Unter Schirmherrschaft der
Deutschen Gesellschaft für Gesundheit e.V.
Navigator-Medizin.de
   X   

[Krankheiten von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Medikamente von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Diagnostik & Laborwerte von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Therapieverfahren von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Gesundheitsthemen von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Symptome von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   
Suche

Worauf kommt es bei der Baby-Pflege an? Wie werden die Kleinen gewickelt, gebadet und gepudert? Fragen dazu beantworten wir im folgenden Beitrag.

Wickeln und Windeln

Wie oft hat ein Baby im ersten Monat volle Windeln? 

Die meisten Babys haben im ersten Monat 6- bis 8mal täglich nasse oder volle Windeln. Natürlich gibt es mehr oder weniger starke individuelle Schwankungen und Abweichungen von diesem Richtwert.

Mein Säugling hat seit einer Woche keinen Stuhl in der Windel – ist das normal?

Ja, bei einem Brustkind kann das normal sein, wenn es ansonsten keinerlei Anzeichen für eine Störung gibt und sich das Baby wohl fühlt. Säuglinge, die gestillt werden, haben manchmal bis zu 8 Tage lang keinen Stuhlgang, da sie die Muttermilch nahezu vollständig aufnehmen und verwerten können. Flaschenkinder haben dagegen alle 1-2 Tage Stuhl in der Windel.

Wichtige Fragen zum Thema Wickeln

Wie sieht ein normaler Stuhl beim Säugling aus?

Das kommt darauf an, ob Sie noch stillen oder schon die Flasche geben. Insgesamt ist die Farbe und Konsistenz des Stuhls beim Baby aber durchaus variantenreich, und nicht jedes "grün" muss einen gleich erschrecken.

Beim Still-Baby:

  • pastenartig bis wässrig, manchmal mit etwas Schleim
  • meist gelblich, manchmal auch grünlich gefärbt
  • nicht übelriechend
  • Achtung: Wenn die Stuhlfarbe Ihres Stillbabys weiß ist, sollten Sie sich an den Kinderarzt wenden.

Vor allem in den ersten 4-6 Wochen haben gestillte Säuglinge fast bei jeder Mahlzeit Stuhlgang, später können auch mal 3-4 Tage dazwischen liegen

Beim Flaschen-Baby:

  • meist breiig oder geformt und ohne Schleim
  • hellgelb bis lehmbraun, manchmal auch bis dunkelgrün gefärbt
Woran erkennt man eine Verstopfung beim Neugeborenen oder Kleinkind?

Eine Verstopfung beim Kind liegt definitionsgemäß dann vor, wenn es über 2-3 Tage keinen Stuhlgang mehr hatte. Weitere Symptome können sein:

  • krampfartige Bauchschmerzen, Blähungen
  • eventuell Übelkeit und sogar Erbrechen
  • Appetitlosigkeit

Zu beachten für frisch gebackene Eltern: Bei gestillten Säuglingen ist es durchaus normal, wenn sie nur einmal pro Woche Stuhlgang haben!

Mit wie viel Wickeln und Windeln muss ich rechnen?

Im Durchschnitt wird ein Kind etwa 2,5 bis 3,5 Jahre lang gewickelt, da kommt also einiges zusammen. Bevor Ihr Kind “sauber und trocken” ist, werden Sie es aller Voraussicht nach mehr als 6.000-mal wickeln müssen.

Im ersten Lebenshalbjahr ist mit etwa 7 Windelwechseln pro Tag zu rechnen, im zweiten Halbjahr mit 6 und im dritten mit 5, wobei es sich natürlich nur um Durchschnittswerte handelt, die im individuellen Fall deutlich nach oben und unten abweichen können. Auch die Größe der Windeln wächst mit Ihrem Schatz.

Zur Orientierung:

  • in den ersten drei Monaten: “Mini"
  • danach bis zum 1. Geburtstag: "Midi"
  • bis zum 2. Geburtstag: "Maxi"
  • danach bis zum Ende: "Junior"
Lieber Einmal- oder Stoffwindeln?

Für Kind und Eltern hat die Erfindung der Höschenwindel das Leben erleichtert: Das Windelwechseln geht damit selbst vielen Vätern flott von der Hand und die Windeldermatitis tritt heute dank der Einführung hochsaugfähiger Windeln mit Flüssigkeitsabsorber seltener auf.

Bei der Ökobilanz liegen die Vorteile nicht so klar auf der Hand. Egal, ob Einmalwindel aus Plastik oder wiederverwendbare Stoffwindel – beide belasten die Umwelt. Während das synthetische Material nur langsam verrottet, werden zur Reinigung der Baumwolle Energie, Wasser und Chemikalien aufgewandt.

Für alle, denen das wichtig ist: Als ökologisch vernünftigste Alternative erscheint die biologisch abbaubare Einwegwindel. Wer auf das traditionelle Wickeln mit der Baumwollwindel nicht verzichten, die Umweltbelastung durch individuelles Waschen aber begrenzen möchte, kann vom Angebot professioneller Windeldienste Gebrauch machen. Entsprechende Adressen finden Sie im Internet oder Branchenbuch.

Po-Pflege

Ist ein roter Babypo normal?  

Normal im Sinne von gesund ist ein roter Babypopo nicht, er kommt aber häufig vor. Meistens handelt es sich dabei (noch) nicht um eine Erkrankung, sondern um eine Hautreizung bzw. Wundsein.

Neben anderen Faktoren ist wohl auch der Hauttyp verantwortlich dafür, dass manche Babys öfter einen roten Po aufweisen als andere. Genau(er)es weiß man nicht. Jedenfalls ist die Beachtung einiger Pflege- und Vorbeugetipps angebracht, um eine Verschlimmerung oder besser gleich das Auftreten der Beschwerden zu vermeiden.

Hilft Puder gegen einen roten Babypo?  

Puder ist zur Behandlung eines geröteten Babypos nicht empfehlenswert, denn er neigt zum Verklumpen und reizt die empfindliche Pohaut nur noch mehr. Außerdem können bereits kleine Pudermengen die Atemwege Ihres Kindes verstopfen.

Übrigens:

Vorsicht mit befeuchtetem Toilettenpapier

Feuchtes Toilettenpapier ist nicht zum Dauergebrauch geeignet. Vor allem Eltern mit Allergien, also Babys mit evtl. allergischer Disposition, sollten nur bedarfsweise darauf zurückgreifen.

Eine Studie der Mayo-Klinik in den USA hat jetzt gezeigt, dass die in feuchten Toilettenpapieren verwendeten Konservierungsmittel potente Kontaktallergene sind (Arch Dermatol 2010). Und unabhängig davon hatte auch die hiesige Stiftung Warentest schon zuvor die einschlägigen Produkte untersucht und generell vor dem häufigen Gebrauch gewarnt.

Baden und Waschen

Wie oft darf oder soll ein Baby baden?

Baden ist prinzipiell auch schon bei Neugeborenen möglich, aber in den ersten Lebenswochen kann man auch noch guten Gewissens darauf verzichten. Für Ihr Kind beginnt mit der Geburt ein Leben in „Trockenheit“, nachdem es zuvor monatelang vom mütterlichen Fruchtwasser umgeben war. Die kindliche Haut ist zunächst dünn, zart, leicht reizbar und in dieser Umstellungszeit auch aufgrund des noch unreifen Säureschutzmantels und der sich erst einspielenden Regulation der Talgdrüsenproduktion besonders empfindlich.

Da sich Ihr Säugling, abgesehen vom Windelbereich, ohnehin noch nicht richtig schmutzig machen kann, besteht keine Notwendigkeit zu umfangreichen Bademaßnahmen. In den ersten Wochen reicht eine morgendliche oder abendliche Reinigung von Gesicht, Armen und Beinen mit Waschlappen und warmem Wasser vollkommen aus.

Am liebsten mit Mama oder Papa mit in der Wanne

Mit zunehmendem Alter aber gewinnt das Baden dann an Bedeutung. Das regelmäßige Baden Ihres Babys ist schon allein deshalb empfehlenswert, weil es den Spaßfaktor des Waschens erhöht. Häufiger als ein- oder zweimal pro Woche brauchen Sie Ihr Kind aber nicht vollständig zu baden. Wenn Mama oder Papa mit in die Wanne steigen, fühlen sich die Kleinen meistens doppelt wohl – wegen des Wassers und wegen der elterlichen Nähe. Ein warmes Bad kann wohltuend beruhigend und schlaffördernd auf die Kinder wirken und quengelgeplagten Müttern bzw. Eltern auf diese Weise indirekt zur Entspannung verhelfen. Entscheiden Sie also nach Bedarf, ob und wie oft gebadet wird und verlassen Sie sich dabei auf Ihre elterliche Intuition, was Ihrem Kind und Ihnen selbst gut tut.

Wie bade ich mein Baby richtig?

Lassen Sie sich in der Geburtsklinik, von Ihrer Hebamme, der eigenen Mutter oder einer anderen erfahrenen Person zeigen, wie Sie Ihr Baby am besten baden. Wichtig ist die gute Vorbereitung, damit Sie alles Notwendige im richtigen Moment zur Hand haben und beispielsweise auch die Wassertemperatur noch passt, wenn es darauf ankommt, sprich Ihr Baby in der Wanne liegt.

10 wichtige Tipps fürs Babybaden:

  • Ausreichend Zeit fürs Baden einplanen und nehmen.
  • Handtücher, Kleidung und andere Utensilien vorher bereit legen.
  • Telefon und andere Störquellen abschalten.
  • Raum- (23 °C) und Wassertemperatur (37 °C, ggf. beim Einlassen etwas höher) beachten.
  • Sicheren Stand und optimale Höhe der Badewanne beachten.
  • Ein Badewanneneinsatz gibt dem Baby Halt und Sicherheit in den ersten Monaten.
  • Sicheren Haltegriff beim Baden des Babys anwenden.
  • Baby von oben nach unten waschen.
  • Hautfalten gut reinigen und abtrocknen.
  • Kind niemals alleine lassen!
Wie wird der Nabel beim Baby richtig gepflegt?

Im Laufe der ersten 1 bis 2 Wochen nach der Geburt färbt sich am Kind verbliebene Nabelschnurrest erst dunkel und fällt dann ab. Über der zurückbleibenden Wunde muss sich erst neue Haut bilden. Angesichts der bestehenden Infektionsgefahr ist eine sorgsame Nabelpflege in dieser Zeit besonders wichtig. Zur Desinfektion kommen dabei Chlorhexidin-, Eosin- (5%) oder Jodlösung in Betracht, die Sie in der Apotheke erhalten.

Hautpflege

Welche Pflege brauchen Haut und Haare eines Babys?

Wenn die Zeit für das erste richtige Bad Ihres Babys für gekommen ist, verzichten Sie lieber auf Zusätze wie ein Schaumbad. Das ist weder nötig noch sinnvoll.

Geeigneter sind ein Schuss Babyöl, Olivenöl oder rückfettende Badezusätze (ohne chemische Zusatzstoffe wie z.B. Parfüme), die Sie mit ins Wasser geben können.

Vom Trockenheitsgrad seiner Haut hängt es ab, ob Sie Ihr Baby nach dem Baden bzw. Waschen noch ein bisschen eincremen oder einölen sollten.

In jedem Fall gilt auch hier: Weniger ist mehr!

Wie wird eine Neugeborenakne behandelt?  

Eigentlich gar nicht, denn der Hautausschlag verursacht bei Ihrem Baby keine Beschwerden und verschwindet in der Regel nach wenigen Wochen, spätestens nach drei Monaten von selbst. Es handelt sich bei den Pickelchen um die Folge einer gestörten Talgproduktion der Haut, wahrscheinlich bedingt duch Hormonschwankungen während der ersten Lebenswochen.

Versuchen Sie nicht, die Pickel der Babyakne auszudrücken. Auch die Anwendung von Salben oder Cremes ist wenig hilfreich bis kontraproduktiv, da sie die natürliche Talgentleerung behindern und die zarte und empfindliche Neugeborenenhaut zusätzlich reizen können. Unterhemdchen aus Baumwolle oder reiner Seide sind dagegen eine gute Wahl, da sie angenehm für die Haut sind und ausreichend Luft an den Körper lassen.

Quellen:

  • Leitlinienprogramm AWMF, verfügbar unter: https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/024-005l_S2k_Betreuung_von_gesunden_reifen_Neugeborenen_2012-10-abgelaufen.pdf

Haben Sie eine Frage? Dann stellen Sie sie gern und wir versuchen zu antworten. Haben Sie eigene Erfahrungen oder eine andere Meinung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar (bitte Regeln beachten)

Kommentar schreiben

Autoren unseres Artikels
 
Dr. med. Jörg Zorn, Arzt

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

mehr Informationen


 
Dr. Hubertus Glaser, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gesundheit e.V. (DEUGE) und medizinischer Fachautor

Dr. Hubertus Glaser
Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gesundheit e.V. (DEUGE) und medizinischer Fachautor

    Studium:
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag
  • freiberuflich als Entwickler, Berater und Publizist

mehr Informationen

Navigations-Menü & weitere Artikel zum Thema Top

Dr. med. Jörg Zorn, Arzt / medizinischer Fachautor

Haupt-Autor
Dr. med. Jörg Zorn
Arzt / medizinischer Fachautor

mehr Informationen