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Eine Chemotherapie besteht aus verschiedenen Medikamenten, die über einen Zyklus von mehreren Tagen verabreicht werden. Die Therapie der Wahl besteht aus einer Kombination von Gemcitabin und Cisplatin. Eine Alternative hierzu ist das MVAC-Schema (Methotrexat, Vinblastin, Adriamycin und Cisplatin); eine weitere Option ist die Hochdosis-MVAC, die eine Abwandlung der normalen MVAC-Chemotherapie ist.

Es gibt noch weitere, etwas weniger effektive Behandlungsregime, falls die genannten zytostatischen Therapien nicht infrage kommen (unter anderem aufgrund von Vorerkrankungen oder schlechter Verträglichkeit). Hierzu zählt z. B. die Kombination aus Gemcitabin und Carboplatin.

Alternative zur Chemo: Atezolizumab und Pembrolizumab

Die Medikamente Atezolizumab und Pembrolizumab, die zu den Immuntherapeutika (=  Immuncheckpoint-Inhibitoren) zählen, können alternativ zu einer Chemotherapie verabreicht werden. Dies ist möglich, wenn eine cisplatinhaltige Chemotherapie aus gesundheitlichen Gründen nicht gegeben werden darf. Eine weitere Voraussetzung ist, dass das Protein PD-L1 auf den Tumorzellen ausreichend vorhanden ist. Denn nur dann können die beiden Arzneimittel das eigene Abwehrsystem aktivieren, sodass es sich gegen den Krebs wendet.

Wem wird eine Chemotherapie vor der Blasenentfernung empfohlen?

Bei einem bereits tief in die Blase eingewachsenem Blasenkrebs (TNM-Stadium T2) kann vor der Blasenentfernung eine Chemotherapie erfolgen und soll die Prognose verbessern. In der Regel wird eine Kombination der Wirkstoffe Gemcitabin und Cisplatin verabreicht. Der Zyklus dieser Chemotherapie dauert 21 Tage und wird drei bis vier Mal vor der OP wiederholt.

Warum soll ich nach der Blasenentfernung eine Chemotherapie machen?

Die Gabe von zytostatischen Medikamenten (Chemotherapie) soll die Prognose und Überlebenszeit verbessern. Diese Behandlung wird speziell dann empfohlen, wenn der Krebs bereits die Harnblase überschritten (TNM-Stadium T3 oder T4) und/oder gestreut hat, denn es besteht ein hohes Risiko eines Rückfalls oder einer Ausbreitung des Karzinoms. Je nach Tumorstadien werden deshalb drei bis sechs Zyklen einer Chemotherapie nach der Zystektomie empfohlen.

Quellen:

  • Manski, D. (2019): Urologielehrbuch.de, 14. Aufl., Stadtbergen, Deutschland: Manski, Dr. Dirk.
  • Schmelz, H.U. Sparwasser, C & Weidner, W. (2014): Facharztwissen Urologie, 3. Aufl., Heidelberg, Deutschland: Springer.
  • Leitlinie Früherkennung, Diagnose, Therapie und Nachsorge des Harnblasenkarzinoms (S3-Leitlinie) (2020). Deutsche Gesellschaft für Urologie (DGU). AWMF-Registernr.: 032/038OL [online] www.register.awmf.org.
  • Apogepha. Patientenpass Mitomycin. [online] www.apogepha.de.
  • Medac. Gebrauchsinformation: Information für Anwender-BCG-medac® (2010). [online] www.portal.dimdi.de.
  • Trojan, L. Zystektomie mit Ileum-Conduit (Totale Blasenentfernung mit künstlichem Urinausgang) (2019). [online] www.urologie.umg.eu.
  • Padcev® (Enfortumab-Vedotin):Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels. [online] www.ema.europa.eu.

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