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Es gibt Autisten, die eine sogenannte Inselbegabung haben. Sie können zum Beispiel komplexe Rechenaufgaben extrem schnell lösen, sprechen über 50 Sprachen oder haben ein außergewöhnliches Erinnerungsvermögen. Dieses Phänomen nennt man Savant-Syndrom, die Betroffenen werden im Fachjargon Savants genannt.

Das Savant-Syndrom gibt es auch unabhängig vom Autismus. Man darf also bei einer solchen Fähigkeit nicht voreilig falsche Schlüsse ziehen. Ungefähr die Hälfte dieser extrem Hochbegabten sind Autisten.

Insgesamt ist die Hyper-Begabung eher selten

Allerdings ist es nicht so, dass jeder Autist eine solche herausragende Sonderbegabung hat. Obwohl viele Savants autistisch sind, sind nicht alle Autisten Savants. Im Gegenteil: Schätzungen zufolge haben etwa 10% aller Autisten eine solche Hyper-Intelligenz.

Insofern sind die zahlreichen Spielfilme, in denen hochbegabte Kinder mit Autismus eine Hauptrolle spielen, etwas irreführend. Aber für einen Film ist ein Kind, das sich 1.000 Passwörter merken kann, natürlich viel spannender als ein Kind, das vor allem Probleme mit der Kommunikation hat.

Sind IQ-Test bei Autisten überhaupt aussagekräftig?

Menschen mit frühkindlichem Autismus haben sogar oft eine verminderte Intelligenz. Zumindest in den üblichen IQ-Tests. Die können aber auch ein falsches Abbild der Realität liefern. Denn beim klassischen Intelligenztest ist man auf Sprache angewiesen. Und das ist genau das, was diese Gruppe von Autisten oft gar nicht oder nur schlecht beherrscht. Bei nichtsprachlichen Intelligenztests schneiden sie besser ab. Ihre Intelligenz wird also möglicherweise unterschätzt.

Quellen:

  • S3-Leitlinie: Autismus-Spektrum-Störungen im Kindes-, Jugend-und Erwachsenenalter (2016). Herausgeber: Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (DGKJP) und Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde e.V. www.awmf.org.

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Kommentare  
Autist, IQ 68, akadem. Abschluss
Hallo,
ich möchte zu Ihrem Artikel über Autismus nur kurz etwas bemerken: Machen Sie den Angehörigen und den Leuten mit derartigen Diagnosen einfach Mut. Das ist wichtig!
Kurz zu mir:
Ich habe die Asperger-Diagnose, bin Ende 30 und habe bei einer psychologischen Testuntersuchung im Rahmen einer Reha, durchgeführt vom Psychologen, einen IQ von 68 erreicht. Bei größter Anstrengung! Ich war darüber sehr traurig und fühlte mich hilflos. Da ich allerdings zwei abgeschlossene Studiengänge (Diplom und M. Sc.) habe, gehe ich – nach eigenen Erfahrungen – davon aus, dass IQ-Tests nichts mit beruflichen Zielerreichungen zu tun haben. Man muss einfach mutig bleiben und versuchen, sich ein Selbstbewusstsein aufzubauen. Man ist halt anders.
Viele Grüße und Ihnen sowie den betroffenen Personen alles Gute. Nie den Mut aufgeben! Daniela
Asperger-Syndrom
Hallo,
erst einmal: Ich bin Asperger-Autist und habe die Diagnose inoffiziell bekommen. Ich denke, dass "Nicht-Savants" eine besondere Begabung haben und jeder Mensch auf seine eigene Art und Weise hochbegabt ist. Wer sind wir Menschen, um mit irgendwelchen Tests, die von einem Menschen erschaffen worden sind, zu bestimmen, wer intelligent ist und wer nicht! Es gibt nun mal Menschen, die eine Lernbehinderung haben. Aber nur, weil sie langsamer lernen, heißt das noch lange nicht, dass sie weniger intelligent sind!! Mich regen Menschen auf, die sich aufgrund ihres kognitiv-intellektuellen Geistes- und Wissenstandes gehobener als andere Menschen fühlen. Wir sind alle Menschen und dazu verdammt, dem Tod ins Auge zu blicken! Also, warum Menschen nach Bildungsstand bewerten? Warum kann man Menschen nicht einfach danach bewerten, welche Begabung sie sonst haben? Was für den einen Menschen intelligent erscheinen mag, erscheint für einen anderen wieder inhaltslos und uninteressant. Wenn ihr versteht, was ich meine?
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