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Bei dieser Form der Urinausleitung wird aus Darmgewebe ein großes Reservoir gebaut. Ähnlich wie beim Conduit entleert sich der Urin durch eine Öffnung in der Bauchhaut (Urostoma). Allerdings wird hier ein Verschlussmechanismus eingebaut, sodass der Urin gehalten werden kann und nicht konstant ausläuft (ähnlich wie bei einer normalen Blase durch den Schließmuskel). Allerdings verspüren Sie keinen Harndrang, wenn der Pouch voll ist. Deshalb müssen Sie etwa alle vier bis sechs Stunden die Harnblase über einen kleinen Katheter entleeren, der anschließend entfernt wird.

Das Problem: Der Verschlussmechanismus muss dicht sein

Der kritische Punkt an dem Verfahren ist, dass das Urostoma dichthalten muss. Dies gelingt etwa bei 90 % der Behandelten, allerdings sind hierfür oft mehrere Eingriffe nötig. Sollte kein zuverlässiger Verschluss erreicht werden, sind die Betroffenen auf eine dauerhafte Klebebeutelversorgung angewiesen, die den auslaufenden Urin auffängt.

Für wen ist ein Pouch geeignet?

Eine Pouchversorgung ist eine Option, wenn kein funktionierender Blasenschließmuskel mehr vorhanden ist (z. B., weil die Harnröhre wegen des Tumors entfernt wurde). Auch bei Personen, die aufgrund einer Lähmung ihre Beine nicht mehr bewegen können (Paraplegie) kann ein Pouch eine gute Wahl sein. Nicht empfehlenswert hingegen ist ein Pouch, wenn etwa die Handhabung des Katheters nicht möglich oder der Darm durch Vorerkrankungen (Entzündung, Bestrahlung etc.) geschädigt ist.

Pouch: Welche Komplikationen drohen?

Die größte Herausforderung ist die Schaffung eines dichten Urostomas. Bei etwa 20 % der Pouchträger müssen mehrere Eingriffe erfolgen, bis dies gewährleistet ist. Weitere negative Begleiterscheinungen können sein:

  • Harnstauung durch Verengung des Urostomas oder der Harnleiter
  • Harnsteine

Quellen:

  • Manski, D. (2019): Urologielehrbuch.de, 14. Aufl., Stadtbergen, Deutschland: Manski, Dr. Dirk.
  • Schmelz, H.U. Sparwasser, C & Weidner, W. (2014): Facharztwissen Urologie, 3. Aufl., Heidelberg, Deutschland: Springer.
  • Leitlinie Früherkennung, Diagnose, Therapie und Nachsorge des Harnblasenkarzinoms (S3-Leitlinie) (2020). Deutsche Gesellschaft für Urologie (DGU). AWMF-Registernr.: 032/038OL [online] www.register.awmf.org.
  • Apogepha. Patientenpass Mitomycin. [online] www.apogepha.de.
  • Medac. Gebrauchsinformation: Information für Anwender-BCG-medac® (2010). [online] www.portal.dimdi.de.
  • Trojan, L. Zystektomie mit Ileum-Conduit (Totale Blasenentfernung mit künstlichem Urinausgang) (2019). [online] www.urologie.umg.eu.
  • Padcev® (Enfortumab-Vedotin):Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels. [online] www.ema.europa.eu.

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