Die Diphtherie war hierzulande in den 70er und 80er Jahren fast kein Thema mehr, ist aber durch die Öffnung nach Osteuropa und die späteren Migrationswellen wieder ein Thema geworden. Experten warnen tatsächlich vor der möglichen Einschleppungsgefahr aus Osteuropa.
Grund dafür ist das erneute Aufflammen der bakteriellen Infektionskrankheit in osteuropäsichen Ländern nach dem Zusammenbruch der ehemaligen Sowjetunion. Infolge der politischen Umwälzungen, dem Zusammenbruch der staatlichen Bürokratie und wirtschaftlicher Probleme kam es dort zu einer Verschlechterung sowohl der Lebensverhältnisse als auch des Gesundheitssystems. Neben diesen Faktoren begünstigte auch noch die Zuwanderung von Menschen aus anderen Regionen des Umbruchs die Ausbreitung der Diphtherie.
Mit einer regelrechten Epidemiegefahr ist bei uns zwar aufgrund der stabilen sozialen und hygienischen Verhältnisse nicht zu rechnen. Aber auch vereinzelte Ausbrüche dieser meldepflichtigen Krankheit, die unbehandelt häufig tödlich verläuft, bedeuten unnötiges Leid, das durch einen konsequenten Impfschutz vermieden werden kann.
Kombinationsimpfung
Die Diphtherie-Impfung wird meist in Kombination mit der Impfung gegen Tetanus und Keuchhusten vorgenommen. Sie besteht aus vier Impfungen im Säuglingsalter und später zwei Auffrischungsimpfungen.
Die erste Impfung erfolgt meist im Alter von 2 Monaten. Danach folgen noch drei weitere Impfdosen im Alter von 3 Monaten, 4 Monaten und 11 Monaten. Auffrischungsimpfungen sind im Alter von 5 bis 6 Jahren und zwischen dem 10.-17. Lebensjahr notwendig.
Ansteckung trotz Impfung möglich
Vorsicht: Trotz Impfung können sich Diphtherie-Bakterien im Rachen der geimpften Person. Das liegt daran, dass die Impfwirkung nur gegen die Giftstoffe des Diphtherie-Bakteriums gerichtet ist. Es wird also eine Schädigung durch den von den Bakterien produzierten Giftstoff verhindert, nicht aber die Ansiedlung der Erreger.