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Warum ist das Spielen für Kinder so wichtig? Wie kann man das fördern? Fragen und Antworten zum Thema Kinder und Spielen finden Sie in diesem Kapitel.

Bedeutung

Warum ist Spielen so wichtig für Kinder? 

In unserer heutigen Erwachsenenwelt dient das Spiel hauptsächlich als unterhaltsamer Zeitvertreib. Für Kinder ist es mehr. Sehr viel mehr. Es ist die Hauptbeschäftigung des Lebens. Und das Spielen ist für Kinder eine Grundvoraussetzung, sich optimal zu entwickeln.

Experten gehen davon aus, dass ein Kind bis zum vollendeten 6. Lebensjahr etwa 15.000 Stunden gespielt haben sollte. Also ca. 7-8 Stunden pro Tag! Das klingt zunächst nach einem erstaunlich hohen Zeitvolumen. Es ist aber gar nicht so verwunderlich angesichts der ebenfalls wissenschaftlich bekräftigten Erkenntnis, dass das Spielen für Kinder eben keine Neben-, sondern die Hauptbeschäftigung im Rahmen ihrer gesunden kindlichen Entwicklung ist bzw. sein sollte.

Beim Spielen der Kinder geht es nicht um ein Ziel – es geht um das Spielen selbst

Die Bedeutung des freien Spiels für die menschliche Entwicklung und den gesellschaftlichen Zusammenhalt ist vermutlich bekannt, seit es Menschen gibt. Friedrich Schiller hat es in seinem berühmt gewordenen Zitat so ausgedrückt: „Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Wortes Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.“

Auch wenn sich vielen Erwachsenen der Sinn des freien Spielens nicht mehr unmittelbar erschließt – jedes Spiel hat seine Bedeutung. Und die liegt für Kinder weniger in einem bestimmten Ergebnis oder Ziel, als vielmehr in der Tätigkeit selbst und in den Erfahrungen, die sie dabei sammeln können. Für Kinder ist das Spielen nicht Neben-, sondern Hauptsache, ein Grundbedürfnis, dessen Befriedigung für ihre Entwicklung so wichtig ist wie Essen, Trinken und Schlafen.

Spielen fördern

Wie viel sollte ein Kind alleine spielen können?  

Natürlich lieben es Kinder normalerweise, wenn mit ihnen gespielt wird. Doch sie wollen und können sich auch immer mal wieder alleine beschäftigen, mit zunehmendem Alter über länger werdende Zeitspannen.

Die Fähigkeit zur Selbstbeschäftigung, zu der Sie Ihr Kind, falls erforderlich, gezielt motivieren und anleiten sollten, stärkt sein Selbstvertrauen und seine Selbständigkeit. Ganz abgesehen davon, dass sich auch Ihnen als Eltern damit zusätzliche Freiräume öffnen.

Wenn Ihr Kind im Alter von 1-3 Jahren 30 Minuten alleine spielen kann, ist das schon ein ordentlicher Wert. Mit jedem Jahr wird das Ausdauervermögen länger, im Kindergartenalter sind die Phasen der Selbstbeschäftigung mit Spielen, Malen oder Basteln mitunter schon recht ausgedehnt.

Ältere Kinder ziehen sich auch gerne mal ins Kinderzimmer zurück, um ihre Ruhe zu haben oder sich hochkonzentriert mit einer bestimmten Sache zu beschäftigen. Allerdings bestehen auch auf gleicher Altersstufe beträchtliche individuelle Unterschiede im Bedürfnis nach Spielpartnern oder dem Wunsch, sich ungestört dem eigenen Tun zu widmen.

Was mache ich, wenn meinem Kind dauernd langweilig ist?

Finden Sie zunächst heraus, ob es Ihnen vielleicht nur so vorkommt, dass Ihrem Kind „dauernd“ langweilig ist. Möglicherweise handelt es sich letztlich nur um den ganz normalen Leerlauf, den jedes Kind braucht, um zur Ruhe zu kommen, sich über den eigenen Willen klar zu werden und neue Ideen aus sich selbst heraus zu entwickeln.

Die „schöpferische Langeweile“ führt manchmal zu den tollsten Spielkreationen. Deshalb heißt es für Sie als Eltern erstmal abwarten und höchstens die eine oder andere vorsichtige Anregung geben, wie sich Ihr Kind beschäftigen könnte.

Sollte Ihr Kind sich allerdings tatsächlich dauerlangweilen, gar keine Lust zum Spielen haben und jedes angefangene Spiel nach kürzester Zeit wieder beenden, handelt es sich um einen ernst zu nehmenden Warnhinweis auf ein gestörtes Wohlbefinden Ihres Kindes, sei es durch eine (unterschwellige) Krankheit oder einen anderen Grund. Gehen Sie den möglichen Ursachen nach und ziehen Sie ggf. auch den Kinderarzt zu Rate.

Spielzeug

Kinderspielzeug: 80 Prozent mit Schadstoffen belastet 

Die Stiftung Warentest hat unlängst alle Eltern alarmiert: Bei einem Test von 50 gängigen Spielsachen erwiesen sich 80% als schadstoffhaltig. Und das, obwohl auf allen das CE-Zeichen prankte - also die Plakette, mit der der Hersteller kundtut, dass alles gemäß den EU-Richtlinien hergestellt wurde.

Untersucht wurden populäre Spielzeuge wie Puppen, Holzeisenbahnen, Plüschtiere oder Traktoren. Darunter diverse Markenartikel.

Vorsicht bei "auffälligem Geruch"

Besonders häufig fanden die Experten die folgenden Schadstoffe: polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, Schwermetalle, Formaldehyd und Zinnverbindungen. Und das vor allem in Holzspielzeug. Mehr als die Hälfte der getesteten Produkte kamen aus China ("made in China").

Die Stiftung Warentest bemängelt den laxen Umgang der Gesetzgebung bei der Einhaltung der EU-Richtlinien. Allerdings seien auch diverse Grenzwerte für die Schadstoffe viel zu hoch angesetzt.

Und was kann man nun tun, um sich davor zu schützen? Die Stiftung rät Eltern, alle Produkte mit "auffälligem Geruch" im Laden zu lassen und nur Puppen aus Stoff zu kaufen. Darüber hinaus sind die Möglichkeiten leider begrenzt.

Quellen:

  • Stiftung Warentest

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Autoren unseres Artikels
 
Dr. med. Jörg Zorn, Arzt

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Dr. Hubertus Glaser, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gesundheit e.V. (DEUGE) und medizinischer Fachautor

Dr. Hubertus Glaser
Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gesundheit e.V. (DEUGE) und medizinischer Fachautor

    Studium:
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag
  • freiberuflich als Entwickler, Berater und Publizist

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Dr. med. Jörg Zorn, Arzt / medizinischer Fachautor

Haupt-Autor
Dr. med. Jörg Zorn
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