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Was ist ein Morbus Crohn? Was sind die Ursachen? Welche Medikamente helfen, wann wird operiert? Im folgenden Beitrag finden Sie Fragen und Antworten zur chronisch-entzündlichen Darmkerkrankung Morbus Crohn.

Einführung und Krankheitsbeschreibung

Was ist ein Morbus Crohn?

Der Morbus Crohn gehört zu den chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED). Wie der Name schon sagt, handelt es sich dabei um eine andauernde Erkrankung, die mit den heutigen Mitteln der Medizin nicht heilbar ist. Mit verschiedenen Medikamenten und ggf. operativen Eingriffen lassen sich die Beschwerden aber oft gut in den Griff bekommen.

Aus dem Gleichgewicht

Das andere charakteristische Merkmal der Erkrankung verbirgt sich hinter dem Wörtchen „entzündlich“. Beim Morbus Crohn sind Teile des Verdauungstrakts – angefangen vom Mund bis zum Anus – entzündlich verändert. Wie es genau dazu kommt, ist nach wie vor nicht klar. Die Abwehrzellen in den Schleimhäuten scheinen jedenfalls aus irgendeinem Grund überfordert zu sein und können eindringende Bakterien nicht adäquat abwehren. In der Folge gerät das gesamte Darmmilieu, in dem sich normalerweise zahlreiche Mikroorganismen in ausgewogener Koexistenz tummeln, durcheinander. Diese Veränderung der Darmflora wird auch als „Dysbiose“ bezeichnet.

Immer wieder grummelt es im Bauch

Typisch beim Morbus Crohn sind Beschwerden wie Durchfälle, Bauchschmerzen und evt. Fieber. Viele Betroffene verlieren auch deutlich an Gewicht. Die Symptome treten meistens in Schüben auf, so dass zwischen aktiven Phasen der Erkrankung und sogenannten Remissionen (Nachlassen der Beschwerden) unterschieden wird. Im Verlauf kann es leider auch zu diversen Komplikationen kommen, zudem können neben dem Magen-Darm-Trakt auch andere Bereiche des Körpers wie z.B. Gelenke betroffen sein.

Menschen mit Morbus Crohn müssen lernen, mit der Erkrankung zu leben und zurechtzukommen. Eine große Rolle spielt dabei die Ernährung, mit der wir unser Darmmilieu unmittelbar beeinflussen können. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Möglichkeiten, die Krankheit in den Griff zu bekommen und sich von ihr nicht den Alltag diktieren zu lassen.

Eckdaten zum Morbus Crohn

Wie häufig ist der Morbus Crohn?

In Deutschland gibt es etwa 150 Betroffene pro 100.000 Einwohnern. Jährlich erkranken 7 Personen von 100.000 neu an Morbus Crohn.

In welchem Alter tritt der Morbus Crohn meistens erstmals auf?

Am häufigsten beginnt die Erkrankung im jungen Erwachsenenalter, zwischen dem 15. und 35. Lebensjahr. Allerdings ist die Schwankungsbreite groß. Der Morbus Crohn kann auch bereits im Kindesalter oder erst im höheren Erwachsenenalter erstmals auftreten.

Kommt Morbus Crohn bei Frauen häufiger vor als bei Männern?

Viele Quellen geben an, dass Frauen etwas häufiger an einem Morbus Crohn erkranken als Männer. Allerdings schwanken die Angaben dazu sehr stark. Der Unterschied ist wenn dann marginal. Die genauen Ursachen eines Geschlechterunterschieds wären auch, würde es denn stimmen, unklar.

Welche Darmabschnitte sind beim Morbus Crohn typischerweise betroffen?

Die entzündlichen Veränderungen beim Morbus Crohn können im Prinzip an allen Stellen des Verdauungstraktes vorkommen. Am häufigsten treten sie aber im unteren Dünndarm oder Übergang vom Dünndarm in den Dickdarm auf.

Können beim Morbus Crohn auch andere Organe als der Magen-Darm-Trakt betroffen sein?

Ja, der Morbus Cohn kann sich noch weiter ausbreiten. Man spricht auch von extraintestinalen Manifestationen. Etwa 30% der Menschen mit Morbus Crohn bekommen solche Entzündungsherde fernab vom Verdauungstrakt.

Der Krankheitsverlauf

Verläuft der Morbus Crohn immer gleich?

Nein, im Gegenteil: Die Ausprägungen können beim Morbus Crohn sehr unterschiedlich sein. Es ist eines der Charakteristika dieser Erkrankung, dass sie von Person zu Person unterschiedlich verläuft, ohne dass man das vorhersagen kann. Dabei gibt es folgende Varianten:

  • Zum einen können unterschiedliche Regionen des gesamten Verdauungssystems betroffen sein.
  • Zum anderen kann das Ausmaß der Entzündung stark variieren.
Wann sprechen Ärzte von einem schweren Morbus Crohn?

Man unterscheidet einen leichten, mittelschweren und schweren Verlauf. Von einem schweren Morbus Crohn spricht man vor allem dann, wenn die Beschwerden trotz intensiver Behandlung nicht ausreichend eingedämmt werden können. Als weiteres Kriterium gilt, wenn eine der drei folgenden Situationen eintritt:

  • starke Gewichtsabnahme durch den Morbus Crohn (Body Mass Index < 18)
  • Darmverschluss (Ileus)
  • Abszessbildung im Darm

Auch eine stetige Erhöhung des Entzündungshormons CRP im Blut gilt als Marker für einen schweren Krankheitsverlauf.

Wann spricht man von einem Rediziv (Wiederaufflammen)?

Ein Rezidiv bezeichnet das Wiederaufflammen der Erkrankung. Ärzte benutzen diesen Begriff, wenn nach einer erfolgreichen Behandlung und weitgehendem Krankheitsstillstand die Entzündungsaktivität wieder zunimmt. Wird dann erneut behandelt, geht die Krankheitsaktivität in der Regel wieder zurück (Remission).

Ursachen

Welche Ursachen hat der Morbus Crohn?

Das ist noch weitgehend ungeklärt. Mehrere Untersuchungen sprechen dafür, dass eine Veranlagung zu der Erkrankung genetisch verankert ist, ohne dass aber ein einzelnes "Morbus-Crohn-Gen" bekannt ist. Wahrscheinlich spielen hier mehrere genetische Einzelfaktoren zusammen.

Hauptrisikofaktor: Rauchen

Auch Umwelteinflüsse bzw. der Lebensstil spielen eine Rolle. Der Morbus Crohn ist im weitesten Sinne eine Zivilisationskrankheit. Er kommt in den Industrienationen deutlich häufiger vor als in den südlichen Ländern der dritten Welt. Als beeinflussbarer Risikofaktor wurde auch Rauchen ermittelt. Raucher erkranken häufiger an Morbus Crohn als Nichtraucher.

Forschung auf Spurensuche

Die Forschung im Bereich chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen ist in den letzten Jahren rasant vorangeschritten und hat vor allem hinsichtlich der Entstehungsmechanismen wichtige Erkenntnisse gewonnen. Das ist nicht nur rein akademisch interessant, sondern könnte in Zukunft auch enorme Folgen für die Behandlung haben. Denn erst wenn eine Erkrankung grundlegend verstanden wird, kann man ursächlich und damit effizient und anhaltend dagegen vorgehen.

Risikofaktoren und mögliche Auslöser

Wie hoch ist das genetische Risiko für Morbus Crohn?

Wie bereits erwähnt, ist Morbus Crohn eine der Erkrankungen, die familiär gehäuft auftreten. Nehmen wir an, Ihr Bruder oder Ihre Schwester leidet an Morbus Crohn. Dann liegt Ihr Risiko, ebenfalls daran zu erkranken, 30 mal höher als bei anderen.

Stadt oder Land: Spielt das eine Rolle beim Morbus Crohn?

Das könnte sein. Es scheint einen Unterschied zu machen, wo und wie wir aufwachsen und leben. Untersuchungen zeigen, dass Kinder, die auf dem Land groß werden und im ersten Lebensjahr Kontakt zu Stalltieren hatten, später seltener an Colitis ulcerosa und Morbus Crohn erkranken.

Auch Geschwister sind förderlich

Das gleiche gilt übrigens auch für Kinder, die mit mindestens zwei älteren Geschwistern aufwachsen. Demgegenüber steht eine größere Häufigkeit chronischer Darmentzündungen in Städten.

Was hat der Morbus Crohn mit dem Immunsystem zu tun?

Es ist schon länger bekannt, dass hinter chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn bestimmte autoimmune Prozesse stecken. Das bedeutet, bei diesen Erkrankungen wendet sich das Immunsystem irrtümlicherweise gegen den eigenen Körper und bildet Abwehrstoffe (sogenannte Antikörper) gegen ihn.

Sind doch Bakterien im Spiel?

Aktuelle Studien bestärken eine schon seit längerem diskutierte These zu den Ursachen von Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Demnach richtet sich die Entzündungsreaktion bei den chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen nicht gegen den gesamten Körper, sondern nur gegen “normale” Darmbakterien.

Damit wären Morbus Crohn und Colitis ulcerosa aber keine klassischen Autoimmunerkrankungen mehr, wie bisher angenommen. Nach Informationen des Kompetenznetzes Darmerkrankungen zeigen die erwähnten Untersuchungen, dass, sobald sich bestimmte Bakterien nicht mehr im Darm befinden, das Entzündungsgeschehen vor Ort abnimmt. Die Entzündung des Darms wäre somit eher eine Folge und nicht, wie bisher angenommen, die Ursache der Erkrankung. Ursache wäre demnach eine ungenügende Abwehr bestimmter Bakterien, wie Dr. Jan Wehkamp vom Kompetenznetz erläuterte.

Diese Erkenntnis könnte zu neuen Behandlungsstrategien führen. Dazu müssen aber neue Substanzen entwickelt werden, die das Immunsystem und die Darmbarriere stärken und unterstützen.

Quelle: Kompetenznetz Darmerkrankungen, Deutsche Morbus Crohn und Colitis ulcerosa Vereinigung (DCCV), 12.09.2011

Warum spielt die Immunabwehr bei Morbus Crohn verrückt?

Warum das letztlich so ist, liegt zwar nach wie vor im Dunkeln; man weiß inzwischen aber, dass es sich um ein sehr komplexes Wechselspiel handelt.

Dabei spielen folgende Faktoren eine Rolle:

  • eine fehlgesteuerte Abwehr
  • die Zusammensetzung des sogenannten Mikrobioms
  • eine gestörte Barriere der Schleimhaut im Verdauungstrakt

Abwehrsystem im Darm

Was bedeutet Mikrobiom?

Mit dem sogenannten Mikrobiom sind die Gene aller Mikroorganismen (Bakterien, Viren, Pilze) gemeint, die sich im Darm tummeln und zusammen immerhin ein Gewicht von rund 1,5 kg auf die Waage bringen. Der Darm führt also ein reges Eigenleben, das mehr und mehr in den Fokus der Wissenschaft rückt.

Wodurch werden die Darmbewohner beeinflusst?

Das ist noch weitgehend unklar. Es kann durchaus sein, dass bestimmte Faktoren, die in manchen Leserkommentaren erwähnt wurden, eine Rolle spielen. Dass die Ernährung, aber auch Stress und Umwelteinflüsse sich auf das Milieu im Darm auswirken, liegt nahe.

Die Frage nach Henne und Ei

Fraglich ist nach wie vor, was das Fass ins Rollen bringt. Ist es die Immunantwort, die irgendwann aus dem Ruder gerät? Oder ist es das Ungleichgewicht der einzelnen kleinen Darmbewohner, das die zerstörerischen Reaktionen in Gang setzt? Jedenfalls kommt es am Ende zu einer Entzündung der Schleimhaut mit den bekannten Folgen und Beschwerden.

Wie wird die Darmschleimhaut geschädigt?

Der Barrieredefekt scheint auf eine ungenügende Bakterienabwehr direkt in der Darmschleimhaut zurückzugehen. Forscher haben herausgefunden, dass bei Betroffenen bestimmte Abwehrstoffe vermindert und defekt sind. Das wiederum könnte Auswirkungen auf die Darmbewohner haben und Entzündungszellen aktivieren.

Neue therapeutische Möglichkeiten

Für Betroffene könnte das in Zukunft weitreichende Folgen haben. Zielen die meisten bisherigen Behandlungsansätze auf eine Unterdrückung der Entzündung und der Immunantwort, könnten fortschrittlichere Therapien das Mikrobiom und die gestörte Barrierefunktion in den Fokus rücken und damit einen Schritt früher ansetzen.

Wohltaten für den Darm

In Form sogenannter Probiotika, also lebender Mikroorganismen, die den Darm unterstützen sollen, existieren bereits erste Ansätze in diese Richtung. Auch mit dem Transfer von Fremdstuhl gibt es Versuche, das Leben im Darm positiv zu beeinflussen.

Der Abwehr auf die Sprünge helfen

Eine weitere Möglichkeit könnte sein, die fehlenden Abwehrstoffe direkt zu ersetzen und von außen zuzuführen. Studien dazu laufen bereits.

Diagnostik und Untersuchungen

Verdacht auf Morbus Crohn: Wann zum Arzt?

Bei länger anhaltendem Durchfall und Bauchschmerzen, eventuell auch im Verbund mit Gewichtsverlust, ist es in jedem Fall ratsam, einen Arzt aufzusuchen. Der wird sich zunächst einmal genau nach den Beschwerden erkundigen.

So fragt er zum Beispiel, seit wann die Symptome bestehen, ob nachts Beschwerden auftreten, und wenn ja welche. Auch ob Haut, Augen, Mund oder Gelenke betroffen sind und ob es am Gesäß vor allem in Afternähe Wunden, Einrisse in der Haut oder Ansammlungen von Eiter gibt. All das sind wichtige Informationen, weil dadurch ein Morbus Crohn von anderen Darmerkrankungen abgegrenzt werden kann.

Was den Arzt interessiert

Außerdem kann der Arzt folgendes wissen wollen:

  • ob Sie zuvor auf Reisen waren,
  • ob Sie Kontakt mit Menschen hatten, die an einer ansteckenden Durchfallerkrankung litten,
  • ob Sie bestimmte Nahrungsmittel nicht vertragen,
  • welche Medikamente Sie einnehmen bzw. eingenommen haben,
  • welche Krankheiten Ihre Angehörigen haben,
  • ob Sie rauchen,
  • ob Ihr Blinddarm bereits entfernt wurde.

Magen- und Darmspiegelung

Wann ist bei Morbus Crohn eine Darmspiegelung notwendig?

Eine Darmspiegelung (Koloskopie) ist wichtig, um die Diagnose sicher stellen zu können. Dabei werden an mehreren Stellen kleine Proben (Biopsien) entnommen und anschließend im Labor untersucht. Beim Morbus Crohn gibt es charakteristische Veränderungen, die dem geübten Laborarzt gleich ins Auge springen.

Wieso muss ich immer wieder zur Darmspiegelung?

Auch zur weiteren Nachsorge und Kontrolle werden Betroffene regelmäßig zur Darmspiegelung geladen. Das ist auch deshalb wichtig, um ein kolorektales Karzinom (Darmkrebs) auszuschließen bzw. frühzeitig zu erkennen.

Aber Vorsicht: Manch ein Darm lässt sich nicht gern untersuchen.

Wenn die Darmspiegelung nicht funktioniert: Was gibt es für Alternativen?

Manchmal erschweren Darmverengungen (sogenannte Strikturen) die Spiegelung, so dass der Arzt mit dem Endoskop gewisse Darmabschnitte nicht erreicht und betrachten kann. Dann bieten sich bildgebende Verfahren an, mit deren Hilfe sich die Ausdehnung und die genauen Stellen der entzündlichen Veränderungen erfassen lassen. Dazu zählen:

  • Ultraschall (Sonographie)
  • Röntgenuntersuchungen wie die Doppelkontrastuntersuchung
  • CT, MRT
Wann ist beim Morbus Crohn eine Magenspiegelung notwendig?

Die Spiegelung von Speiseröhre, Magen und Zwölffingerdarm sollte im Rahmen der Anfangsdiagnostik bei Morbus Crohn erfolgen. Ist bereits bekannt, dass ein Morbus Crohn besteht, ist eine Magenspiegelung nur dann notwendig, wenn entsprechende Beschwerden bestehen, die auf Veränderungen im oberen Verdauungstrakt hinweisen.

Wozu Ultraschall oder Magnetresonanztomographie beim Morbus Crohn?

Weil man damit feststellen kann, wo sich die Erkrankung ausgebreitet hat. Denn ein Morbus Crohn kann weit über den Darm hinaus um sich greifen. Aber auch, wenn es im Verlauf der Krankheit zu Beschwerden kommt, die auf einen Schub hindeuten, können diese Untersuchungen wichtige Hinweise liefern, um die Symptome abzuklären.

Kann man einen Morbus Crohn anhand einer Stuhlprobe feststellen?

Allein damit sicher nicht. Trotzdem ist die Untersuchung von Stuhlproben bei Verdacht auf Morbus Crohn wichtig, und sei es nur, um andere Ursachen für die Darmbeschwerden auszuschließen (z.B. ein Reizdarm-Syndrom). Außerdem wurden in jüngerer Vergangenheit gleich mehrere Proteine und Entzündungsmarker entdeckt, deren Auftreten im Stuhl die Diagnose "Morbus Crohn" zumindest wahrscheinlicher macht (wenn auch nicht beweist).

In erster Linie geht es dabei um Calprotectin. Das ist ein sogenanntes Neutrophilen-Protein, das antientzündlich wirkt und im Falle einer Darmentzündung vermehrt über den Stuhl ausgeschieden wird. Ein weiterer Vertreter ist das "fäkale Lactoferrin", ebenfalls ein Neutrophilen-Protein. Es gibt noch weitere Anwärter, deren Namen noch kryptischer sind und mit denen wir Sie hier nicht belasten.

Sind genetische Tests auf Morbus Crohn sinnvoll?

In den letzten Jahren sind Gen-Tests entwickelt worden, die anhand bestimmter Veränderungen im Erbgut eine Aussage darüber liefern sollen, ob ein Morbus Crohn entstehen wird. Doch empfehlen Experten, genetische Tests nicht als Routine durchzuführen.

Zwar gibt es Hinweise darauf, dass bestimmte Veränderungen des Gens NOD2/CARD15 das Risiko für die Entstehung eines Morbus Crohn erhöhen. Doch lässt sich damit nichts darüber aussagen, wie der weitere Verlauf aussieht oder wie er beeinflusst werden kann. Das Ergebnis ändert nichts am weiteren Vorgehen, die damit verbundenen emotionalen Belastungen sind also unnötig.

Spezielle Untersuchungen

Morbus Crohn: Wann und wie werden Leber und Gallenwege untersucht?

Beim Morbus Crohn kann es manchmal auch zu einem Übergriff der Erkrankung auf Leber und Gallenwege kommen. Erhärtet sich der Verdacht, kann eine spezielle Untersuchung der Gallengänge und der Bauchspeicheldrüse erforderlich werden:

Die – Achtung! – "endoskopisch retrograde Cholangio-Pankreatikographie", kurz ERCP. Sie dient vor allem dazu, eine bestimmte Form der Gallenwegsentzündung auszuschließen, die als typische Begleiterkrankung bei Morbus Crohn gilt.

Was ist eine intestinale Permeabilitätstestung?

Bei der intestinalen Permeabilitätstestung wird die Durchlässigkeit der Darmwand geprüft. Der Test kann bei Menschen mit Morbus Crohn, die sich in einer Ruhephase (Remission) befinden, auf ein erhöhtes Risiko für einen Rückfall hinweisen.

Die Untersuchung sollte laut den offiziellen Experten-Leitlinien nicht regelmäßig durchgeführt werden, sondern ist eher etwas für besondere Fragestellungen. Auch sollte sie nur in Kliniken vorgenommen werden, die Erfahrung mit dieser Untersuchung haben.

Was bedeutet eine Erhöhung des CRP-Blutwertes (C-reaktives Protein)?

Eine CRP-Erhöhung im Blut ist beim Morbus Crohn ein eher ungünstiges Zeichen. Zumindest für den Moment. Denn es zeigt an, dass die Erkrankungsaktivität gerade zunimmt oder besonders hoch ist.

Zum Hintergrund:

Das C-reaktive Protein, von Ärzten meist kurz CRP genannt, ist ein Entzündungsparameter. Steigt das Eiweiß im Blut an, ist dies immer ein Hinweis auf entzündliche Vorgänge im Körper – nicht nur beim Morbus Crohn, sondern auch bei vielen anderen Erkrankungen.

Verdacht auf Morbus Crohn: Was bringt eine Antikörper-Diagnostik?

Antikörper sind wichtige Bestandteile des Abwehrsystems. Im Zusammenhang mit Morbus Crohn können die Antikörper ANCA und ASCA analysiert werden und evtl. eine Aussage über das Morbus-Crohn-Risiko liefern. Lässt sich zum Beispiel ASCA nachweisen und ANCA nicht, weist das auf einen Morbus Crohn hin.

Experten raten, die Suche nach den Antikörpern ASCA und ANCA nicht bei jedem durchzuführen. Sie sollte also keine Routineuntersuchung sein. Begründung: Die Untersuchung ist nicht genau genug, um regelmäßig eingesetzt zu werden.

Mit welchen Untersuchungen wird ein Morbus Crohn ausgeschlossen oder gesichert?

Nach dem ausführlichen Gespräch und der körperlichen Untersuchung folgen speziellere Untersuchungen. Am wichtigsten ist bei ernsthaftem Verdacht die Darmspiegelung (die bei weitem nicht so schlimm ist, wie viele glauben). Erst mit diesem "direkten" Blick auf die Darmschleimhaut lässt sich ein Morbus Crohn zweifelsfrei erkennen. Während der Darmspiegelung entnommene kleine Gewebeproben sichern dann ggf. die Diagnose (oder schließen einen Morbus Crohn aus).

Neben der Darmspiegelung kommen folgende weitere Untersuchungen in Frage:

  • Abtasten des Enddarms (Finger im Popo)
  • Untersuchung einer Stuhlprobe (Neben der Untersuchung auf  Blut im Stuhl wird hier auch nach Bakterien gesucht, denn auch infektiöse Darmentzündungen können Beschwerden wie beim Morbus Crohn verursachen.)
  • Blutentnahme (Im Blut lassen sich u.a. Entzündungsparameter feststellen, aber auch der Mangel an roten Blutkörperchen, Vitaminen und Spurenelementen kann ein Hinweis auf einen Morbus Crohn sein.)
  • Ultraschall des Unterbauchs (um Entzündungsherde zu orten)
  • Seltener wird der Darm auch röntgenologisch untersucht, mit dem sog. MRT (Magnetresonanztomographie). Mit dieser Untersuchung können vor allem genauere Aussagen über den Befall des Dünndarms getroffen werden.

Sonderfall: Kinder und Jugendliche

Welche Untersuchungen sind bei Kindern und Jugendlichen notwendig?

Auch bei Kindern und Jugendlichen ist die Darmspiegelung die wichtigste Untersuchung, um einen Morbus Crohn zu diagnostizieren oder auszuschließen. Außerdem empfehlen Experten, auch eine Spiegelung von Speiseröhre, Magen und Zwölffingerdarm vorzunehmen, ebenfalls mit Entnahme von Gewebeproben.

Was ist bei Untersuchungen von Kindern und Jugendlichen zu beachten?

Die Untersuchung sollte unter Vollnarkose stattfinden, so der Rat der Fachleute. Alternativ können die Kinder auch unter Beruhigungs- und Schmerzmitteln in eine Art Dämmerschlaf versetzt werden.

Wieso sind Ultraschall und MRT bei Kindern und Jugendlichen besonders geeignet?

Da bei der Darmspiegelung der Dünndarm nur unvollständig betrachtet werden kann, werden weitere bildgebende Verfahren zur Darstellung des Darms empfohlen, vor allem eine Ultraschalluntersuchung und eine Magnetresonanz-Tomographie (MRT). Sie sind deshalb besonders günstig im Kindes- und Jugendalter, da sie ohne Strahlenbelastung auskommen.

Behandlung (Überblick)

Wie wird ein Morbus Crohn behandelt?

Möglichkeiten und Grenzen der Behandlung

Die Behandlung des Morbus Crohn ist komplex und aufwendig. Bisher ist es nicht gelungen, eine Therapie zu entwickeln, die die Ursachen des Morbus Crohn bekämpfen und die Erkrankung heilen kann. Daher soll die Behandlung vor allem die Entzündung lindern und so eine möglichst lange beschwerdefreie Zeit erlauben. Außerdem soll die Lebensqualität erhalten bzw. verbessert sowie die Darmfunktion erhalten werden.

Welche Behandlung nun für Sie oder den Einzelnen infrage kommt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Bei der Medikamentenwahl spielen zum Beispiel das Ausmaß der Krankheitsaktivität, das Muster der befallenen Darmabschnitte und die Ausdehnung der Erkrankung auf Organe außerhalb des Darms eine wesentliche Rolle. Wichtig ist auch, welche potenziellen Nebenwirkungen die Medikamente haben und inwieweit die Arzneimittel zuvor schon gewirkt haben. Auch der Ernährungszustand und mögliche Mangelzustände sind bei der Wahl der Behandlung zu bedenken.

Akut und langfristig, Medikamente und OP

Damit Sie bei der Fülle der Behandlungsoptionen nicht den Überblick verlieren, stellen wir Ihnen kurz die Grundzüge der Therapie des Morbus Crohn vor. Grundsätzlich wird unterschieden zwischen:

  • Schubbehandlung und Remissionserhaltung
  • medikamentöser Therapie und Operation

Medikamente stehen beim Morbus Crohn im Vordergrund. Sie werden sowohl im akuten Schub als auch zur langfristigen Stabilisierung nach der Akutbehandlung (Remissionserhaltung) eingesetzt. Operative Verfahren kommen in der Regel nur bei Komplikationen zum Einsatz oder aber, wenn die medikamentöse Behandlung nicht anschlägt.

Eine kleine Leseanleitung

Mit diesem groben Schema im Hinterkopf wagen wir uns nun in die Untiefen der Crohn-Behandlung. Um Ihnen das Lesen zu erleichtern, haben wir das Kapitel Behandlung unterteilt in:

Außerdem haben wir mehrere Schnellkurse zum Durchklicken eingefügt. So können Sie die für Sie relevanten Inhalte nach Bedarf vertiefen.

Medikamentöse Therapie

Welche Medikamente gibt es gegen den Morbus Crohn?

Es gibt eine ganze Reihe von Medikamenten. Welche für Sie geeignet sind, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Eine Rolle spielt, ob der Morbus Crohn gerade so richtig aufgeblüht ist oder ruht – und wie stark die Erkrankung bei Ihnen ausgeprägt ist.

Bei leichteren, akuten Beschwerden werden häufig sogenannte Aminosalicylate verschrieben. Dazu gehören:

  • Sulfasalazin (z.B. Azulfidine®, Colo-Pleon®, Salazopyrine®)
  • Mesalazin (z.B. Claversal®, Pentasa®, Salofalk®)

Bei schwereren Krankheitsschüben werden kurzzeitig oft Kortison-Präparate (z.B. Prednison und Prednisolon) verordnet, die den Entzündungsschub relativ rasch lindern können. Als Dauertherapie sind sie wegen der dann zu befürchtenden Kortison-Nebenwirkungen aber nicht geeignet. Allerdings gibt es auch nur lokal wirksame Mittel (im Darm freigesetzte Kortison-Präparate mit dem Wirkstoff Budesonid (z.B. Budenofalk®, Entocort®), die sehr viel verträglicher sind und zumindest bei leichteren Schüben ebenfalls gut wirksam sind.

Optionen für schwierige Fälle

Bewährte Medikamente für schwerere Verläufe sind Azathioprin (z.B. Azafalk®, Imurek®) und 6-Mercaptopurin (z.B. Puri-Nethol®). Ähnlich wie Kortison reduzieren sie die Entzündungsaktivität, indem sie das körpereigene Immunsystem bremsen. Zwar dauert es erfahrungsgemäß drei bis sechs Monate, bis die Wirkung einsetzt – dafür stehen die Chancen gut, dass sie auch länger anhält.

Wegen der starken Einwirkung auf das Immunsystem sollten Azathioprin und 6-Mercaptopurin nur bei gravierenden Beschwerden zum Einsatz kommen. Das gilt auch für einen weiteren klassischen Entzündungshemmer: Methotrexat. Er ist vor allem für Patienten vorgesehen, bei denen Azathioprin oder 6-Mercaptopurin keinen Erfolg gezeigt haben oder bei denen die Behandlung wegen der Nebenwirkungen abgebrochen werden musste.

Für heftige Schübe TNF-Blocker als Reservemittel

Für sehr schwere Schübe, die hochakut sind, gibt es noch eine weitere Gruppe von Medikamenten, nämlich sogenannte Biologika. Dazu gehören zum Beispiel die TNF-Blocker. Sie hemmen den Tumor-Nekrose-Faktor, ein Eiweiß, das an Entzündungsprozessen beteiligt ist. Auf dem Markt sind zur Crohn-Therapie beispielsweise Infliximab (Remicade®) und Adalimumab (Humira®). Vertragen Sie diese Mittel nicht oder spüren keine Besserung, steht noch eine Alternative zur Verfügung, und zwar Vedolizumab (Entyvio®). Das Mittel wirkt gezielt im Magen-Darm-Trakt.

Im Vergleich zu Azathioprin bringen die Biologika meist eine sehr viel schnellere Linderung – die Mittel helfen also gegebenenfalls in der akuten Situation. Dafür passiert es ab und zu, dass die Wirkung nach einigen Monaten nachlässt.

Infliximab, Adalimumab und Vedolizumab sind zum jetzigen Zeitpunkt (2017) Ersatzmedikamente. Sie sollten also nur bei besonderen und komplizierten Verläufen eingesetzt werden oder wenn Standardmedikamente wie Kortison nicht infrage kommen. Das liegt unter anderem daran, dass die Biologika relativ neu sind und kaum Erfahrungen vorliegen, wie sie sich langfristig auswirken. Abgesehen davon sind diese Medikamente sehr teuer.

Kortison bei Morbus Crohn

Muss man bei Morbus Crohn dauerhaft Kortison einnehmen?

Nein. In der akuten Phase eines Morbus Crohn werden zwar oft Kortison-Präparate verschrieben, um den Schub einzudämmen. Als Dauertherapie ist Kortison aber nicht das Mittel der Wahl. Im Gegenteil, in der Schubvorbeugung wird ausdrücklich von der Dauertherapie mit den sogenannten Steroiden abgeraten. Das hat folgende Gründe:

Zum einen, weil nicht belegt ist, dass Kortison-Präparate das Rückfallrisiko senken. Zum anderen steigt mit zunehmender Behandlungsdauer die Gefahr relevanter Nebenwirkungen.

Was bedeutet beim Morbus Crohn "steroidabhängiger Verlauf"?

Wenn es nach vier Monaten Kortison-Therapie nicht gelingt, diese Medikamente langsam abzusetzen, ohne dass ein erneuter Krankheitsschub auftritt, sprechen Ärzte von einem steroidabhängigen Verlauf. Ebenso bei einem erneuten Krankheitsschub innerhalb von drei Monaten nach Ende der Kortison-Einnahme.

Morbus Crohn: Was tun, wenn es ohne Kortison nicht funktioniert?

Prinzipiell sind dann sogenannte Immunsuppressiva die nächste Option. Auch Immunsupressiva unterdrücken das Abwehrsystem, allerdings auf andere (und intensivere) Weise. Sie benötigen aber oft eine ganze Weile, bis sie wirken.

Weitere Behandlungsmöglichkeiten:

Bei einem Krankheitsschub nach dem Kortison-Stopp kommt auch eine Behandlung mit sogenannten TNF-Blockern kommt in Betracht. Und mitunter ist auch eine Operation die beste Option. Mehr dazu hier.

Es kommt auch vor, dass bei einem Morbus-Crohn-Schub Kortison-Präparate trotz ausreichender Dosierung und Anwendungsdauer nicht wirken (steroidrefraktärer Verlauf). Auch dann sind sogenannte Immunsuppressiva eine Option, die ähnlich wie Kortison das Abwehrsystem und damit die Entzündung unterdrücken.

Welche Immunsuppressiva kommen bei einem steroidrefraktären Verlauf in Betracht?

Normalerweise gelten in diesem Fall die Wirkstoffe Azathioprin oder Methotrexat als erste Option. Sogenannte TNF-α-Antikörper (Antikörper gegen den Tumor-Nekrose-Faktor, z.B. Infliximab) sind die zweite Wahl, weil bei diesen neuen Wirkstoffen die Studiendaten noch unsicherer sind, insbesondere, was die Verträglichkeit betrifft.

Antikörper gegen Morbus Crohn: Wenn es schnell gehen muss

Allerdings gibt es auch Fälle, in denen Infliximab oder andere TNF-Blocker vorgezogen werden, nämlich dann, wenn es schnell gehen muss. Wenn also nach dem Scheitern der Kortison-Behandlung noch sehr starke Beschwerden bestehen. Denn Infliximab kann bereits innerhalb von Tagen wirken. Alternativ: eine Operation.

Spezielle Medikamente in der Morbus-Crohn-Behandlung

Morbus Crohn: Wann Infliximab, wann OP?

Liegt eine Entzündung nur in einem begrenzten Dünndarmabschnitt vor, ist aber aufgrund von Verwachsungen (Fisteln, Abszess) kompliziert und durch Kortison nicht beherrschbar, ist eine Operation günstiger. Liegt der Crohn-Herd hingegen im Dickdarm oder in der Magengegend und kommen Fisteln oder Gelenkbefall hinzu, ist das eher ein Fall für Infliximab.

Wie wirken eigentlich TNF-Blocker bei Morbus Crohn?

TNF-Blocker zählen zu den sogenannten Biologika. Das ist eine Gruppe noch relativ neuer Medikamente, die körpereigene Botenstoffe nachahmen bzw. ihnen nahezu identisch sind. TNF-Blocker hemmen den Tumornekrosefaktor (TNF).

Trotz seines Namens hat er nicht unbedingt etwas mit Krebs zu tun. TNF ist ein Botenstoff des Immunsystems, der bei entzündlichen Reaktionen im Körper besonders aktiv. Wird er gehemmt, lässt auch die Entzündungsaktivität nach.

Wie lange sollten TNF-Blocker bei Morbus Crohn eingenommen werden?

Das ist noch nicht endgültig geklärt. Halbwegs fest steht, dass TNF-Blocker nicht periodisch, sondern wenn, dann durchgehend eingenommen werden sollten. Und weitgehender Konsens besteht auch darüber, dass nach zwei Therapiezyklen mit TNF-Blockern ohne Besserung der Beschwerden die Behandlung abgebrochen werden sollte.

Morbus Crohn: Erhöhen die Medikamente das Infektionsrisiko?

Ja! Wenn Sie Immunsuppressiva gegen den Morbus Crohn einnehmen, ist die körpereigene Abwehr nicht mehr so angriffslustig gegenüber Krankheitserregern. Deshalb sollten Sie sich besonders gut vor Infektionskrankheiten schützen.

Impfungen bei Morbus Crohn besonders wichtig

Ein Muss aus Sicht vieler Experten sind Schutzimpfungen, und zwar nicht nur die "üblichen" Impfungen, sondern beispielsweise auch Impfungen gegen Grippe, Pneumokokken oder Hepatitis. Diese Impfungen werden normalerweise nur bestimmten Alters- oder Risikogruppen empfohlen.

Impfungen bei Morbus Crohn

Wann sollte ich mich impfen lassen?

Am besten ist, sich schon deutlich VOR Beginn einer immunsuppressiven Therapie entsprechend impfen zu lassen. Denn WÄHREND – manchmal auch kurz vor oder nach – der Therapie können bestimmte Impfungen selbst zur Gefahr werden.

Welche Impfungen können bei Morbus Crohn gefährlich werden?

Impfungen mit sogenannten Lebendimpfstoffen (z.B. gegen Masern und Windpocken). Sie enthalten abgeschwächte Erreger, die bei gesunden Menschen in der Regel keine Probleme machen, bei geschwächter Immunabwehr aber genau die Krankheiten hervorrufen können, vor denen sie eigentlich schützen sollen.

Behandlung des akuten Schubs

Morbus Crohn: Muss ein akuter Schub unbedingt mit Medikamenten behandelt werden?

Zu dieser Frage gibt es sehr spannende Studienergebnisse: Wird ein akuter Schub des Morbus Crohn nur symptomatisch (Schmerzmittel) oder mit Scheinmedikamenten (Plazebo) behandelt, kommt es bei 40% der Betroffenen zu einer Remission. Der Schub klingt also ab, ohne dass einer der üblichen Immunblocker eingenommen wurde.

Manches gibt sich von alleine

Ein solcher Effekt wird zwar vor allem beobachtet, wenn der Morbus Crohn nur eine mäßige Entzündungsaktivität aufweist und ist bei schweren Verläufen eher selten. Allerdings wirken dann auch die Immunsuppressiva wie Kortison weniger gut.

Insofern ändert das nichts daran, dass diese Ergebnisse sehr bemerkenswert sind. Denn die Schlussfolgerung daraus lautet entweder, dass sich der entzündete Darm beim Morbus Crohn oft auch von selbst wieder beruhigt. Oder der "Faktor Psyche" kommt hier zum Tragen. Soll heißen: Allein das Gefühl, gut behandelt zu werden, könnte zur Heilung beitragen.

Die richtige Schubtherapie

Wie wird ein akuter Schub mit Befall des unteren Dünndarms behandelt?

Das hängt vom Grad der Entzündung ab. Fangen wir bei einer leichten Entzündungsaktivität an. Hier empfehlen Experten die Behandlung mit einem lokal wirkenden Glukokortikoid (Budenosid). Lokal bedeutet hier: Der Kortison-Wirkstoff wird nach dem Einnehmen im Dünndarm freigesetzt und wirkt nur am Ort des Geschehens.

Geht es auch ohne Medikamente?

Bestehen nur leichte Beschwerden und liegen keine Krankheitszeichen an anderen Organen außerhalb des Verdauungstrakts vor, kann es auch ausreichen, den Schub nur mit symptomatischen Maßnahmen zu behandeln. Dazu gehören Anpassungen der Ernährung, Schmerzmittel, krampflösende Mittel oder Medikamente gegen Durchfall.

Wie wird eine mittelschwere Entzündung des unteren Dünndarms behandelt?

Auch hier sind lokal wirksame Kortison-Präparate erste Wahl. Oft kommt man in solchen Fällen aber um die Einnahme von Kortison-Tabletten oder Kortison-Infusionen (systemische Glukokortikoide) nicht herum. Die systemische Therapie ist zwar nebenwirkungsreicher, dafür aber auch wirksamer. In über 90% der Fälle wird damit innerhalb von sechs Wochen eine Remission (Krankheitsstillstand) erreicht.

Daneben vermag manchmal auch die sogenannte Ernährungstherapie zu helfen, zum Beispiel bei starkem Untergewicht. In Einzelfällen kann auch eine zeitweise enterale Ernährung hilfreich wein, das heißt, eine speziell zubereitete Nahrung wird über Sonden oder als Trinknahrung zugeführt. Gibt es Hinweise auf eine Darminfektion, sind unter Umständen auch Antibiotika angebracht.

Wie wird bei einer starken Entzündung des unteren Dünndarms behandelt? Wie bei einem ausgedehnten Befall?

Bei einer sehr starken Entzündungsaktivität wird grundsätzlich der Einsatz systemischer Glukokortikoide, also Kortison-Tabletten empfohlen. Weiterhin können in bestimmten Situationen zusätzlich sogenannte Immunsuppressiva sinnvoll sein, die das Abwehrsystem hemmen. Alternativ kommt auch eine Behandlung mit einem Antikörper (TNF-Blocker) in Betracht.

Ausgedehnter Dünndarm-Befall:

Bei ausgedehntem Befall des Dünndarms wird in der Regel ebenfalls eine systemische Behandlung mit Kortison-Tabletten oder -Spritzen empfohlen. Im Vergleich zu einer örtlichen Therapie (im Dünndarm freigesetzte Kortison-Präparate) ist der therapeutische Effekt ausgeprägter. Zugleich kommt es aber auch etwas häufiger zu Nebenwirkungen.

Wie wird ein akuter Schub mit Befall des Dickdarms behandelt?

Auch das hängt vom Entzündungsgrad ab. Bei leichter bis mäßiger Entzündungsaktivität kann der Morbus Crohn im Dickdarm mit dem Wirkstoff Sulfasalazin oder nur lokal wirksamen Glukokortikoiden behandelt werden. Kortison-Tabletten sind dann noch nicht notwendig.

Wenn der Dickdarm befallen ist:

Wie wird behandelt, wenn der untere Dickdarm betroffen ist?

Bei Befall der unteren Dickdarmabschnitte werden zusätzlich Mesalazin oder Kortison-Präparate als Zäpfchen, Einlauf oder Schaum empfohlen. Das sonst gebräuchliche lokal wirksame Budesonid ist bei Dickdarmbefall weniger gut wirksam. Offenbar kommt dann nicht ausreichend viel Wirkstoff so weit unten an.

Wie sieht die Behandlung bei starker Entzündung des Dickdarms aus?

Besteht hingegen eine schwere Entzündung, wird wiederum der Einsatz systemisch wirkender Glukokortikoide empfohlen, ggf. in Kombination mit Immunsuppressiva. Sind die genannten Mittel nicht wirksam oder sprechen andere Gründe gegen ihren Einsatz, kommt auch eine Behandlung mit einem TNF-Blocker in Betracht.

Behandlung in der schubfreien Zeit

Morbus Crohn: Wie lässt sich ein Rückfall am sichersten verhindern?

Einen Königsweg zur Rückfallverhütung gibt es leider nicht. Ein Morbus Crohn kann individuell so unterschiedlich verlaufen und diesen Verlauf kann man so schlecht vorhersehen, dass ein Pauschalrezept nicht existiert. Aber es gibt zumindest ein paar gute Hinweise, an denen man sich orientieren kann.

Geheimtipp: Rauchen aufgeben

Den sichersten Tipp kann man Rauchern geben. Nämlich damit aufzuhören. So merkwürdig das klingt, aber ein Rauchverzicht ist in der Rückfallverhütung des Morbus Crohn effektiver als jede medikamentöse Therapie. Die Wahrscheinlichkeit eines erneuten Aufflammens der Erkrankung kann allein mit dieser Maßnahme halbiert werden. Sind Sie Nichtraucher, haben Sie diesen Schritt praktisch schon getan.

Grundsätzlich kommen ansonsten drei Möglichkeiten der Rückfallverhütung in Betracht:

  • nichts unternehmen
  • Medikamente (Entzündungshemmer)
  • Operation

Langzeittherapie bei Morbus Crohn

Wozu überhaupt eine Langzeittherapie bei Morbus Crohn?

Ziel einer Langzeittherapie bei Morbus Crohn ist es, die Ruhephase (Remission), in der sich die Erkrankung gerade befindet, zu erhalten. Das heißt, nach Abklingen eines akuten Schubs sollen für eine möglichst lange Zeit keine neuen Beschwerden mehr auftreten. Unklar ist aber, ob jeder Betroffene von einer solchen Langzeittherapie profitiert.

Ob eine derartige Behandlung angebracht ist, hängt zum Beispiel vom bisherigen Krankheitsverlauf und anderen Faktoren ab. Auch, wie lange die remissionserhaltende Therapie anhalten oder welches Medikament gegeben werden soll, muss individuell entschieden werden.

Welche Medikamente werden vorbeugend eingesetzt, damit der Crohn nicht wiederkommt?

Falls eine remissionserhaltende Therapie überhaupt sinnvoll ist, können zum Beispiel die Immunsuppressiva Azathioprin oder 6-Mercaptopurin gegeben werden. Eine andere Therapiemöglichkeit zur Aufrechterhaltung der Ruhephase sind TNF-Blocker. Sie werden vor allem dann eingesetzt, wenn die genannten Immunsuppressiva nicht effektiv sind.

Wann müssen während der Langzeittherapie Blutwerte oder Stuhlproben untersucht werden?

Manchmal werden in der Verlaufsdiagnostik des Morbus Crohn auch Blut- oder Stuhluntersuchungen vorgenommen. Welche dieser Laborkontrollen dann im Einzelnen notwendig sind, hängt unter anderem von den Beschwerden ab und davon, welche Abschnitte des Verdauungstrakts betroffen sind. Aber auch die Art der Behandlung ist maßgeblich: So ist es zum Beispiel bei manchen Medikamenten notwendig, bestimmte Blutparameter regelmäßig zu kontrollieren.

Treten eher untypische Beschwerden auf oder sind diese besonders stark, muss ggf. überprüft werden, ob eine Infektion mit Viren oder Bakterien vorliegt. Das lässt sich anhand von Blutwerten und Stuhlproben feststellen.

Besonders bei lange bestehendem und schwerem Morbus Crohn sollten außerdem regelmäßig die Blutspiegel von Eisen, Zink, Vitamin D und Vitamin B 12 gemessen werden, weil es hier zu Mangelzuständen kommen kann.

Wie wird ein Morbus Crohn nach einem leichten Schub behandelt?

Gab es bisher nur einen, eher leichteren Schub des Morbus Crohn, muss in der Regel gar nichts unternommen werden. Die Wahrscheinlichkeit einer längeren Ruhephase ist dann relativ hoch, und weder Medikamente noch eine Operation könnten das noch groß beeinflussen.

Was passiert nach einen stärkeren Schub oder nach mehreren Crohn-Schüben?

Dann wird je nach Situation oft die Einnahme von Medikamenten empfohlen. In Betracht kommen mehrere verschiedene Entzündungshemmer wie zum Beispiel 5-ASA. Auch eine Operation kann mitunter die Gefahr eines Rückfalls senken, wenn der Morbus Crohn nur in einem bestimmten Darmabschnitt aktiv ist.

Azathioprin und 6-Mercaptopurin: spezielle Medikamente zur Erhaltungstherapie

Wann ist in der Ruhephase des Morbus Crohn eine Behandlung mit Azathioprin sinnvoll?

Azathioprin ist ein sehr starker Immunblocker, der ähnlich wie Kortison den Entzündungsreiz im Darm unterdrückt. Das Medikament wird manchmal im akuten Schub des Morbus Crohn verschrieben, kann aber auch in der Ruhephase (Remission) eine Option sein. Und zwar in folgenden Fällen.

Gründe für eine Azathioprin-Behandlung

Eine remissionserhaltende Behandlung mit Azathioprin empfehlen Ärzte zum einen meist dann, wenn bereits der akute Schub mit diesem Wirkstoff erfolgreich zurückgedrängt wurde.

Azathioprin beim steroidabhängigen Verlauf

Mit diesem etwas unverständlichen Begriff werden Fälle bezeichnet, in denen der Morbus Crohn von einer Kortison-Therapie "abhängt", die Erkrankung also unmittelbar nach dem Absetzen von Kortison-Präparaten (Steroiden) wieder aufflammt.

Ein dritter Grund für Azathioprin

Darüber hinaus wird Azathioprin auch als Ruhephasen-Medikament empfohlen, wenn die Erkrankung insgesamt sehr aktiv ist, wenn es also in der zurückliegenden Zeit sehr häufig zu schweren Crohn-Schüben gekommen ist.

Was für ein Medikament zur Remissionserhaltung ist 6-Mercaptopurin?

Häufig wird im Zusammenhang mit Azathioprin auch von 6-Mercaptopurin gesprochen. Das ist im Prinzip der aktive Wirkstoff von Azathioprin. Das Arzneimittel Azathioprin ist also eine Art Vorstufe, die dann nach der Einnahme im Körper zu 6-Mercaptopurin umgewandelt wird.

Morbus Crohn im Ruhezustand: Wie lange mit Azathioprin oder 6-Mercaptopurin weiterbehandeln?

Insgesamt sollte eine remissionserhaltende Behandlung mit Immunsuppressiva beim Morbus Crohn mindestens vier Jahre dauern. Wird in dieser Zeit keine zusätzliche Behandlung mit Kortison-Präparaten (Glukokortikoide) notwendig, kann die immunsuppressive Behandlung ggf. beendet werden. Und wenn doch?

Was ist, wenn zwischendurch immer wieder Kortison nötig ist?

Müssen während der Therapie zur Remissionserhaltung zwischenzeitlich zusätzlich Glukokortikoide verabreicht werden, raten Experten dazu, die Behandlung mit Azathioprin oder 6-Mercaptopurin länger als vier Jahre durchführen.

Behandlung bei Kindern und Jugendlichen

Auch Kinder können an Morbus Crohn erkranken. Zwar liegt der Häufigkeitsgipfel der Erkrankung zwischen dem 15. und dem 35. Lebensjahr, aber auch die ganz Kleinen kann es treffen.

Vieles anders als bei Erwachsenen

Bei Kindern mit Morbus Crohn ist manches anders als bei Erwachsenen. So breitet sich die Erkrankung oft schneller und weiträumiger aus. Außerdem besteht die Gefahr von Wachstumsstörungen, Jugendliche kommen zum Teil später in die Pubertät.

Entsprechend anders und individuell erfolgt auch die Behandlung. Der Fokus liegt dabei vor allem auf einer speziellen Ernährungstherapie. Daneben werden bestimmte Medikamente eingesetzt, wobei einige nicht explizit für Kinder zugelassen sind und daher auch „off label“, das heißt außerhalb der gewöhnlichen Zulassung verordnet werden.

Gute Studien sind Mangelware

Hinzu kommt, dass für die meisten Fragestellungen verlässliche wissenschaftliche Studien fehlen, in denen die Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Morbus Crohn untersucht wurde. Daher fußen die Empfehlungen, wie diese Altersgruppen behandelt werden sollte, nicht selten auf Studien mit Erwachsenen.

Crohn-Behandlung bei Kindern und Jugendlichen

Wieso soll bei Kindern und Jugendlichen kein Kortison gegeben werden?

Weil sich Kortison-Präparate negativ auf Wachstum und Knochendichte der Kinder und Jugendlichen auswirken können. Günstiger sind eine Ernährungstherapie und eine Behandlung mit anderen Medikamenten, die die innere Entzündung unterdrücken (Immunsuppressiva).

Wann ist eine Ernährungstherapie besonders gut geeignet?

Vor allem bei einem reinen Dünndarmbefall ist die Ernährungstherapie bei Kindern und Jugendlichen hocheffektiv. In einer Studie lag die Erfolgsquote (Remission) bei 93%. War auch der Dickdarm betroffen, kam es unter der diätetischen Behandlung immerhin auch noch bei 82% zu einer Remission.

Genügt dies nicht und ist eine Behandlung mit Kortison-Präparaten notwendig, werden Arzneimittel mit dem Wirkstoff Budenosid empfohlen, und zwar solche, bei denen das Medikament nur örtlich, also im Darm wirkt. So können Nebenwirkungen weitgehend minimiert werden.

Werden Kinder und Jugendliche mit Morbus Crohn auch operiert?

Ja, auch eine Operation mit Entnahme des befallenen Darmabschnitts kann in Betracht kommen, so zum Beispiel bei verzögertem Wachstum oder bei anhaltender Krankheitsaktivität. Damit lässt sich unter Umständen ein Wachstumsschub hervorrufen. Voraussetzung allerdings: ein örtlich begrenzter Befall.

Was ist bei der Behandlung von Kindern und Jugendlichen noch zu beachten?

Prinzipiell raten Experten, vor allem bei der Medikamentenwahl die Nebenwirkungen sowie die (manchmal mangelnde) Zuverlässigkeit der Kinder und Jugendlichen bei der Einnahme zu berücksichtigen.

Wichtig ist auch:

Augenmerk auf Wachstum und psychosozialer Entwicklung

Der Morbus Crohn und die Behandlung können Auswirkungen auf das Wachstum und die psychosoziale Entwicklung der Heranwachsenden haben. Daher wird von Expertenseite empfohlen, Kinderärzte mit speziellen Kenntnissen über Magen-Darm-Krankheiten (Kinder-Gastroenterologen) in die Behandlung miteinzubeziehen.

Bis nach der Pubertät

In der Regel über mehrere Jahre bis zum Abschluss der Pubertät. In dieser Zeit sollten die Heranwachsenden engmaschig betreut werden und mindestens alle drei Monate zur Verlaufskontrolle gehen. Nur so kann die Therapie optimal abgestimmt werden.

Operative Eingriffe

Wann muss beim Morbus Crohn operiert werden?

Eine Operation kann den Morbus Crohn zwar nicht heilen, wird aber bei vielen Betroffenen im Laufe der Erkrankung notwendig, um kleinere Darmabschnitte zu entfernen, in denen sich Fisteln oder Vernarbungen gebildet haben.

Im Vordergrund steht die Lebensqualität

Etwa zwei von drei Menschen mit Morbus Crohn müssen sich im Laufe ihrer Erkrankung zumindest einmal einer solchen Operation unterziehen. Ob und, wenn ja, wann genau das notwendig wird, hängt von der jeweiligen Situation ab und lässt sich pauschal nicht beantworten. Die Kernfrage lautet dabei immer: Kann ein operativer Eingriff die Lebensqualität nachhaltiger verbessern als eine medikamentöse Behandlung?

Es gibt auch durchaus häufig Situationen, in denen eine medikamentöse Behandlung und eine Operation als zwei in etwa gleichwertige Alternativen nebeneinander stehen. Lassen Sie sich dann von Ihrem Arzt alle Vor- und Nachteile der jeweiligen Methode genau ausführen und entscheiden Sie mit.

Einzelheiten zur OP

Operation bei Morbus Crohn: Worauf kommt es an?

Wenn operiert wird, sind sich die Fachleute heute einig, dass es beim Morbus Crohn nicht unbedingt notwendig ist, große Darmbereiche zu entfernen. Hier gilt also: Weniger ist mehr.

Wie viel Darm wird bei der OP entfernt?

Entfernt wird in der Regel nur der Abschnitt, der die Krankheitssymptome verursacht hat. Selbst Darmabschnitte, die vom Morbus Crohn befallen sind, aber keine Beschwerden auslösen, sollten nicht entfernt werden. Das ist auch deshalb vorteilhaft, weil die Verdauungsprobleme nach der Operation um so geringer sind, je weniger Darm entfernt wurde.

Die bei der OP entnommenen Darmabschnitte werden danach meist noch genauer untersucht. Dies gibt Aufschluss darüber, wie fortgeschritten die entzündlichen Veränderungen in der Darmwand waren. Wichtig sind diese Laboruntersuchungen vor allem deshalb, weil davon die weitere Behandlung abhängig ist.

Morbus Crohn im Dickdarm: Wann ist eine Operation notwendig?

Eine Operation des Dickdarms bei Morbus Crohn kommt dann in Betracht, wenn die medikamentöse Behandlung nicht ausreichend anschlägt. Allerdings sollte dann der betroffene Teil des Dickdarms nicht länger als 30 cm sein. Ein weiterer Fall für die OP:

Darmverschluss beim Morbus Crohn

Ein unvollständiger Darmverschluss, der weder durch Medikamente noch durch eine Aufweitung (Dilatation) im Rahmen einer Darmspiegelung behandelt werden kann, muss manchmal ebenfalls operiert werden.

Ein dritter Fall für den Chirurgen

Chirurgische Eingriffe sind außerdem notwendig, wenn durch ausgeprägte Verengungen im Darm von einem erhöhten Krebsrisiko ausgegangen werden muss. Das gilt auch, wenn in bestimmten Abschnitten des Dickdarms Krebs-Vorstufen entdeckt wurden (intraepitheliale Neoplasie).

Fazit: OP beim Morbus Crohn gut abwägen

Insgesamt ist das Für und Wider einer Operation immer auch eine individuelle Entscheidung, die stark von der jeweiligen Situation abhängt. Wichtig ist, dass Sie, wenn sich die Frage nach einem operativen Eingriff stellt, sich sehr genau von Ihrem Arzt über Vorteile und Risiken informieren lassen.

Behandlung der Schmerzen

Auf welche Weise lassen sich Schmerzen bei Morbus Crohn und lindern?

Jeder Mensch empfindet Schmerzen anders, und viele lernen damit erfolgreich umzugehen. So meiden sie zum Beispiel Situationen, die Schmerzen auslösen oder verstärken. Bei Morbus Crohn können dies zum Beispiel Stress oder bestimmte Nahrungsmittel sein.

Nicht nur Medikamente können helfen

Daneben gibt es diverse schmerzlindernde Methoden. Zum einen stehen Medikamente zur Verfügung. Zum anderen bieten sich nicht-medikamentöse Maßnahmen wie Atem- oder Entspannungsübungen, Meditation oder kognitive Strategien an. Zwar führen sie nicht immer dazu, dass die Schmerzen komplett verschwinden. Doch können sie deren Intensität lindern und Sie in die Lage versetzen, das Geschehen zu kontrollieren.

Prinzipiell ist es ratsam, Schmerzen jeder Art mit dem Arzt zu besprechen, der sicherlich weiterhelfen kann. Außerdem sollten realistische Ziele gesetzt werden: So gehen Schmerzen nach Operationen in der Regel nicht sofort vorbei.

Wann sollte ich bei Schmerzen zum Arzt?

Keine Scheu vor dem Arztbesuch

Ganz wichtig: Grundsätzlich sollten Sie Schmerzen mit Ihrem Arzt besprechen und sie nicht im stillen Kämmerlein aushalten. Denn Schmerzen können die Lebensqualität stark beeinträchtigen und weitere Probleme nach sich ziehen. Verschweigen Sie Ihrem Arzt auch nicht aus Angst vor therapeutischen Konsequenzen Ihre Beschwerden. Nur, wenn Sie ihm Ihre Lage aufrichtig schildern, kann er Ihnen helfen.

Bei anhaltenden Schmerzen ärztlichen Rat suchen

Einen Arzt sollten Sie zudem immer aufsuchen, wenn die Schmerzen mit Beschwerden wie Gewichtsverlust oder Erbrechen einhergehen. Daneben ist professionelle Hilfe unter anderem auch sinnvoll, wenn sich die Schmerzen ändern oder Sie sie nicht in den Griff bekommen.

Bei chronischen Schmerzen werden Sie eventuell an einen auf die Schmerztherapie spezialisierten Arzt bzw. an ein spezialisiertes Team überwiesen. Hier finden Sie Hilfe und Unterstützung bei der Suche nach einem auf Sie abgestimmten Behandlungsplan, der Ihnen den Umgang mit und die Kontrolle von Schmerzen erleichtern soll.

Gut gewappnet gegen die Schmerzen

Welche Schmerzmittel kommen bei Morbus Crohn in Betracht?

Mit gängigen, freiverkäuflichen Schmerzmitteln können Schmerzen im Darmbereich oft komplett beseitigt werden. Dazu gehören zum Beispiel Paracetamol, Ibuprofen oder Diclofenac. Andere Schmerzmittel muss der Arzt verschreiben, beispielsweise Tramadol.

Welches Medikament hilft am besten gegen die Schmerzen?

Das lässt sich so pauschal nicht sagen. Welches Mittel am besten wirkt, kann individuell durchaus unterschiedlich sein.

Wenn es nach hinten losgeht

Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Diclofenac verschlimmern bei manchen Menschen mit Morbus Crohn sogar die Symptome. Bei anderen wiederum wirken sie sehr gut und werden auch gut vertragen. Daher muss jeder individuell ausprobieren, welches Medikament am besten hilft.

Wie kann man die Schmerzen auch ohne Medikamente lindern?

Es gibt eine Reihe von schmerzlindernden Methoden, die ohne Medikamente auskommen. Dazu gehören Atem- und Entspannungsübungen, Meditation, Akupunktur, Reiki oder Fuß-Reflexzonenmassage.

Ob diese Methoden helfen, ist schwer vorherzusagen. Wissenschaftlich erwiesen ist hier nichts. Aber es gibt andererseits viele Betroffene, die über gute Erfahrungen berichten. Warum also nicht probieren?

Was kann ich selbst gegen Schmerzen tun?

Schmerzen sind ein sehr individuelles Symptom und werden durchaus unterschiedlich wahrgenommen. Für Sie ist es wichtig herauszufinden, was Ihre Schmerzen bessert oder verstärkt bzw. auslöst, um so zu lernen, wie Sie mit den Schmerzen umgehen und sie kontrollieren können.

Muster und Auslöser erkennen

Dabei hilft das Führen eines Schmerztagebuchs. Darin notieren Sie zum Beispiel, wann und in welcher Situation die Schmerzen auftraten und wie stark sie waren. Das gibt Ihnen und Ihrem Arzt einen relativ objektiven Überblick über Ihre Schmerzen und hilft bei der Auswahl der optimalen Schmerztherapie.

Nochmal zum Schluss

Sie müssen Ihre Schmerzen nicht einfach hinnehmen, denn sie sind kein unausweichliches Phänomen bei Morbus Crohn. Schmerzen sind unangenehm und können das Alltagsleben negativ beeinflussen. Sprechen Sie daher mit Ihrem Arzt darüber, um gemeinsam nach Strategien zu suchen, die Ihre Schmerzen lindern können.

Alternativmedizinische Behandlung

Morbus Crohn: Was ist von alternativen Therapie-Ansätzen zu halten?

Beliebt, aber nicht unumstritten

Beim Morbus Crohn erfreuen sich alternative Behandlungsverfahren großer Beliebtheit bei den Betroffenen, zumindest in Deutschland. Schulmedizinische Experten raten hingegen insbesondere von unbewiesenen Verfahren ab. Ergänzende Verfahren, vor allem TCM (traditionelle chinesische Medizin) einschließlich Akupunktur, Homöopathie oder naturheilkundliche Behandlungsansätze werden allerdings zunehmend auch von der Schulmedizin ernst genommen oder zumindest akzeptiert.

Wohlgemerkt: Komplementäre Verfahren sind (alternative) Behandlungsformen, die zusätzlich zur Standardtherapie eingesetzt werden. Es geht hier also nicht um eine komplette Verabschiedung von der Schulmedizin.

Probieren geht über Studieren

Tatsache ist: Verfahren wie Akupunktur und Homöopathie sind fast immer eingebettet in ein Gesamtbehandlungskonzept, das sich grundlegend von der Schulmedizin unterscheidet. Und das mehr Wert auf Zuhören und Einfühlen legt. Meist sind auch die anwendenden Ärzte entsprechend anders gepolt. Insofern kann es kaum überraschen, dass solche Methoden in kühler streng-wissenschaftlicher Studien-Design-Atmosphäre nicht wirksam sind.

Auch wir wissen nicht, ob Akupunktur, Homöopathie oder andere Alternativmethoden tatsächlich helfen. Aber wer daran glaubt, der sollte es auch versuchen, solange damit keine Gefahren verbunden sind. Deswegen muss man ja die "klassischen" Medikamente nicht gleich über Bord werfen.

Akupunktur und Homöopathie als Ergänzung

Hilft Akupunktur bei Morbus Crohn?

Möglicherweise. Es gibt Hinweise darauf, dass bestimmte Akupunktur-Verfahren bei leichtem bis mäßigem Schub eines Morbus Crohn helfen können. Bewiesen ist das nicht. Wir halten es aber für gut möglich, dass ein erfahrener Akupunkteur viel erreichen kann. Und sei es nur eine subjektive Beschwerdelinderung.

In der traditionellen chinesischen Medizin wird die Technik der Akupunktur zur Regulierung der Lebensenergie Qi angewandt. Bei Morbus Crohn gibt es zwar keine kontrollierten Studien zur Wirksamkeit, viele Betroffene berichten jedoch gerade bei Schmerzzuständen von einer Linderung durch die Anwendung von Akupunktur.

Für welchen Zeitraum ist Akupunktur empfehlenswert?

Meist werden 6-10 Therapiesitzungen empfohlen und mit einem ganzheitlichen TCM-Konzept (Moxibustation, Phytotherapie) kombiniert.

Wie funktioniert Homöopathie beim Morbus Crohn?

Die Homöopathie basiert auf dem Prinzip: „Ähnliches wird durch Ähnliches geheilt“. Sie orientiert sich nicht an der schulmedizinischen Diagnose Morbus Crohn, sondern an den vorhandenen Symptomen. So wird individuell für den einzelnen Betroffenen mit Durchfällen, Gelenkschmerzen, Stuhlgangsproblemen oder Müdigkeit das passende Mittel herausgesucht.

Welche homöopathischen Wirkstoffe gibt es gegen Morbus Crohn?

Als mögliche homöopathische Wirkstoffe kommen in Betracht:

  • weißes Arsenik (Arsenicum album)
  • Phosphorus
  • Schwefelblüte (Sulfur)

Durchfall und Blähungen

Bewährte Mittel bei Durchfall sind beispielsweise Okoubaka oder Podophyllum, während bei Blähungen gerne Lycopodium oder Carbo vegetabilis eingesetzt wird.

Alles Humbug? Praktische Erfahrungen zeigen Nutzen

Kritiker werfen der Homöopathie den fehlenden Nachweis mangels Studienergebnissen aus randomisierten Analysen vor. Die Erfahrungen der klinischen Praxis zeigen jedoch, dass homöopathische Arzneimittel die Beschwerden individuell lindern können.

Die Homöopathie sollte daher in der Behandlung von Morbus Crohn nicht als Ersatz für die schulmedizinisch medikamentöse Therapie, sondern als Unterstützung verstanden werden.

Gibt es auch pflanzliche Substanzen gegen Morbus Crohn?

Die naturheilkundliche Medizin kennt eine Reihe von pflanzlichen Stoffen, die aufgrund ihrer entzündungshemmenden Wirkung Anwendung bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen finden können. Zu den bekanntesten Wirkstoffen zählt dabei der Weihrauch.

Unterstützung aus Lebensmitteln und der Pflanzenwelt

Helfen Weihrauch, Wermut & Co. beim Morbus Crohn?

Die in der Weihrauchrinde enthaltenen Boswelliensäuren haben durch ihre antientzündliche Wirkung in Studien an Betroffenen mit Morbus Crohn vielversprechende Wirkung gezeigt. Die Boswelliensäuren haben inhibitorische (hemmende) Effekte auf die Bildung von Leukotrienen und senken so die Entzündungsaktivität.

Wermut

Wermut scheint bei Morbus Crohn dazu zu führen, dass weniger Kortison benötigt wird. Außerdem deuten manche Untersuchungen darauf hin, dass Wermut die Rückbildung der Entzündung bei Morbus Crohn unterstützt und Laune sowie Lebensqualität verbessern könnte.

Weitere Heilpflanzen als Entzündungshemmer

Andere Beispiele für pflanzliche Entzündungshemmer sind die Myrrhe, Gelbwurz (Curcuma) oder Heidelbeer-Extrakte. Ebenfalls antientzündlich wirken Omega-3-Fettsäuren.

Worin sind die Pflanzenstoffe enthalten?

Viele dieser Stoffe lassen sich über die Nahrung in den täglichen Speiseplan integrieren. Omega-3-Fettsäuren z.B. sind in höheren Mengen in Ölen wie Leinöl oder Walnussöl oder Fischen wie Hering und Makrele enthalten. Bei manchen naturheilkundlichen Stoffen findet man die erforderlichen Dosen eher in Kapseln oder Extrakten.

Hilft Fischöl gegen Morbus Crohn?

Fischöl enthält unter anderem die langkettigen und mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren EPA (Eicosapentaensäure) und DHA (Docosahexaensäure). Beide führen dazu, dass bestimmte Körperzellen weniger entzündungsfördernde Signalstoffe produzieren. Einige Studien legen nahe, dass Fischöl während eines akuten Schubs eines Morbus Crohn positive Wirkungen hat.

Für eine Empfehlung reicht es nicht

Bislang fehlt der Beweis, dass damit langfristig die Remissionsphasen verlängert werden können. Daher wird Fischöl zur Behandlung von Morbus Crohn zur Zeit nicht empfohlen. Außerdem kann es in hohen Dosen von mehr als 1-2 Gramm täglich mit unangenehmen Effekten wie Sodbrennen, Verdauungsstörungen oder Durchfall verbunden sein.

Morbus Crohn: Was sind MCT?

MCT ist die Abkürzung für „Medium Chain Triglycerides“, auf deutsch: mittelkettige Fettsäuren. Sie sind kürzer als die Fette, die über die Nahrung zugeführt werden und gelangen nach der Aufnahme über den Darm mehr oder weniger direkt ins Blut.

MCT können bei Morbus Crohn offenbar die Remissionsentwicklung unterstützen. Die Zufuhr von MCT sollte schrittweise gesteigert werden, da eine zu große Menge gleich zu Beginn unter Umständen starke Blähungen, Bauchschmerzen und Durchfälle hervorruft.

Fazit zum Schluss

Für alle genannten Verfahren gilt: Nach streng wissenschaftlichen Standards unbewiesen, von hiesigen Experten deshalb nicht empfohlen und auch nicht zugelassen. All das heißt aber nicht, dass sie nicht wirken.

Komplikationen im Darm: Fisteln und Abszesse

Welche Komplikationen können beim Morbus Crohn im Darm auftreten?

Hohlräume, Entzündungen und Engpässe

Als ob der Morbus Crohn durch die entzündlichen Veränderungen nicht schon genug Schaden im Darm anrichten würde, kann es in der Folge leider auch zu diversen Komplikationen kommen. Dazu gehören vor allem Fisteln (krankhafte Gänge bzw. Verbindungen), Abszesse (Eiteransammlungen) und Stenosen (Engstellen).

Im schlimmsten Fall kann die geschundene Darmwand sogar durchbrechen (Perforation) und zu einer lebensbedrohlichen Entzündung des Bauchfells führen. Mit der richtigen Behandlung sind solche schweren Komplikationen aber zum Glück selten.

Fisteln bei Morbus Crohn

Morbus Crohn: Was sind Fisteln?

Fisteln sind Gänge oder Verbindungen, die sich bei Morbus Crohn zwischen Darm und anderen Organen oder Darm und Haut bilden können. Manchmal sind sie aber auch ohne Anschluss und enden dann sozusagen „blind“ im Bauchraum.

Wo können Fisteln bei Morbus Crohn auftreten?

Fisteln können bei Morbus Crohn an vielen Stellen entstehen. Am häufigsten sind sie aber im Bereich des Afters zu finden. Daneben kommen auch oft Verbindungen vor, die Teile des Verdauungstrakts untereinander oder mit anderen inneren Organen verbinden. Ebenso können sie zwischen Darmabschnitten und Bauchwand entstehen.

Wie häufig sind Fisteln bei Morbus Crohn?

Sogenannte perianale Fisteln, also Verbindungen zwischen Darm und Haut im Bereich des Afters, treten bei etwa 20-25% der Betroffenen auf. Das Risiko für eine Fistel-Bildung nimmt dabei offenbar im Verlauf der Erkrankung zu. So haben ein Jahr nach der Diagnose 12% Fisteln, nach fünf Jahren sind es 15%, nach zehn Jahren 21% und nach 20 Jahren 26%.

Fisteln abhängig vom Darmbefall

Außerdem hängt die Wahrscheinlichkeit für die Entstehung perinanaler Fisteln von der Ausbreitung des Morbus Crohn im Magen-Darm-Trakt ab. Ist nur der letzte Dünndarmabschnitt, das Ileum betroffen, treten solche Fistel-Gänge nur bei 2% der Betroffenen auf.

Je weiter unten, umso häufiger Fisteln

Hat sich der Morbus Crohn hingegen auf Ileum und Dickdarm ausgebreitet, sind 15% betroffen. Ist der Dickdarm unter Ausschluss des Mastdarms vom Morbus Crohn befallen, entwickeln 41% der Betroffenen perianale Fisteln. Und bei Befall des Mastdarms sind es 92%.

Was sind nicht-perianale Fisteln beim Morbus Crohn?

Neben den Fisteln, die sich zwischen Darm und Haut im Afterbereich (perianal) oder zwischen Mastdarm und After (anorektal) herausbilden, gibt es auch nicht-perianale Fisteln. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Verbindungen von einem Darmabschnitt zum anderen (inter-enterisch)
  • Verbindungen vom Darm zur Scheide (anovaginal), zur Harnblase (enterovesikal) oder zur Bauchwand (enterokutan)

Insgesamt kommen diese nicht-perianalen Fisteln aber seltener vor als die perianalen Fisteln.

Wie werden Fisteln oder Abszesse nachgewiesen?

Die Ultraschalluntersuchung ist in der Regel erste Wahl und liefert meist zuverlässige Befunde. Sind die Ergebnisse jedoch nicht eindeutig oder die Untersuchungsbedingungen zu schwierig, können CT- oder MRT-Aufnahmen folgen. Beide Verfahren liefern sehr aussagekräftige Schnittbilder des Körpers bzw. der Darmregion.

Wie kann man Fisteln im Afterbereich bei Morbus Crohn feststellen?

Handelt es sich um Fisteln, die im Afterbereich enden (anale Fisteln), empfehlen Experten die genaue Untersuchung der Verbindungen, gegebenenfalls auch unter Narkose.

Daneben können die sogenannte "anorektale Endosonographie" und die Magnetresonanz-Tomographie wichtige Hinweise liefern. Bei der anorektalen Endosonographie führt der Untersucher den Ultraschallkopf über den After in den Darm ein und kann so die Darmwand genau betrachten.

Zusätzlich empfiehlt sich eine Spiegelung des Enddarms (Proktoskopie), um die Krankheitsaktivität an der Schleimhaut zu beurteilen. Eine Schleimhautentzündung in diesem Darmbereich kann nämlich eventuell den Erfolg der Fistel-Therapie beeinflussen.

Behandlung von Fisteln: Medikamente, Drainage, OP

Wie können Fisteln bei Morbus Crohn behandelt werden?

Die Behandlung von Fisteln bei Morbus Crohn hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zum Beispiel von der Art und dem Ort der Fistel und davon, ob sich in den Fistel-Gängen Eiteransammlungen (Abszesse) gebildet haben.

Bei Fisteln, die keine Beschwerden verursachen, kann es tatsächlich mitunter auch genügen, lediglich weiter zu beobachten, also nicht zu behandeln.

Der Fistel auf der Spur

Wichtig ist zunächst, den Ursprung und den Verlauf der Fistel exakt zu ermitteln. Außerdem muss der Darmabschnitt, von dem die Fistel ausgeht, genauer untersucht werden, um mögliche Entzündungen oder Verengungen zu entdecken.

Weitere wichtige Fragen:

  • Liegt ein Abszess (Eiteransammlung) im Bereich der Fistel vor?
  • Welche anderen Organe sind von der Fistel befallen und was bedeutet dies für den operativen Eingriff?
  • Wie ist der Ernährungszustand des Betroffenen?
Welche Medikamente werden bei Fisteln gegeben?

Sogenannte perianale Fisteln – das sind solche, die nahe am After liegen – sind leichter zu behandeln als höher gelegene. Hier genügt oft eine Behandlung mit Antibiotika. Sind die Fisteln stärker verwachsen, werden oft zusätzlich noch die Wirkstoffe Azathioprin oder 6-Mercaptopurin eingesetzt.

Weitere Reserve in petto

Wenn diese Vorgehensweise nicht zum erwünschten Erfolg führt, kommt alternativ eine Behandlung mit Infliximab in Betracht. Das ist ein Antikörper, der sich gegen den sogenannten Tumor-Nekrose-Faktor (TNF) richtet. Letztlich ist das ein sehr starker Hemmer des Immunsystems.

Wann müssen Fisteln operiert werden?

Hat sich ein entzündlicher Abszess gebildet, muss der meist geöffnet und entleert (drainiert) werden, um einen Eiterabfluss zu erreichen. Bei sehr hoch gelegenen oder komplexen Fisteln kann oft nur eine Operation helfen.

Wie kann eine Ansammlung von Eiter im Bauchraum (Abszess) behandelt werden?

Hat sich bei einem Morbus Crohn ein sogenannter Begleitabszess (eine Eiteransammlung) im Bauchraum gebildet, sollte dieser mit Antibiotika behandelt werden. Außerdem wird in der Regel versucht, den Eiter über einen Schlauch abzusaugen (Drainage).

Der Drainage-Schlauch kann direkt über die Haut oder im Rahmen einer Operation eingeführt werden. Hat sich der entzündete Bereich wieder beruhigt, kann später auch noch eine Operation notwendig sein, bei der der betroffene Darmabschnitt entnommen wird.

Komplikationen außerhalb des Darms

Was sind extraintestinale Manifestationen bei Morbus Crohn?

Unter extraintestinalen Manifestationen versteht man Krankheitserscheinungen, die an anderen Organen als dem Magen-Darm-Trakt auftreten (extraintestinal = außerhalb vom Magen-Darm-Trakt). Beim Morbus Crohn können unter anderem Knochen, Haut, Augen oder Leber betroffen sein.

So sind zum Beispiel möglich:

Wo der Morbus Crohn noch wüten kann

Daneben gibt es weitere extraintestinale Manifestationen, die im Vergleich dazu allerdings deutlich seltener vorkommen. Dazu gehören zum Beispiel Veränderungen der Bauchspeicheldrüse, der Lungen, des Nervensystems und der Nieren.

Aber auch Blutgefäßentzündungen (Vaskulitiden), Blutgefäßverschlüsse (Thromboembolien) oder Ansammlungen von veränderten Eiweißen außerhalb von Zellen (Amyloidosen) können auftreten.

Alle diese Begleiterkrankungen sind zum Glück sehr selten. Dennoch ist es wichtig, dass Sie bei anhaltenden Beschwerden oder Symptomen außerhalb des Magen-Darm-Bereiches, sie Sie nicht klar zuordnen können, sicherheitshalber Ihren Arzt aufsuchen. Neben einer Begleiterkrankung des Morbus Crohn kann es sich theoretisch immer auch um Nebenwirkungen Ihrer Medikamente handeln.

Gelenkbefall bei Morbus Crohn

Wie häufig wirkt sich Morbus Crohn auf die Gelenke aus?

Eine Gelenkentzündung (Arthritis) bei Morbus Crohn trifft etwa 10-20% aller Betroffenen, wobei die Angaben zur Häufigkeit stark schwanken. Unter den sogenannten extraintestinalen Manifestationen sind Gelenkschmerzen oder Gelenkentzündungen jedenfalls die häufigsten.

Man unterscheidet bei Morbus Crohn eine periphere und eine axiale Gelenkentzündung. Bei der peripheren Arthritis hat sich die immunologische Entzündungsreaktion vom Darm vor allem auf Gelenke der Gliedmaßen ausgebreitet. Dazu zählen u.a. Sprunggelenk, Kniegelenk, Hüftgelenk, Handgelenk, Ellenbogengelenk oder Schultergelenk.

Axiale Gelenkentzündung

Von einer axialen Gelenkentzündung spricht man, wenn vor allem die Wirbelsäulengelenke betroffen sind. Aber auch eine Entzündung der Gelenke zwischen Kreuz- und Dammbein (Sakroiliitis) gehört dazu.

Was ist eine Typ-1-Arthritis oder Typ-2-Arthritis bei Morbus Crohn?

Die Unterscheidung in Typ-1- und Typ-2-Arthritis betrifft die Frage, ob ein Gelenkbefall "nur" innerhalb eines Krankheitschubs (Typ 1) oder auch in Ruhephasen auftritt (Typ 2).

Etwas genauer:

Typ 1: kurz und schmerzhaft, aber vorübergehend

Wenn sich Knie-, Hüft- oder Schultergelenk im Rahmen eines akuten Schubs entzünden, spricht man von einer Typ-1-Arthritis. Diese Form verschwindet meist nach mehreren Wochen wieder von allein, selten besteht sie länger. Dauerhafte Schäden an den Gelenken treten in der Regel nicht auf.

Typ 2: zäh und langandauernd

Dagegen kann die Typ-2-Arthritis unabhängig vom Krankheitsverlauf oder der Krankheitsaktivität auftreten. Meist sind mehrere Gelenke betroffen, oft werden die kleinen Handgelenke in Mitleidenschaft gezogen. Die Entzündung kann über einen längeren Zeitraum von Monaten bis zum Teil Jahren anhalten.

Wie werden Gelenkentzündungen bei Morbus Crohn behandelt?

Das kommt darauf an, ob es sich um eine Gelenkentzündung vom Typ 1 oder eine Typ-2-Arthritis handelt. Bei einer Typ-1-Arthritis sollte vor allem der zugrundeliegende Krankheitsschub des Morbus Crohn behandelt werden. Zur Linderung der Gelenkschmerzen können außerdem klassische Rheuma-Schmerzmittel eingesetzt werden.

Stärkere Geschütze bei Typ 2

Bei der Typ-2-Arthritis werden meist entweder Basis-Medikamente gegen Morbus Crohn (z.B. Sulfasalazin) oder stärkere Immunblocker wie Methotrexat (wird auch mitunter bei schwerem Rheuma verschrieben) eingesetzt. In manchen Fällen werden auch sogenannte TNF-a-Antikörper verordnet, die ebenfalls gegen die Entzündung wirken.

Folgeerkrankungen

Welche Folgeerkrankungen können bei Morbus Crohn auftreten?

Neben verschiedenen Komplikationen sowohl im Magen-Darm-Trakt als auch in anderen Körperregionen besteht beim Morbus Crohn auch die Gefahr weiterer Erkrankungen und Spätfolgen. Angefangen bei Kindern, deren Wachstum und Entwicklung sich verzögern kann, über eine chronische Müdigkeit (Fatigue) bis hin zu einem verstärkten Knochenschwund (Osteoporose). Nicht zu vergessen das erhöhte Darmkrebsrisiko bei Menschen mit Morbus Crohn.

Darmkrebsrisiko: Beugen Sie vor!

Daher sind Nachsorgetermine mit Verlaufskontrollen so wichtig. Vor allem zur Darmspiegelung sollten Betroffene unbedingt regelmäßig gehen. Nur so können bösartige Veränderungen frühzeitig erkannt und behandelt werden.

Im nächsten Schnellkurs erfahren Sie mehr über ausgewählte Folgeerkrankungen beim Morbus Crohn.

Morbus Crohn und seine Folgen

Verzögert Morbus Crohn bei Kindern und Jugendlichen das Wachstum?

Ja, das wird relativ häufig beobachtet. Insbesondere der Wachstumsschub in der Pubertät kann ausbleiben bzw. sich erheblich verzögern. Zum einen wird das auf die Erkrankung selbst zurückgeführt. Offenbar wirkt sich ein aktiver Morbus Crohn hemmend auf die Wachstumsimpulse im jugendlichen Körper aus.

Problematisch auch: Nebenwirkungen der Behandlung

Auch die Behandlung kann für eine Wachstumsverzögerung verantwortlich sein, namentlich Kortison. Von Kortison-Wirkstoffen (Steroiden) ist bekannt, dass sie das Wachstum hemmen können. Deswegen werden sie bei Kindern und Jugendlichen auch sehr viel zurückhaltender eingesetzt als bei Erwachsenen.

Was ist eine Fatigue bei Morbus Crohn?

Hinter einer Fatigue (französisch Müdigkeit, Erschöpfung) verbirgt sich eine Art Erschöpfungssyndrom mit vielfältigen Beschwerden. Die Müdigkeit geht dabei weit über das normale Maß hinaus, bessert sich nicht durch Erholung und Schlaf und beeinträchtigt die Betroffenen zum Teil erheblich.

Es gibt eine ganze Reihe an möglichen Ursachen. Dazu gehören:

  • Schmerzen
  • Blutarmut (Anämie)
  • Nebenwirkungen von Medikamenten

Auch Kummer kann zermürben

Weitere Ursachen für die Erschöpfungszustände sind außerdem Stimmungsveränderungen, Kummer oder Krankheitsschübe.

Die Klärung der Ursache einer Fatigue ist auch deshalb wichtig, weil die Behandlung des Auslösers das subjektive Wohlbefinden deutlich bessern kann.

Erhöht ein Morbus Crohn das Darmkrebsrisiko?

Ja, Menschen mit Morbus Crohn haben im Vergleich zur übrigen Bevölkerung ein höheres Risiko für Dickdarmkrebs. Das trifft vor allem auf diejenigen zu, die entzündliche Veränderungen im Dickdarm haben. Insgesamt ist das Risiko gegenüber der Normalbevölkerung 12- bis 15-fach erhöht.

Bester Schutz: Regelmäßige Darmspiegelungen

Damit es nicht so weit kommt, sollten Sie regelmäßig zur Darmspiegelung gehen: in der Regel 8-10 Jahre nach Krankheitsbeginn und von da an alle 1-2 Jahre. Natürlich kommt es auch auf den individuellen Verlauf und das jeweilige Risiko an.

Bei PSC Koloskopie einmal pro Jahr

Wurde zusätzlich zum Morbus Crohn eine primär sklerosierende Cholangitis (PSC) festgestellt, sollten jährlich Kontrollspiegelungen erfolgen. Diese Erkrankung der Gallengänge scheint das Krebsrisiko nämlich weiter ansteigen zu lassen.

Wie kann es bei Morbus Crohn zu einer Osteoporose kommen?

Unter einer Osteoporose versteht man eine Abnahme der Knochenmasse und damit der Knochendichte (Knochenschwund). Als Maßstab dienen dabei die alters- und geschlechtsspezifischen Normalwerte. Bei Morbus Crohn besteht eine statistisch erhöhte Gefahr für eine Osteoporose.

Das hat verschiedene Gründe.

Zu wenig Kalzium und Vitamin D

Zum einen kann die chronische Entzündung im Darm zu einer verminderten Aufnahme von Kalzium und Vitamin D aus der Nahrung führen. Und diese beiden Bausteine sind wichtig für einen gesunden Knochenstoffwechsel und eine ausreichende Knochenhärte.

Auch die Entzündung nagt am Knochen

Aber auch die entzündlichen Prozesse selbst können mitunter über spezielle Botenstoffe einen Knochenschwund begünstigen. Und außerdem führt auch eine längerfristige Kortison-Behandlung zu einem Knochenabbau.

Auch hier gilt: regelmäßig zum Arzt

Das muss alles nicht passieren, wir sprechen hier lediglich über eine statistische Zunahme. Aber zumindest ist es sinnvoll, mit Morbus Crohn die Knochen etwas regelmäßiger als sonst vom Arzt untersuchen zu lassen. Denn mit steigendem Verlust der Knochenmasse erhöht sich das Risiko für Knochenbrüche und Verformungen der Knochen.

Gezielte Osteoporose-Vorbeugung

Die Einnahme von Kalzium und Vitamin D kann der Entstehung eines Knochenschwunds bzw. einer Osteoporose vorbeugen. Das wird bei Menschen mit Morbus Crohn in verschiedenen Situationen empfohlen:

  • wenn bei der Knochendichtemessung ein gewisser Wert unterschritten wird
  • wenn ein Mangel an Nährstoffen vorliegt
  • bei einem Parathormon-Mangel im Blut (Parathormon reguliert den Kalziumspiegel)
  • bei einer Behandlung mit Kortison-Präparaten über einen längeren Zeitraum

Wodurch kann eine Blutarmut bei Morbus Crohn entstehen?

Die Blutarmut (Anämie) ist eine häufige Komplikation bei Morbus Crohn. Dabei sinkt die Zahl der roten Blutkörperchen oder die Konzentration des in ihnen enthalten roten Blutfarbstoffs (Hämoglobin) unter den Normwert.

Ein Grund: zu wenig Eisen

Ein wesentlicher Auslöser ist der Mangel an Eisen, der durch Blutverlust im Darm, die Entzündung der Darmschleimhaut und/oder die reduzierte Aufnahme über den Darm entstehen kann.

Anämie als Folge von Vitaminmangel

Eine andere, weniger häufige Ursache für eine Anämie ist ein Vitamin-B12-Mangel, der nach Entnahme des unteren Dünndarmabschnitts (Ileum) auftreten kann. Auch ein Mangel an Folsäure bei längerer Einnahme von Medikamenten wie Sulfasalazin kann in seltenen Fällen eine Anämie verursachen.

Prognose

Ist Morbus Crohn heilbar?

Leider nein. Allerdings gelingt es bei vielen Menschen mit Morbus Crohn die Erkrankung so weit einzudämmen, dass sie das normale Leben über weite Strecken kaum beeinträchtigt. Leider gibt es aber auch Betroffene, die immer wieder unter schwereren Schüben leiden und eine intensivere Behandlung benötigen.

Insgesamt ist der Verlauf und das Ausmaß des Morbus Crohn individuell sehr unterschiedlich. So gibt es nicht wenige Menschen mit Morbus Crohn, die, obwohl sie die Erkrankung zweifelsfrei haben, so gut wie keine Behandlung benötigen.

Ist Morbus Crohn lebensbedrohlich?

Nein. Zwar ist die Erkrankung nicht heilbar und einige (längst nicht alle) Menschen mit Morbus Crohn brauchen eine wiederholte oder sogar dauerhafte Behandlung mit Medikamenten, doch lebensbedrohliche Verläufe gibt es so gut wie nie.

Im Gegenteil: Den meisten Menschen mit Morbus Crohn gelingt es trotz ihrer Erkrankung ein erfülltes und glückliches Leben zu führen.

Rezidiv: wenn der Crohn wiederkommt

Morbus Crohn: Was ist ein Rezidiv?

Wenn es gelungen ist, den Morbus Crohn „zur Ruhe“ zu bringen, befindet man sich in der Ruhephase. Ärzte nennen das Remission. Dann sind keine entzündlichen Areale mehr nachweisbar, und auch die akuten Beschwerden sind so gut wie verschwunden. Leider besteht aber grundsätzlich immer das Risiko, dass irgendwann ein erneuter Schub (im Mediziner-Jargon ein Rezidiv) auftritt.

Frührezidiv

Von einem Frührezidiv bei Morbus Crohn sprechen Mediziner, wenn nach einer erfolgreichen Behandlung und Remission innerhalb von drei Monaten ein erneuter Krankheitsschub auftritt. Leider ist ein solches Frührezidiv eher ein ungünstiges Zeichen, weil es zeigt, dass die Entzündungsreaktion im Darm mit den Medikamenten der Primär-Therapie nur kurzfristig unter Kontrolle gebracht werden konnte.

Folgende Behandlungsoptionen kommen dann infrage:

  • stärkere Immunsuppressiva, die das Immunsystem unterdrücken und damit die Entzündung eindämmen
  • Auch eine Operation kann in diesem Fall eine sinnvolle Option sein. Das ist aber stark von der individuellen Situation abhängig und muss sorgfältig geprüft werden.
Wie hoch ist nach erfolgreicher Behandlung eines Schubs das Risiko eines erneuten Schubs?

Wie hoch dieses Risiko für den Einzelnen ist, lässt sich nicht voraussagen oder einschätzen. In einigen wissenschaftlichen Untersuchungen kam es bei 30-60% der Betroffenen im ersten Jahr nach der Remission zu einem Rezidiv; im zweiten Jahr bei 40-70%.

Generelle Empfehlungen für eine sogenannte remissionserhaltende Therapie (vorsorgliche Behandlung während der Ruhephase) können nach Expertenansicht zur Zeit nicht gegeben werden.

Lässt sich das Rückfallrisiko bei Morbus Crohn vorhersagen?

Nein. Es gibt zwar jede Menge Versuche, anhand bestimmter Laborparameter schon im Voraus zu bestimmen, wie hoch das Risiko für einen Rückfall (Rezidiv) ist. Aber letztlich konnte keiner dieser Versuche ernsthaften Überprüfungen standhalten. Zumindest bisher nicht.

Welche Marker könnten ein Rezidiv anzeigen?

Auf der Kandidatenliste möglicher Vorhersagemarker standen unter anderem die Blutwerte für α1-Glykoprotein, α2-Globulin, den Tumor-Nekrose-Faktor (TNF) sowie die Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG). Aber wie gesagt: So richtig herauskristallisiert hat sich keiner dieser Marker. Die verlässlichsten Aussagen lieferten in jüngerer Vergangenheit Antikörper gegen bestimmte Bakterien-Bestandteile, wobei auch das noch kein etabliertes Verfahren ist.

In manchen Situationen ist ein schwieriger Verlauf mit vielen Rückfällen zumindest wahrscheinlicher. Dazu gehören:

  • ein junges Alter bei Erkrankungsbeginn
  • ein Befall des Dickdarms oder Afters
  • ein früher erster Rückfall

Fazit

Letztlich weiß man nicht, was kommt. Etwa jeder zweite Betroffene mit Morbus Crohn erleidet innerhalb der ersten beiden Jahre nach erfolgreicher Anfangsbehandlung einen Rückfall, sprich einen erneuten Schub. Aber ob man zu den Glücklichen gehört, denen das erspart bleibt, steht in den Sternen. Zumindest eher dort als im Blut.

Alltag und Selbsthilfe

Für viele Menschen mit Morbus Crohn ist es gar nicht so leicht, im ganz normalen Alltag zurechtzukommen. Schließlich richtet sich der Crohn nicht nach Arbeits- und Urlaubszeiten, kennt kein Wochenende und ruht auch in der Nacht nicht. Je nach Krankheitsaktivität und Beschwerden müssen Betroffene daher lernen, mit der chronischen Erkrankung zurechtzukommen.

Geht auch mit Morbus Crohn: Reisen und Sport

Vor allem das Thema Reisen bedeutet für Betroffene nicht nur Abschalten und Entspannen, sondern stellt zunächst einmal vor bange Fragen: Wie überstehe ich den Flug? Was, wenn im Urlaub ein Schub ausbricht? Wie reagiere ich auf das ungewohnte Essen?

Weitere Fragen stellen sich beim Thema Sport: Sollte ich überhaupt Sport treiben? Welche Sportart ist am besten geeignet? Kann ich weiterhin joggen gehen?

Umstellung, aber kein Verzicht

Wer an Morbus Crohn leidet, muss seine Gewohnheiten ggf. umstellen und lebt womöglich nicht mehr ganz so unbefangen wie zuvor. Wenn Sie gut mit Medikamenten eingestellt sind und auf ein paar Dinge achten, können Sie sich Ihr Leben aber auch mit Morbus Crohn gut einrichten und müssen auf nichts verzichten, was Ihnen wichtig ist. Um Ihnen dabei zu helfen, haben wir ein paar Tipps für Sie zusammengestellt.

Reisen mit Morbus Crohn: Tipps und Hinweise

Kann ich mit Morbus Crohn verreisen?

Ja, unbedingt! Wenn Sie gerne unterwegs sind, sollten Sie sich vom Morbus Crohn nicht einschränken lassen oder gar auf den Urlaub verzichten. Entscheidend für eine gelungene Reise ist vor allem eines: die richtige Planung und Vorbereitung.

Das richtige Urlaubsziel

Das kann z.B. vom Klima oder der Küche im Reiseland abhängen. Die sogenannte mediterrane Kost wird von Menschen mit Morbus Crohn oft gut vertragen. Daher bietet sich die Mittelmeerregion an. Küsten- oder auch Gebirgsklima ist auch bei Haut- oder Gelenkproblemen ratsam, die manchmal zusätzlich bestehen.

Soll ich mich vor der Reise impfen lassen?

Grundsätzlich sollten Sie auf Reisen mit allen nötigen Impfungen versorgt sein. Neben den Basisimpfungen gehören dazu ggf. auch spezielle Impfungen in entsprechenden Risikoregionen. Wer allerdings Medikamente einnimmt, die das Abwehrsystem einschränken, muss dabei manches beachten. Sprechen Sie Ihren Arzt rechtzeitig darauf an!

Morbus Crohn: Was sollten Sie unterwegs immer bei sich haben?

Achten Sie auf Reisen oder wenn Sie länger unterwegs sind darauf, dass Sie immer genügend zu trinken bei sich haben. Das ist ohnehin empfehlenswert, aber besonders wichtig für den Fall, dass Durchfälle auftreten. Dann ist es wichtig, den Flüssigkeitsverlust möglichst rasch wieder auszugleichen.

Wichtig ist, dass Sie Ihre Reiseapotheke ausreichend bestücken. Außerdem sollten Sie darauf achten, dass Sie die Medikamente nicht vergessen, was schnell mal passiert, wenn man aus seinem gewohnten Rhythmus gerissen ist. Auch wichtig: Manche Crohn-Medikamente vertragen sich nicht mit zu viel Sonne. Achten Sie daher auf ausreichenden Sonnenschutz.

Kann ich während einer Remission (Ruhephase) bei Morbus Crohn rauchen?

Auch wenn die Sucht noch so lockt, sollten Sie doch unbedingt darauf verzichten. Experten raten dringend, mit dem Rauchen aufzuhören. Denn Rauchen verschlimmert den Verlauf der Erkrankung, erhöht die Schubrate und führt zu weiteren Komplikationen. Auch das Darmkrebsrisiko ist bei Rauchern zusätzlich erhöht.

Was bringt es, mit dem Rauchen aufzuhören?

Wahrscheinlich ist der Verzicht auf das Rauchen sogar effektiver als eine medikamentöse Behandlung, um die Ruhephase aufrechtzuerhalten. In wissenschaftlichen Studien wurde festgestellt, dass die Abstinenz vom Rauchen die Anzahl der weiteren Schübe im Mittel um die Hälfte reduzieren kann! Es lohnt sich also aufzuhören.

Sport im Kampf gegen den Crohn

Kann sich Sport positiv auf den Krankheitsverlauf eines Morbus Crohn auswirken?

Ja. Zumindest sprechen die bisherigen Studien zu diesem Thema dafür. Demnach kann Sport die Entzündung im Darm eindämmen und die Ruhephasen verlängern.

Allerdings sollten Sie es nicht übertreiben und Sport in Maßen sowie mit Freude betreiben. Also lieber Fahrradfahren oder Schwimmen statt Triathlon.

Wichtig ist ausreichend Erholung nach der Bewegung. Außerdem sollten Sie Ihre körperliche Leistungsfähigkeit und vor allem Ihre Leistungsgrenzen kennen. Berücksichtigen dabei auch Ihren Krankheitsverlauf. Nicht in jeder Situation ist sportliche Aktivität angebracht. So sollten Sie sich im akuten Krankheitsschub eher schonen. Und kurz nach einer Operation natürlich auch.

Wer walkt, ist klar im Vorteil

Die positiven Effekte von Ausdauersport auf den Verlauf von Morbus Crohn deutet eine kleine Studie zum "Nordic Walking" an. An der Untersuchung nahmen 12 aktive Walker mit Morbus Crohn (in Ruhephase) teil. Nach dem zwölfwöchigen Training mit regelmäßigen Walking-Runden nahm die Lebensqualität zu und das Körpergewicht sank. Krankheitsschübe traten nicht auf.

Kann Sport dazu führen, dass ich weniger Medikamente einnehmen muss?

Die Antwort auf diese Frage ist nicht leicht. Insgesamt gibt es nur wenige wissenschaftliche Untersuchungen, die sich dem Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität und chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) widmen. In einer Studie konnte jedoch folgendes gezeigt werden:

Moderater Sport kann den Bedarf an Medikamenten senken. Daneben besserten sich in dieser Untersuchung unter anderem auch die Körperwahrnehmung und das allgemeine Wohlbefinden. Die Teilnehmer (mit Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa in der Ruhephase) hatten Sportarten wie Fahrradfahren auf dem Ergometer, Aqua-Jogging oder Walking betrieben.

Fazit: Sport lohnt sich!

Auch wenn sich aus dieser Studie keine allgemeinen Rückschlüsse ziehen lassen, vermuten viele Experten, dass Sport bei CED in der Ruhephase sinnvoll ist, auch für den Verlauf der Erkrankung. Und schaden wird die körperliche Bewegung ganz bestimmt nicht.

Schwanger mit Morbus Crohn

Kann ich trotz Morbus Crohn Kinder bekommen?

Ja. Nach aktuellem Kenntnisstand sind Männer und Frauen mit Morbus Crohn genauso zeugungsfähig oder fruchtbar wie andere Menschen auch. Nur während eines Schubes kann die Fruchtbarkeit beeinträchtigt sein.

In ganz seltenen Fällen kann es passieren, dass durch die Behandlung des Morbus Crohn das Kinderbekommen erschwert oder sogar komplett unmöglich wird. So können Operationen im Unterbauch bei Frauen in seltenen Fällen die Eileiterfunktion und damit die Fruchtbarkeit beeinträchtigen. Auch für Männer besteht in solchen Fällen das Risiko einer Impotenz oder von Ejakulationsstörungen. Zudem kann eine Behandlung mit Sulfasalazin in Einzelfällen die Fruchtbarkeit von Männern zeitweise herabsetzen. Aber wie gesagt, alles das ist sehr selten.

Mama oder Papa mit Morbus Crohn

Eine andere Frage ist die, ob man sich zutraut, mit Morbus Crohn Kinder großzuziehen. Darauf kann man natürlich keine allgemeingültige Antwort geben, aber nach unserer Einschätzung ist das in fast allen Fällen ohne weiteres möglich. Wenn Sie Kinder bekommen möchten, sollten Sie aber so oder so mit Ihrem behandelnden Arzt darüber sprechen. Zum einen, um die Behandlung darauf auszurichten, zum anderen, weil er oder sie Sie am besten medizinisch beraten kann.

Schwangerschaft und Entbindung mit Morbus Crohn

Wie wirkt sich der Morbus Crohn auf eine Schwangerschaft aus?

Während der Ruhephase eines Morbus Crohn (Remission) hat die Erkrankung kaum Einfluss auf den Verlauf der Schwangerschaft. Sie und Ihr Kind tragen also keine besonderen Gefahren.

Etwas problematischer wird es, wenn sich während der Schwangerschaft ein akuter Krankheitsschub entwickelt. Denn ein Morbus-Crohn-Schub erhöht das Risiko für eine Frühgeburt oder ein niedriges Geburtsgewicht des Kindes. Das passiert zwar längst nicht immer, aber zumindest die Gefahr nimmt zu.

Im Fall des Falles lieber den Schub behandeln

Deshalb sollten Krankheitsschübe während der Schwangerschaft in jedem Fall medikamentös behandelt werden. Denn das Risiko durch einen ungebremsten ist wesentlich höher als das durch die Medikamente. Außerdem empfehlen die Experten eine gemeinsame Betreuung durch einen Frauenarzt und einen Internisten.

Wie wirkt sich eine Schwangerschaft auf den Verlauf eines Morbus Crohn aus?

Das hängt unter anderem von der Aktivität des Morbus Crohn zum Zeitpunkt der Empfängnis ab. Ruht die Erkrankung gerade (Remission), ist das Risiko der Schwangeren für einen Krankheitsschub vergleichbar mit dem von Nichtschwangeren mit Morbus Crohn.

Kam es jedoch in einer aktiven Phase bzw. während eines Schubs zur Schwangerschaft, bleibt die Krankheitsaktivität bei zwei Drittel der werdenden Mütter bestehen. Bei etwa 60% dieser Frauen kommt es sogar zu einer Erhöhung der Krankheitsaktivität.

Kann eine schwangere Frau mit Morbus Crohn nur per Kaiserschnitt entbinden?

Nein, schwangere Frauen mit Morbus Crohn müssen nicht generell per Kaiserschnitt entbinden. Grundsätzlich spielen bei der Entscheidung für eine Geburt per Kaiserschnitt oder auf natürlichem Weg neben der Grundkrankheit auch andere, vor allem geburtshilfliche Faktoren eine Rolle.

Wenn es sich bei Ihnen um einen unkomplizierten Morbus Crohn ohne Befall des Afterbereichs handelt, können Sie Ihr Kind normalerweise auf natürlichem Weg gebären – immer vorausgesetzt, dass es keine anderen Gründe für einen Kaiserschnitt gibt.

Sonderfall: aktive Entzündung im Bereich des Darmausgangs

Ist dagegen der Afterbereich betroffen und die Entzündung aktiv, raten Experten von einer natürlichen Geburt ab und empfehlen einen Kaiserschnitt.

Übrigens: Ein künstlicher Darmausgang ist kein Hindernis für eine Entbindung auf natürlichem Weg.

Psychische Probleme

Ist bei Morbus Crohn das Risiko für psychische Störungen erhöht?

Im Zusammenhang mit einem Morbus Crohn können psychische Belastungen auftreten, die manchmal auch zu ernsthaften Störungen führen können. Das ist jedoch keine zwangsläufige Entwicklung. Die psychische Stabilität ist hier der entscheidende Einflussfaktor.

Psychische Belastung kann den Crohn verschlechtern

Kommt es infolge der Belastung durch die Crohn-Erkrankung zu einer seelischen Störung, kann diese nicht nur die Lebensqualität beeinträchtigen. Sie kann auch den Krankheitsverlauf ungünstig beeinflussen. So gelten Niedergeschlagenheit bzw. Depressivität, Ängstlichkeit oder anhaltende als Stress empfundene Belastungen als Risikofaktoren für einen akuten Schub.

Das wird auch durch Befragungen Betroffener bestätigt: Viele Menschen mit Morbus Crohn empfinden Stress als einen Faktor, der den Krankheitsverlauf mitbestimmt. Deshalb ist es in solchen Fällen wichtig, sich eher frühzeitig an einen professionellen Therapeuten zu wenden.

Unklar ist, ob seelische Belastungen zu den Ursachen des Morbus Crohn zählen, ob also negative Erlebnisse oder Stress im Alltag zur Entstehung der chronisch entzündlichen Darmerkrankung beitragen können.

Welche Möglichkeiten gibt es, psychische Belastungen und Störungen bei Morbus Crohn zu behandeln?

Zunächst ist es wichtig, die seelischen Auswirkungen des Morbus Crohn überhaupt zu erkennen. Das bedeutet für Sie: Sprechen Sie darüber, wenn Sie den Eindruck haben, dass sich die Erkrankung "bedrohlich" auf Ihre Psyche auswirkt.

Dass der Morbus Crohn psychisch belastet, ist ja völlig normal. Wenn Sie aber dauerhaft z.B. in depressive Stimmungen abrutschen, sollten Sie darüber unbedingt mit Ihren Angehörigen, Freunden und vor allem auch Ihrem Arzt sprechen. Aber auch der Arzt muss daran denken, und sollte sich – wenn er denn ein guter Arzt ist – regelmäßig nach Ihrem seelischen Befinden erkundigen.

Manchmal kann auch Selbsthilfegruppe sinnvoll sein

Wenn ernsthafte Depressionen oder Angststörungen vorliegen, kann eine Psychotherapie oft sehr gut helfen. Welche Form der Psychotherapie dann sinnvoll ist, hängt von der Art der Beschwerden und Symptome ab. Das sollte der Psychotherapeut in enger Abstimmung mit Ihnen entscheiden. Mitunter ist auch der Einsatz von Medikamenten (Psychopharmaka, z.B. Antidepressiva) notwendig.

Vielleicht ist es für Sie aber auch sinnvoll, sich einer Selbsthilfegruppe anzuschließen. Eine solche Gruppe kann nach Ansicht von Experten, aber auch von Betroffenen bei der Bewältigung der Krankheit und ihrer Auswirkungen sehr wichtig und hilfreich sein. So werden dort zum Beispiel neben dem Wissen über die Krankheit und die Behandlung auch Informationen über soziale Belange und Rechte vermittelt. Nicht zuletzt kann der Austausch mit anderen Menschen mit ähnlichen Problemen sehr gut tun.

Quellen:

  • Deutsche Morbus Crohn/Colitis ulcerosa Vereinigung DCCV: Leitlinie zur Diagnostik und Therapie des Morbus Crohn
  • Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DDG): Diagnostik und Therapie des Morbus Crohn.

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Kommentare  
30 Jahre
Hallo, ihr Lieben,
ich habe seit über 30 Jahren den Crohn und 4 OPs hinter mir.
Jetzt habe ich vor 1 Jahr mit Stelara begonnen, und anfangs hat es auch etwas geholfen. Bis ich nach ein paar Monaten mega Gelenkschmerzen bekam, so dass ich - z. B. - fast keine Wasserflasche mehr selbst aufdrehen konnte.
Nach vielen Untersuchungen in verschiedenen Krankenhäusern, haben wir Stelara abgesetzt. Ich soll nun Jyseleca nehmen. Wenn ich das nehme, darf ich keine Hormone (in meinem Fall die Pille) nehmen. Nimmt hier jemand das Medikament? Und musste deswegen auch die Pille absetzen? Freue mich über eine Info von euch. Vielen Dank, Paula.
Morbus Crohn Schub
Hallo Leute,
wie erkennt man einen starken Morbus Crohn Schub? Ich habe Bauchschmerzen und Übelkeit.
Liebe Grüße Lina
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Kommentare Archiv:


Morbus Crohn und Rauchen
Dienstag, den 07. November 2017 um 10:45 Uhr, Angehörige/Erfahrung
Nicht nur das Rauchen, sogar geräuchertes Essen (österr. "Geselchtes") verschlechtert den Zustand bei Morbus Crohn-Schüben!

Morbus Crohn
Freitag, den 10. Juni 2016 um 11:15 Uhr, U.i
Nein, das glaube ich nicht, weil alle Krankheiten werden auf das Rauchen abgeschoben! Man kann nicht immer alles auf das Rauchen schieben, das wäre zu einfach! Eher, wenn man etwas plötzlich aufhört, dann ist die Gefahr eher gegeben, eine Krankheit auszulösen! Hier ein Beispiel: hatte damals in der Klinik ein Mädchen kennengelernt, man tauscht sich ja mit seiner Krankheit aus! Ich fragte, wann bei ihr Morbus Crohn festgestellt wurde, sie sagte, seitdem ich mit dem Leistungssport aufgehört hatte, da bekam ich diese Krankheit! Sie war im Leichtathletik-Verein und da ging es immer von Turnier zu Turnier, erst Stress und plötzlich Ruhe.
OP
Mittwoch, den 03. Februar 2016 um 11:57 Uhr, Anne Müller
Hallo, ich bin vor fast genau 13 Jahren operiert worden, es wurden ca 20cm Darm entfernt und die Gallenblase, seit dem komme ich ohne Medikamente aus.

DITO
Samstag, den 12. Dezember 2015 um 18:03 Uhr, Michael
Mir geht es genau wie dir. Es ist zwar keine Wunderwaffe, aber vieles wird erleichtert, bei mir vor allem die Sache mit dem Essen.

Morbus Crohn Behandlung
Mittwoch, den 24. Juni 2015 um 03:22 Uhr, Sharina Stiepelmann
Ich kann aus eigener Erfahrung und eigenem Konsum sagen, dass Canabis ein hilfreiches Mittel zum Unterdrücken der Krankheit ist. Seit einer Woche konsumiere ich aus privaten Gründen nicht mehr und muss leider feststellen, dass meine Beschwerden von Tag zu Tag schlimmer werden. Davor habe ich komplett ohne Probleme gelebt, als ich regelmäßig konsumiert habe.

Darmspiegelung halb so schlimm
Mittwoch, den 16. Oktober 2013 um 06:53 Uhr, Martin
Hallo Mary, das ist halb so schlimm. Lass Dir aber vorher eine "Alles-egal-Pille" geben. Die wirkt Wunder, das Ganze fließt dann völlig problemlos an einem vorüber und hinterher kann man sich nicht mal mehr daran erinnern. Ich würde jetzt jedenfalls jederzeit wieder zur Darmspiegelung gehen, ohne Angst zu haben. Und beim ersten Mal hatte ich die auch. LG Martin

morbus chrohn
Samstag, den 12. Oktober 2013 um 19:33 Uhr, mary
Ich habe seit ca 4wochen bauchschmerzen und wässrig Durchfall. Muss nächste Woche darmspiegelung machen habe ein wenig Angst davor. Was erwartet mich dort

Bist Du sicher?
Freitag, den 07. September 2012 um 11:47 Uhr, Jan
Hallo Martin, bist Du sicher, dass die Immunthese vom Tisch ist? Das habe ich noch gar nicht gehört. Ich dachte, derzeit diskutieren sie über Bakterienstämme im Darm, die dort manchmal in falscher Zusammensetzung hausen und dadurch einen Morbus Crohn begünstigen. Weißt Du da was drüber? Viele Grüße Jan

Das ist so überholt
Donnerstag, den 06. September 2012 um 07:47 Uhr, Martin
Es mag durchaus statistisch so sein, dass Morbus Crohn Patienten vermehrt in der Stadt (Ballungszentrum!) auftreten, doch hier muss man alles in Relation setzen, da auf dem Land weniger Leute leben. Ich bin auf dem Land aufgewachsen, regelmäßige Besuche bei diversen Tieren (Kuh, Pferd, Schwein, Hase, Huhn, Katze und Hund...) und doch brach mit 12 Jahren der MC aus. Dies führt mich auch gleich dazu, dass Morbus Crohn laut meiner Ärzte weniger bei Kindern/Jugendlichen auftritt, als viel mehr bei "Älteren", so im 30er-Bereich. Auch hat, wie mittlerweile anerkannt und aktzeptiert ist, Morbus Crohn nichts mit einer Infektion/Immunerkrankung zu tun, sondern mit einem genetischen Defekt/Mutation auf Grund dessen die Schleimhäute des kompletten Speise- und Verdauungstraktes nicht ganz so widerstandsfähig sind, wie sie ohne diese Abweichung wären. MC hat also nichts mit einem "schmutzigeren" Aufwachsen zu tun oder wo man aufwächst. P.S.: Der MC ist der Grund dafür, dass sich manche Bakterien eher ausbreiten können (z.B. MAP) und nicht umgekehrt -> alles eine Frage der Kausalität. ;-)

Autoren unseres Artikels
 
Dr. med. Jörg Zorn, Arzt

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Eva Bauer
Ärztin

    Studium:
  • Universitätsklinik Erlangen
    Berufliche Stationen:
  • Universitätsklinik Freiburg
  • Amtsärztin im Gesundheitsamt Haßberge

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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