Einige der relativ modernen Diabetes-Mittel sind in die Kritik geraten. Eine US-amerikanische Studie hat nämlich gezeigt, dass sich unter der Behandlung das Risiko für Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse erhöht – sowohl Entzündungen als auch bösartige Wucherungen traten häufiger auf. Auch für andere Krebsarten wurde eine etwas erhöhte Häufigkeit beobachtet.
Es geht um die Substanzen aus der Gruppe der sogenannten DDP4-Hemmer und der GLP1-Analoga. Dazu gehören zum Beispiel Exenatid und Sitagliptin. Alle Medikamente dieser Gruppen senken den Blutzucker über den körpereigenen Botenstoff GLP-1. Der wird entweder in abgewandelter Form eingenommen (GLP1-Analoga), oder der Abbau des körpereigenen GLP1 gehemmt (DDP4-Hemmer).
In beiden Fällen steht als Ergebnis mehr GLP1 zur Verfügung. In der Folge verbessert sich die Insulinwirkung und der Blutzucker wird effektiver gesenkt.
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Deutsche Fachgesellschaften sehen keinen akuten Änderungsbedarf
Und nun diese Daten aus den USA. Patienten, die Exenatid oder Sitagliptin einnahmen, hatten ein sechsfach erhöhtes Risiko für eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse. Und einige Krebsformen traten gehäufter auf. Immer noch sehr selten, aber eben häufiger als ohne die Behandlung.
Doch die Deutsche Diabetes-Gesellschaft warnt vor voreiligen Schlussfolgerungen. Die amerikanischen Daten seien retrospektiv erhoben worden, was immer eine gewisse Fehleranfälligkeit beinhalte. Die Ergebnisse seien wichtig und müssten nachverfolgt werden. Noch aber gebe es keinen Beweis und keinen Grund, die Behandlung abzubrechen.
Mit einem haben die Experten sicherlich recht: Sie sollten eine solche Behandlung auf keinen Fall einfach selbst abbrechen, ohne eine Alternative zu haben. Sprechen Sie im Zweifel in Ruhe mit Ihrem Arzt darüber.
Quellen:
- Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE), Deutsche Diabetes-Gesellschaft (DDG)