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Eine unbehandelte Arthrose schreitet tendenziell immer weiter fort, zumindest wenn man nichts an den Ursachen verändert (z.B. einseitige Belastungen durch Sport oder Beruf, Fehlstellungen der Beine oder Füße). Das kann im Extremfall soweit gehen, dass das betroffene Gelenk irgendwann komplett zerstört ist. Das bedeutet starke Bewegungseinschränkung und starke Schmerzen.

Schnellkurs zur Arthrose-Entstehung

Um das zu verdeutlichen, muss man sich die Entstehung der Arthrose vor Augen führen. Bei einer Hüftarthrose (Coxarthrose) kommt es zu einem Verschleiß des Gelenkknorpels von Hüftpfanne und Hüftkopf. Die Hüftpfanne gehört zum knöchernen Becken, der Hüftkopf ist der Kopf des Oberschenkelknochens. Die Knorpelschicht, die normalerweise als eine Art Stoßdämpfer dient, wird dabei durch ständigen Druck und Abrieb immer poröser. Der Knorpel wird im Laufe der Zeit immer dünner und reißt irgendwann ein.

Durch den Abbau der Knorpeloberfläche erhöht sich der Druck auf die darunterliegenden Knochen immer mehr, was zu einer Verdichtung des Knochengewebes führt. Um den Druck besser ausgleichen zu können, vergrößert sich die Gelenkfläche und an den Gelenkrändern bilden sich Knochenwucherungen (sogenannte Osteophyten). Diese erzeugen ihrerseits auch wieder Reibung und machen das Hüftgelenk noch unbeweglicher. Zudem erhöhen losgelöste Knorpelfragmente den Druck und die Reibung zusätzlich, wodurch eine schmerzhafte Entzündung entsteht. Die Schmerzen können dabei schubweise oder auch dauerhaft auftreten und teilweise unerträglich werden.

Letzte Option: neues Gelenk

Wird eine Arthrose in der Hüfte nicht behandelt, schreitet dieser Prozess so lange fort, bis die Knorpelschicht vollkommen abgerieben ist. Knochen und Knochen liegen sich dann gegenüber und reiben bei jeder Bewegung direkt aufeinander. Wie sehr das schmerzt, kann man sich vorstellen.

Am Ende, nach dem kompletten Verschleiß des Gelenkknorpels, kann nur mehr das Einsetzen einer Hüftprothese (künstliches Hüftgelenk), die das erkrankte Hüftgelenk ganz oder teilweise ersetzt, zu einer schmerzfreien Beweglichkeit im Alltag helfen.

Als operative Behandlung einer Coxarthrose kommt außerdem noch eine weitere Methode infrage: und zwar die gelenkerhaltende Operation (die sogenannte Osteotomie). Ziel dieses Eingriffs ist es, das Hüftgelenk durch eine Umstellung der Gelenkachse zu erhalten.

Vorsorge ist klüger als Abwarten

Aus den operativen Möglichkeiten bei Hüftgelenksarthrose sollten Sie aber keine falschen Schlüsse ziehen. Denn erstens ist auch dieser Eingriff nicht völlig risikolos, insbesondere nicht in höherem Alter. Zweitens hält ein solches künstliches Gelenk auch nicht ewig. Zum Zeitpunkt einer beginnenden Arthrose ist es sehr viel klüger, dem Prozess schon jetzt entgegenzuwirken, vor allem gemeinsam mit dem Arzt die Ursachen zu identifizieren und wenn irgend möglich zu beseitigen.

Quellen:

  • S3-Leitlinie: Evidenz- und konsensbasierte Indikationskriterien zur Hüfttotalendoprothese bei Coxarthrose (EKIT-Hüfte). 2021. Herausgeber: Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. (DGOU). www.awmf.org.

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