Ja. Es klingt ein bisschen absurd, aber die Datenlage dazu ist eindeutig. Sowohl Nichtraucher als auch Ex-Raucher erkranken häufiger an einer Colitis ulcerosa als aktive Raucher.
Zusammenhang mysteriös
Bislang ist völlig unklar, woran das liegt. Die Wissenschaft tappt hier noch im Dunkeln. Versuche, eine Colitis ulcerosa mit Nikotinpflastern zu behandeln, blieben erfolglos. Ein klares Argument gegen das Nikotin als Ursache. Was die Situation noch nebulöser macht, ist die Tatsache, dass die andere chronisch-entzündliche Darmerkrankung, der Morbus Crohn, bei Rauchern nachweislich häufiger auftritt. Und das, obwohl sich die beiden Erkrankungen ansonsten so stark ähneln.
Rauchen ist keine Therapie
In einem immerhin sind sich alle Experten einig: Zu rauchen, um eine Colitis ulcerosa zu verhindern, ist Quatsch. Und auch, eine Colitis ulcerosa selbst zu behandeln, in dem man eine nach der anderen qualmt, ist Unsinn. Denn zum einen ist ein bremsender Effekt des Rauchens, wenn die Erkrankung bereits besteht, nicht nachgewiesen. Zum anderen sind die damit neu heraufbeschworenen Risiken für Herzinfarkt, Lungenkrebs und viele andere Erkrankungen, die man nicht haben will, Grund genug, darauf zu verzichten.
Erst im Nachhinein ist mir aufgefallen, dass mein erster Schub beim ersten Rauchstopp auftrat. Ich habe immer mal wieder mit dem Rauchen angefangen und mal wieder aufgehört. Den Zusammenhang mit den Schüben habe ich aber erst deutlich später bemerkt.
Nun hatte ich mal wieder ein paar Jahre geraucht und war – ohne Medis – nahezu komplett beschwerdefrei. Vor 14 Tagen habe ich, nach einer Grippe, mit dem Rauchen wieder komplett aufghört, da es mich selbst im Alltag eigentlich stört und mein Zigarettenkonsum wieder zu stark angestiegen ist. Jetzt habe ich nach den 2 Wochen plötzlich wieder jede Menge frisches hellrotes Blut im Stuhl. Es geht also wieder los. Einen Zusammenhang kann man einfach nicht mehr von der Hand weisen. Aber was ist nun die richtige Lösung? Gibt es denn keine Forschung in diese Richtung?
mit der Forschung ist das so eine Sache. Die Pharmaindustrie, die solche Studien meist finanziert, hat natürlich wenig Interesse an einer Studie, die möglicherweise zeigt, dass Rauchen ähnlich effektiv ist wie Medikamente.
Viele Grüße vom Navigator-Team
ich bilde es mir auch nicht ein. Jedesmal, wenn ich so 2 Monate aufhöre zu rauchen, geht’s wieder los mit meiner Colitis, Schleim im Stuhl …
Jetzt starte ich wieder mit 2-3 Zigaretten. Hilft ja nichts ;-) Wollte es zwar nicht, habe auch alles versucht: Vitamin D hochdosiert, Bifidobakterien (Bifidum), Akazienfaser, Omega 3 Öl und natürlich Pentasa (rektal, und wenn akut, als Zäpfchen). Tja, aber die größte Auswirkung auf Langzeit hat noch immer das Rauchen. Ich halte euch auf dem Laufenden :-)
seit 1,5 Jahren rauche ich ca. 3-5 Zigaretten pro Woche und bin wieder absolut symptomfrei. Habe 5 Jahre nicht geraucht und nach 2-3 Jahren eine ausgewachsene Proktitis bekommen. Bis hin zu einer hartnäckigen, die Proktitis begleitenden, Analfissur. Machnmal rauche ich auch 2 Wochen gar nicht. Ich will auf keinen Fall wieder nikotinabhängig werden, was nicht ganz leicht ist, aber derzeit noch gut gelingt. Werde jetzt mal eine längere Rauchpause einlegen und schauen, wann und ob es wieder los geht. Werde ggf. hier berichten.
ich überlege die ganze Zeit schon, ob ich rauchen soll oder nicht. Mein Arzt sagt, es wäre nur Zufall gewesen, dass ich vor ein paar Monaten mal in einer Woche hin und wieder eine geraucht hätte, aber kurz danach wieder symptomfrei gewesen wäre. Dennoch habe ich weiterhin Salofalk eingenommen. Jetzt ist es wieder soweit, und ich weiß nicht, ob ich es probieren soll oder nicht. Ich habe schon vor fast 3 jahren mit dem Rauchen aufgehört.
Liebe Grüße an alle.
Ende 2019 ist bei mir die Colitis ulcerosa stark ausgebrochen und ich musste um die 40-mal am Tag auf die Toilette. Anschließend habe ich Salofalk und Mesalazin bekommen, was das Ganze noch einmal schlimmer gemacht hat. Den ganzen Tag und die Nacht habe ich auf der Toilette verbracht. In nur wenigen Wochen hat sich mein Gewicht von 85 kg auf 54 kg reduziert. Erst, als ich dann mit 50 mg Prednisolon angefangen habe, ist es etwas besser geworden. Ich habe etliche alternative Mittel ausprobiert, viel Verzweiflung erlebt und bin zweimal fast an den Folgen des Blutverlustes draufgegangen. Im Oktober 2021 hat mir mein Arzt dann gesagt, dass ich unbedingt Biologika nehmen solle, da ich sonst nur noch ein Jahr zu leben hätte. Ich habe mich immer etwas gegen so starke Medikamente gesträubt, da ich auch vor den Nebenwirkungen Angst hatte. Dann, im Mai 2022, bin ich auf eine Studie aufmerksam geworden die besagte, dass Rauchen einen positiven Effekt auf die Colitis haben könnte. Daraufhin habe ich mir eine Packung Zigaretten geholt und angefangen zu rauchen.
Was soll ich sagen? Der Effekt hat mich mehr als überrascht. Nach 2 Wochen hatte ich deutlich weniger Blutungen, nach knapp 2 Monaten gar keine Blutungen und nach einem halben Jahr war es, als hätte ich nie etwas gehabt. Ich hatte keine Symptome mehr, und konnte sogar ab und zu wieder Pizza essen. Das Rauchen hat mir persönlich das Leben gerettet. Ich rauche jetzt seit knapp über einem Jahr und nehme keine Medikamente mehr. Ich hatte keinen Rückfall und mir geht es immer besser. Ich hätte das niemals für möglich gehalten.
ich wollte auch mal einen Kommentar dalassen, da ich, nachdem ich auf diese Seite gestoßen bin einen Versuch gestartet habe, nach 3 Jahren wieder mit dem Rauchen anzufangen. Obwohl ich eigentlich so glücklich war, dass ich es nach dem Tod meiner Mutter, die an Lungenkrebs starb, geschafft hatte, mit dem Rauchen aufzuhören.
Im Rückblick: Als ich vor 3 Jahren aufhörte ging es los, dass immer mal etwas Blut am Toilettenpapier war. Ich dachte mir nichts weiter. Außer dass ich dachte, ich hätte eine Analfissur. Noch zumal es auch immer brannte und beim Toilettengang ein stechendes Gefühl hinterließ. Das war dann immer nach 3-5 Tagen vorbei und trat so alle 3-6 Monate auf. Irgendwann hatte ich immer häufiger auch frisches Blut. Ohne Stechen. Und das war schon etwas komisch. Trotzdem dachte ich mir nichts weiter dabei. Im Dezember 2022 hatte ich dann plötzlich 3 Tage Durchfall mit Schleim und Blut. Das besserte sich nach 10 Tagen. Ich ging zum Proktologen, der eine Proktitis feststellte. Ich erhielt Salofalk Zäpfchen. Ich hatte Ruhe, bis ich die Zäpfchen absetzte. Nach 5 Tagen Absetzen wieder schleimiger Stuhlgang. Eine Koloskopie brachte die Diagnose: Proktitis Ulcerosa. Ich nahm wieder Salofalk 1g 1x täglich und hatte 8 Wochen minimale Symptome – bis ich aus Trotz, weil ich die Krankheit und die Medikamente nicht wollte, die Zäpfchen nach Absprache mit meinem Arzt ausschlich. Als ich nach 3 Wochen komplett aufhörte, waren die Symptome deutlich stärker wieder da. Schleim, Blut und breiiger Stuhlgang. Gewichtsverlust innerhalb 1 Woche von 1,5 Kilo sowie starke Schlafstörungen und Panikattacken. Das belastete mich so sehr, dass ich einen Versuch wagte. Ich nahm wieder die Zäpfchen Salofalk 1g und 3 Zigaretten täglich.
Jetzt nach 4 Tagen 1g Salofalk als Zäpfchen und 3 Zigaretten am Tag, habe ich keine Symptome mehr, keine Schlafstörung, keine Panikattacken und habe wieder Appetit. Nun stellt sich die Frage, ob einfach der aktuelle Schub vorbei ist, die Zäpfchen wirken oder das Rauchen diese Symptome zum Erliegen gebracht hat?
Ich muss sagen, dass, wenn die 3 Zigaretten mir ein wenig Lebensqualität zurückgeben ohne die ständige Angst mir könnte etwas in die Hose gehen, nehme ich das Risiko in Kauf.
Ich bin 36 Jahre alt, weiblich, habe mit 13 angefangen zu rauchen und hatte damit nie körperliche Probleme. Erst, nachdem ich mit 33 aufgehört habe zu rauchen, bekam ich Neurodermitis im Gesicht, vermehrt Zahnfleischentzündungen, psychische Probleme, Arthritis im Knie und eine Colitis ulcerosa. Ob das alles im Zusammenhang steht, werde ich wohl nur selbst testen können. Aber nach 4 Tagen in Remission zu sein, ist schon verblüffend. Ich bin so dankbar, diese Seite gefunden zu haben. LG
ich muss sagen, aktuell nehme ich jeden zweiten Tag Betnesol Klysmen und zusätzlich morgens, mittags und abends jeweils 1,5 g Mesalazin. Vorher halt Mesalazin alleine überhaupt nicht. Nach Absetzen des Betnesols, das ich vier Wochen jeden Tag genommen habe, folgten erneut innerhalb zwei Wochen wieder blutiger Stuhlgang und Durchfall. Mittlerweile bin ich mit den oben beschriebenen Medikamenten plus zusätzlich dem Rauchen in Remission. Ich könnte schwören, dass das Rauchen zusätzlich einen positiven Einfluss bewirkt. Ende des Monats Mai werde ich wahrscheinlich, ärztlich besprochen, jeden dritten Tag das Betnesol nehmen. Hier wird sich zeigen, ob auch durch Reduzierung dessen und des Rauchens die Remission erhalten bleibt. Sollte dies so eintreten, kann ich davon ausgehen, dass Rauchen einen positiven Einfluss auf die Colitis hat. Meine maximale Stückzahl Zigaretten sind 15.
habe am 06.11.2021 mit dem Rauchen aufgehört. Einen Monat später habe ich Blut im Stuhl und Schmerzen auf der rechten Seite bekommen. Bin dann ins Krankenhaus. Dort wurde eine Enddarmentzündung festgestellt. Ich war eine Woche im Krankenhaus, wurde mit Antibiotika behandelt – und es wurde besser. Aber sie konnten mir nicht sagen, was für eine Krankheit ich habe. Jetzt nehme ich Tabletten: Claversal-Micropellets 1,5g, und habe öfters Blut im Stuhl.
Als ich noch Raucher war, bin ich jeden Tag auf die Toilette gegangen. Jetzt jeden zweiten oder sogar dritten Tag. Was soll ich machen? Wieder rauchen? Oder nicht?
ich habe bereits das dritte Mal aufgehört zu rauchen, und bin soeben auf diese Seite gestoßen! Ich dachte immer, die Hormone der SS wären das Problem für die schlimmen Schübe. Dabei ist es, wie es scheint, das Aufhören des Rauchens. Deswegen glaubt auch kein Arzt, dass es immer nur in der SS passiert und ich quasi übertreibe! Hat jemand das gleiche Problem?
ich habe bis jetzt auch 3x versucht, mit dem Rauchen aufzuhören. Jedes Mal kam ein Schub (Colitis Ulcerosa). Aktuell habe ich seit 4 Wochen aufgehört. Der Stuhlgang ist "normal", hat jedoch Blutbeimengungen bzw. frisches Blut. Ich habe mal gelesen, dass der Schwefelwasserstoff dafür verantwortlich ist, dass die Darmbarriere zersetzt wird und somit eine Entzündung hervorgerufen wird. Die Blausäure in der Zigarette jedoch neutralisiert den Schwefelwasserstoff. Was für mich irgendwie plausibel klingt. Jetzt wäre natürlich die Frage, ob man - statt der Zigaretten - einfach Bittermandeln oder ähnliches probiert und sich bewusst "vergiftet". Da fällt mir wieder Paracelsus ein mit: "Die Dosis macht das Gift". Bin nämlich auch gerade kurz davor, zum nächsten Zigarettenautomat zu gehen. LG
ich habe vor 5 Jahren mit dem Rauchen aufgehört. Ich war nie ein starker Raucher, dennoch wollte ich es nicht mehr. Soweit so gut, alles klappte reibungslos. Bis ich Blut im Stuhl hatte. Wochen lang. Also ab zum Arzt. Proktitis, eine Entzündung des Enddarms, war die Diagnose. Alles wurde versucht: Klistier, Zäpfchen verschiedenster Art. Aber nichts hat geholfen. Mein Hausarzt meinte, ich solle mal versuchen 1-2 zu rauchen. Er habe die Vermutung, dass es dann weggehen würde. Und, was soll ich sagen? Es dauerte keine Woche, und alles war wieder im Ordnung. Aber leider war ich wieder zurück bei 6-7 Zigaretten. Nun habe ich vor acht Wochen wieder aufgehört und - ihr werdet es ahnen - seit 5 Tagen ist meine Darmentzündung zurück. Ich werde es heute im Selbstversuch mit einer IQOS versuchen, denn zum Arzt will ich nicht mehr gehen. Helfen kann der mir eh nicht. Ich bin einfach traurig, dass es wieder passiert ist, obwohl ich ohne Zigaretten super klar komme.
ich finde es so hilfreich, eure gesammelten Erfahrungen zu lesen. Bin 43. Mit 32 wurde bei mir eine CU diagnostiziert. Ihr werdet es schon ahnen: Ein paar Monate, nachdem ich mit dem Rauchen aufgehört habe. Dann die üblichen Therapien: Granu-Stix, Mesalazin Zäpfchen, Kortison. Es wurde zwar besser, trotzdem hatte ich Beschwerden. Im Urlaub habe ich dann aus Interesse mal eine Zigarre geraucht. Wie ihr wieder ahnen werdet: Es kam zur Remission. Nun habe ich vor ca. 2 Monaten mit den Zigarren aufgehört - und die ersten Anzeichen eines Schubes kündigen sich an. Ich werde nun wieder zur Zigarre greifen und euch weiter berichten. Ich bin verblüfft, glaube aber - aufgrund all eurer und meiner Erfahrungen und Beobachtungen - mittlerweile, dass Rauchen bei dieser speziellen Krankheit hilft. Danke für eure Berichte.
Ich hatte einen tollen Arzt gefunden. Nach der Darmspiegelung kam dann die Diagnose "Colitis ulcerosa".
Medikamente führten zu einer kleinen Linderung, aber Ruhe hatte ich nie. Für mich war das kein Leben, habe mich kaum vor die Tür getraut, es musste ja immer eine Toilette in der Nähe sein, dazu kamen noch heftige rheumatische Schmerzen in den Beinen, konnte manchmal kaum laufen.
5 Jahre habe ich diesen Mist durchgemacht. Ich hatte so schlechte Eisenwerte, dass mein Arzt die Darmspiegelung nicht durchführte, da er Angst hatte, ich würde die Narkose nicht überstehen. Dann nach 5 Jahren fing ich aus Blödsinn wieder an zu rauchen und nach der zweiten Zigarette merkte ich schon, dass mein Darm sich irgendwie beruhigte und nach einer Woche hatte ich keine Durchfälle mehr. Alles war gut, erst dann habe ich den Zusammenhang gesehen, dass alles mit dem Rauchen aufhören zu tun hatte. Und ich bin wirklich froh, dass ich wieder angefangen habe zu rauchen, denn seitdem kann ich mein Leben wieder genießen.
So doof es sich auch anhört, hätte ich das vorher gewusst, ich hätte niemals aufgehört mit rauchen, es war oft die Hölle.
leider ist es bei mir genau so, und keiner glaubt mir.
Mehrere Mal aufgehört zu rauchen und dann wieder einen schlimmeren Verlauf der Krankheit gehabt.
Ich will nicht rauchen ich kann sehr gut ohne Probleme aufhören nur so ist es kein Leben.
Wenn ich mich entscheiden muss zwischen Krankheit oder ein paar Zigaretten, dann rauche ich lieber.
Gute Besserung an alle
ich habe 16 Jahre lang geraucht, dann abrupt aufgehört und fast auf den Tag sechs Monate später kamen meine ersten Symptome mit der anschließenden Diagnose Colitis ulcerosa. Das ist jetzt sechs Jahre her. Mit Entyvio und voller Dosis Mesalazin komme ich im Moment ganz gut zurecht.
Mein Gastroenterologe befragte mich bei unserem ersten Gespräch explizit in diese Richtung. Ihn hat es nicht gewundert, dass dies nach dem Rauchen kam. Mein erster Gedanke war, sofort wieder mit dem Rauchen zu beginnen.
Aber mein Arzt meinte, dass die Nebenwirkungen des Rauchens deutlich schädlicher für den Körper wären als die Therapie gegen Colitis ulcerosa. Außerdem war ich zu der Zeit sehr stolz, nach so langer Zeit das Rauchen endlich aufgegeben zu haben.
Mittlerweile frage ich mich, ob Immunsuppressiva Cortison und andere Medikamente nicht sogar schädlicher für den Körper sein können, als Zigaretten. Irgendwo habe ich mal gelesen, dass 2-3 Zigaretten am Tag die Symptome komplett zum Erliegen bringen. Natürlich bin ich mir nicht sicher, ob ich so stark bin und, wenn ich wieder rauche, mich auf so eine geringe Zahl von Zigaretten beschränken kann. Zum einen aus gesundheitlichen Gründen (ja, ich weiß auch, 2-3 Zigaretten am Tag sind sehr schädlich) aber auch ganz praktisch aus finanziellen Gründen. Kann mir irgend jemand dahingehend sagen, mit wieviel Zigaretten man das Ganze eventuell in den Griff bekommt? Mein Problem sind momentan nicht die klassischen Symptome, wie Krämpfe oder eine hohe Anzahl von Stuhlgang pro Tag, sondern eher die Begleiterscheinungen: Konzentrationsstörungen und Gedächtnisverlust. Diese Dinge beeinträchtigen meinen Alltag momentan massiv. Ich bin im Beruf und auch privat nicht mehr so leistungsfähig. Ich weiß, dass dies für einige CED-Patienten sogar Luxusprobleme sein können. Aber mich belastet es schon sehr. Würde mich über Antworten freuen!
Die Lebensqualität mit einer Colitis ist einfach so eingeschränkt, dass ich nun wieder mit dem Rauchen starten werde.
Bei mir hat die Dampf-Variante / IQOS nicht wirklich gewirkt. Aber mal schauen, was die Zukunft noch bringt...
endlich einmal ein guter Beitrag. Wie hier schon erwähnt, wundert mich auch sehr stark, dass bei Google alle Überschriften suggerieren, dass Rauchen nichts damit zu tun hat. Man könnte schon fast glauben, dass die Pharmaindustrie dahinter steckt. Sie ist halt der Gewinner in diesem Spiel.
Bei mir ist es exakt genauso, wie hier beschrieben. 2002 das erste Mal aufgehört zu rauchen. Es dauerte dann ca. 3 Wochen, bis es losging. Jeden Tag Blutverlust und Wechsel zwischen Durchfall und Verstopfung. Diagnose Proktitis ulcerosa. Angefangen mit Zäpfchen. Nach 2 Wochen eher Verschlechterung. Total deprimiert. Wieder angefangen mit dem Rauchen. Am 2 Tag dann, als wenn nichts gewesen wäre, keine Schmerzen mehr. Perfekter Stuhlgang und, noch wichtiger, ich konnte wieder alles essen. Habe das meinem Gastro erzählt. Der sagte mir, ich bilde mir das alles nur ein. So etwas gäbe es nicht. Aha! Medis abgesetzt. Alles gut.
2010 nächster Versuch. Ich, fast 80kg und sehr gut durchtrainiert vom Bodybuilding, habe gedacht, höre auf mit dem Rauchen, dann hast du vielleicht mehr Luft beim Laufen. Hat ca. 4 Wochen gedauert. Musste mit Sport aufhören. Gewichtsabnahme auf 65kg. Wieder angefangen mit dem Rauchen. Diesmal hat die Erholung länger gedauert, aber ich konnte die Medis auch wieder schnell absetzen. 10 Jahre Ruhe.
Nun zu heute. Januar 2020 aufgehört. Im Februar ging der Schub, der bis heute anhält, dann los. Nehme morgens einen Berg von Medis zu mir, incl. Cortison. Bin kaum Arbeitsfähig und kann kaum etwas essen, weil ich nichts mehr vertrage. Jetzt überlege ich, ob ich noch einen Versuch starte, wieder mit dem Rauchen zu beginnen. Diese Medikamentenberge können einfach nicht gesünder sein, als ein paar Zigaretten am Tag. Ich denke, ich werde es versuchen. Mit der Krankheit habe ich mich schon angefreundet. Ist nun mal so. Aber, wenn ich es schaffe, noch einmal 10 Jahre beschwerdefrei zu leben ohne diese extremen Nebenwirkungen von den Medis, wäre es ein Erfolg für mich.
melde mich mal zurück. Habe mittlerweile wieder mit dem Rauchen angefangen. Das Ganze hat 4 Wochen gedauert, und ich konnte alle Medikamente absetzen. Seitdem beschwerdefrei. Leider war der letzte Schub so stark, dass sich die nächste Autoimmunkrankheit dazu gesellt hat. Nun noch Zöliakie. Aufgefallen dadurch, dass ich verschiedene Sachen nicht mehr essen konnte. Hätte ich bloß weitergeraucht. Derzeit rauche ich Tabak - selbst gedreht. Sehr dünn gedreht und ca. 5-7 Stk. Das scheint zu reichen. Immer noch besser als Cortison und Salofalk mit extremen Nebenwirkungen. Bei mir zum Beispiel: Haarausfall, Konzentrationsstörung, Vergesslichkeit usw.
Dann wurde es (vielleicht auch durch Essensumstellung, Brottrunk, keine Milchprodukte, wenig Fett...) besser und als ich wieder anfing zu rauchen (blöd), hatte ich kaum und wenn ja kurze Minischübe, Medikamente musste ich keine nehmen. Jetzt rauche ich seit ca. 2 Monaten nicht und wumms, habe ich seitdem einen Schub.
Ich glaube gelesen zu haben, dass wenn man aufhört zu rauchen, sich zwei Bakterienstämme im Darm verändern. Ich bin überzeugt, dass es damit zu tun hat... keine Ahnung, warum das manche dann trifft und andere nicht...vielleicht kommt es darauf an, wie das Mikrobiom sonst so "drauf" ist
Die Medikamente haben nicht viel geholfen. Es war keine Linderung zu spüren. Die letzten 8 Jahre waren eine andauernde Schubphase. Mindestens 15 bis 20 mal am Tag musste ich zur Toilette. Das Soziale und das Arbeitsleben waren weg. Immer öfter habe ich meinen Arzt wegen des Rauchens gefragt. Der aber sagte immer ganz stur nein.
Im letzten Jahr war ich auf Cortison-Stoßtherapie, die eine kleine Linderung ergeben hat. Aber, als die Stoßtherapie beendet war, wollte mir der Arzt ein starkes Medikament geben. Da habe ich mich entschlossen, wieder mit dem Rauchen anzufangen. Ich dachte, ein Versuch sei es wert. Und, siehe da, schon nach der ersten Zigarette: Von 15+, jetzt nur noch 2 mal zum Klo! Am nächsten Tag nur noch 1 mal. Kein Schub mehr. Kein Gewichtsverlust. Kein Blut. Nichts. Seit September keine Symptome mehr. Das Problem ist zwar noch da, aber keine Symptome.
Jetzt rauche ich Vapor-e-Zigaretten. Das heißt, primär rauche ich die e-Zigarette, zwischendurch aber ein bis zwei herkömmliche Zigaretten. Also, meiner Erfahrung nach: Rauchen hilft! Auf alle Fälle! Das zu erwähnen, wenn man mich fragt, warum ich wieder mit dem Rauchen angefangen habe, ist immer witzig. Denn meine Antwort darauf ist: Für meine Gesundheit! Es ist schade, dass nicht in diese Richtung geforscht wird :(
Dann fing ich unbewusst wieder an zu rauchen. Danach keinerlei CU Probleme mehr. Nach einem erneuten Rauchstop in 2011 ging es ca. 2 oder 3 Monate später wieder mit einem Schub los. Das hat mich 2013 wieder zur Zigarette gebracht. Danach war sofort wieder Ruhe. Selbst der Arzt hat eingesehen, dass Rauchen anscheinend in meinem Fall sehr gut wirkt, dennoch davon abgeraten.
Von 2012 bis 2019 keinerlei Probleme mit CU. Dann wurde allerdings eine koronare Herzkrankheit bei mir festgestellt (Belastungs EKG/ Herz CT). Mit Engstellen, die durch Stents behandelt werden mussten. In dem Zusammenhang habe ich mich dazu entschlossen, wieder mit dem Rauchen aufzuhören. Der Kardiologe hat es dringend wegen der verengten Arterien empfohlen.
Seit Herbst 2019 begleitet mich das ungute Gefühl, dass wieder ein Schub auftreten wird. Bis heute (Juli 2020) ist allerdings innerhalb der rauchfreien 8 Monate (allerdings dampfe ich unregelmäßig als Ersatz hin und wieder etwas nikotinhaltiges Liquid) nichts in der Richtung passiert. Eventuell haben Blutverdünner und Cholesterinsenker in Kombination ja auch eine positive Wirkung im Bezug auf die CU - oder das Dampfen hilft.
Aus meiner Sicht kann moderates Rauchen von Zigaretten als sehr gut wirksam gegen CU betrachtet werden. Ich für meinen Teil hatte keinerlei Krankheitsanzeichen während der aktiven Raucherei. In meinem Fall kann ich aber bestätigen, dass durch Rauchen natürlich andere ernste Erkrankungen entstehen.
Auch wenn es die Ärzte nicht gerne hören, ist es aber Tatsache, dass Rauchen vor Colitis schützt. Ich habe das erste Mal 2002 aufgehört zu rauchen, einen Monat später fing das Drama an. Da wusste ich aber überhaupt nicht, was los war. Also zur Darmspiegelung, Diagnose Colitis ulcerosa. Dann folgten die üblichen Medikamente wie Salofalk und ähnliches. Genutzt hat es überhaupt nichts.
Ich habe dann nach langer Suche im Internet einen Artikel über einen aufgehörten Raucher gefunden. An das Rauchen hatte ich überhaupt nicht mehr gedacht. Also habe ich wieder angefangen zu rauchen und siehe da, ich hatte Ruhe. Natürlich ist die Colitis noch da, aber sie macht nichts mehr. Dann habe ich vor 2 Monaten mal wieder aufgehört zu rauchen und siehe da, nach ein paar Tagen fing das ganze Drama wieder von vorne an. Die Toilette ist wieder mein bester Freund geworden.
Im Moment sperre ich mich noch ein wenig, wieder das Rauchen anzufangen, aber ich denke es wird wieder darauf hinaus laufen. Es ist klar, dass Ärzte das nicht unbedingt wollen und deswegen sagen, dass kein Zusammenhang besteht. Aber ich denke, ich als Betroffener mit der Erfahrung die ich gemacht habe, kann es in diesem Fall besser beurteilen.
Nach einem langen Leidensweg von den ersten Beschwerden bis zur Diagnose und anschließender hochdosierter, ärztlich verordneter Medikation, die zwar Linderung aber keine dauerhafte und stabile Besserung brachte, bin ich zufällig darauf gekommen, dass der ganze Mist begann, als ich damals rigoros vor Jahren mit dem Rauchen aufhörte. Das Aufhören war eine große Errungenschaft und so ging ich, nach etlichen Versuchen mit anderen Mitteln, schweren Herzens auch zu diesem Selbstversuch über. Binnen zwei Tagen war ich beschwerdefrei und bin es seitdem und vor allem stabil! Als wäre nie was gewesen! Was es ist, weiß ich nicht und ich finde es schade, dass in der Richtung nicht geforscht wird. Es ist aber definitiv nicht das Nikotin. Würde man die eine Substanz extrahieren, sie wäre besser als jedes Medikament, das ich genommen habe.
Ich finde es auch komisch, dass direkt in den Überschriften diverser Artikel und bei Google wie eine Warnung ganz oben steht, dass Rauchen nicht hilft. Das stimmt so nicht. Man sollte mal diejenigen fragen, die dadurch wieder einen planbaren und schmerzfreien Alltag haben. Ich lebe sonst gesund, viel Sport, gute Ernährung, wenig Zucker und Fett, kein Gramm Übergewicht.
Für mich persönlich habe ich entschieden, dass wenige Zigaretten, die mir Leiden und einen diffusen Medikamentencocktail ersparen, vereinbar sind. Aber ich "forsche" auch selbst weiter, da das Rauchen eine bewusste übergangsweise Notlösung ist, bis ich dem ganzen auf die Spur gekommen bin oder es irgendwann vielleicht eine Heilung gibt. Rauchen ist natürlich nicht gut. Aber in meinem Fall ganz klar das kleinere Übel. Stehe für Studien übrigens gern zur Verfügung :)