolin ist u. a. in folgenden Augentropfen enthalten: Berberil® N, Berberil® N EDO, Ophtalmin® N, Ophtalmin® N sine, Vasopos® N, Yxin®.

Symptome

Welche Symptome verursachen trockene Augen?

Durch die Trockenheit der Augen kann es zu folgenden Beschwerden kommen:

  • Gefühl der Trockenheit, Jucken und/oder Brennen des Auges
  • das Bedürfnis, die Augen ständig zu reiben
  • Rötung des Auges, evtl. kommt es zur Bindehautentzündung
  • plötzliches Tränen – vor allem bei kaltem Wind, Rauch und hellem Licht aber auch bei langem Lesen und Fernsehen.
  • das Gefühl ein Sandkorn oder einen Fremdkörpergefühl im Auge zu haben Augen
  • Druckgefühl in den Augen und der Umgebung bis in die Augenhöhle hinein
  • weißliche Schleimfäden in den Lidwinkeln; vor allem beim Aufstehen kann das Lid zugeklebt sein
  • zeitweise verschleiertes Sehen, allgemeine Sehminderung, besondere Empfindlichkeit gegenüber Licht und Blendung

Wie kann ich trockene Augen von einer Bindehautreizung unterscheiden?

Eine Reizung der Bindehaut ist nur selten chronisch. Denn sie entsteht meistens durch eine akute Ursache, etwa durch Schwimmen in gechlortem Wasser, übermäßige Sonneneinstrahlung, Zugluft oder Kosmetika.

Die Beschwerden durch eine Augenreizung klingen nach einigen Tagen von selbst wieder ab, wenn der Auslöser nicht mehr auf das Auge einwirkt. Lindern kann man die Symptome bei Bedarf mit gefäßverengenden Augentropfen. Infrage kommen beispielsweise Augentropfen, die den Wirkstoff Tramazolin enthalten (verfügbar unter den Handelsnamen Biciron®). Allerdings können diese Tropfen gelegentlich zu Herzklopfen und Pulsbeschleunigung, in seltenen Fällen auch zu Kopfschmerzen führen.

Unter trockenen Augen hat man eher langfristig zu leiden. Mitunter machen sie sich immer in bestimmten Situationen bemerkbar, beispielsweise beim Arbeiten am Computer, beim Fernsehen oder bei langen Zug- sowie Autofahrten.

Zuverlässig kann die Diagnose jedoch nur ein Augenarzt stellen.

Arztbesuch und Untersuchung

Trockene Augen: Wann zum Arzt?

Wenn das Gefühl der Trockenheit im Auge über mehrere Tage oder gar Wochen anhält, egal ob an einem oder an beiden Augen, sollten Sie sich von einem Augenarzt untersuchen lassen.

Denn dann ist es wichtig, ernsthafte Erkrankungen und Komplikationen auszuschließen und gegebenenfalls eine geeignete Behandlung zu beginnen.

Trockene Augen: Welche Untersuchungen macht der Augenarzt?

Zunächst werden die Augen mit der sogenannten Spaltlampe untersucht. Das liefert dem Augenarzt meist die entscheidenden Hinweise. Ggf. wird noch die Menge der Tränenflüssigkeit gemessen. Dafür macht der Augenarzt den Schirmer-Test. Dabei klemmt er zwei ganz kleine Löschblattstreifen einige Zeit in die Unterlider.

Die Stabilität des Tränenfilms lässt sich mit verschiedenen Tests prüfen, z.B. in dem die beschädigten Oberflächenanteile der Hornhaut und Bindehaut mit Farbstoffen angefärbt werden („Bengal-Rosa-Test“).

Behandlung

Wie werden trockene Augen behandelt?

Das hängt von der Ursache ab. Bei älteren Betroffenen, die im Alltag unter Brennen und Schmerzen der trockenen Augen leiden, hilft die regelmäßige Anwendung von Augentropfen zur künstlichen Befeuchtung. Das gleiche gilt bei einem unvollständigen Lidschluss.

Liegt ein Vitamin-A-Mangel vor, sollte dieser durch die Gabe von Vitamin A behandelt werden, im weiteren Verlauf verbessert sich dann auch die Produktion des Tränenfilms.

Was tut der Augenarzt?

Zunächst wird der Augenarzt nach einer möglicherweise auslösenden Grunderkrankung fahnden und diese gegebenenfalls behandeln. Infrage kommen beispielsweise nicht ausreichend korrigierte Sehfehler. 

Ansonsten kommen zur Behandlung Tropfen, Gelees oder Salben infrage. Dienen diese rein zur Befeuchtung des Auges, müssen Sie diese selbst bezahlen. Denn die gesetzlichen Krankenkassen erstatten solche Arzneimittel nur noch in Ausnahmefällen (beispielsweise bei Schäden an der Tränendrüse, Gesichtslähmungen und Autoimmunkrankheiten mit oberflächlichen Augenveränderungen).

Bei der Anwendung bedenken sollte man, dass die Tropfen bestenfalls zwei bis vier Stunden im Auge bleiben. Deshalb sollte man sie – zumindest solange man Beschwerden hat – alle drei Stunden einträufeln.

Während bei einer zu geringen Tränenproduktion die Tropfengabe häufig rasch Wirkung zeigt, sollte bei zu geringem Fettanteil in der Tränenflüssigkeit zusätzlich das Lid regelmäßig gereinigt werden. Eventuell empfiehlt sich auch die Auflage von Kompressen, welche die Fehlfunktion der talgbildenden Drüsen am Lidrand verbessern. In diesen Fällen wird der Augenarzt Ihnen zusätzlich Substanzen verordnen, die den Fettanteil des Tränenfilms erhöhen.

Hilft diese Behandlung nicht, können vorübergehend antiallergische oder auch entzündungshemmende Augentropfen (etwa mit Kortison) nötig sein.

Lassen sich die Beschwerden durch die Behandlung mit den gängigen Medikamenten partout nicht lindern, bleibt noch die Möglichkeit, Veränderungen an den Tränenwegen vorzunehmen. Möglich ist dies in Form von Erweiterungen, durch Dehnung, Spülung oder durch eine kleine Operation. Die zweite Option ist eine Verengung der Tränenwege. Dafür bringt man Silikonstöpsel in die Tränenwege ein, die den Abfluss von Tränenflüssigkeit begrenzen. Diese Silikonbarrieren kann man nach einiger Zeit wieder entfernen.

Weitere Fragen zur Behandlung

Welche Augentropfen helfen gegen trockene Augen?

Es gibt eine ganze Reihe von Präparaten, die leichte bis mittelschwere Symptome des trockenen Auges lindern. Diese Augentropfen sind ohne Rezept in allen Apotheken und auch via Internetbestellung erhältlich.

Im Folgenden seien nur einige als Beispiele genannt:

  • Artelac® Augentropfen sowie Berberil® Dry Eye/-EDO® Augentropfen enthalten als Wirksubstanz Hypromellose.Wichtig für Kontaktlinsen-Träger: Harte Kontaktlinsen kann man mit diesen Tropfen bedenkenlos anfeuchten. Wenn Sie hingegen weiche Linsen tragen, empfiehlt es sich, diese vor der Verwendung der Tropfen herausnehmen und erst etwa nach 15 Minuten wieder einsetzen. Ansonsten könnte es zu Schmiereffekten auf den Linsen kommen.
  • Protagent® enthält als Wirksubstanz Povidon (Polyvidon/PVP) mit niedriger Viskosität. Die Tropfen eignen sich für leichte Beschwerden. Protagent® SE ist das unkonservierte Pendant zu Protagent, das sich besonders zur Nachbenetzung von harten sowie weichen Kontaktlinsen und für Allergiker eignet. Protagent SE gibt es in Packungen mit 20, 40 oder 80 Einmaldosierungen, die beispielsweise auf Reisen oder für die Handtasche besonders ideal sind.
  • Lacrisic® enthält eine besondere Kombination aus drei verschriebenen Inhaltstoffen: Povidon plus Hypromellose plus Glycerol. Alle drei Substanzen sind gut verträglich und bewirken eine besonders starke Haftung an der Augenoberfläche. Lacrisic kann bei leichter bis mittelschwerer Symptomatik des trockenen Auges angewendet werden.Lacrisic gibt es für empfindliche Augen ohne Konservierungsstoffe als Lacrisic® SE in 30, 60 oder 120 Einmaldosierungen.
  • Systane® bzw. Systane® ultra Benetzungstropfen enthalten Komponenten, die teilweise wie ein Gel, teils auch wie Tropfen wirken. Die für die Wirkung relevanten Inhaltsstoffe sind Hydroxypropyl guar, Macrolog 400 und Propylenglycol. Durch ein neuartiges Konservierungsmittel kann man den Inhalt einer Flasche nach dem Öffnen bis zu sechs Monate verwenden.
Trockene Augen: Sind Augentropfen mit Vitamin A sinnvoll?

Zuallererst ist anzumerken: Der natürliche Tränenfilm enthält kein Vitamin A! 

Zu Mangel an dem fettlöslichen Vitamins sollte es in Mitteleuropa dank des umfangreichen und mannigfaltigen Angebots an Nahrungsmitteln nur selten kommen. Insofern erscheint es fraglich, ob der Zusatz von Vitamin A in Augentropfen zur Behandlung eines trockenen Auges notwendig beziehungsweise überhaupt zu empfehlen ist.

Wie wirken „künstliche Tränen“?

Die sogenannten „künstlichen Tränen“ sollen die natürliche Tränenflüssigkeit möglichst optimal und anhaltend ersetzen.

Im Prinzip sind es Augentropfen mit besonderen Eigenschaften, die denen der menschlichen Tränen sehr nahe kommen. Denn sie enthalten Substanzen, die relativ lange Zeit auf der Augenoberfläche bleiben und sie somit feucht halten.

Künstliche Tränen: Wie unterscheiden sich die verschiedenen Augentropfen?

Unterschiede weisen die diversen Produkte vor allem in ihrer Viskosität auf: Das heißt, manche sind dünn-, andere dickflüssiger. 

Je dickflüssiger die Tropfen sind, desto länger haften sie an der Oberfläche des Auges. Die längere Haftung geht jedoch meist zu Lasten der klaren Sicht. Niedrigvisköse (dünnflüssige) Tropfen verteilen sich schnell über das Auge und beeinträchtigen die Sicht kaum. Sie sind daher besser für die Nachbenetzung von Kontaktlinsen geeignet.

Trockene Augen in den Wechseljahren: Was kann ich selbst tun?

Wenn der Östrogenspiegel sinkt, kann nicht nur die Scheide trockener werden. Auch an allen anderen Schleimhäuten in Mund, Nase und am Auge kann sich Trockenheit bemerkbar machen.

Allerdings können Sie einiges selbst tun, um die Beschwerden zu lindern. Im folgenden einige praktische Tipps:

  • Sorgen Sie in der Heißperiode für ausreichende Luftfeuchtigkeit, beispielsweise durch einen Luftbefeuchter, oder indem Sie feuchte Tücher auf die Heizung legen. Verwenden Sie aber besser keine elektrischen Luftbefeuchter. Ebenso wie Flüssigkeitsbehälter, die vor die Heizung gehängt werden, tummeln sich in diesen nämlich häufig Bakterien und Schimmelpilzsporen. Bei Allergikern kann es dadurch zu einem akuten Schub kommen.
  • Zugluft oder Luftstrom aus Klimaanlagen und Gebläsen sollten Sie unbedingt meiden! Im Auto sollten Sie das Gebläse nie auf Ihr Gesicht richten.
  • Versuchen Sie, sich anzugewöhnen, häufiger zu blinzeln.
  • Tragen Sie bei bestimmten Sportarten eine Schutzbrille, um Luftzug an den Augen zu vermeiden. Brillen bewähren sich beispielsweise beim Schwimmen, Radfahren, Squash und Skifahren. Im Sommer sollten diese Brillen möglichst auch vor UV-Einstrahlung schützen.
  • Meiden Sie Räume, in denen geraucht wird. Auch offene Kamine sind mitunter verqualmt. Und: Auch ihre zur Trockenheit neigenden Augen werden es Ihnen danken, wenn Sie selbst nicht rauchen.
  • Wer am Bildschirm arbeitet, sollte häufig Pausen einlegen und seine Augen ganz bewusst entspannen.
  • Manchen Menschen hilft gegen Augentrockenheit die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln, die Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren enthalten.

Prognose

Trockene Augen: Wie lange kann das dauern?

Pauschal lässt sich diese Frage nicht beantworten. Denn manche leiden sehr anhaltend an den Symptomen, bei anderen verschwinden die Beschwerden auch relativ rasch wieder. 

Das hängt sicherlich auch vom Auslöser ab. Ist die Ursache eine akute (Augen)Erkrankung oder eine Nebenwirkung eines Medikaments, verschwinden die Symptome, wenn der Auslöser erfolgreich behandelt (Krankheit) beziehungsweise abgesetzt (Arzneimittel) wird. Auch wenn Umweltbedingungen (etwa Klimaanlagen, lange Monitorarbeit, Fußbodenheizung, Heizungsgebläse und dergleichen) die Ursache sind, lässt sich oft Abhilfe schaffen.

Kam es nach einer Operationen an der Hornhaut (etwa einer Laser-Behandlung zur Beseitigung von Kurzsichtigkeit) oder der Bindehaut zur Trockenheit der Augen, klingen die Beschwerden in den allermeisten Fällen mit der Zeit wieder ab.

Was passiert, wenn man trockene Augen nicht behandelt?

Der Tränenfilm hat die Funktion, Krankheitserreger wie Bakterien, Viren und Pilzen abzuwehren. Außerdem ernährt die Flüssigkeit auch die Hornhaut, die selber keine Blutgefäße hat.

Ist der Tränenfilm mangelhaft oder seine Konsistenz verändert, steigt die Gefahr für Infektionen und Hornhautschädigungen, wie Trübung oder Entzündung. Diese wiederum können ernsthafte Folgen haben, im Extremfall gar zur Erblindung führen.

Aber bevor Sie jetzt übertriebene Angst bekommen: Das ist natürlich ein Extremfall. Dennoch bleibt es bei der Empfehlung, mit dauerhaften Beschwerden wegen trockener Augen einen Arzt aufzusuchen.

Quellen:

Haben Sie eine Frage? Dann stellen Sie sie gern und wir versuchen zu antworten. Haben Sie eigene Erfahrungen oder eine andere Meinung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar (bitte Regeln beachten)

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Kommentare: Archiv

Augenarzt
Freitag, den 21. April 2017 um 11:30 Uhr, Peter K
Vielen Dank für die Informationen. Sollte ich mich wegen der trockenen Augen dann an einen Augenarzt wenden? Oder löst sich das von alleine wieder?
 
Trockene Augen?
Montag, den 23. Dezember 2019, um 06:33 Uhr, Felix
Ich habe die Augentropfen leider über ein Jahr hinweg ab und zu benutzt (ca. 3-4 mal die Woche), und lebe nun seit einem halben Jahr mit Augenschmerzen. Ein Jucken, ein Kribbeln, ein Fremdkörpergefühl. Manchmal wache ich Nachts deswegen sogar auf, und quäle mich durch die Nacht. Augenärzte wissen auch nicht, was ich habe. Ich kann jedem nur raten, diese Augentropfen nicht als Weißmacher zu missbrauchen! Ich habe diesen Fehler begangen. Nun muss ich mit den Folgen leben...
 
Trockene Augen
Montag, den 29. Juni 2020, um 17:26 Uhr, Kunzelmann
Alle, die Probleme mit trockenen Augen haben, sollten öfter Tränenflüssigkeit nehmen. In meinem Fall war es zu wenig. Die Hornhaut war so anfällig, dass ich nun einen Hornhautriss habe. Die Behandlung ist sehr langwierig und schmerzhaft. Danke für Ihr Interesse.
 
 
 
 
 
 
 
 

 

Autoren unseres Artikels
 
Dr. med. Jörg Zorn, Arzt / medizinischer Fachautor

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt / medizinischer Fachautor

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Anna Haugg
Medizinjournalistin

    Berufliche Stationen:
  • Deutsches Ärzteblatt

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