Wenn eine brusterhaltende Operation von den Ärzten empfohlen wird, überwiegen auf den ersten Blick natürlich die Vorteile. Allein die Tatsache, dass die Brust erhalten bleibt, ist für viele Frauen schon Argument genug. Hinzu kommt ein kleinerer Eingriff und somit auch geringere Nachwirkungen. So kommt man zum Beispiel nach dem Eingriff auch sehr viel schneller aus dem Krankenhaus.
Es gibt aber auch Nachteile der brusterhaltenden Operation. Nicht etwa ein höheres Rückfallrisiko, wie viele denken. Das ist bei gleicher Ausgangslage unter brusterhaltender Operation genauso niedrig wie nach Abnahme der ganzen Brust, sonst könnte man diese Variante auch schwerlich empfehlen.
Wundverhärtungen und Bestrahlung
Allerdings muss bei brusterhaltender Operation meist hinterher noch bestrahlt werden. Nach dem Eingriff hat man also noch mehrere Wochen der Strahlentherapie vor sich. Das ist nach einer Mastektomie (Fachbegriff für komplette Entfernung der Brust) weniger häufig notwendig. Auch kann es passieren, dass sich an den Wundrändern Verhärtungen oder Einstülpungen bilden, was bei einer nachgebildeten Brust nach kompletter Entfernung natürlich nicht passieren kann. Außerdem ist das Risiko etwas höher, dass man nicht "alles erwischt" und noch einmal nachoperiert werden muss. Unterm Strich passiert das aber selten.
Fazit: Wenn Ihnen die Ärzte eine brusterhaltende OP anraten, sollten Sie dieser Empfehlung auch folgen. Leider ist diese Option ja gar nicht immer gegeben. Allerdings gibt es durchaus auch Frauen, die sich ungeachtet dieser Argumentation einfach wohler und sicherer fühlen, wenn die ganze Brust weg ist. Dann besteht natürlich sehr wohl die Möglichkeit, auf die brusterhaltende Operation zu verzichten und sich für eine Mastektomie zu entscheiden.