Prostatavergrößerung (BPH)
Die benigne Prostatahyperplasie (BPH) ist eine Vergrößerung der männlichen Vorsteherdrüse.
Die Größenzunahme ist gutartig, weil sie, anders als eine bösartige Erkrankung (z.B. Prostatakrebs) keine Metastasen, das heißt Ableger in andere Organe oder Regionen des Körpers streuen kann. Männer höheren Alters sind recht häufig von der BPH betroffen, bleiben aber oft symptomfrei, wenn sich die Vergrößerung im Rahmen hält. Nur ein Bruchteil der Betroffenen leidet an Beschwerden: 10–20% der 50- bis 59-Jährigen und 25–35% der über 60-Jährigen zählen dazu.
Verursacht die BPH Probleme, wie z.B. erschwertes Wasserlassen oder einen schwachen Harnstrahl, wird die Erkrankung als benignes Prostatasyndrom (BPS) bezeichnet.
Nicht immer ist eine Therapie nötig
An sich ist eine große Vorsteherdrüse also nichts Schlimmes, solange sie keine Beschwerden macht, und muss auch nicht unbedingt behandelt werden. Kommt es aber zu Symptomen, dann ist es höchste Zeit, einen Arzt aufsuchen, der Sie bezüglich einer Therapie berät. Der geeignete Ansprechpartner ist der Urologe.
Ja. Wenn man sich vor Augen führt, dass die Prostata die Samenflüssigkeit für die Ejakulation produziert, ist das auch nicht wirklich überraschend. Allerdings kommt es längst nicht immer zu solchen Problemen. Sie können, müssen aber nicht auftreten.
Haupt-Autorin
Dr. med. Michaela Hilburger
Fachärztin für Urologie
Die Symptome der BPH lassen sich in 3 große Hauptgruppen aufteilen:
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Dr. med. Michaela Hilburger
Fachärztin für Urologie
Eine eindeutige Ursache konnte bisher nicht gefunden werden. Es sind vermutlich mehrere Faktoren verantwortlich. Allerdings haben sich mittlerweile einige Risiken herauskristallisiert, die die Entstehung der Erkrankung fördern. Dazu zählen Übergewicht, wenig Sport und eine familiäre Veranlagung.
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Dr. med. Michaela Hilburger
Fachärztin für Urologie
Nein, hier ist Rauchen tatsächlich nützlich. Es wurde nachgewiesen, dass der Nikotinkonsum die Gefahr, an einem Prostatasyndrom zu erkranken, sogar leicht senkt. Die Vorsteherdrüse schrumpft ein wenig, und auch das Risiko einer Operation reduziert sich etwas.
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Dr. med. Michaela Hilburger
Fachärztin für Urologie
Nein, da können wir Sie beruhigen. Dieser Mythos konnte nie bewiesen werden. Allerdings wurde festgestellt, dass die vergrößerte Prostata schuld daran sein kann, wenn Sie an Erektionsstörungen leiden. Wie beides miteinander zusammenhängt, konnte bisher noch nicht geklärt werden.
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Dr. med. Michaela Hilburger
Fachärztin für Urologie
Um die Diagnose benigne Prostatahyperplasie zu sichern, ist die Vorstellung beim Urologen nötig. Dieser wird alles in die Wege leiten, um der Ursache Ihrer Beschwerden auf den Grund zu gehen. Wenn Sie das erste Mal den Arzt aufsuchen, wird er meist folgende Untersuchungen durchführen:
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Dr. med. Michaela Hilburger
Fachärztin für Urologie
Besonders das Thema Prostata-Ultraschall über den Enddarm (transrektaler Ultraschall, TRUS) beschäftigt viele Männer sehr und hält so manchen vom ersten Arztbesuch ab. Weil vielen Betroffenen allein nur der Gedanke daran unangenehm ist, möchten wir Ihnen ein wenig die Angst nehmen und die Vorteile dieser Methode nahebringen.
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Dr. med. Michaela Hilburger
Fachärztin für Urologie
Prinzipiell lässt sich ein Prostatasyndrom gut behandeln, wenn man nicht so lange wartet, bis schon Dauerschäden entstanden sind. Ziel jeder Therapie ist es, die Urinabflussstörung zu beseitigen, irritative Beschwerden zu lindern und ein Fortschreiten der Krankheit zu verhindern. Die Behandlungsmöglichkeiten sind außergewöhnlich vielseitig. Darüber hinaus werden ständig neue Methoden erforscht. Wir wollen hier die aktuell geläufigen und etablierten Optionen vorstellen:
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Dr. med. Michaela Hilburger
Fachärztin für Urologie
Ja, beim ´kontrollierten Zuwarten´ wird weder operiert noch werden Medikamente eingenommen. Es wird, wie der Name schon sagt, einfach abgewartet. Mindestens alle 6-12 Monate ist die regelmäßige ärztliche Kontrolle Pflicht, um früh genug festzustellen, ob die BPH fortschreitet und eine medikamentöse oder operative Therapie nötig wird. Somit lassen sich schwere, unbemerkte Folgeschäden vermeiden.
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Dr. med. Michaela Hilburger
Fachärztin für Urologie
Sind Ihre Beschwerden leicht bis mittelgradig, sind Sie ein optimaler Kandidat für eine medikamentöse Therapie. Die Behandlung erfolgt mit Tabletten, die täglich eingenommen werden müssen. Unterschiedlichste Präparate kommen zum Einsatz.
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Dr. med. Michaela Hilburger
Fachärztin für Urologie
Hierzu zählen Präparate mit Sägepalme (Prostagutt®forte), Zwergpalme, Brennnesselwurzel, südafrikanischem Sternengras, Kürbiskernen (Granu Fink Prostata forte®), Gräserpollen (Pollstimol®) und der Rinde des afrikanischen Pflaumenbaums. Sie können eingenommen werden, wenn die Beschwerden nur leicht sind.
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Dr. med. Michaela Hilburger
Fachärztin für Urologie
Es gibt bestimmte Umstände, unter denen eine Operation eindeutig die beste Therapie für Sie ist:
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Dr. med. Michaela Hilburger
Fachärztin für Urologie
TURP steht für transurethrale Resektion der Prostata. Das bedeutet, dass die Entfernung (Resektion) des überschüssigen Prostatagewebes über die Harnröhre (transurethral) erfolgt. Der Eingriff wird von fast allen urologischen Krankenhäusern angeboten und ist mit einem mehrtägigen Aufenthalt in der Klinik verbunden.
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Dr. med. Michaela Hilburger
Fachärztin für Urologie
Unter der Adenomenukleation versteht man, dass das Prostataadenom aus seiner umgebenden Kapsel herausgeschält wird (Enukleation). Dieser Eingriff ist die älteste operative Therapie bei BPH. Viele Kliniken bieten die Operation an. Sie müssen mehrere Tage Aufenthalt im Krankenhaus einplanen.
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TUIP ist die Abkürzung für transurethrale Inzision der Prostata. Über die Harnröhre (transurethral) wird in die Prostata geschnitten (Inzision), damit diese aufklafft. Es wird kein Gewebe entfernt, die Drüse bleibt also unverändert groß.
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Fachärztin für Urologie
Der Erguss ist schon noch da, bloß ist er stark reduziert oder für Sie nicht mehr sichtbar. Dieses Symptom wird trockener Samenerguss genannt (retrograde Ejakulation).
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Ein Prostatastent ist ein kleines hohles Implantat. Es wird in die Harnröhre eingelegt, die durch die Prostata verläuft. Somit wird die Harnröhre offengehalten, auch wenn die vergrößerte Prostata auf sie drückt.
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Dr. med. Michaela Hilburger
Fachärztin für Urologie
Bei der HE-TUMT wird über die Harnröhre ein Katheter in die Blase eingeführt. Eine Sonde an diesem Katheter erhitzt das Prostataadenom eine Stunde lang auf 60 Grad. Dadurch stirbt das Gewebe ab und wird mit der Zeit abgestoßen. Bis es allerdings so weit ist, muss ein Blasenkatheter getragen werden.
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Dr. med. Michaela Hilburger
Fachärztin für Urologie
Bei einer TUNA werden Drähte in die Vorsteherdrüse eingelegt, die das Prostataadenom auf 100 Grad Celsius erhitzen. Das erhitzte Gewebe stirbt ab, der Urin kann wieder frei abfließen.
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Dr. med. Michaela Hilburger
Fachärztin für Urologie
Drei Formen der Lasertherapie haben sich zur Behandlung der BPH durchgesetzt:
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Dr. med. Michaela Hilburger
Fachärztin für Urologie
Nein, nach bisherigen Erkenntnissen nicht. Die gutartige Vergrößerung der Vorsteherdrüse ist ja sehr häufig und kann teilweise ähnliche Beschwerden hervorrufen wie ein Karzinom. Das Krebsrisiko scheint sie aber nicht zu erhöhen.
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Dr. med. Michaela Hilburger
Fachärztin für Urologie
Vielen Männern ist die Erkrankung der Prostata unangenehm; sie fürchten den Besuch beim Urologen und die damit verbundenen Untersuchungen. Es kommt immer wieder vor, dass die Betroffenen die Symptome lange ignorieren und hoffen, dass sich alles von alleine gibt. Aber sollte man wirklich warten, bis es nicht mehr anders geht?
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