Cannabis entwickelt sich immer mehr zu einem Hoffnungsträger in der Medizin. Nicht etwa, indem man es raucht, sondern indem es als Medikament aufbereitet wird. Nun hat man Cannabis-Rezeptoren im Darm gefunden, und selbst eine Anwendung bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa scheint möglich.
Rezeptoren auch im Darm
Schon etwas länger werden Cannabis-Wirkstoffe in der Schmerztherapie erprobt. Mit beachtlichen Erfolgen. Die Präparate wirken dabei über bestimmte Cannabis-Rezeptoren im Gehirn schmerzlindernd.
Und nun haben britische Forscher ebensolche Rezeptoren auch in der Darmschleimhaut entdeckt. Erste Versuche zeigen, dass eine Stimulierung dieser Rezeptoren mit synthetisch hergestellten Cannabinoiden Heilungsprozesse der Schleimhaut in Gang setzt.
Cannabis ja, Kiffen nein
Das alles passt zu der Erfahrung vieler Kiffer, dass das Rauchen von Cannabis Bauchschmerzen lindern kann. Und es passt zu fernöstlichen Medizinerfahrungen: In der traditionellen Heilkunde in China und Indien wurde Cannabis immer wieder auch als Darmtherapeutikum verwendet.
Dennoch versäumen die britischen Forscher im Fachblatt Nature nicht, darauf hinzuweisen, dass das Cannabis-Rauchen definitiv nicht der richtige Weg ist, um Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa zu behandeln. Im Gegenteil: Das kann die Symptome noch verstärken, heißt es. Somit muss man wohl auf weitere Studien mit den Cannabis-Medikamenten hoffen.