Wie funktioniert die Tetanus-Impfung? Wie oft muss man sich impfen lassen? Was muss ich nach einer Bissverletzung beachten? Im folgenden Beitrag finden Sie Fragen und Antworten zur Tetanus-Impfung.
Wirkung und Prinzip der Impfung
Wovor schützt die Tetanus-Impfung?
Bei Tetanus und der Tetanus-Impfung denken die meisten an einen Hundebiss. Und tatsächlich sind tiefere Biss infizierter Tiere die größte Ansteckungsgefahr.
Tetanus, der Wundstarrkrampf, wird durch Bakterien ausgelöst. Die Übeltäter heißen Clostridien und sind in unserer Umgebung reichlich vorhanden: im Straßenstaub, in der Gartenerde oder eben auch im Maul unserer Haustiere. Gefährlich werden die Tetanus-Erreger aber nur, wenn sie in eine tiefe Wunde eindringen, denn zum Wachstum brauchen sie eine sauerstoffarme Umgebung. Kleine Risse oder Kratzer sind also keine Gefahr.
Tetanus-Impfung: Wirkungsweise im Detail
Wie funktioniert eigentlich die Tetanus-Impfung?
Bei der Tetanus-Impfung wird nicht gegen den eigentlichen Erreger, das Bakterium Clostridium tetani, geimpft, sondern gegen den von ihm produzierten Giftstoff. Der Impfstoff besteht aus einer inaktivierten Version dieses Tetanus-Toxins.
Der Impfstoff ist für den menschlichen Körper harmlos, regt aber dennoch seine Immunabwehr zur Bildung von Antikörpern gegen die Toxinstrukturen (Antigene) an. Infiziert sich der geimpfte Mensch nun über eine Wundverletzung mit dem allgegenwärtigen Erreger, können die bakteriellen Toxine durch die schützenden Antikörper abgefangen und eine Erkrankung vermieden werden.
Und gegen was genau wirkt die Tetanus-Impfung?
Antikörperschutz gegen Tetanospasmin
Wer es noch etwas genauer wissen will: Die gefährlichen Formen (Serotypen) von Clostridium tetani produzieren eigentlich zwei Giftstoffe, das Tetanolysin und das Tetanospasmin. Letzteres spielt beim Wundstarrkrampf die Hauptrolle. Für die Produktion des Toxoidimpfstoffs wird es durch Formalin inaktiviert und an Aluminiumhydroxid gebunden, um seine antigenen Eigenschaften zu verstärken.
Impfempfehlungen
Wann und wie oft muss geimpft werden?
Die Tetanus-Impfung gehört zum Standard-Impfprogramm, das die nationale Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt. Demnach erfolgt die Basisimpfung normalerweise bereits im Säuglingsalter ab 2 Monaten. Um eine ausreichende Grundimmunisierung zu erzielen, wird anfänglich dreimal gegen Tetanus geimpft. Im Alter von 5-6 Jahren wird der Impfschutz erstmals aufgefrischt. Danach reicht ein Abstand von 10 Jahren für die weiteren Auffrischungsimpfungen aus.
Nach Bissverletzungen und bei stark verschmutzten tiefen Wunden sollte die Auffrischungsimpfung allerdings statt nach 10 Jahren bereits nach 5 Jahren erfolgen.
Der Tetanus-Impfstoff wird heute überwiegend in Kombination mit anderen Impfungen eingesetzt. Das Spektrum reicht vom Zweifach- bis zum Sechsfachimpfstoff, der dann gleichzeitig noch gegen Diphtherie, Kinderlähmung (Poliomyelitis), Keuchhusten (Pertussis), Haemophilus influenzae Typ b (Hib) und Hepatitis wirkt.