Haupt-Autorin
Dr. med. Michaela Hilburger
Fachärztin für Urologie
TURP steht für transurethrale Resektion der Prostata. Das bedeutet, dass die Entfernung (Resektion) des überschüssigen Prostatagewebes über die Harnröhre (transurethral) erfolgt. Der Eingriff wird von fast allen urologischen Krankenhäusern angeboten und ist mit einem mehrtägigen Aufenthalt in der Klinik verbunden.
Die TURP-Operation: Pro & Contra
Für wen ist die TURP geeignet?
Die TURP ist geeignet für Männer mit mäßig vergrößerter Prostata. Meist wird sie bis zu einem Prostatavolumen von ca. 60 ml empfohlen.
Wie läuft der Eingriff ab?
Die Operation findet in Narkose statt. Über die Harnröhre werden eine Kamera und ein Gerät zum Abtragen von überschüssigem Prostatagewebe eingeführt. Nach der Operation wird für einige Tage ein Blasenkatheter eingelegt, damit alles in Ruhe abheilen kann.
Welche Vor- und Nachteile hat die TURP?
Ein Vorteil ist, dass auch Blasensteine oder Blutgerinnsel, die in der Blase schwimmen, bei der TURP entfernt werden können. Auch sind keine Schnitte am Bauch nötig, alles erfolgt über die Harnröhre. Das entfernte Adenomgewebe wird immer untersucht, um ganz sicher keinen Prostatakrebs zu übersehen.
Nachteile
Ja. Der Schließmuskel kann verletzt werden, der die Blase verschließt. Die Folge ist Inkontinenz. Des Weiteren besteht die Gefahr von Blutverlust. Auch können Engstellen in der Harnröhre oder am Blasenhals entstehen.
Unfruchtbarkeit ist eine häufige Begleiterscheinung. Selten sind Nervenschäden, die die Erektionsfähigkeit reduzieren.
Wie erfolgreich ist die TURP?
Es werden sehr gute Ergebnisse erzielt und der Therapieerfolg tritt fast gleich ein. Nach einigen Tagen sollten Sie deutlich besser Wasser lassen können.
Was ist das TUR-Syndrom?
Das sogenannte TUR-Syndrom ist eine gefährliche Komplikation: Während der Operation wird die Prostata mit wasserhaltiger Lösung gespült. Dabei kann zu viel Wasser in den Blutkreislauf übertreten. Symptome wie Übelkeit, Verwirrtheit bis hin zu Nierenversagen und Schock können auftreten.
Kleines Risiko bei kleiner Drüse
Zum Glück ist das TUR-Syndrom sehr selten und überwiegend vermeidbar, wenn die Prostata nicht extrem groß ist und sich somit die OP-Dauer, und damit auch die Spülzeit, in Grenzen hält.
Quellen:
- Alternative OP Verfahren bei Gutartiger Prostatavergrößerung - Vor- und Nachteile: www.uropraxis-illertissen.de (letzter Zugriff: 23.06.2020).
- Anticholinerge Belastung: Erkennen, Analysieren und Minimieren: www.pharmazeutische-zeitung.de (letzter Zugriff: 23.06.2020).
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- Gravas S. et al (2020) EAU Guidelines: Management of Non-Neurogenic Male LUTS: www.uroweb.org (letzter Zugriff: 27.04.2020).
- Gutartige Vergrößerung der Prostata: Schonende Behandlung mit Greenlight Laser: www.klinikum.uni-heidelberg.de (letzter Zugriff: 23.06.2020).
- Höfner K. et al (2014) AWMF Leitlinie zur Therapie des benignen Prostatasyndroms Der Qualität S2e , Düsseldorf: Arbeitskreis Benignes Prostatasyndrom der Akademie der Deutschen Urologen Deutsche Gesellschaft für Urologie e. V.
- Manski, D. (2017) Urologielehrbuch.
- Schmelz et al. Facharztwissen Urologie.
- Steuergruppe der Leitlinie: Manfred Wirth et al (2018): Interdisziplinäre Leitlinie der Qualität S3 zur Früherkennung, Diagnose und Therapie der verschiedenen Stadien des Prostatakarzinoms, Deutsche Gesellschaft für Urologie e. V. (DGU)
- Thulium-Laser für schonende Eingriffe: www.barmherzige-regensburg.de (letzter Zugriff: 22.06.2020).
- Transrektaler Ultraschall (TRUS): www.prostata.de (letzter Zugriff: 18.06.2020).