Lässt sich mt einer HPV-Impfung tatsächlich Gebärmutterkrebs verhindern? Und wie empfehlenswert ist die Immmunisierung? Antworten auf diese Fragen finden Sie demnächst in diesem Beitrag, der momentan noch im Aufbau ist.
Wirkung
Schützt die HPV Impfung gegen Gebärmutterkrebs?
Eine Impfung gegen HPV (Humane Papillomaviren) kann bei der Vorbeugung gegen Gebärmutterhalskrebs helfen. Also gegen bösartige Tumoren im unteren (scheidennahen) Bereich der Gebärmutter. Denn hier siedeln sich die krebserzeugenden Viren bevorzugt an. Vor Tumoren "weiter oben" (Gebärmutterkörperkrebs, Endometriumkarzinom) schützt die Impfung hingegen nicht.
Zur Erklärung: Die bösartigen Krebserkrankungen des Gebärmutterhalses (Zervixkarzinom) und des Gebärmutterkörpers (Endometriumkarzinom) sind eigenständige Krankheitsbilder, die sich hinsichtlich ihrer Lokalisation, der Ursachen und des typischen Erkrankungsalters voneinander unterscheiden. Deshalb sind auch die Maßnahmen zur Früherkennung, Diagnostik, Behandlung und eben auch zur Vorbeugung unterschiedlich.
Impfung schützt vor den Viren, nicht direkt vor dem Krebs
Die Ursachen für Gebärmutterkrebs sind noch weitgehend unbekannt. Immerhin konnten einige Risikofaktoren in Studien ermittelt werden (z.B. Übergewicht, Bluthochdruck, Diabetes, Hormonersatztherapie mit Östrogen-Präparaten zur Linderung von Wechseljahresbeschwerden).
Beim Gebärmutterhalskrebs spielt offenbar ein Virus eine Rolle. Genauer gesagt, bestimmte Hochrisikotypen des vor allem durch Geschlechtsverkehr übertragenen HPV. Einen vollständigen Schutz gegen den Krebs bietet die Impfung zwar nicht. Sie verhindert aber, dass es zu einer Infektion mit den wichtigsten HPV-Typen kommt, die über 70% der Tumore im Gebärmutterhals auslösen.
Die Entdeckung, dass Viren Krebs auslösen können, ist übrigens noch nicht sehr lange bekannt und wurde vor einigen Jahren mit dem Nobelpreis für Medizin ausgezeichnet.
Impfempfehlung
HPV-Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs: Ja oder nein?
Fast jeder Erwachsene ist mit humanen Papillomviren (HPV) infiziert. Doch die meisten dieser Warzenviren sind ungefährlich. Das Risiko, durch eine HPV-Infektion an Krebs zu erkranken, ist nur dann erhöht, wenn es sich dabei um einen sogenannten Hochrisikotyp handelt.
Doch das ist einer Untersuchung der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) zufolge gar nicht so selten. Frauenärzte haben bei Studien mit 10.000 Frauen festgestellt, dass jede fünfte Frau im Alter bis 30 Jahren mit einem HPV-Virus des Hochrisiko-Typs infiziert ist. Bei den 20- bis 22-jährigen beträgt der Anteil sogar 25%.
Risiko überschätzt?
Die beiden Virustypen HPV16 und HPV18 sind für etwa 70% der aus der Infektion entstehenden Krebserkrankungen – am häufigsten ist das Gebärmutterhalskrebs – verantwortlich. Und gegen die wirkt die HPV-Impfung. Dass die DGGG und der Berufsverband der Frauenärzte im gleichen Atemzug dazu auffordern, sich möglichst frühzeitig – am besten zwischen dem 12. und 17. Lebensjahr – impfen zu lassen, begründen die beiden Organisationen damit, dass sich eine einmal bestehende Infektion nicht mehr rückgängig machen lasse.
Das hört sich allerdings ein wenig nach Angstmache an. Das Deutsche Krebsforschungszentrum hat nämlich das Risiko für eine Krebserkrankung berechnet. Demnach infizieren sich knapp 80% aller sexuell aktiven Menschen mit HPV. Bei 80 von 100 HPV-infizierten Frauen heilt nach rund einem Jahr die Infektion spontan aus. Beim Rest – also 20 von 100 HPV-infizierten Frauen – dauert die Infektion länger an. Und bei denen treten bei 5-10 Betroffenen auffällige Gewebeveränderungen auf. Von den mit einem vom Hochrisikotyp infizierten Frauen erkranken im Durchschnitt nach etwa 15 Jahren (seit Zeitpunkt der Infektion) weniger als 1 von 100 Frauen an Gebärmutterhalskrebs.
Quellen:
- Frauenarzt 53/2012
- S3-Leitlinie Impfprävention HPV-assoziierter Neoplasien (2020). Herausgeber: Deutsche Dermatologische Gesellschaft e.V., HPV Management Forum der Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Chemotherapie e.V., Gesellschaft für Virologie e.V. www.awmf.org.