Die Messung der hCG-Konzentration im Blutserum ist wie der Hormonnachweis im Urin in erster Linie als Schwangerschaftstest geeignet.
Normalerweise findet sich das humane Choriongonadotropin (hCG) nur bei einer bestehenden Schwangerschaft in Blut und Urin. Und zwar, nachdem die Hormonproduktion in den Plazenta-Zellen im Anschluss an die Einnistung des Embryos in die Gebärmutterschleimhaut begonnen hat. Im Serum kann das Schwangerschaftshormon frühestens 7 Tage nach der Empfängnis festgestellt werden.
Bei der Bewertung von Messergebnissen (nach Blutentnahme) ist folgendes zu beachten:
- Schwangerschaftsnachweis: Einzeluntersuchungen der hCG-Konzentration für diagnostische Aussagen zum Schwangerschaftsverlauf sind wegen sehr stark schwankender Normwerte unbrauchbar.
- hCG-Nachweis im Serum: oft eine Woche nach der Empfängnis positiv
- hCG-Nachweis im Urin: meist zwei Wochen nach Empfängnis positiv
- in den ersten sieben Schwangerschaftswochen: Verdopplung der hCG-Konzentration alle 2 bis 2,5 Tage
- Mehrlingsschwangerschaft: ab der 10. Schwangerschaftswoche höhere hCG-Werte als bei Einlingsschwangerschaft
- Frühe Fehlgeburt: zu niedrige, vor allem aber zu langsam ansteigende oder abfallende Werte im ersten Schwangerschaftsdrittel
- nach der Geburt: nach 11-17 Tagen wieder hCG-Normalwerte
Wann ist der hCG-Wert am höchsten?
Das humane Gonadotropin (hCG) dient dazu, die Schwangerschaft hormonell aufrechtzuerhalten. Während der ersten zwei Wochen nach der Befruchtung steigt der im Blutserum gemessene hCG-Wert schnell an und verdoppelt sich mindestens alle zwei Tage, später alle drei Tage und nach 5 Wochen nur noch alle fünf Tage. Im ersten Schwangerschaftsdrittel, zwischen der 9. und 10. Schwangerschaftswoche, erreicht der hCG-Wert seinen höchsten Stand. Danach fällt er wieder ab, bleibt relativ konstant auf einem niedrigeren Level bis zur Geburt und erreicht etwa ein bis zwei Wochen nach der Geburt wieder sein Ausgangsniveau wie vor der Schwangerschaft.
Sagt der hCG-Wert etwas über die Schwangerschaftsdauer aus?
Auf die Dauer einer bestehenden Schwangerschaft kann nur in sehr begrenztem Umfang rückgeschlossen werden. Aufgrund der sehr stark schwankenden Normwerte sind Einzeluntersuchungen für diagnostische Aussagen unbrauchbar und nur Mehrfachmessungen hilfreich, die einen Konzentrationsverlauf abbilden.
Folgende Korrelationen werden in der Fachliteratur angegeben:
Normwerte (hCG-Konzentration im Serum in Units pro Liter)
3. Schwangerschaftswoche: 5-50 U/l
4. Schwangerschaftswoche: 50-500 U/l
5. Schwangerschaftswoche: 100-5.000 U/l
6. Schwangerschaftswoche: 500-10.000 U/l
7. Schwangerschaftswoche: 1.000-50.000 U/l
8. Schwangerschaftswoche: 10.000-100.000 U/l
9.+ 10. Schwangerschaftswoche: 15.000-200.000 U/l
11.-14. Schwangerschaftswoche: 10.000-100.000 U/l
2. Schwangerschaftsdrittel. 8.000-100.000 U/l
3. Schwangerschaftsdrittel: 5.000-65.000 U/l
Wie verhält sich der hCG-Anstieg nach einer IVF?
Nach einer In-vitro-Fertilisation (IVF) ähnelt der gleichförmige Anstieg des weiblichen Schwangerschaftshormons (hCG) dem einer natürlichen Schwangerschaft. Die hCG-Konzentration erreicht allerdings früher, nämlich bereits 24 Tage nach der Einschleusung, ein Plateau, um im weiteren Verlauf wieder abzusinken.