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Es gibt bestimmte Umstände, unter denen eine Operation eindeutig die beste Therapie für Sie ist:

  • wiederholte Harnverhalte (das Wasserlassen geht überhaupt nicht mehr)
  • wiederholte Harnwegsinfekte
  • wiederholt sichtbares Blut im Urin
  • Blasensteine
  • Aussackungen in der Blase (Blasendivertikel)
  • unkontrollierbaren Urinabgang der massiv gefüllte Blase (Überlaufinkontinenz)
  • Harnaufstau in die Nieren, Verschlechterung der Nierenfunktion, Niereninsuffizienz

Trifft einer der Punkte auf Sie zu, ist eine Operation dringend angeraten. Wird zu lange gewartet und nicht reagiert, riskieren Sie bleibende Schäden.

Welche Operationen bei BPH gibt es?

Leiden Sie an einem starken Prostatasyndrom, wird Ihr Arzt Ihnen eine Operation der Prostata nahelegen.

Es gibt viele verschiedene Methoden. Bei fast allen reduziert sich die Größe der Prostata. Es wird allerdings nie die ganze Prostata entfernt, nur der vergrößerte Anteil. Der äußere Rand der Prostata (Prostatakapsel) bleibt bestehen. Im folgenden Kapitel wollen wir ausführlich besprechen, welche Eingriffe es gibt und welcher für Sie geeignet ist.

Grundsätzlich stehen folgende Operationsmethoden zur Verfügung:

Die TURP ist der Standardeingriff. Prostataadenomenukleation oder TUIP werden abhängig von Größe der Prostata und einem möglichen Kinderwunsch bevorzugt.

Daneben gibt es:

Welche alternativen Operationsmethoden gibt es bei der BPH?

Neben den langjährig etablierten, traditionellen Behandlungsmöglichkeiten beim BPS gibt es immer wieder neue Verfahren, die von verschiedenen spezialisierten Zentren angeboten werden. Aber sind diese neuen Methoden viel besser als die herkömmlichen Methoden? Oder viel schlechter? Lassen Sie uns einen Blick auf das vielfältige Angebot werfen und die Vor- und Nachteile kritisch erörtern.

Fazit zur Therapie

Jede operative Methode hat ihre Vor- und Nachteile. Schlussendlich beruht der Erfolg darauf, für jeden die richtige Technik zu finden.

TURP und Adenomenukleation: Altes bewährt sich

Operationen der ersten Wahl sind auch heute noch die TURP und bei großen Prostatadrüsen die Adenomenukleation. Trotz nicht zu vernachlässigender Risiken bieten beide Eingriffe die höchsten Therapieerfolge.

Betroffene mit Blutungsneigung profitieren von OP-Alternativen

Neue Techniken müssen sich an ihnen messen. Häufig zeichnen sie sich durch geringere Nebenwirkungen aus, aber leider nicht durch gute Behandlungsergebnisse. Alternative Therapien sind vielversprechend, wenn Ihr Gesundheitszustand nicht optimal ist oder Sie blutverdünnende Arzneien nehmen, die nicht kurzzeitig pausiert werden können. Allen voran bieten Laser-Eingriffe gute Ergebnisse bei kurzem Klinikaufenthalt und kurzfristiger Versorgung mit Blasenkatheter.

Alle genannten Therapien, vom Prostatastent bis zur HoLEP, haben ihre Berechtigung, aber die optimale Behandlung richtet sich individuell nach Ihren Bedürfnissen. Informieren Sie sich und lassen Sie sich sorgfältig von Ihrem Arzt aufklären, um die für Sie geeignete Behandlung zu finden.

Quellen:

  • Alternative OP Verfahren bei Gutartiger Prostatavergrößerung - Vor- und Nachteile: www.uropraxis-illertissen.de (letzter Zugriff: 23.06.2020).
  • Anticholinerge Belastung: Erkennen, Analysieren und Minimieren: www.pharmazeutische-zeitung.de (letzter Zugriff: 23.06.2020).
  • Corona et al.: Clinical correlates of enlarged prostate size in subjects with sexual dysfunction. Asian J Androl. 2014 Sep-Oct;16(5):767-73.
  • Gravas S. et al (2020) EAU Guidelines: Management of Non-Neurogenic Male LUTS: www.uroweb.org (letzter Zugriff: 27.04.2020).
  • Gutartige Vergrößerung der Prostata: Schonende Behandlung mit Greenlight Laser: www.klinikum.uni-heidelberg.de (letzter Zugriff: 23.06.2020).
  • Höfner K. et al (2014) AWMF Leitlinie zur Therapie des benignen Prostatasyndroms Der Qualität S2e , Düsseldorf: Arbeitskreis Benignes Prostatasyndrom der Akademie der Deutschen Urologen Deutsche Gesellschaft für Urologie e. V.
  • Manski, D. (2017) Urologielehrbuch.
  • Schmelz et al. Facharztwissen Urologie.
  • Steuergruppe der Leitlinie: Manfred Wirth et al (2018): Interdisziplinäre Leitlinie der Qualität S3 zur Früherkennung, Diagnose und Therapie der verschiedenen Stadien des Prostatakarzinoms, Deutsche Gesellschaft für Urologie e. V. (DGU)
  • Thulium-Laser für schonende Eingriffe: www.barmherzige-regensburg.de (letzter Zugriff: 22.06.2020).
  • Transrektaler Ultraschall (TRUS): www.prostata.de (letzter Zugriff: 18.06.2020).

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Kommentare  
Karl-Heinz Hofmann
Liebes Team,
am 20.03.2025 wurde ich – wegen gutartiger Vergrößerung – an der Prostata (ca. 50 ccm/vor Duodart 0,4/0,5 bei ca. 80 ccm) per bipolarer Nukleation TURP operiert.
Ich hätte folgende Fragen an Sie:
- Wie lange muss ich ca. mit Blutbeimengungen im Urin und Brennen beim Wasserlassen rechnen?
- Sollte zur Abschwächung des Schmerzes durch das Brennen ein Schmerzmittel eingenommen werden?
- Sollte vor dem Urologenbesuch am kommenden Donnerstag ein Urintagebuch geführt werden?
- Wann darf ich dann mit dem Beckenbodentraining beginnen? Und ist dies notwendig? (Bis auf wenige Tröpfchen bis jetzt keine Inkontinenz).
- Ist Blasentraining in Form von Urinhalten sinnvoll?
- Sind normale Spaziergänge erlaubt und sinnvoll? Und wie lange?
- Ab wann ist Gerätetraining für den Muskelaufbau wieder erlaubt?
Vielen Dank im Voraus und mit freundlichen Grüßen
Karl-Heinz Hofmann
Verhalten nach TURP
Hallo Herr Hofmann,
nach einer TURP aufgrund einer Prostatavergrößerung gibt es einige wichtige Punkte zur Nachsorge und Regeneration zu beachten:

1. Blutbeimengungen und leichtes Brennen beim Wasserlassen sind nach der Operation normal und können für 2-6 Wochen anhalten. In den ersten Tagen ist eine leichte Zunahme möglich, insbesondere wenn Sie körperlich aktiver sind.
Empfehlung: Viel trinken (2-3 Liter pro Tag, vorzugsweise Wasser), um die Blase gut durchzuspülen.

2. Wenn das Brennen stark ist, können leichte Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen in Absprache mit Ihrem Arzt eingenommen werden. Alkalische Getränke (z.B. Kräutertees, basische Blasentees) können das Brennen lindern.

3. Ein Urintagebuch kann dem Urologen wichtige Hinweise geben, insbesondere zur Häufigkeit des Wasserlassens und zur Urinmenge.
Empfehlenswert wäre es, 3 Tage lang Notizen zu machen:
Uhrzeit des Wasserlassens
Menge (falls möglich)
Eventuelle Beschwerden (Drang, Brennen, Inkontinenz)

4. Da Sie aktuell keine signifikante Inkontinenz haben, besteht möglicherweise kein unmittelbarer Bedarf für ein Beckenbodentraining. Dennoch kann Beckenbodentraining die Kontinenz auf lange Sicht verbessern.

5. Blasentraining sollte behutsam erfolgen, jedoch nicht zu früh nach der OP. Zunächst sollte die Blase regelmäßig entleert werden, um Reizungen zu vermeiden.

6. Spaziergänge sind erlaubt und sehr sinnvoll, um die Durchblutung zu fördern und die Heilung zu unterstützen. Starten Sie mit 20-30 Minuten pro Tag und steigern Sie langsam die Dauer, wenn Sie sich wohlfühlen.

7. Schweres körperliches Training (insbesondere Übungen mit starkem Druck auf den Beckenboden, wie Heben von Gewichten) sollte frühestens nach 6-8 Wochen begonnen werden. Leichte Übungen ohne große Belastung des Beckenbodens (z.B. Oberkörpertraining im Sitzen) können nach Rücksprache mit dem Arzt eventuell früher durchgeführt werden.

Falls Sie nach der Operation anhaltende Beschwerden wie starke Schmerzen, Harnverhalt oder zunehmende Blutungen haben, sollten Sie unverzüglich Ihren Arzt kontaktieren.

Viele Grüße, Dr. med. Jörg Zorn
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