Auf einen Blick
- Activelle® ist ein Hormonpräparat, es enthält Östrogen und Gelbkörperhormon.
- Es kann Wechseljahresbeschwerden lindern und ist auch bei Osteoporose-Neigung eine Option.
- Mögliche Nebenwirkungen sind u.a. verstärkte Körperbehaarung, Akne, und erhöhter Blutdruck.
- Bei einer Brustkrebserkrankung darf das Medikament nicht eingenommen werden.
Alle Fragen zu Activelle beantworten wir im folgenden Beitrag.
Basiswissen
Wann wird Activelle® eingesetzt und welche Wirkstoffe enthält das Arzneimittel?
Activelle® Filmtabletten (Hersteller: Novo Nordisk Pharma GmbH) enthalten als Wirksubstanzen Östrogen und Gestagen, genauer gesagt 1 mg Estradiol (als Estradiol-Hemihydrat) und 0,5 mg des Gelbkörperhormons Norethisteronacetat. Es handelt sich also um ein Hormonpräparat.
Das Arzneimittel ist vor allem dann eine Option, wenn die Menopause länger als ein Jahr zurückliegt und Symptome von Östrogenmangel auftreten. Außerdem wird das Medikament manchmal zur Vorbeugung einer Osteoporose verschrieben.
Da die Hormontherapie von Wechseljahresbeschwerden durchaus umstritten ist, sprechen Sie am besten ausführlich mit Ihrem Arzt über Nutzen und Risiken einer solchen Behandlung.
Wirkung
Wie wirkt das Hormonpräparat Activelle®?
Die Produktion der Hormone Östrogen und Gestagen sinkt in den Wechseljahren. Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen, Schweißausbrüche oder depressive Verstimmungen sind mögliche Folgen. Sind die Beschwerden so stark ausgeprägt, dass sie die Lebensqualität stark beeinträchtigen, kann eine hormonelle Ersatztherapie hilfreich sein. Dann sind Arzneimittel wie Activelle® eine Behandlungsoption.
Die Kombination von Gestagen und Östrogen soll zudem die Gebärmutterschleimhaut schützen. Denn eine alleinige Behandlung mit Östrogen kann Wucherungen der Gebärmutterschleimhaut auslösen. Bei einigen Betroffenen kann sich daraus ein sogenannter Endometrium- oder Gebärmutterkörperkrebs entwickeln. Gestagene sollen vor solchen Veränderungen der Gebärmutter schützen.
Osteoporose in den Wechseljahren
Ein Östrogenmangel in den Wechseljahren kann auch zu ausgeprägtem Knochenschwund (Osteoporose) führen. Das Hormon sorgt nämlich dafür, dass die Knochen stabil bleiben und nicht abgebaut werden. Besteht ein Mangel, können die Knochen brüchiger werden. Eine Hormontherapie mit Activelle® kann diesen negativen Effekt der Wechseljahre entgegenwirken.
Gegenanzeigen
Wann darf man Activelle® nicht einnehmen?
Das Hormonkombinationspräparat Activelle® Filmtabletten darf man nicht einnehmen bei:
- aktuell bestehendem oder früherem Brustkrebs, oder bei Verdacht auf Brustkrebs
- aktuell bestehendem oder Verdacht auf einen Östrogen-abhängigen Tumor
- nicht abgeklärten Genitalblutungen
- unbehandelter Endometrium-Hyperplasie
- bestehenden oder früheren venösen oder arteriellen thromboembolischen Erkrankungen (z.B. tiefe Venenthrombose, Lungenembolie, Angina pectoris, Herzinfarkt)
- akuten oder früheren Lebererkrankungen, solange sich wichtige Leberwerte nicht normalisiert haben
- Porphyrie
- Thrombophilie bei Frauen, die nicht mit Antikoagulanzien (blutgerinnungshemmenden Medikamenten) behandelt werden
- während der Schwangerschaft und Stillzeit
Umgehend abzubrechen ist die Behandlung bei Ikterus (Gelbsucht) oder Verschlechterung der Leberfunktion, plötzlich auftretenden Sehstörungen, wenn sich migräneartige Kopfschmerzen erstmals bemerkbar machen, beim Auftreten einer Thrombose, sowie bei relevanter Erhöhung des Blutdrucks.
Quellen:
- Hormontherapie gegen Wechseljahrsbeschwerdenr (2020). Herausgeber: Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). www.gesundheitsinformation.de.
- Gebrauchsinformationen: Activelle®1 mg/0,5 mg Filmtabletten (2020). Herausgeber: Novo Nordisk Pharma GmbH. Website: Rote Liste. www.patienteninfo-service.de.