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Nach größerer körperlicher Anstrengung müssen die Muskeln ihre Zuckervorräte wieder auffüllen. Das passiert bevorzugt nachts. Der Zucker aus dem Blut wird dann in Form des Speicher-Zuckers Glykogen im Muskel angereichert.

Normalerweise ist das kein Problem. Der Körper reduziert einfach die Insulin-Ausschüttung, so dass mehr Zucker im Blut verbleibt. Bei Diabetikern, die Insulin spritzen, ist dieser Regelkreis außer Kraft gesetzt. Deshalb kann nach dem Sport oder anderen körperlichen Belastungen der Blutzucker relevant abfallen – vor allem in der "Nacht danach". Und deshalb ist es so wichtig, nicht nur während des Sports, sondern auch vor dem Zubettgehen zum einen noch einmal den Blutzucker zu messen, zum anderen ggf. eine kleine Obsteinheit zu sich zu nehmen.

Sind häufige nächtliche Hypoglykämien nach sportlicher Aktivität ein Grund, den Sport aufzugeben?

Nein. Allerdings scheint dann die Blutzuckereinstellung nicht optimal zu sein. Das sollten Sie auf jeden Fall mit Ihrem Arzt besprechen. Empfehlenswert ist, nach anstrengender sportlicher Aktivität die abendliche Insulindosis zu halbieren und vor dem Schlafengehen noch einen kleinen Imbiss mit mindestens 2 Broteinheiten zu sich zu nehmen.

Kommentare  
Rapider Blutzuckerabfall bei Bewegung
Hallo Herr Dr. Zorn,
ich habe seit einigen Jahren körperliche Symptome wie Atemnot, Schwäche und Müdigkeit beobachtet, die ich zunächst nicht zuordnen konnte. In den letzten Monaten habe ich mithilfe eines kontinuierlichen Blutzuckersensors festgestellt, dass diese Beschwerden mit starken Blutzuckerschwankungen einhergehen.
Beobachtungen:
Blutzuckerabfall bei Bewegung (bspw.):
Während eines 25-minütigen Spaziergangs sinkt mein Blutzuckerspiegel (direkt nach dem Essen) von 195 mg/dL auf 100 mg/dL. Dieser schnelle Abfall führt zu starker Schwäche, Müdigkeit und Atemnot, sodass ich den Spaziergang abbrechen musste.
Stabilisierung in Ruhe:
Nach dem Abbruch des Spaziergangs und in Ruhe steigt mein Blutzuckerspiegel wieder an, was eine Linderung der Symptome zur Folge hat.
Aus dem Grund kann ich keinen Sport mehr machen. Insulin, Proinsulin, C-Peptit im Normbereich. Bisher sportlich 167 cm, 58 kg.
Haben Sie eine Idee, was ich machen kann? Ich bin wirklich verzweifelt.
Mit freundlichen Grüßen – D. Ackermann
starker Blutzuckerabfall
Hallo Daniela,
insgesamt ist das eine Fragestellung, die eher ein Arzt vor Ort beurteilen sollte. Ferndiagnosen verbieten sich hier eigentlich.
Deshalb nur ein paar Hinweise und Tipps:
Die geschilderten Symptome und Beobachtungen deuten auf eine mögliche Störung der Glukoseregulation hin, die jedoch nicht unbedingt mit klassischen Diabetesformen in Verbindung stehen muss. Die Tatsache, dass Insulin, Proinsulin und C-Peptid im Normbereich liegen, schließt einige typische endokrinologische Erkrankungen aus, aber andere Mechanismen könnten eine Rolle spielen.
Mögliche andere Ursachen:
Reaktive Hypoglykämie: Nach einer Mahlzeit (insbesondere kohlenhydratreiche) kann es zu einem plötzlichen Blutzuckerabfall kommen, möglicherweise ausgelöst durch eine überschießende Insulinausschüttung. Diese kann durch Überempfindlichkeit gegenüber Glukose entstehen.
Autonome Dysfunktion: Eine Störung des autonomen Nervensystems könnte die Regulation von Blutzucker und Kreislauf bei Belastung beeinträchtigen.
Neben Insulin sollten andere hormonelle Störungen in Betracht gezogen werden (z.B. Schilddrüsenhormone, Cortisolmangel).

Was man untersuchen könnte:
Ein gezielter Glukosetoleranztest oder ein Belastungstest mit gleichzeitiger Überwachung von Blutzucker, Laktat und Hormonen (z. B. Cortisol, Wachstumshormon) kann wertvolle Hinweise liefern.
Kontinuierliche Blutzuckermessung: Ihre bisherigen Beobachtungen könnten weiter ergänzt werden, indem Sie zusätzlich zu den Glukosewerten ein Ernährungstagebuch führen und die Symptome dokumentieren.
Ernährungsanalyse: Ein genauer Blick auf Ihre Ernährung kann klären, ob bestimmte Nahrungsmittel einen Einfluss haben.

Therapeutische Ansätze
Achten Sie auf eine niedrig-glykämische Ernährung mit langsam verdaulichen Kohlenhydraten, um starke Schwankungen zu vermeiden.
Regelmäßige kleine Mahlzeiten könnten helfen, den Blutzuckerspiegel stabil zu halten.
Schonende Bewegung: Aktivitäten mit geringer Intensität (z. B. Yoga, leichtes Dehnen) könnten hilfreich sein, um die Muskeln zu aktivieren, ohne den Blutzuckerspiegel drastisch zu senken.
In Absprache mit einem Arzt könnten bestimmte Mikronährstoffe (z. B. Magnesium, Chrom) hilfreich sein, da sie die Glukoseregulation unterstützen.

Eine spezialisierte und interdisziplinäre Diagnostik kann Ihnen helfen, gezielte Lösungen zu finden. Zögern Sie nicht, einen Experten aufzusuchen, der diese Problematik ernst nimmt.
Viele Grüße, Dr. med. Jörg Zorn
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Dr. med. Jörg Zorn, Arzt

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Dr. med. Jörg Zorn, Arzt / medizinischer Fachautor

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Dr. med. Jörg Zorn
Arzt / medizinischer Fachautor

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