Nein. Wer auf die lebenslange Einnahme von Schilddrüsenhormon (Thyroxin) angewiesen ist, muss mit keinen Langzeitschäden rechnen. Ganz im Gegenteil. Durch die Einnahme von L-Thyroxin werden dem Körper die fehlenden Schilddrüsenhormone, die er nicht mehr selbst (oder nicht mehr in ausreichender Menge) herstellen kann, ersetzt.
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Hormontabletten identisch mit dem "echten" Hormon
Die Einnahme von Hormontabletten ist für die Gesunderhaltung des Körpers bei vielen Schilddrüsenproblemen lebensnotwendig und im Falle einer Schilddrüsenunterfunktion oder einer fehlenden Schilddrüse die einzige Möglichkeit, den Hormonmangel auszugleichen.
Außerdem sollte man wissen: Die Tabletten sind in ihrer chemischen Zusammensetzung identisch mit dem körpereigenen Hormon T4 (Thyroxin). Das heißt, hinsichtlich ihrer Wirkung unterscheiden sich die synthetisch hergestellten Hormone nicht gegenüber dem natürlichen Schilddrüsenhormon – und sind daher auch nicht schädlich für den Körper.
Dosis langsam steigern
Bei der Einnahme von L-Thyroxin gibt es allerdings einiges zu beachten. Generell gilt: Es sollte lediglich jene Hormonmenge ersetzt werden, die dem Körper fehlt. Nur so lassen sich unerwünschte Nebenwirkungen ausschließen.
Das heißt, zu Beginn der Therapie sollte man den Körper langsam an die künstlich zugeführten Hormone gewöhnen. Erst im Laufe der Zeit kann die Dosis langsam gesteigert werden, bis die optimale Tagesmenge (lässt sich mit einer Hormonbestimmung im Blut rasch feststellen) erreicht wird. Eine versehentliche Zufuhr zu großer Hormonmengen dagegen kann die typischen Symptome einer Schilddrüsenüberfunktion auslösen.
Nebenwirkungen vor allem in Eingewöhnungsphase möglich
L-Thyroxin gilt normalerweise als ein sehr gut verträgliches Medikament und wird häufig zur Behandlung einer Schilddrüsenunterfunktion eingesetzt. Wie bei fast jedem Arzneimittel können natürlich – vor allem zu Beginn der Behandlung - Nebenwirkungen (wie Herzklopfen; Zittern, Hitzewallungen, innere Unruhe) auftreten, die aber in der Regel nach einer kurzen Eingewöhnungszeit wieder von alleine verschwinden. Auf keinen Fall aber sollte man das Präparat abrupt absetzen, da sonst der gesamte Hormonhaushalt durcheinandergerät und weitere Nebenwirkungen die Folge sein können.
Fazit: Die lebenslange Einnahme von L-Thyroxin stellt mit Sicherheit keine Gefahr für unsere Gesundheit dar. Der Körper ist vielmehr auf die regelmäßige Zufuhr des Medikaments angewiesen, um richtig funktionieren zu können.
bei mir würde im April 2022, an Hand der Blutwerte, eine Schildrüsenunterfunktion festgestellt. Dies führte zur Einnahme von L-Thyroxin 50 mg. Dabei ist die Unverträglichkeit genau die gleiche, wie bei allen anderen. Nebenwirkungen einmal rauf und runter. Manchmal traue ich mich gar nicht aus dem Bett. Eine weitere Untersuchung hat ergeben, dass ich Haschimoto habe, und 1/4 der Schilddrüse nicht mehr da ist. Ich fühle mich täglich benommen und einfach nur "sch....e". 6 Wochen vor der Schilddrüsen-Aufnahme musste ich L-Thyroxin absetzen und siehe da, es wurde besser.
meine Schilddrüse wurde vor 14 Tagen zur Hälfte entfernt und mein Nuklear-Mediziner sagt nun, ich sei geheilt. Keine Zugabe von Medikamenten und keine jährliche Kontrolle des Blutbildes! Kann das sein?
Ihre Frage ist nach aktuellem Stand des Wissens leider nicht zu beantworten; zum Thema L-Thyroxin (bzw. Schilddrüsenunterfunktion) und Krebs gibt es nämlich eine Vielzahl an Forschungsarbeiten. Z. B. wird in einer Studie sogar von einer Senkung des Darmkrebsrisikos unter der Einnahme des L-Thyroxins berichtet ("Thyroid Dysfunction, Thyroid Hormone Replacement and Colorectal Cancer Risk" von Ben Boursi et al.); eine andere Forschergruppe hingegen assoziiert L-Thyroxin mit einem erhöhten Risiko für einzelne Tumorerkrankungen ("Levothyroxine treatment is associated with an increased relative risk of overall and organ specific incident cancers - a cohort study of the Swedish population" von Wändell P. et al.). Die Wissenschaftler betonen hier selber, dass es sich um eine Beobachtungsstudie handelt und deshalb keine Aussagen zur Kausalität möglich sind. Es wird also nur festgestellt, dass eine Personengruppe ein erhöhtes bzw. erniedrigtes Krebsrisiko hat, woran das aber liegt, bleibt die große Frage. Ob nun das Medikament, die Unterfunktion (bzw. die zugrunde liegende Erkrankung an sich (z. B. die Hashimoto-Thyreoiditis) oder vielleicht ein bisher unbekannter Faktor (andere Arzneimittel oder Grunderkrankungen) ausschlaggebend ist, kann kaum beurteilt werden. Auch können Studien Fehler aufweisen, welche die Ergebnisse verfälschen. Deshalb kann man aktuell keine Aussage zum Krebsrisiko aufgrund einer L-Thyroxin-Einnahme treffen. Ein Urteil ließe sich erst dann fällen, wenn mehrere hochqualitative Studien zu gleichartigen Schlüssen kämmen. Eine einzelne Forschungsarbeit allein sagt meist wenig aus.
Zudem ist zu bedenken, dass ein Weglassen der L-Thyroxin-Therapie ebenso keine Alternative darstellt; denn eine unbehandelte Schilddrüsenunterfunktion ist auch mit einer erhöhten Gefahr für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und gesenkten Lebenserwartung assoziiert. Wir wünschen Ihnen alles Gute, Ihre Navigator-Medizin-Redaktion
Euthyrox hat vor ein paar Jahren, ca. 2017,
seine Hilfsstoffe geändert. Anstelle von Lactose wurde Mannitol genommen. Seitdem vertrug ich Euthyrox nicht mehr. Starke Darmprobleme. Hat eine Weile gedauert, bis ich dahinter gekommen bin. Ärzte kommen nicht darauf.
Nach Präparatwechsel ohne Mannitol – keine Probleme mehr!
auch ich wurde neu eingestellt. Und laut zwei Fachärzten ist alles ok. Nein, gar nichts ist ok.
Von überdosiert zu unterdosiert. Schwacher Puls, niedriger Blutdruck, kurz vor Ohnmacht.
Habe einige FB Gruppen gefunden und viel recherchiert. Und ja, was soll ich sagen? Ich werde mich nun selber einstellen und meine Dosis um 12.5 mg erhöhen - obwohl die Ärzte noch weiter reduzieren wollen. Ursprünglich hatte ich 88 mg l'thyroxin.
Ihr wisst gar nicht, wie viele Menschen durch die Unwissenheit der Ärzte leiden. Ganz traurig. Man muss es anscheinend selber in die Hand nehmen, da Ärzte meist nur auf den TSH-Wert schauen. Der FT3- und FT4-Wert sollten sich bestenfalls immer im oberen Drittel bewegen. Hierzu gibt es diverse Rechner im Netz. Wünsche jedem das Beste!
In den darauffolgenden Jahren ging es mir immer schlechter, erst 1999 wurde die Problematik erkannt, als bereits alles voller Knoten war. Die Schilddrüse wurde entfernt, und seither geht es mir total dreckig.
Angeblich seien die Werte in Ordnung. Nach einem Schlaganfall aufgrund eines Faktor-V-Leiden Syndroms 2005, wurde festgestellt, dass meine Dosis zu hoch sei. Diese wurde im Verlauf neu eingestellt. Es ging mir etwas besser, habe eine neue Arbeit gefunden und ein paar Jahre recht gut gelebt, obwohl die Schlafstörungen sich weiterhin stark bemerkbar machten.
Seit ca. acht Jahren geht es mir wieder zunehmend schlechter. Die Blutwerte sind natürlich in Ordnung. Ich hätte halt eine Depression. Ich renne von Arzt zu Arzt, von Heiler zu Heiler, versuche alles mögliche, habe fast mein gesamtes Erbe für Therapien und Medikamente ausgegeben, und doch geht es mir immer dreckiger. Niemand hört mir zu. Ich solle halt Antidepressiva nehmen. Schließlich hätte ich eine Depression. Nein, habe ich nicht! An manchen Tagen geht es mir ausgezeichnet, ich gehe spazieren, gehe ins Schwimmbad, fasse wieder neue Hoffnung. Aber nach wenigen Tagen ist es wieder aus. Ich schlafe pro Nacht nur noch vier Stunden und kann mittlerweile nur noch halbtags arbeiten. Freunde hab ich keine mehr, da man mit mir nichts unternehmen kann. Ständig bin ich müde, extrem lärmempfindlich, mit den Nerven zu Fuß und kann mir nur schlecht Dinge merken, was mich anzipft, weil ich viel und gerne lese, aber mir halt eben nichts davon merken kann, oder nur so halb.
Warum kann die, ach so moderne, Medizin die Problematik nicht erkennen? Warum redet die ganze Welt nur noch von Viren, und sämtliche anderen Krankheiten werden ignoriert? Warum hilft uns niemand? Wie soll das weitergehen? Ich höre immer nur, ich müsse halt Geduld haben. Wie lange noch? Übernächstes Jahr werde ich 60. Mein Leben lang habe ich mit übelsten Symptomen zu kämpfen, die man ärztlicherseits einfach nicht zur Kenntnis nehmen möchte. Ich solle halt zum Psychiater gehen. Und dort bietet man mir wieder nur Antidepressiva an, die ich nicht vertrage, und mit denen es mir nur noch schlechter geht. Ich kann jetzt nicht mehr. Alle wollen nur Geld und versprechen Besserung, aber es wird immer nur noch schlimmer.
Könnten Sie mir den Namen der Ärztin in München mitteilen? Es wäre mir eine unfassbar große Hilfe, weil ich langsam nicht mehr weiter weiß.
Viele Grüße, Anja
auch ich bitte um den Namen.
Vielen Dank, Dorle
Es tut mir so leid für dich! Ich verstehe dich total! Ich kenne das so gut, dass ich mich momentan von 0 auf 100 aufrege. Das liegt an dieser Müdigkeit, die dieser ganze Zustand mit sich bringt. Und all diese Lustlosigkeit! Habe seit ein paar Jahren leider keine Schilddrüse mehr, und seitdem geht es mir auch nicht gut! Lebensqualität: Nein, Leistungsfähigkeit: Nein usw. Blutbild in Ordnung, also laut Ärzten alles in Ordnung. Es ist zum Verzweifeln. Aber mit 50 Mikrogramm hast du sicher zu wenig! Das mit dem ständigen Weinen hatte ich auch, als ich zu wenig Hormone genommen hatte. Ich schneide mir meine Dosis selbst zusammen, da mir 100 zu viel und 88 zu wenig sind. Nehme eine 88, ein Viertel 25 und ein winziges Brösel von 20 Mikrogramm T3. Besser geht es bei mir mit diesen Hormonen nicht. Du bist nicht alleine! Wünsche dir von Herzen alles Gute! Versuch vielleicht doch mal nur ein Viertel von 25 Mikrogramm dazuzunehmen. Mit dem Tablettenschneider aus der Apotheke geht das sehr gut. Da kannst du normal nix falsch machen bei so einer geringen Dosis. Vielleicht fühlst du dich ja dann gleich etwas besser! Ich bin aber kein Arzt. Habe aber selbst viel Erfahrung am eigenen Leib. Meine es nur gut. Nimmst du eigentlich Euthyrox?
Danke
Schilddrüsenhormone gibt es nur in der angebotenen Medikamentenform, "natürliche" Stoffe, die das genauso können, gibt es nicht.
Viele Grüße, Ihr Navigator-Team
Natürliche Schilddrüsenhormone vom Rind oder Schwein gibt es schon - z.B. bei den Kloster-Apotheken in Deutschland! Man braucht allerdings einen Arzt, der einem bei der Einstellung hilft. Die wissen dort vielleicht einen. Habe mir die Umstellung auf diese Hormone auch schon überlegt, da es mir mit dem Euthyrox - was ja L-Thyroxin ist - auch überhaupt nicht gut geht. Ich habe so ein schlechtes Kurzzeitgedächtnis, das ist arg und nicht so leistungsfähig wie früher usw. Die ganze Latte halt. GlG
bitte bedenkt, dass auch die tierischen Hormone Hormone sind.
Die Nebenwirkungen und Beschwerden, die Ihr beschreibt, gehen in fast allen Fällen entweder auf die Dosierung oder auf die auslösende Störung der Schilddrüse zurück. Das hat also in der Regel nichts damit zu tun, ob man tierische Hormone oder das normale Thyroxin einnimmt.
Liebe Grüße, Euer Navigator-Team
Es kostet mich unsagbar viel Kraft, den Tag irgendwie auf die Reihe zu bekommen. Meine Erkrankung war sehr untypisch für mein Alter. Ich war damals zwar die jüngste Patientin, aber dennoch nicht einfach Schema F, sondern ein Individuum. Aber die Ärzte behandeln nicht nach Individuen, sondern so nach dem Motto: So macht man das schon immer.
Mein TSH-Wert muss quasi immer erhöht sein.
Meine Werte im Blut sind außer Rand und Band,
muss aber jetzt 2,5 Monate warten, bis ich einen Termin bei einem Spezialisten habe - in der Radiologie im KH.
Wer das nicht selbst hat, kann das Martyrium nicht verstehen und nachvollziehen. Ein nicht lebenswertes Leben. Lebensqualität gleich null, trifft es ganz gut.
Mir wurde mal gesagt, dass man nur rund 50% der Schilddrüsenpatienten medikamentös richtig einstellen kann. Bei den anderen 50% schafft man es nie. Ein schwacher Trost, aber so ist es wohl.
Immerhin lebe ich mein halbes Leben schon ohne Schilddrüse und habe es irgendwie geschafft, mein Leben mit all diesen Unzulänglichkeiten und Schwierigkeiten zu meistern. Das ist es, was mich jeden Tag aufstehen und immer aufs Neue versuchen läßt, den Tag zu meistern. Manchmal gut, manchmal weniger. Oft auch ohne Verständnis meines Umfeldes, das mich teilweise halt schon 25 Jahre "ertragen" muss. Oft aber auch mit Verständnis.
Das Leben geht weiter ... viele Grüße Annette
Mir geht es sehr ähnlich! Seit 2015 Schilddrüse entfernt wg. kalter Knoten. Kein Krebs, wie sich nachher herausstellte. Brauchte vorher keine Hormone. Normale Schilddrüsenfunktion. Seit ich mit Euthyrox angefangen habe, nach der OP, nur Probleme: Schwache Denkleistung, Planen, Denken und Konzentration in Gesprächen sind - durch ein sehr schlechtes Gedächtnis - äußerst schwierig. Vergesse auch immer wieder Termine, die ich mir sogar im Kalender notiert habe. Oder Sachen, die mir im Gespräch jemand gesagt hat. Das macht mich voll fertig. Das bin nicht ich. Und je länger ich das Zeug nehme, desto schlimmer wird es. Was is'n das für ein Leben! So was hatte ich vorher nicht!! Kaum ein Tag mit Wohlbefinden. Stattdessen Magenprobleme, Stimmungsschwankungen, immer wieder Schlaflosigkeit, zeitweise starkes Herzstolpern, Antriebslosigkeit und emotionale Störungen. Bin auch arbeitsmäßig nicht mehr wirklich belastbar usw. Diese verdammten Hormone! L-Thyroxin ist für meinen Körper auch kein ausreichender Schilddrüsenhormonersatz. Das Beste: Die Blutwerte passen! Ich fühle mich hilflos und unverstanden. Übrigens, ich habe mir meine Dosis selbst erarbeitet, weil die angebotenen Dosen einmal zu wenig und dann wieder zu viel sind! Vielleicht werde ich es mit Hilfe eines Arztes wirklich mit natürlichen Schilddrüsenhormonen versuchen. Ich kann dich voll und ganz verstehen. Du bist nicht alleine!! Und, die Ärzte können einem auch nicht wirklich helfen. Ich denke, dass die Schilddrüse noch zu wenig erforscht ist und die Ersatzhormone nicht genügen, die die Ärzte über die Pharmaindustrie anbieten können. GlG
seit ca. 21 Jahren nehme ich L-Thyroxin. Aufgrund von Struma und kalten Knoten wurde mir ein großer Teil der Schilddrüse entfernt.
Die Dosis hat sich stets geändert. Zuletzt hatte ich durch Thyronajod 75 einen TSH Wert von 0,02 - dementsprechend eine Überdosierung. Nun wurde die Dosis wieder reduziert. Was mir jedoch auffällt, ist die Zahl der Erythrozyten, die seit meiner Thyroxin substitution immer im unteren Normbereich ist. Habt ihr ähnliche Erfahrungen?
Mein Hausarzt meinte, SD Medikamente bewirken oft niedrige Werte der Erythrozyten. LG