Bis vor kurzem war es eine feste Regel, bei der Brustkrebsoperation auch die Lymphknoten aus der benachbarten Achselhöhle zu entnehmen. Der Grund: Wenn ein Brustkrebs beginnt zu streuen, also Metastasen zu bilden, ist die erste befallene Region oft einer der Lymphknoten in der Achselhöhle auf der Seite der betroffenen Brust.
Durch die gleichzeitige Entnahme dieser Lymphknoten kann man unmittelbar nach der Operation prüfen, ob hier schon ein Befall vorlag und davon das weitere Vorgehen abhängig machen.
Heute meist Beschränkung auf wenige Lymphknoten
Allerdings bringt die Entnahme dieser Lymphknoten auch eine Reihe an Nachteilen mit sich, unter anderem eine erhöhte Neigung für gestaute Lymphe im betreffenden Arm. Deshalb wird diese starre Regel heute zunehmend modifiziert. Man hat festgestellt, dass wenn ein Lymphknotenbefall vorliegt, fast immer ein ganz bestimmter Lymphknoten mit betroffen ist. Daher entnimmt oder biopsiert man heute immer häufiger nur diesen sog. Wächter-Lymphknoten, weil er allein schon eine recht zuverlässige Aussage über den Lymphknotenbefall erlaubt.
bei mir wurde Brustkrebs diagnostiziert: G1, B5b ki67: bis zu 8%.
Das Karzinom ist sehr klein (4 mm), liegt in der rechten Brust im linken unteren Bereich. Bei einem Erstgespräch vor der OP, meinte die leitende Oberärtzin: An meiner Stelle und mit meinem Befund, würde sie sich den Wächter-Lymphknoten nicht entfernen lassen. OP erfolgt diesen Donnerstag. Ich bin jetzt unsicher, ob die Wächterlymphe entfernt werden soll?
Freundliche Grüße, Andrea Dirscherl
warum kein Vertrauen zu der Oberärztin? Die würde das doch nicht empfehlen, wenn sie eine Gefahr sehen würde. Die Entfernung des Lymphknoten kann hinterher Probleme machen, also sollte er nur raus bei realistischer Gefahr.
Wir haben dazu auch einen eigenen Beitrag.
Alles Gute, Dr. med. Jörg Zorn