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Gegen das Hämophilus-Bakterium wird in Deutschland standardmäßig schon im frühen Kindesalter geimpft. Auf den ärztlichen Bescheinigungen steht dann oft nur HIB. Je nach Impfstoff werden innerhalb des ersten Lebensjahres 3-4 Impfdosen verabreicht.

Argumente für die Impfung

Warum ist die Impfung gegen Hämophilus (HIB) so wichtig?

Weil die Infektion mit dem Hämophilus-Bakterium durchaus gefährlich ist. Erst seit dagegen geimpft wird, ist die Erkrankung fast in Vergessenheit geraten, zumindest hierzulande.

Zum Hintergrund: Das Hämophilus-Bakterium hielt man früher lange Zeit für den Grippe-Erreger. Die Grippe wird zwar, wie man heute weiß, durch Viren verursacht, aber auch Hämophilus ist gefährlich. Es handelt sich dabei um den Verursacher einer der schwersten bakteriellen Infektionen in den ersten 5 Lebensjahren. Vor allem bei Kleinkindern sind die eitrigen Hirnhautentzündungenen gefürchtet, die etwa 5% der betroffenen Kinder körperlich und geistig schwerstbehindert zurücklassen – wenn sie denn überhaupt überlebt werden. Unbehandelt sterben nämlich 60-90% der Erkrankten. Und selbst unter antibiotischer Behandlung liegt die Sterberate immer noch über 5%.

Heute nur noch sehr selten

Heutzutage erkranken glücklicherweise nur noch sehr selten Kinder an dem Hämophilus-Bakterium. Seitdem 1990 in Deutschland die Impfung gegen Hämophilus influenzae Typ b (HIB) eingeführt wurde, ist die Infektionsrate um 96% gesunken. Betrug die jährlich erfasste Zahl der Erkrankungen zuvor etwa 1.400-2.000, waren es 1992 nur noch 247. 1998 erkrankten 30 und eine Dekade später, im Jahr 2008, 152 Personen.

Wie gefährlich das Bakterium ist, zeigt eine andere Zahl: Weltweit sterben Schätzungen zufolge jährlich etwa 370.000 Kinder unter 5 Jahren an der HIB-Infektion. Durch einen ausreichenden Impfschutz könnte das verhindert werden.

Besteht für Säuglinge unter 3 Monaten Ansteckungsgefahr mit HIB?

Normalerweise nicht. Normalerweise wird das aber durch die Antikörper der Mutter verhindert, die als sogenannter Nestschutz vor der Geburt über die Plazenta auf das reife Neugeborene übertragen werden. Diese Antikörper bewahren den Säugling in den ersten Monaten vor bestimmten Krankheiten, zu denen auch die HIB-Infektion zählt. Eine Ansteckung in den ersten 3 Lebensmonaten ist also sehr unwahrscheinlich, zumal die Erkrankung auch insgesamt selten geworden ist.

Nebenwirkungen

Ist die Impfung ungefährlich?

Nebenwirkungen nach einer Impfung gegen Hämophilus influenzae Typ b (HIB) sind äußerst selten – wie auch bei den anderen Standardimpfungen, die in Deutschland die meisten Kinder erhalten. In vereinzelten Fällen kann es zu einer Schwellung und Rötung an der Einstichstelle kommen.

Noch seltenere Impf-Folgen:

  • Kopfschmerzen
  • erhöhte Temperatur
  • allgemeines Krankheitsgefühl
  • allergische Reaktionen (sehr selten)
  • Krämpfe (sehr selten)

Bei Bedenken sollten Sie sich von Ihrem Kinderarzt ausführlich über Nutzen und Nebenwirkungen dieser wichtigen Impfung aufklären lassen.

Kein Risiko für Diabetes

Für die gelegentlich anzutreffende Hypothese, dass der Impfstoff gegen Hämophilus influenzae die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) verursachen soll, gibt es zumindest keine wissenschaftlichen Anhaltspunkte.

Für die Spezialisten: Der HIB-Impfstoff ist ein Konjugat aus Kapselpolysaccharid mit Di- oder Tet-Toxoid.

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Autoren unseres Artikels
 
Dr. med. Jörg Zorn, Arzt

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Dr. Hubertus Glaser, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gesundheit e.V. (DEUGE) und medizinischer Fachautor

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  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
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  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag
  • freiberuflich als Entwickler, Berater und Publizist

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Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

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Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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