Leider ist die Sterberate bei Menschen mit fulminanter Magersucht sehr hoch: Bei etwa 10-15% der Betroffenen endet die Erkrankung tödlich.
Todesursache können einerseits die körperlichen Folgen der Unterernährung sein. Relativ häufig ist es aber auch Selbstmord: Einige der Betroffenen wissen irgendwann keinen anderen Ausweg mehr und nehmen sich das Leben.
Diese Zahlen machen deutlich, wie wichtig eine frühzeitige und nachhaltige Behandlung ist, auch wenn der Versuch, die Betroffenen von einer Therapie zu überzeugen, sehr belastend und frustran sein kann.
Ist die Lebenserwartung nach überstandener Magersucht verringert?
Viele der körperlichen Schäden können sich nach der Normalisierung des Essverhaltens bessern und das Risiko an Folgen der Essstöring zu sterben reduziert sich deutlich. Dennoch, einige negative Auswirkungen können auch dauerhaft bestehen bleiben und – wenn auch selten – lebensverkürzende Spätfolgen haben:
- Oft erholen sich die empfindlichen Nieren nicht mehr vollständig vom langfristigen Mangel an lebenswichtigen Vitaminen und Mineralstoffen. Die mögliche Folge ist eine chronische Niereninsuffizienz, die unter Umständen limitierend für die Lebenszeit ist.
- Lag neben der Magersucht auch eine bulimiesche Essstörung vor, besteht die Gefahr für Speiseröhrenkrebs. Denn das ständige Erbrechen führt zu Entzündungen und Vernarbungen der Speiseröhre, die später die Entstehung der bösartigen Erkrankung fördern können.
- Aber auch die Psyche kann bleibenden Schaden erleiden; so beeinflusst etwa die Magersucht im Kindes- und Jugendalter die Gehirnentwicklung, weswegen die Betroffenen zu psychischen Erkrankungen wie z. B. Depressionen neigen – und diese gehen leider auch mit einer erhöhten Suizidgefahr einher.