Haupt-Autorin des Artikels
Dr. med. Susanne Endres
Fachärztin für Innere Medizin
Die Konfrontation mit einer Essstörung bei einem Menschen, der einem nahe steht, verunsichert die meisten zuerst. Unverständnis steht dem Kontakt und der Kommunikation mit dem Erkrankten im Wege. Deshalb sollte der erste Schritt sein, sich Informationen über Magersucht bzw. Bulimie einzuholen.
Wichtig ist zu wissen, dass sich essgestörte Patienten nicht einfach zu einem gesünderen Essverhalten zwingen oder überreden lassen. Auch Kritik oder Anklagen sind nicht konstruktiv und helfen dem Betroffenen nicht.
Verständnis hilft, Druck schadet
Gefragt ist ein verständnisvoller Umgang mit dem Patienten, ohne Vorwürfe und Druck. Das bedeutet nicht, dass über das Thema Essen nicht gesprochen werden darf. Sinnvoll sind Anregungen zum Nachdenken. Gefragt ist außerdem Geduld: Eine Magersucht oder Bulimie verschwindet nicht über Nacht.
Insgesamt sollte man mit nahestehenden Menschen, die mit einer Essstörung zu kämpfen haben, nicht plötzlich vollkommen anders umgehen als vorher. Allerdings ist es auch nicht nötig, das Thema rund um die Krankheit zu tabuisieren, also gar nicht darüber zu sprechen.